Dienstag, Oktober 28, 2008

neue töne (445): baskery

grundsatzstatements versuche ich zu vermeiden (womit wir schon das erste hätten und die ambivalenz dieses unternehmens unterstrichen hätten). musik darf mutig und auch anstrengend sein, sie darf fordern und zustände begünstigen, sie darf aber auch eingängig sein und muss nicht immer einäugig und hohlwangig auf die seele des hörers abzielen. im blog finden sich für beide "stile" eine menge beispiele. und das soll auch weiterhin so bleiben.
mit baskery taucht dieser tage eine band in den schlagzeilen auf, die auch hier, bei uns, behandlung finden soll. drei schwedinnen, die in stockholm aufgewachsen sind. blond und schönheiten sind greta, stella und sunniva bondesson. dass sie keinen harmonieseligen pop spielen, wie es im land des nordens sonst so üblich ist, ist verwunderlich. sie setzen auf einen ganz anderen sound. mittels acoustic guitar, six-stringed banjo, dobro, slide und upright bass kreieren sie einen galoppierenden country. und der steht ganz im gegensatz zum geschönten design auf homepage und myspace, zum wohlfeilen logo und dem adretten äußeren der mädels. vielfach rau, hin und wieder dreckig und mit fester hand schwingt sich der bluesgetränkte americana auf. ein zitat von ueberzahl.net, das mir sehr gut gefiel an dieser stelle: "Wenn Hazeldine 16 Horsepower gewesen wären und die Dixie Chicks nicht so furchtbar glatt daherkämen. Baskery".
ihr debutalbum "fall among thieves" kam in schweden im mai heraus und wird nun via glitterhouse auch in deutschland vertrieben. aufgenommen wurden die tracks allesamt live, auf der bühne. verantwortlich zeichnete dafür der produzent lasse mårtén, der auch schon für lykke li, maia hirasawa oder peter bjorn & john arbeitete.

Baskery - One Horse Down (video)


Baskery - Oscar Jr Restaurant Bar (live)


Baskery - On A Day Like This

7 Kommentare:

Oliver Peel hat gesagt…

Hast Du Deine Haltung bezüglich Videos von You Tube geändert, Eike? Ich glaubte mich erinnern zu können, daß Du die Standbilder auf Blogs für unästhetisch hältst.

Ich finde das jetzt aber keineswegs störend, oder gar häßlich. Nein, nein, das passt schon.

E. hat gesagt…

ja, grundlegend geändert. meine befürchtung, dass sich die performance der seite sehr verschlechtern würde, hat sich nicht bewahrheitet. somit bin ich etwas mutiger geworden.
anlass war, dass der schreiberling des letzten "in fester hand" beitrags mich um ein eingebundenes video bat. dem wollte ich gern nachkommen.

Oliver Peel hat gesagt…

Die Musik der Mädels gefällt mir übrigens nicht wirklich, was aber nicht an der Instrumentierung -die ist gelungen- sondern an den Stimmen der drei Süßen liegt.

Überhaupt: Schwedische Musik ist überbewertet. Frankreich ist das neue Mekka des Folk-Pops!

E. hat gesagt…

der gesang hat natürlich einen ordentlichen country einschlag. du wirst dich dann live überzeugen lassen müssen.

schweden würde ich auch nie in den stand eines folkpop- landes erheben wollen. da käme für mich nur frankreich in frage...

Oliver Peel hat gesagt…

Hmm, wie ist jetzt bloß Dein letzter Satz zu verstehen, werter Eike?

E. hat gesagt…

haha, nee nee, schon gänzlich unironisch. mit einem verschmitzten lächeln natürlich.
aber du führst ja selbst in deinen konzertberichten immer wieder neue, talentierte, frankophile folkmusiker auf. das registriere und honoriere ich mit einem solchen kommentar.

Oliver Peel hat gesagt…

Hahaha, Du Schelm!

Ich glaube in Frankreich gibt es einige Faktoren, die sich günstig auf die Kreativität und Spielfreude der (Folk)-Künstler auswirken. Da gibt es z.B. Spielstätten wie die Flèche d'or, das Motel oder das Pop In, wo sich die jungen Leute austoben können, Musiker wie Syd Matters oder Cocoon, die es geschafft haben und andere animieren, Musik zu machen, das Label Fargo, wo so famose Künstler wie Andrew Bird und Alela Diane ein zu Hause haben, ein aufgeschlossenes Pariser Bildungsbürgertum, das Gruppen wie z.B.Midlake mit offenen Armen empfängt, dann die Festivals von les Inrockutibles, Fargo und Les femmes s'em mêlent, Videoblogs wie die Blogothèque und Le Cargo, die schon früh Folkmusiker in intimer Atmosphäre begleitet haben, Artisten wie CocoRosie, Feist,Beirut und Herman Düne, die zumindest zeitweise in Paris gelebt haben oder leben und schließlich...das tolle Konzerttagebuch! Hahaha....