Montag, August 31, 2009

ein (p)fund mp3 (215)

auf lefse records gibt es eine compilation frei zum download, u.a. dabei neon indian, giant ears, julian lynch, calico horse und viele mehr, das komplette gerät als .zip hier, einlesen kann man sich wiederum hier und ein antesten gefällig, voilá:
A Grave With No Name - Open Water
The Silent League - Here’s a Star (Neon Indian remix)
zudem kommt folgende dentoner band demnächst mit eigenem album auf vorbenanntem label heraus, grund genug, um erste töne vernehmen zu können:
sunnybrook - willow whale
"lightsaber circuit breaker" heißt das album, welches am 08.09. das licht der welt auf milky syndication erblicken wird, wer sich so viel mühe mit der namensgebung gibt, erhält auch hier einen vorzugsplatz: electropop der geschickteren art:
My Milky Way Arms - Fillenium Malcon
selftitled debut der jungen, noisy band aus halifax, auf noyesreocrds:
York Redoubt - Upside
"warm heart of africa" heißt das debut des produzentenduos radioclit und des malyischen sängers esau mwamwaya, das klingt so, wie es heißt:
The Very Best - warm heart of africa
The Very Best - rain dance
die band fand sich nach zehn jahren wieder zusammen, mit "live from home" gibts ab 15.09. wieder was frisches auf die ohren, verantwortlich: das großartige team love label:
shudder to think - hit liquor
außerdem schickt er sich an, sein zwölftes album ins rennen zu schicken, auch auf team love, auf am 15.09.: "out into the snow":
simon joyner - roll on
simon joyner - out into the snow
hervorragende nachrichten von hush records, "bats§ heißt das kommende werk, veröffentlichung am 10.11.:
Loch Lomond - Teaser
in vorbereitung auf das neue album "paper scissors stone" (auf glitterhouse seit ende august), die tour und überhaupt:
willard grant conspiracy - crush
willard grant conspiracy - dance with me

willard grant conspiracy
22.09. BERLIN PRIVAT CLUB W/RICHMOND FONTAINE
28.09. NORDERSTEDT MUSIC STAR
29.09. DORTMUND PAULUSKIRCHE
30.09. KASSEL SCHLACHTHOF
01.10. MANNHEIM ALTE FEUERWACHE
02.10. FREIBURG E-WERK
03.10. MUNCHEN SUDSTADT

Sonntag, August 30, 2009

eingestreut (51): eternal summers

ist noch jemand wach? die tage schwinden viel zu schnell. noch sind die körper warm, die adern voller puls, und doch sinkt der gelbe ball plötzlich wie in afrikanischer savanne und die kühle breitet sich aus. eternal summers ist genau die richtige breitseite, um zurück zu schlagen. echoisierender gesang, junge dame, schlag- wie tagwerk eines einfachen bauers, immer drauf aufs korn. und es stobt gar gewaltig. bitte, etwas zum gefangen nehmen. selber oder andere, piepegal. hauptsache drauf. nicole und daniel. merken. die debut ep auf chimney sweep records.
Eternal Summers - Lightswitch
Eternal Summers - Fall Straight Back

glotzt nicht so romantisch (75): ah holly fam'ly

nehmen wir uns heute die band ah holly fam'ly zur brust. anlass? nun, ist das am 13. oktober erscheinende album "reservoir". lucky madison, das rührige label unseres lange schon verehrten talkdemonic drummers kevin o'connor wird für den release verantwortlich zeichnen. wenn es denn auf diesem werk keine ordentliche musik gäbe, hätten wir die info selbstredend hinter die couch fallen lassen. doch der vielgliedrige apparat, der uns dieses neue folkalbum zum besten geben will, hat mehr zu bieten als nur einen wenig originellen albumtitel. schließlich hatten fanfarlo erst kürzlich reserviert, was nun auf dem debut der band aus portland prangen wird. doch dieser auf den ersten hörgang old fashioned klingende folk hat einen zweiten anlauf verdient, da er sich runde um runde originärer angehen lässt. da er sich mit wunderlichstem instrumentarium in schale wirft, da er dem, und nun können wir uns nicht am riemen reissen und klauen grob bei bereits gelesenem, gefrorenen hinterland idahos ein paar warme riefen schleift. oder so. avantgarde folk ist das schon, hier ein bisserl lagerfeuerromantik und dort wiederum der harte wurf gegen die singer/songwriter fraktion. "With songs by whispery tenor Jeremy Faulkner and a collaborative approach to their arrangements, Ah Holly Fam'ly crafts a motley aesthetic of nerdish grace, transmuting doom-laden preoccupations into celebratory elegies." ha!
Ah Holly Fam’ly - All Unfolding
Ah Holly Fam’ly - Young Veins





Samstag, August 29, 2009

neue töne (657): elenette

haben wir erst kürzlich gelernt: die schweden erhalten nicht nur film-, sondern auch und vor allem musikförderung. da greifen selbst die prüdesten hasen zu. ob auch elenette dazugehören, entzieht sich unserer kenntnis. aber immerhin reift der gedanke, dass nicht umsonst so viele gute kapellen im norden europas reifen. elenette stammen aus stockholm und sind ein vierer, der sich ganz dem reinen popsound verschrieben hat. will heißen, hier sollen die süssen melodien reifen und via lieblich-sanfter arrangements dem werten hörer dargereicht werden. gelingt vielfach und hat dennoch ecken und kanten (flinke schrammel, greifende trumpet, schlingernde drums), um nicht gänzlich ins seichte zu entseifen. die kapelle stellt sich folgendermaßen auf: karl berglund (vocals, saxophones, guitars), rebecka johansson (keyboards, backing vocals), mattias hagegård (bass, tenor saxophone, backing vocals) und jon gredmark (guitars). bei aller professioneller vorgabe hat die truppe genügend humor und sogar enormen anspruch. aber, wie hier geschlechtergrenzen überwunden werden sollen und auf welchem fundament der bandname gründet, könnt Ihr alles selbst erkunden, indem Ihr dieser seite auf den leib rückt. spannend ist das allemal. unterhaltsam sowieso. genau wie der erstling der band: "neurosor", erschienen im april dieses jahres auf metarekords.
elenette - att göra en hit (2009)
elenette - jag hatar män (2009)

Freitag, August 28, 2009

zu gehör getragen (100)


almost charlie – the plural of yes (2009)

> ambitioniertes, grenzen überschreitendes, dabei aber zu wenig wagemutiges, weil mit perfektion behaftetes folkpop projekt, 2,5-3/5

blues control - local flavor (2009)
> oxygenes, weitläufiges vier track werk, das sich nicht auf psychedelisches, noch auf ambientes festlegen lässt, eine spur führt durch die elemente, 3,5/5

sun araw - heavy deeds (2009)
> cameron stallones solopfade über funky, schwüle blueskapitäle, driftend zugige psychedelica labyrinthe hinweg, in transzendenter übersetzung auf not not fun zu haben, 3,5/5

saw fist tree - s/t ep (2009)
> irrwitz und wahn in buntes packpapier verschnürt, flippiger sind sonst nur die sonnenuntergänge am mount everest, 3,5/5

eingestreut (50): whalebone polly

das hervorragende dreamboat records label hält ab 15. september endlich wieder einen neuen release bereit. mit "taproot and sill" veröffentlichen sie ein vier track werk der unter whalebone polly agierenden kate stables und rachel dadd, die beide in den letzten zwei jahren eher auf solopfaden (hier this is the kid, dort solo und mit the hand) unterwegs waren. keine unbekannten also. die aufnahmen entstanden in paris über knappe zwei tage hinweg. im vordergrund stehen gitarren- fingerpicking und das lustvolle bearbeiteten eines banjo über brass und percussion. dass das funktioniert, kann man vorab schon einmal überprüfen. mit "turnip turned" steht der eröffnungstrack zum download zur verfügung und verführt den aufrechten und lockt den zögernden. "taproot und sill" wird es als 10" braunes vinyl geben, streng limitiert. ein mp3 download ist im package enthalten sowie zwei remixe des rollercoaster projects. die ep folgt im übrigen dem 07er album "recordings with the window open", das das duo auf angel's e hat.
whalebone polly - turnip turned

Donnerstag, August 27, 2009

neue töne (656): kill it kid

lobe mir einer die jugend! als enddreißiger will man zwar nicht wahrhaben, dass die eigene vergangenheit ist, aber nicht nur optisch greift es einen an. der körperliche verfall hat bereits vor einem jahrzehnt begonnen und alles, was kommt, ist unaufhaltbar. nichtsdestotrotz darf man juvenilen tönen frönen. wenn man dabei auf ein label wie one little indian ausweicht, greift man garantiert in die kiste mit dem spannenden spielzeug. ich hatte davon so 'n geheimding unter meinem bett. durfte keiner ran, waren nur die heiligtümer drin.
mit kill it kid zückt die londoner schmiede eine ganz besondere karte. die aus der bristoler gegend stammende kapelle setzt nicht nur auf den frischesten sound, den alabama seit ewigkeiten nicht zu gehör bekommen hat, sondern auch auf stimmen, die sich aus kehlen stemmen, denen man kinderlieder ohne weiteres zugetraut hätte, aber keinswegs die gesangliche unterstreichung eines rock/folkblues/bastards. denn um nichts anderes wird es sich beim debut des fünfers, das im oktober erscheinen soll, handeln. immer wieder mit griffigen fiedeleinsätzen unterlegt, ornamentiert oder eröffnet, greift eine stürmische melange aus straffen gitarrenattacken, dynamischen bluesbewegungen und vitaler trommelstöcke arbeit um sich. das ist alt. country, americana, folkbesetzter blues. und mutig. denn diese ecke ist tausendfach besetzt und zieht eine wenig flexible fanschar hinter sich her. wie werden chris turpin und seine mannen sich ihrer erwehren? ungehobelt garantiert nicht. zwar schauen die fünf zumeist echt grimmig drein, aber ihrem wesen kommt doch die freundlichkeit wesentlich mehr entgegen. nur chris turpins gesang ist ein argument für die südstaatenart, für den amerikanischen weg, den egoismus und das recht auf waffen. schweres gerät, was der bursche da also auffährt. wie gefärbt durch honigfarbenen whiskey, angestaubt durch den vielfachen rauch dicker zigarren und den dunst verschwiegener kneipen und befeuert durch die mannifaltigen lesarten des lebens, so kommt der gesang daher. während die kollegen aufgeregt ihrem frontmann folgen und seinen manischen elogen tribut zollen, hält lediglich steph ward dem jungen herrn etwas entgegen, vielmehr fängt sie das unheilschwangere tun ihres kompagnons auf, um ihm eine freundliche seele einzuverleiben. dabei klingt sie selbst nicht danach, dass hier jemand gerade den kinderschuhen entsprungen wäre.
adam timmins, der den bass und das banjo bedient, gründete mit chris zunächst ein acoustic blues outfit, dem sich recht bald richard jones anschloss. somit standen die violine und zusätzlicher background gesang zur verfügung. im februar schließlich konnte verkündet werden, dass kill it kid geboren waren, nachdem steph ward (lead vocals, piano) und marc jones (drums, percussion) hinzu gestossen waren. inspiriert zeigt sich die band, insbesondere aber der kopf chris turpin zunächst vom detroiter sound (the kills, the von bondies), aber vielmehr noch von robert johnson, der das sprungbrett darstellte für die beschäftigung mit u.a. blind willie mctell, bob dylan, gram parsons, johnny cash, tom waits, john prine, so dass der eigene sound nicht von ungefähr kommt, sondern sich nachvollziehbar an den großen fußstapfen der musikalischen väter orientiert.
das album wird wohl elf tracks enthalten. einen vorgeschmack bereiten die bereits erschienenen singles "send me an angel down" und "burst its banks". man stelle sich im dies- und im jenseits (denn hier werden die teufel geritten) auf eine kleine sensation ein.

kill it kid - date it the day


04. Sep. 2009 20:00 MAGNET BERLIN, GERMANY

Mittwoch, August 26, 2009

neue töne (655): peapod recordings

was auch immer ein 'peapod' ist, die musik auf dem gleichnamigen label ist eine feine. selten habe ich bands enthusiastischer zu werke gehen sehen, natürlich immer ins verhältnis gesetzt zur quantität. neulich schrieb ich schon mal über ein label und fühlte mich durch nichts versucht, wirklich näher auf die einzelnen bands einzugehen. nicht nur wegen der eigenen, nicht zur verfügung stehenden zeit, sondern vielmehr weil es kaum feedback gibt und mir unklar ist, ob sich all die mühe auch lohnt. ich höre in der regel nicht nur kurz in einen act rein (manchmal wie bei the happy hollows ist es allerdings der irrige moment des spontanen), sondern befasse mich mit anliegen und umständen. werde ich auch weiterhin tun, nur all dies auch zu teilen... bleibt mir erst einmal vorbehalten.
peapod recordings aus portland hält einige soundsamples und tracks bereit, die ich Euch gern zum teil an die hand gebe. daran könnt Ihr dann messen, ob Ihr Euch selbst mit der einen oder anderen kapelle auseinandersetzen wollt. meine empfehlungen stehen.
die "Peapod Recordings Winter 2009" compilation mit 82mb (= ausblick auf kommendes und überblick über bisher veröffentlichtes mit 15 tracks) gibt es im übrigen gratis zum download, hier. ein paar tracks daraus zunächst:
Chriss Sutherland - What are we gonna do now? (from: "Worried Love")
Huak - Stats and Demographics (from: forthcoming EP)
Cerf-Volantes - New Armor (from: forthcoming album)
so, und nun schauen wir bei einigen künstlern genauer hin, nee hören:

der vierer hier stammt aus portland hat bereits zwei werke am start und sorgt mit dynamischer und straighter vorwärtsmanier für beste unterhaltung, aktuell steht die "secret trees ep" auf dem plan, anfang juli auf dem label erschienen, zuvor wurde "trajectory", der erstling herausgebracht, neben den rockismen stechen immer wieder kunstücke im bereich kreativer songgestaltung hervor: bassläufe, gitarreroverzückungen, drumgestöckel, anhören bitte:
huak - monument (2009)
huak - jeremiah (2008)
huak - portland (2008)

die hier sind auch ganz mein wetter, ihre musik schärft sich auf besondere weise ein, weniger die melodie, die sich bohrt, eher das zögerliche, aber dennoch unvermeidliche näherbringen einer idee und ihres musikalischen kontextes, etwas lofi, aber nicht so staubtrocken, dass man gierig nach was trinkbarem ruft, der hochsympathische vierer stammt ebenfalls aus portland und legte im mai mit "fall on the honey clouds" nach den "earl grey demos" einen zweitling vor, nachfolgend gleich mal die aufgepeppter version des neuen albums im discostyle, witzig:
honey clouds - fall on the clouds on 45
honey clouds - living room (2009)
honey clouds - breeze (2009)

diese band ist das kind des songwriters david lamb, der eine kleine truppe um sich scharte, um seine vorstellung von einer verquickung des appalachian sounds, von gypsy und shanty music angemessen umgesetzt zu sehen, dass er dabei so viele ausßerordentliche talente an land zog, ist ein glück, so entstand ein folk, der offen und frei atmend ist und zugleich wärme, gar dunklen glanz ausstrahlt, botschaften, die mal gefühlig, mal fuß stampfend vorgetragen werden, beheimatet sind die fünf in rhode island bzw. maine, "the bottom of the sea" erschien im januar 2008:
brown bird - lioness (2008)
brown bird - coward (2008)
brown bird - black sea (2008)

flinke finger gibt es bei ihm zu bewundern, aber nicht nur das, er hat ein eindringliches organ und trägt seine agitation mit verve, breitem schwung vor, so dass er pflügt, was sich ihm in den weg stellt, obacht also, zudem ist er gründungsmitglied von cerberus shoal und fire on fire, alles andere als ein unbeschriebenes blatt, im märz erschien auf peapod "worried blues", ein zehn track album ohne ausfall, reinhören:
chris sutherland - jolie holland (2009)
chris sutherland - flaking the hands (2009)
chris sutherland - hey justice (2009)

so, einen noch, bevor ich Euch entlasse, um selbst zu schnüffeln, ein wenig ärgere ich mich ja, dass ich schon wieder so viel geschrieben habe, shit happens, nehmt auf peapod mit, was Ihr könnt, die alben gibts zum download, aber auch zum kaufen, lohnt auch beim album "spring flakes", das eher poppiger natur ist und im oktober des letzten jahres erschien, die band dahinter rekrutiert sich witzigerweise aus deutschen und schotten, gemeinsam gelingt ein fein abgestimmter, zum teil akustischer sound, der eine originäre note trägt, dran bleiben, weiter hören, weil sich immer wieder neues, spannendes ergibt, irgendwie zeitlos, wa?:
the hands of the wrong people - undertow (2008)
the hands of the wrong people - bad apples (2008)
the hands of the wrong people - bad icon (2008)
wie erwähnt, es gibt eine menge mehr auf dem label zu entdecken, nicht nur ein einblick in die portlander szene ist möglich, sondern weit darüber hinaus, es gilt eben nicht "curiosity killed the cat", sondern schnüffeln, stöbern und erobern, in diesem sinne: einen schönen montag!

Dienstag, August 25, 2009

ein (p)fund mp3 (214)

was für eine stimme, die die süffigen songs vorträgt, die band aus brooklyn hat trotz aller annahmen keine sängerin am start, irreführend das hohe organ, das angenehme, das sonntägliche, ein sieben track werk steht am startblock, "the life and times of rosa lee", ohne vertrag wieder einmal, ein jammer, echt:
the library - wish i knew
the library - banjo song
the library - nothing to lose
neu auf bo'weavil ist das album "into an energy", eine ansammlung von field recordings, instrumentalklängen und electronica, im november spielen sie in prag und suchen für den 04., 05.11. noch einen auftrittstermin im raum münchen, bemühungen in samples:
starving weirdos - pagan unity ritual
starving weirdos - ritual prayer
starving weirdos - jumping over the fire
starving weirdos - dementia dreams
gefunden, dreier aus la, zwei damen, ein herr, dem man auch das singen überließ, straighter rock auf bisher einer ep und einer lp:
the karabal nightlife - vultures
the karabal nightlife - balloon
the karabal nightlife - what happened to my world
eine ganz wunderbare nachricht aus dem haus geoff farina, mit seinem sideproject legt er nach, ab 08.09. soll "atone" zu haben sein:
Glorytellers - Concaves
aus boston stammen sie, das neue album "colonial drones" kommt am 22.09. (auf misra), argumente?, sattsam, kalorienreich, stringent:
Hallelujah The HillsBlank Passports
die band der stunde?, irgendwas machen sie auf jeden fall richtig, "xx", im oktober in hiesigen landen:
the xxbasic space
the xxcrystalised
eine 3inch cdr auf cloudberry, ab 25.08., rückblick auf die endneunziger, die band aus florida gibt es schon lang nicht mehr:
Crush 22 - These Feelings

the xx
13. Okt. 2009 20:00 Lido Berlin
14. Okt. 2009 20:00 Gruner Jager Hamburg
15. Okt. 2009 20:00 Luxor Cologne
16. Okt. 2009 20:00 59-1 Munich


emily jane white

26.8. Halle/Saale, Germany: Objekt
27.8. Solingen, Germany: Galerie Pest / Stückgut
28.8. Hamburg, Germany: Kampnagel
5.9 Berlin, Germany: West Germany


bowerbirds
12.10. Hamburg, Knust
13.10. Berlin, Cafe Zapata
14.10. Nürnberg, K4
18.10. Frankfurt, Brotfabrik
19.10. München, Feierwerk
26.10. Point FMR Paris, France

Montag, August 24, 2009

konzert: kuahgartn open air, 22.08.09, teil 2

die nacht zog über das gelände, das kühle bier unterstrich die herbstlichen temperaturen und selbst im toilettenwagen sah man den eigenen hauch des atems als kleines wölkchen vor sich her schweben. es war dringend abhilfe geboten. warm werden nach einer etwas längeren umbaupause war angesagt. konnten uns anajo weiterhelfen? als headliner gebucht, traten sie in der mitte des lineups auf und sorgten für ordentlich bewegung in der crowd. sollten tatsächlich all die jungen leute nur für den augsburger dreier angereist sein? immerhin hat die band fans, die sich ultras nennen und alles dafür tun, dass die konzerte ein gewinn für alle beteiligten sind. wer auf deutschen indierock steht, ist sicher richtig bei anajo. die texte sind ungezwungen, launig, aber niemals zäh oder abgeschmackt. immer fügt sich irgendwo ein lächeln ein, und letztlich sind die lyrics das ergebnis einer betrachtung, eines aufmerksamen blicks auf das leben. insofern war es ein zugewinn, den dreien bei der arbeit zuzuschauen. denn das konzept stimmte und wurde konsequent durchgezogen. mit jugendlichem charme kontaktierte oliver gottwald die umstehenden, breitete empfangsbereit die arme und sang sich durch ein gassenhauer bestücktes set, so dass selbst dem unwissenden alsbald klar werden musste, dass sich hier nicht nur talentierte am bauch der freunde warm rieben, sondern publikum erobert werden sollte. an bass und keyboard unterstützte den frontmann michael schmidt, zudem für zwischenbemerkungen, schräge töne und den mitklatsch- und mitwinkkontakt zum publikum verantwortlich. an den drums der dritte man im boot: ingolf nössner. was gab es zu hören? "ich hol dich hier raus", symptomatisch für anajo, ein flotter rhythmus, dazu die memorable keyboardspur, ein mitsingrefrain. olivers stimme ist fest in vielen lagen und meisterte auch die bedingungen der kühlen nacht. "mein lieber herr gesangsverein", möchte man rufen, doch überliessen wir das singender weise der band. herrliche melodische dreher bietet dieser song über (ent-)täuschungen. mit "monika tanzband" hat die truppe einen wahren hit, der inbrünstig gefordert und schließlich auch gespielt wurde. aber auch "hotelboy" oder der song über die "honigmelone" machten laune. mit "spätsommersonne" brachten die augsburger die atmosphäre prima auf den punkt und mit "jungs weinen nicht" hielten soar the cure auf dem kuahgartn open air einzug, eine gelungene coverversion von "boys don't cry".

meinen persönlichen festivalhöhepunkt erhielt ich aber mit den berlinern von kissogram. sie starteten ihre electropopkür denkbar kühl, aber voller kraft und energie. so etwas hatte bis dato gefehlt. obwohl die vorgänger acts durchaus power ausstrahlten, verhalfen erst kissogram mit geschlagenem pfund für die besondere note. die drums hämmerten steif und exakt, den synthies und keyboards wurden verflixte melodien entlockt und am mikrofon frönte jonas poppe einem anonymen vortrag. dabei fehlte ihm nicht die nähe zum publikum, sondern er hielt lediglich die notwendige distanz zum eigenen werk. dass die jungs schon seit etlichen jahren aktiv sind, spürt man und kann sich im taumel dieser maschinerie herrlich gehen lassen. so tanzten denn die unentwegten, die dagebliebenen, die durchhalter und kämpfer oder vielleicht auch nur die gutbejackten, die nicht oder nicht mehr froren. "the deserter" hoppelte im ratatataa des refrain durch die frivole szenerie, das aktuelle "rubber & meat" greift direkt in den schritt, auf der flucht schwingt das tanzbein, "tonight i'll go out alone" mauserte sich zur spannungsgeladenen ansage. die musik hat wiedererkennungswert, hohläugigen charme und dampf. sebastian dassé zelebriert sein tun an den elektronischen geräten mit der coolnes eines filmstars, die fluppe schräg im mundwinkel. die schießbude wird von joe dilworth bedient, als gelte es an diesem abend noch einige eroberungen mit nach hause zu nehmen. beeilung! für uns wars genug, verpassen sollten wir noch the movements. danke an die organsisatoren des kleinen, schmucken open air. hoffentlich im nächsten jahr wieder bei besseren bedingungen.

konzert: kuahgartn open air, 22.08.09, teil 1

der einzige verregnete tag in dieser woche verhing sich über dem weitläufigen gelände zu st. leonhard, um das kuahgartn open air in trübes licht zu setzen. keiner der anwesenden (zu guten zeiten irgendwas zwischen 200 und 300 people) ließ sich jedoch die laune verderben. zu bunt das angebot, zu großzügig die natur, zu viel bedarf an bewegung. denn die temperaturen sanken rasant mit jeder vorgerückten stunde. als wir gegen mitternacht das festival verliessen, stand das thermometer weit unterhalb der 10°c. wer sich nicht vernünftig ausgestattet hatte, musste rocken. das ging sehr gut zu johnny joker & the twilight kids, die ihren rasanten rockabilly in das spärlich besetzte auditorium schubsten. vor allem gregor an der gitarre machte gutes gesicht zum erfreulich warmherzigen spiel der band. seine läufe waren mehr als passabel. variantenreich führte er seine mitstreiter durchs set. johnny joker himself dagegen bediente den standup bass wie ein berserker, unter seinen händen möchte man kein instrument sein. dass sich die schwerstarbeit aber bezahlt machte, sah man am immer munter werdenden publikum und der spendierlaune des selben in bezug auf applaus. johnnys stimme ist ein faustpfand, der gut und gerne eingebracht wurde und der chose die rechte note verpasste. auch showelemente wurde eingebunden. so stürzte sich gregor per salto von der bühne und konnte von glück sagen, dass die anwesenden noch in angenehmer distanz zur bühne standen. zudem durfte er johnnys bass besteigen, um von oben auch noch die letzten gäste zu erobern. schließlich ging das geschundene gerät zum abschluss des konzertes auch noch in flammen auf. ihm blieb nichts erspart. ob "alligator man" oder "never coming back", das repertoire der lokalmatadoren gibt einiges her, um groovy aus den hüften heraus den nachbarn anzuregen. mir hats gefallen und den meisten umstehenden auch. leider hatten wir die jungs von leeds club verpasst, die zuvor aufspielten.
das bier war günstig, das futterangebot angenehm und der blick ins rund freundlich, so dass man sich umbaupausen angenehm gestalten konnte. freund l. und ich zogen denn nase triefend über das aufgweichte grün und erfreuten uns eines zu kühlen samstag abends.

nun in der hoffnung, dass uns die mädels von katzenjammer wieder aufheizen mögen. taten sie. wie von einem anderen stern oder besser frisch einer erzählung von astrid lindgren entschlüpft, tauchten da plötzlich diese vier bunt angestrichenen mädels auf: turid jørgensen, solveig heilo, marianne sveen und anne marit bergheim. tags zuvor bedienten sie noch massen auf dem highfield festival und plötzlich standen sie einer neugierigen landbevölkerung gegenüber, die man locker einen grundschüler hätte abzählen lassen können, ohne gefahr zu laufen, dass er sich am ende arg vertut. doch das tat der stimmung keinen abbruch. wie furien zischten die vier launigen weiber über die bühne und ließen ihre vollendete show vom stapel. es gab kein halten für den norwegischen zauber, der sich mit alt. country, rock bis hin zu charleston, ragtime und gospelgesang über wasser hielt. so abwechslungsreich wie sich die mädels zeigten, so versiert waren sie auf ihren zigfachen instrumenten. ob auf der bemalten, zum statussymbol erhoben bass balalaika oder auf der mandoline, ob am harmonium oder auf der tröte, ob mittels trompete oder banjo, immer wieder versetzten katzenjammer ihre zuhörer ins staunen. das zusammenspiel aufs feinste abgestimmt, getunt, wie eine aufgemotzte karre. doch übertreibungen und aufgesetzte miene haben die vier nicht nötig. sie sind viel zu professionell für ein billiges theater. und zudem gut bei stimme. jede einzelne der damen verfügt über ein ausgezeichnetes organ, das sie konsequent in den dienst der band oder aber im solovortrag heraus- stellt. katzenjammer sind in den nächsten wochen noch fleißig in deutschland auf tour (siehe myspace). wer die gelegenheit bekommt, sollte sie wahrnehmen und hingehen. er verpasste sonst pop mit verve und trompete wie in "a bar in amsterdam" oder augenzwinker country wie mit "play my darling". die vier hübschen dinger konnten nur mit zugabe entlassen werden, vollbrachten aber dieses opfer gerne und mit viel freude und nordländischem enthusiasmus. teil 2 mit anajo und kissogram folgen.
johnny joker & the twilight kids - alligator man

Sonntag, August 23, 2009

neue töne (654): linda draper

gut gebuttert, denke ich. warm unterlegt, stichig die gitarre, rekrutiert der background. irgendwie konventionell. und doch gehts mich an. und wie! linda draper, chanteuse aus brooklyn, sorgt für manche synkope, so dass ich ins taumeln gerate. hier eine wache note, dort ein helles gesicht. schwindel. wirklich ansehen darf ich sie dabei eh nicht, dann bin ich verloren. und dabei gibt es sie auf dem musikmarkt schon ein weilchen. und man möchte sie sofort an die hand nehmen und von dort wegführen. aber bisher kam sie ja auch ohne mich zurecht. und das nicht mal schlecht. beim vergleiche anlegen überschlagen sich die kritiker. der stimmliche umfang und die besinnung auf folkthemen bringen sie in die nähe von joan baez, und ihr können im allgemeinen verhilft ihr zur bezeichnung, eines der genialsten talente des 21. jahrhunders zu sein.
eigentlich überspringt sie kategorisierungen und sucht sich ihre genre neu. ihr songwriting ist in gewisser weise wagemutig, weil es nicht darauf angelegt ist, dem ohr des hörers zu schmeicheln. wenngleich selbsiges nicht gezielt umgangen werden soll. eine balance gilt es herzustellen, ähnlich wie ein nick drake, eine suzanne vega oder joni mitchell an songs feilten, um ihre geschichten zu erzählen. bei draper ist das lichten, sehr klar, aber manchmal überzeichnet, wie fotos, die einen tick zu stark beleuchtet sind. mit vierzehn schnappte sie sich die alte gitarre der mutter und begann ihre karriere, die sie nun an die gestade der new yorker musikgemeine geführt hat, wo sie beheimatet ist, aufnimmt und auftritt. ihre musikalität kommt nicht von ungefähr, ihr vater hat klassische gitarre studiert und seine talente offenbar vererbt.
die ersten eigenen aufnahmen tätigte linda in 2001. sie endeten mit der produktion von "ricochet", immerhin unterstützt von kramer, dem schon low, ween, galaxie 500 oder lou reed die fingerkuppen knutschten. auch der nächsten drei longplayer sollte sich der produzent annehmen: 2002 "snow white trash girl, 2003 "patchwork" und die erste scheibe auf planting seeds records "one two three four". "keepsake" entstand in 2007 dann in koproduktion mit major matt mason. honigsüsse, fabelhaft unkonstruierte lyrics gibt es auch auf dem aktuellen album "bridge and tunnel", ebenfalls auf planting seeds records erschienen. zehn neue songs enthält es und wer die aktuellen tracks mit früheren aufnahmen vergleicht, wird eine veränderung spüren. die tiefe, reife, die draper erfasst hat, macht sich auch in ihrem songwriting, in ihrer stimme fest. gewappneter scheint sie zu sein, aber auch zielgerichteter. mit dem stones cover "mother's little helper" gibt es zudem noch einen kleinen aufmerker.
linda hat übrigens bereits die bühne mit regina spektor, the one am radio, kimya dawson und vielen anderen geteilt.
linda draper - super zero (2005)
linda draper - needlessly (2005)
linda draper - baby inchworm (2005)
linda draper - shine (2007)
linda draper - sharks & royalty (2009)
linda draper - don't dream it's over (2007, live)

Samstag, August 22, 2009

zu gehör getragen (99)

lightning dust - infinite light (2009)
> die ecken gekappt, schimmert bewegungs- und ansatzreiches nur aus der tiefe hevor, ermüdend bisweilen, in den indiegrund zu glotzen, 2,5-3/5

tara jane o'neil - a ways away (2009)
> wildwasserkanu in der badewanne, kompromissloses treiben auf selbst erzeugten wellenbergen, die flüsternd in sich zusammenbrechen, 4/5

nurses - apple's acre (2009)
> wenn middleschool- freundschaften in lofi- psychrock- dingens kanalisiert werden müssen, stehen fans wie ich schlange, ein dead oceans coup, 3,5-4/5

the duke & the king - nothing gold can stay (2009)
> melodiöser overkill in gesittetem gewand, wie man es seit den frühen siebziger nicht mehr kennen wollte, kitsch galore!, 3,5/5

neue töne (653): the pines

die meisten fotos, die man von den beiden zu sehen bekommt, passen perfekt zu ihrer musik. viel natur, etwas stichig, als hätten sie patina angesetzt. amerikanische landschaft inkl. amerikaner. dass the pines sich dem folk verschrieben haben, lässt sich also ablesen. dass ihre variante aber eine unheimlich charmante, zugleich dringliche und warmherzige und nahbare ist, erfasst man nur, wenn man sie denn auch zu gehör nimmt. "tremolo" heißt ihr aktuelles und zweites full length. dabei impliziert der titel mehr aufreger als tatsächlich bereit gehalten werden. stilistisch einwandfrei, die bahnen einhaltend, fliesst track um track als würde man einem ehrwürdigen strom folgen. und wer sich dabei an der uferböschung festsehen kann, aufmerksam eisvogel und biber entdeckt, gefriert auch nicht unter den fingern von david huckfelt und benson ramsey. gemeinsam agieren die beiden, seit sie sich in einem mexaicanischen restaurant in arizona begegnet sind. in 2004 gab es erste ergebnisse zu präsentieren, auf trailer records erschien das selbstbetitelte debutalbum. red house records legte drei jahre später mit "sparrows" nach. das q magazine reihte es in die top roots releases des jahres 2007 ein und überhaupt erhielt es eine menge positiver kritik. die tiefe liebe zu traditioneller musik schwingt bei david und benson in jeder note mit, auch auf "tremolo", dem neuen album. immer wieder schön zu sehen, dass die amerikanische rootsmusik neue gesichter auffährt. leider gibts kaum downloadbares, wenigstens ein traditionel, siehe unten, einige samples könnt Ihr auf der seite des duo anhören.
the pines - worried blues

Freitag, August 21, 2009

neue töne (652): the twin atlas

die vier ersten alben, zum teil als cdr aufgelegt, erhielten bereits umfangreiche presse. dass heißt, the twin atlas hätten schon längst einmal in den fokus des klienicum geraten können. sind sie aber nicht. erst heuer mit der veröffentlichung ihres albums "good light" finden sie erwähnung in unseren matt ausgeleuchteten und viel zu stickigen hallen.
the twin atlas sind ein duo, bestehend aus den beiden etwas übergewichtigen sean byrne und luca zaleski. in den frühen neunzigern sind sich die beiden an der uni von delaware begegnet, in der folge musizierte man gemeinsam und begann mit dem eintritt in das neue jahrtausend auch damit, die eigene musik zu veröffentlichen. während zaleski aus new york city stammt, ist byrne in philadelphia zuhause, wo er u.a. den drummer für matt pond pa, audible oder bc camplight gab. mittlerweile wohnen beide in new jersey. "good light" erscheint am 25. august und kann über die webseite der beiden bezogen werden. über den herstellungsprozess wissen wir zumindest so viel, dass das grundgerüst vieler songs aus aufnahmen stammt, die während des jammens entstehen oder teile von improvisationen sind. vor allem byrne kümmert sich in der folge darum, dass die tracks auf den punkt gebracht werden, in dem gesang und melodien, teilweise neue instrumente und verschiedene, neue sounds hinzugefügt werden. so sehr nach collage hört sich aber das endprodukt nicht an, im gegenteil haben wir es hier mit sehr homogener musik zu tun, die gefühlig, melodienreich und hookgeladen daherkommt. die band selbst nennt das "atmospheric folk & pop songs" und hat absolut recht, wenn sie dabei auf handfestes und zugleich hymnisches abzielt. immer verfangen sich einige noten, die dem erdigen gebilde beine machen, es fliehen lassen wollen. interessiert? probehören? na denn:
the twin atlas - versions (2009)
the twin atlas - never disappear (2009)
the twin atlas - roll on (2005)
the twin atlas - beautiful surprise (2003)
the twin atlas - tell the stories (2001)
the twin atlas - inverted torches (2000)

Donnerstag, August 20, 2009

glotzt nicht so romantisch (74): david sylvian

"manafon" heißt sein aktuelles album, wird im september (14.09.) auf samadhisound erscheinen und furore machen. dessen bin ich sicher, denn die wellen schlagen bereits hoch. passt nicht unbedingt zur musik, die weniger aufregung bedarf und noch weniger zur sylvianschen ästhetik, die in ihrer mystizität empathischer charakter ziert. david sylvian hat eine eigene webseite kreiert (kreieren lassen, wie auch immer), um dem neugierigen ein erstes zuhause zu geben. auf manafon.com gibt es einweisungen verschiedenster art in das neun tracks umfassende werk: biografische details, analysen zur neuen kreation, samples und auch ein video, das hier und heute bedeutung haben soll.
das bewegte bild zu "small metal gods" stammt von hiraki sawa, einem in ishikawa (japan) geborenen filmemacher, der aber mittlerweile seine brötchen in london verdient. auf sylvians seite heißt es zu ihm weiter: "Sawa is best known for films suffused with subtle smatterings of lyrical fabrication, commonly set in his own home. He takes us on fantastic journeys “through domestic interiors that come alive with animated features, oddities of scale, and logical impossibilities: toy airplanes that fly above spotters standing on a kitchen counter; camels that traverse the tattered bindings of an Encyclopedia Britannica.” With Small Metals Gods he revisits the interior air traffic congestion of his first film 'Dwelling' which, whilst somewhat soothing to watch, is not without an underlying sense of unease or anxiety." schaut Euch das kleine zauberwerk mal an. neckisch. die zugehörige musik lässt mich gebannt auf den veröffentlichungstermin schauen.

neue töne (651): katsen

die herrschaften von der schottischen thee spc sind mir ja ans herz gewachsen. ihre launigen veröffentlichungen verdienen immer einen kommentar. diesmal treten sie mit einer neuen truppe an, die sich mehr durch zufall zur musik wandte. hinter katsen stecken chris blackburn und donna grimaldi, die in brighton in einem klamottenladen arbeiteten. irgendwann trafen sie sich bei ihr, um die extravagant sortierte plattensammlung durchzuhören und entdeckten parallelen. diese veranlassten beide, die bei ihm herumstehenden keyboards und synthesizer dahingehend zu verwenden, einen eigenen sound zu kreieren und gemeinsam musik zu machen. das electropopduo hat nun bald (28.09.) sein debutalbum am start, das mit "it hertz" einen schillernden namen erhielt und mittels einer single eingeläutet wird. die zwei tracks darauf stelle ich Euch heute vor und hoffe, dass sie etwas neugierig machen. zunächst haben wir mit "let's build a city" einen manischen, quietschigen und groovig ausgeschlachteten dancetrack, der von beiden protagonisten gesanglich unterlegt und mittels synthiepower beschleunigt wird. "cactus" dürfte vielen als song der pixies bekannt sein, das cover übt sich im verfremden. action! kaufen! die single gibt es bereits, das album kann vorbestellt werden.
katsen - let's build a city
katsen - cactus

Mittwoch, August 19, 2009

glotzt nicht so romantisch (73): al lewis & sarah howells

verortet werden die beide waliser al lewis & sarah howells, die mittlerweile in london leben, gern zwischen klassik und moderne. hier die nähe zu aktuellem liederschreiben ala sufjan stevens oder bon iver, dort das wissen um den singer/songwriter style der frühen siebziger. gern ins feld geführt dabei buckley, tim oder taylor, james. im juni des sich bereits weit in der zweiten hälfte befindenden aktuellen jahres brachte das duo die "skin and bones" betitelte ep heraus. dass die beiden so gut miteinander funktionieren, hat wohl vor allem auch damit zu tun, dass sie sich fern der heimat - kleines walisisches nest - gegenseitig stützen - in der großen metropole. ihr auftritt ist pure lebendigkeit, die sich nicht an sich selbst aalt, sondern um all die mißverständnisse, mißvergnügungen weiß. die stimmen haben etwas göttliches, ohne die große glocke bewegen zu müssen. kein einbahnstraßenfolk, sondern vitales werkeln. im duo und unterlegt mit sanften bläsern: himmel!
al lewis & sarah howells - skin & bones

und der ep- titeltrack performt im electroacoustic club zu london im juni dieses jahres:

Dienstag, August 18, 2009

in eigener sache (35): spex, die ich meine

überlegungen am abend, notiert für den nächsten tag. der balzer schreibt wieder lange texte in der spex. seine sache. aber ausdrücklich betonen musste er, dass er seinen "elfen artikel", einige nummern zuvor ekelerregend zusammengeschustert, nun "elsen artikel" genannt, nicht revidieren, noch zurücknehmen will. echo gabs. getroffen war er. auch seine sache. aber nun maja ratkje und josephine foster, joanna newsom und andere ins eigene, bessere boot holen zu wollen, ist doch ein witz. wildbirds & peacedrums nimmt er für dieses tohuwabohu als ausgangs- und endpunkt. eine irrfahrt, mein lieber, dummdreister, abscheulicher, der du deine symbolik um deiner selbst willen betreibst. ein sport, nur. aber ein heini macht noch keinen sonntag oder eine zeitung. also, lese ich weiter und freue mich über simone weil. weil ich sie lange nicht gelesen habe und weil ich sie so gerne lese. weil sie schreibt, um zu überleben und nicht, um gelebt zu werden. danke spex für diese kontroverse behandlung von material.

eingestreut (49): madeline ava

hier gibts heute ein großes foto von madeline ava, ihres zeichens ein mädel aus knoxville, das sich nur zu gern mit ihrer ukulele beschäftigt. nun ist das gerät zwar kein ungewöhnliches instrument, aber dennoch irgendwie auch was besonderes. dent may hat zuletzt vorgemacht, wie gut man dieses kleine ding beherrschen, wie man es songdienlich und unterhaltsam einsetzen kann. madeline kann es ebenso. cuddlecore ukulele nennt sie das dann und wer folgte ihr nicht an die gestade sonniger auskünfte und ungebremster, juveniler ratschläge. mit ihrem freund joe mangum hat sie eine split aufgenommen, die auf sidejar records erschien. (photo by brian wagner)
Madeline Ava - Start Taking Naps (Shelby Sifers)
Madeline Ava - Cheer Up, Buttercup!
Madeline Ava - Asheville
Madeline Ava - Ghost Song
Madeline Ava - The King of Carrot Flowers Pt. One

Montag, August 17, 2009

neue töne (650): folk und die folgen

der folk hat viele gesichter, keine neuigkeit, und wenngleich ich mich gern mit den ganz neuen tönen beschäftige, so bin ich dennoch nie abgeneigt, auch der tradition ein ohr zu leihen, sei es contemporary, old time, country, bluegrass und wie die vielen verschieden formen auch heißen mögen, die sich im weitesten sinne auch unter folk subsumieren lassen, heute gibt es einige der entdeckungen in einen post gepackt, sie (die track) sind mal aktuell, dafür aber historisch belegt oder haben schon einige jährchen auf dem buckel, erfreuen sich aber aufgrund ihres zeitlosen charakters genauso eines charmes, der nachhaltig ist, viel spaß:

er spielt einen sehr traditionsbewussten folk, der nicht ohne jodler, jauchzer und fiddle und harmonica auskommt, immer variabel und voller überraschungen (die stimme!), in england gewann er nicht nur einige renommierte folk awards, sondern konnte gar eine erstaunlich gut bestückte band (nancy kerr on fiddle, olly knight (lal watersons sohn) on electric guitar, colin fletcher on double bass und pete flood on percussion) um sich scharen, zudem spielte er bei dr faustus mit robert harbron, benji kirkpatrick und paul sartin, einige samples des engländers aus seinem 06er album "stiffs lovers holymen thieves":
tim van eyken - the pearl wedding/nancy taylor's
tim van eyken - young alvin
tim van eyken - worchester city

über diese truppe war nicht viel herauszubekommen (selbst auf fotos machen sie sich unkenntlich), auf jedenfall ein vierer aus london, der den folk nicht nur mittels laptop fabriziert, sondern auch mit viel gesang und kindlicher freude und einer unmenge an spannenden instrumenten (u.a. harp, saxophone, clarinet, whistles, bodhran, glockenspiel, tamboura, melodica...), so dass ihre musik zwischen opernhaftem geplänkel (keine wertung!), mörderballaden und den liedern der minenarbeiter englands verortet werden muss, macht sehr viel freude:
forestbrook - henry percy
forestbrook - outsiders
forestbrook - squirrel & crow

einige bewegte bilder gibt es von dieser truppe, die sich sicher auf old time und bluegrass festlegen ließe, kriegte man sie zu fassen, die water tower bucket boys stammen aus portland und musizieren ganz im sinne der stanleys und monroes, alle perfekt ausgebildet, so dass improvisation keinen hemmschuh darstellt, schnell und verwegen:



er hier wird im klezmer punk verortet, dabei spielt er die quetsche mit so viel power, dass man befürchtungen um das instrument haben muss, muss man natürlich nicht, denn er ist profi und kann von sich behaupten, dass sich um ihn gerissen wird, nicht nur in bezug auf tourneen oder konzerte, sondern auch um seine songs, am 24.09. spielt er beim hamburger klezfest auf und wird sicher einiges aus seinem neuen album "klezmer mongrels" zum vortrag bringen, hingehen, tanzen und feiern:
geoff burner - luck in exile
geoff burner - king of the gangsters

dem keltischen verbunden ist diese waliser band, sechs- bis siebenköpfig frönt sie dem instrumentalen ausdruck und ist dabei voller verve und variantenreichtum, dass es einem schwindlig werden kann, die sehnsüchte werden anmutig verpackt und die forderungen mit stolz, die mp3s sind mixe aus verschiedensten samples, zum einen ein albumquerschnitt, zum anderen tracks aus verschiedenen liveaufnahmen, ist mehr als hörbar:
mabon - album highlights
mabon - live highlights

cut a shine ist eine getunte truppe verschiedenster professionen, hier die musiker, dort die tänzer und sänger, enthusiastischer kann musik kaum vortragen werden und gleichzeitig in interaktion mit seinem publikum treten, denn ein einziges stilles bein wird im weiten rund nicht akzeptiert, hinzu kommt, dass das repertoire des vielköpfigen ensembles wahrlich weitläufig ist und englische, irische, schottische, aber auch amerikanische tanzsstile umfasst, wer bis dahin nicht wusste, wie viel spaß tanzen machen kann, spätestens nach einem auftritt von cut a shine weiß er es:

Sonntag, August 16, 2009

listenterror: beste konzerte 2009

update august

(01) bill callahan, ampere münchen ****1/2
(02) scott matthew, 59:1 münchen ****1/2
(03) kristofer ragnstam, obs beverungen ****-****1/2
(04) the ballet, ampere münchen ****
(05) scott matthew, muffatcafé münchen ****
(06) real ones, obs beverungen ****
(07) marissa nadler, obs beverungen ****
(08) liz green, südstadt münchen ****
(09) rose kemp, orangehouse münchen ****
(10) karl blau, südstadt münchen ****
(11) washington, obs beverungen ****
(12) the miserable rich, obs beverungen ***1/2-****
(13) kristofer aström, obs beverungen ***1/2 - ****
(14) baskery, obs beverungen ***1/2 - ****
(15) get well soon, obs beverungen ***1/2 - ****
(16) chris eckman, obs beverungen ***1/2 - ****
(17) alela diane, ampere münchen ***1/2
(18) baby universal, obs beverungen ***1/2
(19) blue mountain, kulturhaus wlkrbg. ***1/2
(20) embryo, john's obing ***1/2
(21) chis jagger & charlie hart, john's obing ***1/2
(22) the fabulous penetrators, obs beverungen ***1/2
(23) maria taylor, obs beverungen *** - ***1/2
(24) calexico, muffathalle münchen ***-***1/2
(25) gods of blitz, obs beverungen ***-***1/2
(26) black rust, obs beverungen ***-***1/2
(27) tenfold loadstar, obs beverungen ***
(28) benedicte braenden, obs beverungen ***
(29) crooked still, kulturhaus wlkrbg. ***

ein (p)fund mp3 (213)

so hatten wir berichtet, nun stellt das label sunday service auch einen download zur geschmacksverstärkung bereit:
music for your heart - the one
ist schon eine ganze weile her, dass wir über die hamburger geschrieben haben, nun erschien am 07. august das neue album "original bedouin culture", gehört hier und heute erwähnt und gefördert, bitte:
like a stuntman - on repetition we are
matinée records lässt mal wieder die wöchentliche pferdeparade los und wir stehen zur seite, die heutigen tracks in folge, aber zunächst noch der hinweis auf neue releases: strawberry whiplash treten mit der "picture perfect" ep an, demnächst am start the electric pop group mit dem album "seconds" und northern portrait mit "criminal art lovers", ebenfalls einem full length (reinhören kann man in dieser werke hier):
Lovejoy - Sid Vicious
The Pines - Anita O'Day
"curse your branches" heißt sein neues werk, kommt am 01. september auf barsuk und der erste eindruck stimmt milde:
david bazan - bless this mess (2009)
david bazan - cold beer and cigarettes (2007)
eine frische single auf bracken records, wir hören mal rein:
mark fry - dreaming with alice/the witch (live)
ebenfalls auf bracken das album "wild geese" noch recht neu, hier sollte man unbedingt ein ohr leihen:
haruko - spring in our lungs
haruko - welcome to loveland
die aktuellen slumberland 'Searching For The Now split singles', ein track sei Euch jeweils vorenthalten, must haves!:
The School - And Suddenly
George Washington Brown - End Of The...

Liechtenstein - This Must Be Heaven
The Faintest Ideas - Procrastination of Every Day Tasks

abschließend der hinweis auf ein feines label aus monterey, das kostenlos musik zur verfügung stellt. das sind zum einen einzelne tracks, aber auch ganze alben. wer diesem gedanken immer noch skeptisch gegenüber steht, weil er meint, dass musik hören, ohne einen gegenwert erbringen zu müssen, nur auf minderem niveau möglich wäre, darf sich auf
holiday records eines besseren überzeugen lassen, ein appetithappen:
horse shoes - i wish i meant more to you

like a stuntman

22. Aug. 2009 20:30 BootBooHook Festival HANNOVER
17. Okt. 2009 20:00 Übel & Gefährlich HAMBURG
22. Okt. 2009 20:00 Schokoladen BERLIN
26. Nov. 2009 20:00 Ponyhof FRANKFURT


haruko
24. Aug. 2009 20:00 Lindenhof Lichtspiele Wildeshausen
25. Aug. 2009 20:00 Hafen Casino Bremen
26. Aug. 2009 12:00 Airport Instore Show, OLT Counter Bremen
26. Aug. 2009 20:00 Passage Kino Bremerhaven
27. Aug. 2009 20:00 Polyester Oldenburg
28. Aug. 2009 15:30 Hot Shot Records Instore Show Bremen
28. Aug. 2009 20:00 Townside Hostel Bremen
29. Aug. 2009 20:00 Unikeller Osnabrück
30. Aug. 2009 15:00 Innside Premium Hotel Bremen
30. Aug. 2009 20:00 Katakomben Achim
31. Aug. 2009 21:00 Blooming Bar Göttingen
01. Sep. 2009 21:00 Astra Stube Hamburg
02. Sep. 2009 21:00 Kompetent + Freundlich Hamburg
03. Sep. 2009 18:30 Hotel Weserschlösschen Nienburg
24. Okt. 2009 20:00 Café Bohemian @ Lagerhaus (Etage 3)BREMEN

Samstag, August 15, 2009

glotzt nicht so romantisch (72): tara jane o'neil

im mai erschien das wunderbare "a ways away" von tara jane o'neil, das vielfach unbeachtet blieb. nachholen lässt sich das aber ganz hervorragend, "musik wird nicht schlecht!", wie mein kumpel v. zu sagen pflegt. hört also mal rein in das atmosphärisch dichte, wie göttliche gabe frei schwingende und hoch konzentrierte, zwischen folk, singer/songwriter und ambient changierende werk. nachfolgend ein video mit song aus dem aktuellen album, verantwortlich zeichnete zak margolis.

neue töne (649): emily rodgers

emily rodgers ist sowohl solo als auch in band aktiv. sie stammt aus indiana, zog aber anfang der zweitausender nach pittsburgh, wo sie auch heute residiert und ihren musikalischen eingebungen folgt. die bühne hat sie bereits mit einigen größen geteilt, ob sie magnolia electric co. heißen oder laura cantrell, great lake swimmers oder nina nastasia. zudem ist sie bei misra records beheimatet und hat auch dort illustre persönlichkeiten neben sich stehen, allein southeast engine seien genannt, über die wir hier bereits berichteten. ihr debut album aus 2005 hieß "emily rodgers & her majesty's stars" und war ein großer erfolg. das wird dem nachfolger wohl nicht anders ergehen, denn die klare, helle und doch irgendwie irdene stimme hat rodgers ja nicht verloren. "bright day" soll im oktober erscheinen und wird dann u.a. auch produkt von josh antonuccio (lohio, southeast engine) und kramer (low, urge overkill, daniel johnston) sein. die junge dame in einen einheitlich wirkenden kontext zu bringen, ist gar nicht so einfach. ihr mediale beweglichkeit führt sie zu verschiedensten ufern. kraftvoll wirkt sie einerseits und dann auch lichten. ihr folk ist nicht ganz so verdammt wie der einer joanna newsom, aber sicher holt sie auch dort inspiration. "pastoraler folk" wird ihre musik manchmal genannt, countryesk ist er zuweilen, immer anrührend und dicht.
(photo by jon paslov)
emily rodgers - going away
emily rodgers - alone
emily rodgers - winter
emily rodgers - lay you down