Dienstag, Januar 05, 2010

neue töne (722): kath bloom

"terror" in 2008 hatte meine begeisterung (allein "something to tell you"). früher, um einiges früher gestaltete kath bloom alben voller fragilität, blues sentimentalität, die nie zum greinen aufforderten, sparsamsten folk, bei dem man sich unverhohlen in die hosentasche griff, um zu spenden. hätte der in connecticut geborenen im laufe ihres lebens sicher hin und wieder sehr geholfen. insbesondere in der zeit, nachdem sie sich von loren connors getrennt und ihre kinder allein durchzubringen hatte. "moonlight" war 1984 das letzte gemeinsame werk, danach kam lange zeit nichts. erst 1999 erschien als selfrelease "come here: the florida years", weitere neun jahre später das vielgelobte "terror". doch vergessen war kath bloom nie. davon zeugen nicht nur tribute alben, sondern immer wieder auch der bezug auf die folkerin aus den verschiedensten genre ecken. ob scout niblett, bill callahan oder devendra banhart, jeder von ihnen hat ein beziehung zum werk von bloom.
mit "thin thin line" befindet sich diese auf dem besten weg zu alter regelmäßigkeit, was ihre veröffentlichungspolitik betrifft. hatte sie doch in den späten siebzigern und den frühen achtzigern recht kontinuierlich alben herausgebracht. das neue werk erscheint auf caldo verde records, einer unternehmung, die sich u.a. für mark kozelek, sun kil moon und corrina repp verantwortlich fühlt. vierzehn tracks haben es auf das anfang februar zu erwartende album geschafft und die ersten eindrücke erzählen eine fast schon voluminöse sprache, da sich zur gitarre schlagwerk und backgroundgesang fügen. das album ist als lustvoll zu bezeichnen, hört man sich allein "freddie" an, das von einer ausgelassen fiddel begleitet wird. und schließlich werfen wir frohgemut und extravertiert in die waagschale, um ein fast neues, schönes bild von kath bloom zu entwerfen. doch ihre eigentlichen stärken sind andere. ich greife auf einen älteren artikel zurück, da hieß es: "ich bin mehr als fasziniert von dieser frau, die so brüchig singt und deren leidenschaft sich so wenig aus präsenz verdingt denn aus verinnerlichtem gleichmut, beständigkeit und wärme, lebendigkeit und freundlichkeit." daran hat sich auch in 2010 nichts geändert.
kath bloom - heart so sadly (2010)
kath bloom - freddie (2010)

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