Freitag, Oktober 01, 2010

neue töne (858): tanya davis

nuschelig, verhuscht, auch. aber mehr noch in sich ruhend, selbstsicher. authent. glöckchen hier, klavierglorie dort, eine harmonika geleitet. gerade dieses auf den mund austarierte instrument mag sie sehr. setzt es dann aber doch sehr sparsam ein. viel eher diese symptomatische elektrische, die tänzelt und weissagungen mit einem sanften feenstaub belegt. tanya davis aus halifax. hat mittlerweile das dritte album im kasten. "clocks and hearts keep going" wird am 02. november via wordy music erscheinen. zuvor gab es "make a list" (2006) und "gorgeous morning" (2008) zu bestaunen. die brachten ihr beachtung und nominierungen ein. ihr neuer release wurde in ottawa aufgenommen, innerhalb von zehn tagen brachte es tanya in den little bull horn studios auf zehn fein austarierte tracks. lyrisch blieb sie ihrer linie treu und besingt liebe, gott und die menschen. dass sie dabei melodisch wie in sachen arrangement bewandert ist, brauchte sie eigentlich nicht neuerlich zu beweisen, aber hören wollte man es dann doch. ihre songs weisen von einem lofi outfit bis hin zu einer voll ausgestatteten instrumentierung mit aufgalopp alles auf. banjo begleitet sprechsingt sie oder besinnt sich innerhalb einer ballade, sie streitet mit der e-gitarre wie sie sich den hörnern hingibt, die ihr den marsch blasen wollen. pop infiziert, folk animiert, lieblich, melancholisch, sentimental, aber mit fester stimme und streitbarkeit, die sich sublim breitmacht. in ihren schönsten momenten erinnert mich tanya davis an laura veirs. das könnten schwestern nicht nur im geiste sein. in den anderen augenblicken giert tanya davis nicht mit einer originalität, die weniger schlenkernd, aufreizend oder sonstwie aufällig, sondern vor allem einfach nur aufgedeckt sein will. also, bitte, aufdecken!
tanya davis - please bless (2010)
tanya davis - fortress (2008)
tanya davis - gorgeous morning (2008)

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