Mittwoch, August 31, 2011

neue töne (1033): leatherbag

verzückung galore, auf dass es solcherart entschlossene musik noch gibt. raubeinig, geradeaus und direkt. leatherbag zelebrieren einen sound, der sich am beat schulte und dem rock 'n' roll noch ein paar blutkonserven spenden könnte. treibend, volles rohr und doch mit geste. stones finde ich eine prima parallele. der dreier stammt aus austin und setzte sich diesjährig zunächst mit der ep "patience" in szene. nun gilt es das folgende full length zu feiern, "yellow television" erschien in diesem sommer und könnte gut das aktuell heiße klima abbildern. dass sich für die jungs noch kein befriedigendes label fand, ist so unglaublich wie die tatsache, dass sich immer weniger musiker überreden lassen, genau auf diese art von fetzigem aufgalopp zu setzen. wunderschön aber auch, wie zum beispiel in "sparrow blues" der balladeske weg (erfolgreich) beschritten wird. denn das können leatherbag genauso gut. seit 2005 gibt es die truppe, deren einzige wirkliche konstante wohl nur songschreiber randy reynolds ist, der neben dem gesang auch die liquide gitarrenarbeit beimengt. ihn begleiten aktuell drew emmons am bass und daniel blanchard an den drums. ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr an diesem dreier Eure freude haben werdet, vor allem wenn Ihr die frühen wilco schätzt. die soundcloud seite, klick, gibt die frische ep und das jüngst veröffentlichte full length zum geniessen frei. zupacken!

yellow tv by leatherbag

waxing nostalgic by leatherbag

sparrow blues by leatherbag





Dienstag, August 30, 2011

glotzt nicht so romantisch (247): the nocturnes / funeral club / napoleon in rags / gross magic / gem club

die neue-album-hinweis-variante in video, also, kein (p)fund, sondern lediglich ein paar bewegte bilder, um auf kommendes aufmerksam zu machen. ist ja auch nicht doof.
am 30 august erscheint auf errant child recordings der erstling der von der red sparrows gitarristin emma ruth rundle angeführten shoegaze band, die unter the nocturnes firmiert und einen spukigen, folkigen soundweg sucht:



"in the fire" heißt das neue werk von funeral club, es wurde jüngst veröffentlicht und tritt die nachfolge zahlreicher the grizzly owls tonträger an, wer sich erinnern möge, wir hatten hin und wieder über joseph und jenny andreoti berichtet, u.a. hier:



hummingbird records zeichnet verantwortlich: das hier antretende quartett aus swindon veröffentlicht am 09. september die erste single, "empty promises" wurde auch plausibel verfilmt, mir aber gefallen besonders die sensenden gitarren von napeleon in rags:



diese band stammt ebenfalls aus dem uk, hat allerdings bei fat possum unterschrieben und kommt uns schon mal mit einer ep, "teen jamz" ist bereits digital erschienen, physisch dann ab dem 11. oktober, ein appetithappen in film von gross magic:



gern fügen wir an dieser stelle auch "breakers" ein, den titeltrack der gleichnamigen debut lp von gem club, die am 27. september auf hardly art erscheinen wird:

Montag, August 29, 2011

ein (p)fund mp3 (359)

so, für die nächsten tage die letzte exorbitante bündelung an musikdateien nebst infotainment. ich brauche dringend erholung und werde sie mir holen. komme, was wolle. Euch noch einen schönen restsommer und etwas genuss beim geniessen.
charlotte gainsbourg bringt ihr album "stage whisper" am 07. november über because music heraus, es wird ein doppelalbum mit liveaufnahmen und unveröffentlichtem studiomaterial sein und folgt dem durchaus gewürdigtem "irm" album aus dem januar 2010:
charlotte gainsbourg - terrible angels by because music

western vinyl schickte uns einen neuen track aus dem neuen album "don't act like you don't care", wir waren neugierig und machen es Euch nur vor (dafür legen wir aber noch einen oben drauf:
luke temple - how could i lie
luke temple - ophelia
sehr schnieke, was das duo aus forli in italien hier so zu basteln in der lage ist, als beispiel gibt es den dritten track aus dem album "things.yes", das am 07. november auf monotreme records erscheinen wird: m+a:
m+a - liko lene lisa by monotreme records

auch an dieser stelle der hinweis auf "breakers", das debutalbum von christopher barnes, der cellistin kristen drymala und der vokalistin ieva berberian, welches ende september auf hardly art erscheinen wird: gem club:
gem club - twins by hardlyartrecords

er legt nach mit "bigamy: more songs from the monogamy sessions" (affairs of the heart), als direkte nachfolge zum solodebut "the game of monogamy" zu verstehen, nichts aussortiertes, keine zweite wahl, verspricht: tim kasher:
tim kasher - the jessica by affairs of the heart

ein junger mann, der sich als multiinstrumentalist ausweisen darf, als arrangeur, produzent und sänger, nun mit "twirligig" ab 18. oktober auf solopfaden anzutreffen, das debut album erscheint auf stones throw records:
jonti - hornet's nest
der neue hype?, auch hier ein debut, "other people's problems" erscheint im februar, ja, wir befinden uns damit quasi schon im nächsten jahr, auf fat cat records: breton:
breton - the commission by bretonlabs

auf lil' chief records zeichnet sich dieser neue release ab, unter "s/t" gehalten, darf der neuseeländische produzent und musiker miles mcdougall erste duftnoten abgeben:
pikachunes - nervous
wiederholter hinweis auf "glazin'", welches am 29. august releasetermin hat, hardly art ist auch hier der wegbereiter:
jacuzzi boys - cool vapors
einen wunderschönen ausschnitt gibt es vom am 08. november erscheinenden "a collection of vibrations for your skull", wo?, bei uns natürlich, der vierer aus kopenhagen veröffentlicht auf friendly fire recordings:
treelight for sunlight - facing the sun
etwas elegischer geht es da bei nachfolgendem track zu, er entstammt der "the years" ep, sie nähert sich noch zögerlich, sub pop lässt uns bis 13. september zappeln, der zweier aus toronto wird bald mit einem full length nachlegen:
memoryhouse - quiet america
hier haben wir den stolpernden beat wohl gepachtet, aha, klingklong gibt es auch noch und eine synthiewolke, alles auf "in troubled times", dem neuen album des fünfköpfigen ensembles aus kalifornien, ab 08. november auf future farmer recordings:
built like alaska - antique love

new york in den frühen achtzigern, drag city legt am 20. september neu auf, das selftitled wunderwerk des dreiers jean seton shaw (bass, vocals), a. leroy (farfisa organ, korg machine), mark bingham (guitar, vocals) aus hoboken, sensationell, klar:
social climbers - chicken 80
ein ambientes meisterwerk kredenzt uns der us amerikanische produzent mit seinem am 29. september auf hidden shoal recordings erscheinenden "one river", bitte lauschen:
scott solter - the great cold

ganglians
20.09. Mannheim – Mohawk
21.09. München – Atomic Cafe (mit EMA)
22.09. Berlin – Festsaal Kreuzberg (mit EMA)
23.09. Hamburg – Reeperbahnfestival
17.10. Dresden – Ostpol

the dead trees
12.09. Köln (D) - Blue Shell
13.09. Frankfurt (D) - Ponyhof
14.09. Berlin (D) - Privatclub
15.09. Hamburg (D) - Uebel & Gefährlich
16.09. Schorndorf (D) - Manufaktur

laura stevenson and the cans
02.09.2011 Berlin (DE), Lovelite
03.09.2011 Berlin (DE), Torstrassen Festival (12h)
03.09.2011 Dresden (DE), The Sound Of Bronkow Festival
04.09.2011 Hamburg (DE), Astra-Stube
05.09.2011 Koeln (DE), Tsunami
09.09.2011 Aachen (DE), * Fest @ AZ
17.09.2011 Wetzlar (DE), Franzis
24.09.2011 Dachau (DE), Kultur-Schranne
26.09.2011 Erfurt (DE), Franz Mehlhose

Sonntag, August 28, 2011

eingestreut (307): meg baird

meine persönliche nachricht des tages. meg baird wird ein neues album veröffentlichen. "seasons on earth" wird am 20. september erscheinen. wie der vorgänger "dear companion" 2007 geschieht das auf drag city. mit "the finder" dürfen wir in einen ersten song aus ihrem zweiten solowerk hineinhören und ich, ich persönlich zeige mich bewegt und begeistert. wie ein seltener vogel intoniert sie und reibt sich sacht an der lapsteel. die dame aus philadelphia, die man aus so vielen wunderbaren verbindungen kennt, ob nun mit den espers, the baird sisters oder gemeinsam mit bonny 'prince' billy, macht alles richtig. nun, vielleicht sollte sie doch etwas öfter veröffentlichen. zuletzt sah man sie an der seite von sharon van etten und ihrem album "epic", baird tourte mit bert jansch, sharron kraus, micah smaldone und james blackshaw.
tracklist:babyon / stars climb up the vine / share / even rain / friends / beatles and the stones / the finder / the land turned over / stream / song for next summer
meg baird - the finder

neue töne (1032): the hands of the wrong people

über the hands of the wrong people hatte ich im august 2009 referiert angesichts einer ausführlichen labelbetrachtung zu peapod recordings. daran erinnert hat mich die band nun selbst, im zuge des aufmerksam machens auf ihr neues album. "proportions" liegt vor und lief bereits einige runden mehr als die neue samiam. ach, die hat es ja nicht mal einmal zu voller umrundung geschafft. dagegen läuft das neue werk des mittlerweile in berlin behausten trios rauf und runter. der erste eindruck gibt dringlich den hinweis auf das organische werkeln vor. eine fleischige substanz, die aus den boxen quillt. griffig, als könnte man sie packen und selbst noch etwas zurecht formen. brauchts aber nicht, denn das, was die band um den songwriter dominic hislop kreiert, ist ganz und gar rund und zauberhaft. das stiffelige drumming, beherrscht und doch allgegenwärtig, die flockigen gitarrenakkorde, gern ergänzt um ein paar helltöner, der saftige bass, der sich auf der suche nach einer solonummer nur ungern zurücknimmt und der mich immer wieder an the beautiful south erinnernde gesang. die melodien sind keine angelehnten, sie sind präsent und für die straßenmitte bestimmt. ausweichen? unmöglich.

genremäßig tue ich mich schwer, mathpop trifft auf chamberfolk vielleicht. eine vertrackte note hat die ganze unternehmung, aber lediglich weil man sich im treiben lassen auch für die dinge am wegesrand interessiert. dominic wird von pius fox unterstützt, der den bass bedient und als berliner für lokalkolorit zuständig ist, sowie von jo wetzel, dem belgier in der runde. als gäste kamen u.a. tom arthurs, casey holford und stanley brinks zum einsatz. "proportions" erscheint anfang september erneut auf dem portlander label peapod recordings und fügt sich damit an die beiden zunächst selbst produzierten eps "three quarters" und "sunny spells" und das erste full length "spring flakes", das man hier übrigens komplett hören kann, nahtlos an. wer weniger sound braucht, wem die klangsuppe im hintergrund oft gehörig auf den geist geht, wer lieber mal ein separiertes saxophon hört, wer gitarrenrockmucke an der grenze zum übergeschnappten protestsong geniessen kann und dabei die sensibilität des lagerfeuerstars sucht, dem kann ich nur dieses album ans herz legen.

the hands of the wrong people - jaws of victory by wronghand

the hands of the wrong people - you're not singing anymore by wronghand

Samstag, August 27, 2011

neue töne (1031): new ruins

auch schon wieder zwei jahre her, dass ich über new ruins geschrieben habe. im februar 2009 wars, dass ich ein paar worte zur band aus illinois fallen ließ (klick). das vierte album steht nun an (20.09.) und soll auf dem noch jungen label earth analog erscheinen. die ersten spuren, die das unveröffentliche werk bereits hinterließ, verheißen einen ungemein entspannten wie abgehangenen sound. elzie sexton und caleb means, die beiden sänger und songwriter der truppe, an dieser konstellation hat sich nichts geändert, setzen fürderhin auf einen sonnendurchfluteten und fuzz bewährten, gitarrengestärkten und mit einem holpernden beat unterlegten klangkosmos, der so wunderbar von den rauchgeschwängerten stimmen der langzeitfreunde gespeist wird. auf "this life is not ours to keep" agieren neben den beiden köpfen dave samuel an keyboard und gitarre, roy ewing an den drums und der bassist andrew davidson. mit brian deck fand sich ein produzent, der es wissen sollte. nicht nur dass er califone sein eigen nennt, nein, er arbeitete bereits für modest mouse, iron & wine und fruit bats. nicht die schlechtesten referenzen. in welcher gestalt sich die arbeit decks auf tonträger wiederfinden lässt, beschreibt sich u.a. mit "echoing percussion", "ghostly vocals" und einer ausrichtung, die auf mehr punch und zugleich emotionalität setzt. dazu gibt es neil young geschuldete gitarrenakkorde, treibende rhythmen, herzige melodien und diese gesänge, die irgendwo zwischen unschuldig und raubärtig changieren.
tracklist: 1. blackbirds / 2. fast one / 3. stance / 4. dodging anhydrous clouds / 5. holden / 6. crazy annie / 7. fix mr. johnson drink / 8. homes of rich blood / 9. soft information / 10. terrible eyes / 11. stolen, holy

new ruins - blackbird by earthanalog

new ruins - crazie annie by earthanalog

Freitag, August 26, 2011

bill wells & aidan moffat - everything's getting older (2011)

wie bekommt man denn die beiden zusammen? als jeweils in schottlands falkirk beheimatete, mutet das nicht so schwierig an. doch haben wir hier aidan moffat, den arab strap mann, der nicht selten gute miene zum bösen spiel macht und wir haben dort bill wells, der sich als dem jazz naher mit der popinfizierten hochkultur verdingt, u.a. für the pastels und isobel campell arbeitete. hier das trübfischende depressionskarussel, dort die seelische erhebung. darf man das so schreiben, wenn sich nicht so unabdingbar zeigt, wie es auf den ersten blick scheint? darf man seine verhangene position auf die dinge so ohne weiteres transportieren in der gewissheit, dass es haltestationen geben wird, an den zu- und ausgestiegen wird? muss man aber alles abmildern, nur um jeglichem missverständnis aus dem weg zu gehen? es treffen konträre charaktere aufeinander, vielleicht genügte diese formulierung, die gemeinsam ein album aufzunehmen entschlossen waren.
"everything's getting older" heißt es und übt den rückzug auf ein bewährtes kampffeld von typen, wie sie moffat und wells nun einmal sind. ein für sich klimperndes klavier, ein paar streicher, ein gründliches drumming und moffats angeknarzte stimme. ausreichend, um an bedingungsloser melodie einen zauber zu flechten, der für tage reicht. wenn kleine trommelwirbel die lüfte verwirren und für thermikverschiebungen sorgen, die nur der aufmerksame erwischt, dann rückt sich die sorge um ästhetik im pop wieder zurecht. es ist noch nicht alles verloren. der sprechgesang in "cages" ist ein forcierendes element, begleitet von schnellem handclapping, einem casio, das den melodiefaden fortspinnt. der folgetrack grapscht trunken nach dem hörer, während "ballad of the bastard" so klingt, wie es eben klingen muss. die nonchalance zweier gestalten, zweier figuren. hier wird nicht sillstand geübt, wie die klassiker orientierten meinen, hier wird für die moderne ein neues kleid gestrickt. die zutaten sind hiphop lastig und mit drum 'n' bass anleihen versehen, sind swing und soul und der stete blues derer, die etwas zurückgelassen haben. der bartreue jazz, klobig wie die zuckerrübe, das salsa infizierte schlagwerk, unreine elemente eines aus versatzstücken erstellten ganzen. dass das funktioniert, beweisen die beiden tausendsassa über zwölf tracks.
alles mit einem respektvollen abstand sehen. erkennen, dass man nicht ohne blessuren davongekommen ist. nichts ist selbstverständlich zu nehmen. zwei herren beim gedeck. einer gibt vor, der andere folgt. einträglich und doch nie ohne reibung. so wie "glasgow jubilee" die kontroverse mangelt, "(if you) keep me in your heart" zwischen den rhythmen lustvoll shuffelt und "dinner time" wirbel aus der hohlen hand ansetzt und ein drama in hitchcock manier seziert. die themen sind die alten, moffat wird nie manierlich von der liebe singen können oder wollen. eher verliert er sein herz an eine kneipe. er ist in seiner zum stilmittel verkommenen art zu vergöttern, so wie man den rabauken liebt, seiner vermeintlichen freiheit wegen. die musikalische exklusivität weiß das rauhbein so zu kontern, dass sich der hörer aus der schnittmenge einen reim machen kann.
"everything's getting older" erschien im mai auf chemikal underground.
aidan moffat & bill wells - the copper top

Donnerstag, August 25, 2011

eingestreut (306): general fiasco

erfrischende ansage von general fiasco, die ihren ersten track zur kommenden ep vorstellen. "the age that you start loosing friends" fetzt gewaltig und macht sowohl in melodiöser wie energetischer wirkung was her. der track wurde vorgestern erstmals auf radio 1 gespielt und wird der am 30. oktober erscheinenden ep "waves" des vierers aus belfast vorstehen. wenn ich jung wäre und musik machen würde, dann käme mir solcherart powervoller bewegunggrund ganz sicher auch mal unter.

general fiasco - the age that you start losing friends by dirty hit

glotzt nicht so romantisch (246): soft metals / oupa / glenn jones / nazca lines / annie crane

es ist mal wieder zeit für eine geballte ladung videos. zur verdeutlichung meiner motivation: nicht immer sind es kunstwerke des filmischen abdrucks, jedoch häufig hinweise auf gute tonträger. manchmal, manchmal ist auch kunst dabei:
ihr selftitled album erschien bereits im juli dieses jahres, wir verwiesen immer wieder auf den captured tracks release, nun haben patricia hall und ihr freund ian hicks, die unter dem moniker soft metals firmieren ein neues video am start, es wurde von christian j. petersen kreiert und ist von dario argento, dem italienischen horrorfilmer inspiriert:



ebenfalls bereits erschienen (16.08.) ist "forget", das debutalbum (boiled egg) des herrn daniel blumberg, seines zeichens bandmitglied bei yuck, mit oupa folgt er einer bedächtigeren gangart, zwei videos zum album gibt es bereits, wir stellen "windows" vor, von maxi:



sein album "the wanting" passt in diese aufstellung wie senf an einen krapfen, aber das video von jesse sheppard wollte ich Euch nicht vorenthalten, weil man hier prima die technik des herrn glenn jones mitverfolgen darf, das album kommt am 13. september auf thrill jockey und sollte pflicht nicht nur für puristen sein:



james houston zeichnet für ein spannendes bebildertes werk verantwortlich, das für die aktuelle nazca lines single aufgenommen wurde, lo recordings zeichnet verantwortlich:



abschließend der wiederholte hinweis auf "jump with a child's heart", das neue album von annie crane erscheint am 04. oktober auf constant clip und heute gibt es ein video zum track "copenhagen heart":

Mittwoch, August 24, 2011

eingestreut (305): peter broderick

zu einem wie peter broderick braucht man nicht sehr viel schreiben. er sollte in den hiesigen kreisen bekannt sein. was aber häufiger nicht bekannt ist, ist seine umtriebigkeit. über norfolk & western lässt sich seine discography über zuarbeiten für nick jaina und laura gibson über horse feathers verfolgen bis hin zu seinen soloalben "float" und "home" zum beispiel. auch in 2011 stand der amerikaner nicht still. tabellarisch liest sich das in etwa so:
canon blue – rumspringa | 2011 | temporary residence ltd
v/a – moss | 2011 | cote labo
a winged victory for the sullen – s/t | 2011 | kranky / erased tapes
v/a – 31songs for japan | 2011 | flau
v/a – for nihon | 2011 | unseen
v/a – smm: context | 2011 | ghostly international
dustin o’halloran – lumiere | 2011 | fatcat
v/a – erik satie et les nouveaux jeunes | 2011 | arbouse recordings
neben den samplerbeiträgen stechen hervor die zusammenarbeit mit dustin o'halloran und den unter a winged victory for the sullen operierenden adam wiltzie (stars of the lid) und (erneut) dustin o’halloran. mit takumi uesaka veröffentlichte broderick im februar eine split namens "glimmer", sieben tracks, die sich fast brüderlich geteilt wurden.

mit nils frahm steht nun eine 8track veröffentlichung kurz vor dem start, anvisiert für den herbst. olivery wird der bandname sein, der sich aus den mittelnamen der beiden protagonisten generiert: nils oliver frahm und peter ray broderick. das album selbst wird auf "wonders" hören und auf cote labo erscheinen. "there is a song that nils' tender piano melody intertwine to peter's violin. there is a song that nil's piano quietly accompanies peter's guitar strum and quiet melody. there is a song that makes us feel as if listening to it at the end of universe.", heißt es zum album. tracklist: 1. growing waterwings / 2. the book she wrote and in the time / 3. piano in the pond! / 4. harmonics / 5. hiding hydration / 6. you don't love / 7. just resign / 8. dreamer

und schließlich wird am 13. september unter dem titel "lentemuziek" ein weiteres werk veröffentlicht. hush records räumte dabei laura arkana und peter broderick ressourcen ein. die niederländische songwriterin traf peter in paris während eines konzerts. man wurde schnell freund und peter verliebte sich in die songs der jungen frau. am ende produzierte er sie. tracklist: 1 huilen / 2 luchtballon / 3 souvenirs / 4 prelude I / 5 het vuilnis / 6 de mooiste tijd van het jaar / 7 prelude II / 8 koos
peter broderick - eyes closed and travelling (from: "glimmer", split auf cote labo, 2011)
peter broderick - missing people (from: "moss", v.a. auf cote labo, 2011)

14/09/11 Hannover at Feinkostlampe

Dienstag, August 23, 2011

abschied (10): leonard mynx

die nachricht vom tod des musikers leonard mynx war ein schock. heute morgen ereilte mich die kunde, dass der portlander seit wenigen monaten nicht mehr unter uns weilt. welche tragik diesem abschied beiwohnt, kann ich nur erahnen. leonard war bei weitem nicht alt genug, um diese welt zu verlassen. das schöne an unseren begegnungen war seine neugier, sein entgegenkommen. in allem, was unseren austausch betraf. zu seinem ersten album "vesper" schrieb ich unter anderem:
irgendwie ist es den beiden [+ adam selzer, anm. die red.] inklusive diverser mitmusiker gelungen, einen flachen, aber überaus farbigen klangteppich zu klöppeln, auf dem sich mynx' stimme ausnimmt, als räkele sie sich im kuscheligsten flausch. dabei wird sie sparsam getragen vom akkordeon, begleitet von einer fliehenden geige oder derb gestützt von einer fiebrigen gitarre. alles zu seiner zeit. denn hier wird nicht gedoppelt, aufeinander gestapelt oder künstlich verstärkt. erdig klingt es, nach nachbarschaftshilfe, nach abendessen auf der veranda, im frischen wind, wind, der das haar zerzaust, mut macht, der der sehnsucht frisches futter reicht. "and i opend up my arms in the wind." wo man beieiander sitzt, und dass plötzlich jemand zu singen anfängt, keiner komisch findet. im gegenteil fällt nach und nach ein jeder ein, brüchig zunächst, mit verve später.
wohin solche alben wie "vesper" ziehen, weiß man zuerst nicht. auch sie müssen sich wundstossen. die entscheidung, ob sie dabei verlieren oder aber patina ansetzen, fällt. wer mich kennt, weiß, dass ich zum schwärmen neige. doch hier sage ich mit aller vorsicht, dass wir ein kleines meisterwerk zu hören bekommen. einschmeichelnder gesang, zaghaft, ohne hörbares bemühen, ohne aufdringlichkeit, ohne eine spur von missionarischem geist. melodien, die nachhallen, die grazilen arrangements, das betonen im rechten moment.
für sein zweites werk, die ep "le petit mort" sparten die musiker seiner heimatstadt nicht mit hilfeleistungen, an bord waren laura gibson, norfolk and western, the decemberists, m ward, horse feathers, loch lomond, audie darling und jolie holland. leonard nahm kein blatt vor den mund, seine abgründe waren zu erahnen, aber nicht an allem ließ er teilhaben. dann war eine längere zeit nichts zu hören, man wusste nur von aufnahmesession mit erneut adam selzer. doch leonard hatte einen klassischen hit and run unfall, in der folge beklagte er nervenschäden und musste mit hilfe eines stockes gehen. doch die elf songs, die das extrakt der neuen aufnahmen darstellten, wurden auf dustbin records anfang 2011 veröffentlicht: "son of the famous so and so" enthält u.a. das duett mit laura gibson, für welches unten stehendes video gedreht wurde.
ich bin sehr betroffen von seinem tod. ruhe in frieden, leonard.
ein aufschlussreiches interview findet sich hier.
leonard mynx - sing radio
leonard mynx - ball of fire
leonard mynx - song with no name

ein (p)fund mp3 (358)

mit nu-grass überschrieben ist ihre musik, im august haben sie eine 5track ep herausgebracht, die erwähnung finden muss, "where the crow don't fly" verbindet traditionellen bluegrass mit einer kraftvollen indiekomponente: water tower bucket boys:
meet me where the crow don't fly by water tower bucket boys

pilgrim song by water tower bucket boys

gänzlich anders orientiert sind elle & jay, das aus brighton stammende duo veröffentlicht ende oktober sein debutalbum (glasstone records), das selftitled werk folgt damit einer ersten ep, einigen singles und remixen und kollaborationen, der sound?, die moderne expression: you love here coz she's dead:
you love her coz she's dead - leap of desire by youlovehercozshesdead

ende august, am 29.08. erscheinen auf nna tapes zwei neue 7inch, zunächst der hinweis auf "kill & release" von sasha wiseman, eine atmosphärische nummer mit messerscharfen tunes: coppertone:
coppertone - clandestiny by nna tapes

und dann wäre da noch der belgier hans dens, synthetisch, noisy, progressiv, "untitled" ist seine single überschrieben und diese ist wie die vorgenannte auf 300 stück limitiert: innercity:
innercity - the pyramids of northeast belgium by nna tapes

drei jahre hätten sie sich zurückgezogen, um an ihrem ersten full length "the sea of memories" (labrador) zu arbeiten, doch irgendwie waren die beiden ständig präsent, naja am 27. september soll es für das 10track werk so weit sein:
pallers - come rain, come sunshine
im letzten jahr begeisterte sie mit "are you my mother", nun ist es bereits zeit für das zweite soloalbum der aus victoria stammendn songstress, "bright and vivid" erscheint am 25. oktober auf file under: music: kathryn calder:
kathryn calder - who are you? by killbeat music

eine neue ep wird es ab dem 20. september auf slumberland records geben, "red" ist das ergebnis der postpunker aus san francisco, die im letzten jahr ihr debut "sports" vorlegen konnten: weekend:
weekend - hazel by slumberland records

da freut mich die öffentliche wahrnehmung sehr, denn nicht zuletzt ein remix ist ausdruck dessen, im april gab es hier einen ausführlichen bericht zum album "they will find you here", nun hat her space holiday aka mike bianchi "calm" geremixt:
sleepy vikings - calm
sleepy vikings + her space holiday - calm by fanaticpro

wow, da habe ich "frieze" doch stets griffbereit, nun erscheint mit "spectroscope" am 20. september endlich ein neues album:
chris letcher - phone booth

mit "humor risk" legt der umtriebige bursche bereits sein zweites album in diesem jahr vor, es wird am 08. november auf domino erscheinen: cass mccombs:
cass mccombs - the same thing by dominorecordco

das angebliche sommerloch gilt es auch mit livemusik zu überwinden, hier und heute exklusiv ein paar tips für das münchner ausgehvergnügen im rahmen der noch andauernden ferien, auf der einen oder anderen veranstaltung können wir uns gern über den weg laufen:
27.08. shonen knife, atomic café
30.08. the new recruits, 59:1
03.09. hello gravity, muffathalle
09.09. sparrow and the workshop, ampere
09.09. art brut, atomic café
10.09. flowerstreet festival, feierwerk
10.09. young chinese dogs, südstadt
11.09. the naked and famous, backstage
12.09. josh ottum, südstadt
12.09. toy horses, atomic café

Montag, August 22, 2011

neue töne (1030): the seedy seeds

gutes langzeitgedächtnis. an the seedy seeds konnte ich mich glatt noch erinnern. im september 2007, vor ziemlich genau vier jahren also wars, dass ich über den dreier margaret darling, mike ingram und brian penick geschrieben hatte. angefixt war ich vor allem vom track "the little patton". "change states" hieß der dazugehörige tonträger. mittlerweile liegen derer zwei weitere vor. die truppe gibt es in der selben besetzung noch immer und auch an der musikalischen auslegung hat sich kaum etwas geändert. die auf electronic folkpop zu reduzierende melange wird bestimmt durch eingängige melodien, mal steife, mal ausgeklügelte beats, diffiziles beiwerk (banjo!) und margarets stimme, die gern begleitung durch ihre männlichen kollegen erhält. das soundbild wird vornehmlich bestimmt von synthies und dem auf elektro getrimmten drumming. dennoch gelingt es den dreien so etwas wie folkige stimmung aufkommen zu lassen. die harmoniegesänge und das luftige beiwerk greifen nach der sehnsuchtsgeschwängerten seele. das banjo treibt, die streicher stoppen, die gesänge umhüllen und schützen. "verb noun" heißt das letzte werk (hier komplett zu hören), es erschien anfang dieses jahres auf eurodorable recordings, einer eigenen unternehmung des dreiers aus cincinnati. allein der titeltrack ist das album wert. mit ihrem dritten album geht die truppe aus ohio sicher noch einmal einen schritt richtung perfektion. die arrangements sind ausgefeilter, der auftritt ist dynamischer, die mutproben allerdings werden seltener gewagt. wett gemacht wird das durch die unverblendetheit, den liebreiz und die instrumentale fertigkeit. für diesen sommer, meine ich, die richtige musik. sie schwankt zwischen blendwerk und kühlem schatten.

the seedy seeds - verb noun

Sonntag, August 21, 2011

neue töne (1029): boy without god

der folk hat einen sprung, ein vinyl, das sich unter der nadel wie ein rockstar geriert. etwas hibbelig, ungezogen und doch, die bettdeckt verhüllt dies, diszipliniert. große löcher im herzen, lücken im text, pausen im saxophonspiel. eine gemeinschaft, die der eigenen verzückung erlegen mag. dabei sind sie, in unterschiedlichster besetzung, so viele, an denen man sich reiben kann. "of cowboys and other beautiful men" ist ein so wunderschöner heranschleicher, dass du ihn noch wochen später vor dich hin summen kannst, mehr trompetest, denn die himmelweite erreicht dieser track nur dank seiner blechbläser, einer form von euphorie, die dem hymnischen ganz nah kommt. und dann gibt es da auch diese stille phase, da dem mädel ein paar wahrheiten aufgetischt werden müssen. auf "god bless the hunger" ist dieser song enthalten, er ist der perfekte opener für das 10track werk, welches im jüngst vergangenen juni erschien.

mit dem projekt von gabriel birnbaum boy without god, das sich von einer solonummer zu einer ausgewachsenen bandnummer entwickelt hat, bekommst du, lieber leser, eine variante des virilen folks geboten, die sich vor vergleichen dank eines männlichen gesangsorgans schützt, das so tief schürft, dass man immer den defibrilator zur hand haben möchte. aufgefangen werden die dunklen vocals durch eine geschlossene mannschaftsleistung, wie wir fußballfreunde zu sagen pflegen. die truppe sorgt für popatmosphäre, da wo der frohsinn regiert, wirkt dynamisch und proportioniert, wo die aussagen zielsicher treffen müssen. was das vielköpfige ensemble von kollegen unterscheidet, ist die leidenschaft zu improvisation und diffizilem ausdruck. pausen. nicht umsonst fallen namen wie albert ayler oder charles mingus. "live letter" gerät zum ausgefransten komponentenspiel. die suche nach dem hinterhalt, die furcht vor dem rücklings stattfindenden überfall kulminiert in friedfertigem ausklang. die magie drückt sich durch die unvorhersehbarkeit aus. hat man erst einmal vertrauen in das tun und lassen der aktuell auf vier oder fünf köpfe reduzierten bostoner gefasst, ist man selbst frei genug, um den verlockenden rock- und folkschleifen zu folgen. gabriels musikalische geschichte lässt sich via bandcamp mittlerweile auf einige jahre zurück verfolgen. neben seinen aufnahmen unterstützte er auch befreundete musiker wie phosphorescent, j. tillmann oder white hinterland. bands, mit denen man auch schon die bühne teilte.
die truppe ohne verlass auf vollständigkeit: brittany asch - vocals / david bentley - cello / gabriel birnbaum - vocals, acoustic & electric guitars, piano, tenor saxophone, percussion, handclaps / elio deluca - wurlitzer, fender rhodes, piano, vocals, percussion / mike fiore - vocals / martin gonzalez - bass / will graefe - guitar, vocals / cj hughes - vocals, handclaps / siv lie - viola / david harris - trombone / danny mekonnen - baritone saxophone / bryan murphy - trumpet / mickey o'hara - drums, glockenspiel, percussion / katie von schleicher - vocals, handclaps

of cowboys & other beautiful men by boy without god

love letter by boy without god

song for the singer (live on breakthru radio) by boy without god



Samstag, August 20, 2011

eingestreut (304): vida ray

auf dem feinen französischen label hinah des umtriebigen laurent orseau findet sich dieser tage ein kleines album aus der hinahgift reihe, die, wie der name schon deutlich zum ausdruck bringt, für gänzlich lau zu haben ist. in ausgabe 27 kommen vida ray zum einsatz, die auf hinah längst keine unbekannten sind. zwei werke haben sie hier bereits trocken hinterlassen und dabei noch keinen schimmel angesetzt. im gegenteil ist ihre musik zeitlos und generationsübergreifend und locker gefeit vor angriffen von wildhütern und puristen.
tami means und ihr bruder craig sind die beiden köpfe hinter vida ray, die aktuelle zusammenstellung von liedern so bekannter heroen wie john prine oder johnny cash nahmen sie auf ihrem erzeuger aus anlass des vatertags zum gefallen. so heißt das gute stück denn auch "music for mister means", you know. wer mit dieser art wohlfeilen musikzierens etwas anfangen kann, der wird sich wie ich auf das bald erscheinende neue album des familienprojekts freuen. bis dahin aber seid verwiesen auf hinah und die nachfolgenden tracks, den rest gibt es beim franzosen.
vida ray - speed of the sound of loneliness
vida ray - walk the line

Freitag, August 19, 2011

talking to turtles - oh, good life (2011)


als einstieg in das neue album "oh, the good life" verweisen wir zunächst auf den auftritt von talking to turtles auf dem obs 15 in beverungen an pfingsten sowie das video prelistening zur aktuellen veröffentlichung von vor drei tagen. bevor Ihr also weiterlest, gibt es die möglichkeit, sich mit den beiden protagonisten vertraut zu machen, die 2010 mit "monologue" ihren erstling noch in lofi produktion vorlegten.

nun, zwei auffälligkeiten: der feingliedrigen musikalie tut das zum bandoutfit aufgepeppte ambiente gut. die dichtere soundlandschaft lässt dabei dennoch zu, dass verschwiegene bäume, filigran gewachsene grashalme, ein vogelschwarm, eine spitze sonnenstrahl, reflektiert von ungeputzten fenstern, zu identifizieren sind. nicht "in the future" (mit keckerndem banjo und gestampftem beat), ganz gegenwärtig. und: eine solche stimme, die sich so noch nicht durch salbungsvollen folk gebuttert hat, tut dem genre außerdem sehr gut. florians an windmill geschulter gesang hat einen gequälten grundton, der den songs von talking to turtles etwas anrührend magisches verleiht. als läge über der produktion ein mit geheimnissen vollgestopfter schleier. in "wonky cradle" etwa schlüpft das angegriffene organ in den von der harmonika erzeugten sog und schafft eine ausgesprochen sehnsüchtige stimmung.

doch es fehlt "oh, the good life", dem neuen album der aus rostock stammenden gemeinschaft, nicht an dynamik. eine kunst, die die beiden protagonisten claudia göhler und florian sievers ausgewiesen beherrschen: tempiwechsel, rhythmische betonungen, das wertlegen auf memorables, ob im refrain oder das anlegen einer gekonnten bridge, das songwriting ist schlüssig, rund und dabei nie vorhersehbar. überraschungen warten an jeder ecke. zum beispiel die satte rockkombi in "men in trees", nachdem man vorab noch das glockenspiel bemühte und ohne zögern den übergang wagte.

seattle, die stadt in der die band aufgenommen hatte, hinterließ spuren. die komponente eines forcierten auftritts, und hier macht der nordamerikanischen metropole mit blick in die jüngere vergangenheit so schnell keiner was vor, greift mit scharfen krallen nach dem sympathischen duo. doch dingfest hat man sie damit noch lange nicht gemacht. das album bietet projektionsflächen zu vielfach mutigem abheben. "short stories long" maßt sich tradition an, ist auf das notwendigste reduziert und punktet mit wechselgesang an straßenszene. "a car a beer cigarettes" qualifiziert sich dank seines flagellantentums, seines an- und abschwellenden charakters gar zur heimlichen mitte des albums. den rang wollen aber auch andere tracks ablaufen. "fingers crossed" wird aufgrund eines flächigen stringthemas graduiert, "crumbs" hebt den arm zum gruß, einen groove zur hilfe nehmend, den zunächst lediglich eine gitarre inszeniert, doch gegenüber dem dringlichen aufbegehen in formation ist kein kraut gewachsen und jeglicher unwillen gebrochen, "i am in numbers" ist stilisierte schlenderei und "grizzly hugging" eine spenstige zauberei mit banjoplucking, harmoniegesang und getriebener gitarre nebst perkussionseinschlägen.

claudia und florian zaubern mit wenig versteckten mitteln und mit offener hand. jegliches zum einsatz kommende instrument, jedes helferlein wird mit großzügiger geste bezeugt. organisch wirkt, was nun geplant oder ungeplant einem gemeinsamen streben unterlag. das moment des zugewandtseins, des miteinanders, das weit über das musische interesse hinausgeht, erzeugt ein fluidum der nähe.

im auf und ab, im für und wider sich gegensätzlich gerierender songs strickt sich "oh, the good life" stringenz und kürt sich nach für nach zu einem referenzwerk für eine eigene tonale sprache im folk, aus kraftvoller gedämpftheit und emotionaler agitation. die intendierte weiterentwicklung kann nur als geglückt bezeichnet werden.
"oh, the good life" erscheint heute auf devilduck records.

grizzly hugging by talking to turtles

Donnerstag, August 18, 2011

ein (p)fund mp3 (357)

eine neue rund, um das vorgebliche sommerloch zu stopfen, aber he, nochmals, es gibt kein sommerloch, es ist ein mythos.
mecca lecca recording co. ist jenes glückliche unternehmen, das howth unter vertrag nehmen konnte, doch sie haben noch andere hochwertige acts am start, mit "dullabies" erscheint in kürze das debutalbum des in brooklyn beheimateten produzenten, der sich bis dato vor allem durch remixe hervorgetan hatte, könnt Ihr etwas damit anfangen?:
adrienne drake - a light from the middle of nowhere
seit dem 01. august gibt es einen ersten musikalischen hinweis auf das debut album des dubliner duos, "today i realised i could go home backwards" (the delphi label) wird für den herbst erwartet und ist schon eher etwas für den autoren: we cut corners:
we cut corners - go easy by low life inc

ein hübschen release hat uns cloudberry records anzubieten, die aktuelle single der fünfköpfigen band aus chicago geht doch allerliebst ins ohr:
very truly yours - girls tell you secrets
das zweite album für thrill jockey steht auf dem plan, "lost in the glare" wird am 13. september erscheinen und der erste hinweis macht den weg frei auf eine reibungsintensive musikalie:
barn owl - turiya
die ep "and his inner demo(n)s" erscheint am 06. september und mir gefällt der schwung, die aufgeweckte stimme, das leicht herbe der produktion:
argyle johansen - percocet blues
argyle johansen - you try
noch recht frisch ist das album "margo margo" eines spannenden typen, der als künstler einst in albanien gedacht und später in alabama aus der taufe gehoben wurde, anfang august erschien ein album, das sich nicht der einflüsse entledigen konnte, wollte:
armand margejka - alive
armand margejka - feeling
für freunde von band of horses oder nada surf mit anlehnung an anthemic rock steht das album "if you were me" bereit, welches ab 25. oktober zu haben sein wird, der sechser aus der nähe von detroit setzt auf sentiment:
bear lake - breaking me down

"this is our science" heißt das am 13. september erscheinende album (fake four inc) des in texas geborenen andy bothwell, sein moniker gibt vielleicht ein wenig den weg vor, allerdings hat er bereits ein ordentlich bewegtes leben hinter sich, das sich hier in aller kürze nicht reflektieren lässt:
astronautalis - dimitri mendeleev
dagegen setzt dieses duo auf indierock der marke pavement oder my morning jacket und ab 08. november auf den erstling "bear/moose", eric mueller (gitarre, gesang) und simon luca (drums) teilen sich den gesangspart und stammen aus portland:
bear & moose - i’m back
zum ende des laufenden monats kann man sich noch auf einen americana leckerbissen freuen, wenn dann "midnight trail" erscheint, es ist das werk der seit ende der neunziger aktiven zwillinge rich und rob kwait:
cabin dogs - bloom
cabin dogs - twilight
cabin dogs - high falls
erneuter hinweis auf "jump with a child's heart" unsererseits, es wird zum 04. oktober veröffentlicht, hier die ausführlichere notiz, constant clip records zeichnet verantwortlich, mit der bitte um besondere beachtung, danke:
annie crane - copenhagen heart
annie crane - jump with a child’s heart
einen ersten track gibt es vom debutalbum, welches am 18. oktober auf dead oceans das licht der welt erblicken wird, andy und craig aus colorado machen aus ihrem genuss an hymne kein hehl:
gauntlet hair - top bunk
am 20. september erscheint auf dem kanadischen label adventure boys club die neue single "morning song/mourning song" des dreier aus kelowna, bc:
we are the city - morning song
seit dem 02. august ist bereits ihr neues, drittes album zu haben, wurde diese kunde bereits ausgiebig verbreitet?, "the place i left behind" erschien am 02. august via six shooter und bietet 13 neue tracks, der vorgänger "winter hours" ist Euch vielleicht auch noch im ohr:
the deep dark woods - west side street
sie sieht ein bißchen verrückt aus, ihr album "hush" erscheint am 13. september und wartet mit eher handelsüblichem auf:
jenn mierau - hush
im oktober, um genau zu sein am 18. des übernächsten monats, erscheint "golden kids rules" auf smithsonian folkways, dabei treten an: der altgediente songwriter nebst seiner drei enkeltöchter riley, kate und sam: chip taylor & the grandkids:
chip taylor & the grandkids - golden kids rules by smithsonian folkways

laura stevenson and the cans
02/09/11 Berlin (DE), Lovelite
03/09/11 Dresden (DE), The Sound Of Bronkow Festival
04/09/11 Hamburg (DE), Astrastube
05/09/11 Koeln (DE), Tsunami
17/09/11 Wetzlar (DE), FRANZIS
24/09/11 Dachau (DE), Kultur-Schranne
26/09/11 Erfurt (DE), Franz Mehlhose

Mittwoch, August 17, 2011

eingestreut (303): indie pop days berlin 2011

nichts tät ich lieber, als mich am übernächsten wochenende in berlin rumzutreiben. denn vom 26.- 28. august finden die zweiten indie pop days statt. vielleicht hat auch der sommer ein einsehen und schenkt dem gelände des kreuzberger wasserturms (bergmannkiez) ein wolkenfreies himmelskleid. mittlerweile steht auch der timetable, den wir an dieser stelle präsentieren mit der beurteilung: erste sahne!

friday (26th) doors at 7 p.m.
der elegante rest (GER)
woodpigeon (CAN)
television keeps us apart (SWE)
darren hanlon (AUS)

saturday (27th) doors at 2.30 p.m.
sorry gilberto (GER)
young wrists (ITA)
nils folke valdemar (SWE)
kristallin (GER)
clay hips (USA)
the wave pictures (UK)

sunday (28th) doors at 2.30 p.m.
sundae (ESP)
our blanket skies (GER)
amida (UK)
pretend a great name (GER)
soda fountain rag (NOR)
wake the president (UK)

ein sechzehnköpfiges lineup, das es in sich hat. zur untermauerung dieser these gibts hintendran noch ein paar tonale beispiele. daneben wird es in diesem wunderbaren ambiente dj sets geben (tim gane bspw.), merchandise stände, ein popquiz und jede menge möglichkeiten, um mit gästen und den bands ins gespräch zu kommen. ganz zu schweigen von den kulinarischen offenbarungen, die geboten werden. tickets gibt es über die webseite und an der abendkasse.
noch viel mehr infos gibt es auf dem indie pop days berlin blog.

pretend a great name - rainy days by indie pop days

darren hanlon - punk's not dead by indie pop days

sorry gilberto - the masterpiece by indie pop days

clay hips - i won't say by indie pop days