Samstag, August 31, 2013

zu gehör getragen (172)

billy bragg – tooth and nail (2013) 
> die stimme!, die songs!, etwas weniger biss, etwas gesitteter insgesamt, aber die faszination für diesen kerl wird bleiben, ewiglich, 3,5/5

heidi harris – cut the line (2013) 
> chamber-, artfolk, improvisation, das feld, auf dem sich die amerikanerin austobt, ist breit und gekonnt ausgefüllt, fürwahr, 3,5-4/5

arbouretum – coming out of the fog (2013) 
> das fünfte album der baltimorer psych- blues- folker um dave heumann bleibt überraschungsfrei und dabei genreführend, 3,5/5

julia holter – loud city song (2013) 
> erbarmungslose gediegenheit, pop in seiner konsequentesten umsetzung, changierend zwischen oberfläche und cleverness, 4/5

in eigener sache (71): urlaub


 Ihr lieben! ich verdrück mich für eine weile. urlaub steht an. schätzungsweise vierzehn tage werde ich nicht online sein, und es geniessen. für diese zeit habe ich Euch aber gewohnheitsmäßig einige posts gebastelt, so dass Ihr Eure routine weiterhin fahren könnt und auf dem klienicum nach pretiosen an unterhaltungsmusik suchen solltet. bis bald.
pixies - holiday

Freitag, August 30, 2013

glotzt nicht so romantisch (527): building pictures


das rollt ganz schmachtig. samten zwar, aber mit der notwendigen prise drall, mit dem engagement desjenigen, der etwas herausposaunen will und der nicht um des schönklangs willen die leisen töne wählt. john gribbin agiert unter dem pseudonym bulding pictures und sucht aber den ausdruck durchaus auch in einem bandgewand. mit "in her veins" stellt er aktuell seine erste single aus dem kommenden full length debüt "west orchard" vor. es soll am 12. november erscheinen. der melodische folkrock bringt sicher nicht viel neues mit, hat aber tiefe und durchaus auch würze. nicht zuletzt steckt eine geschichte dahinter, die erzählt gehört. gribbin stammt eigentlich aus nordirland, war 2009 für ein paar monate in den staaten und wurde prompt von einem recht prominenten anwalt für medienrecht entdeckt. der sponsorte ihn sofort, da er so viel potential in ihm sah. unter building pictures tourte der europäer fleißig durch die staaten und hat es mittlerweile bereits in die all die berühmten club geschafft, für die andere ein paar jährchen länger brauchten. neben dem video zur single erhaschte ich einen zweiten track des albums. vorbereitungszeit also etwas verlängert. bitte.



Donnerstag, August 29, 2013

eingestreut (550): konzerte münchen september


die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns auch nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)

02.09. oathbreaker / birds in row, sunny red
03.09. pete york quartet, unterfahrt
04.09. crooked hands, milla
05.09. the living end, strom
05.09. jeffrey lewis & the rain, kafe kult
05.09. stephanie lottermoser quartett, milla
06.09. pickers / monday tramps, milla
06.09. good riddance, strom
07.09. sea + air, milla
07.09. school of dub, sunny red
07.09. the whiskey foundation, atomic cafe
08.09. karies / wolf mountains, kafe kult
08.09. my bloody valentine, tonhalle (abgesagt!)
10.09. three blind wolves, strom
10.09. capital cities, muffathalle
10.09. the flying eyes, backstage club
11.09. guaia guaia, milla
11.09. paramore, kesselhaus
11.09. rosario guiliani quartet, unterfahrt
12.09. eyot, milla
12.09. frank turner, tonhalle
12.09. man without country, orangehouse
12.09. the milk carton kids, freiheizhalle
12.09. the tyler archuletta band, glockenbachwerkstatt
13.09. the winery dogs, theaterfabrik
13.09. neville staple band, backstage halle
13.09. kris kristofferson, circus krone
14.09. empirical, unterfahrt
14.09. flowerstreet festival, feierwerk gelände
14.09. hooded fang, atomic cafe (soundbeispiel)
15.09. sheep, dog & wolf, orangehouse (soundbeispiel)
16.09. me and my drummer, ampere
16.09. cameron deas, lothringer 13
17.09. built to spill, ampere
17.09. muso, kranhalle
17.09. thee attacks, glockenbachwerkstatt
18.09. michael hornstein trio, milla
18.09. radio moscow, kranhalle
19.09. sample minded, glockenbachwerkstatt
19.09. angela aux / guðrið hansdóttir, milla (soundbeispiel)
19.09. lottchen, unterfahrt
19.09. die dritte wahl, backstage halle
20.09. the elwins, atomic cafe
20.09. jim fletch / columbus, kranhalle
21.09. portugal. the man, strom
21.09. iamjot / mary lou, atomic cafe
21.09. the ruts dc / the tips, hansa 39
22.09. woog rios, milla
22.09. letlive, backstage
23.09. stu larsen & natsuki kurai, kranhalle
23.09. don't, kafe kult
24.09. nick & june, glockenbachwerkstatt
25.09. múm, ampere
25.09. jonathan kluth, milla
26.09. stealing sheep, orangehouse
26.09. lilly wood and the prick, strom
26.09. scurious, glockenbachwerkstatt
27.09. phonoboy, atomic cafe
27.09. mirthkon, kafe kult
27.09. tonight alive / set it off, orangehouse
28.09. the staves, cafe muffathalle
28.09. tagar / dizzy errol & band, milla
28.09. oiro / düsenjäger, kafe kult
28.09. blek le roc, atomic cafe
29.09. nonono, atomic cafe
29.09. station 17, milla
29.09. the boxer rebellion, ampere
30.09. kate nash, ampere
30.09. sunday night orchestra, unterfahrt
 

Mittwoch, August 28, 2013

glotzt nicht so romantisch (526): bart van der lee


nicht unbedingt im ersten, aber im zweiten anlauf konnte mich bart van der lee packen. sicher, "a mothers song" hat was, mehr noch aber konnte auch der rest des albums überzeugen. mit "ballads for the heathens or dying" legt der bursche, dem das weltenbummeln schon sehr früh in die wiege gelegt wurde, bereits sein viertes album vor. aufgewachsen auf den phillipinen, später kenia und thailand, kehrte bart mit seiner familie in die niederlanden zurück, wo sich seine frühen musikalischen erfahrungen mit denen kreuzten, die er bis dato in der ferne machen konnte. welten trafen aufeinander, die ihn vermutlich zu dem formten, was er heute ist. ein singer/songwriter, ein musiker und geschichtenerzähler mit einer ganz eigenen note. etwas gedeckter als bei manchem kollegen klingt es bei bart. mit hintersinn und auch mit humor, immer nah am leben und den dingen, die wichtig sind. werdet Ihr hören, werdet Ihr sehen. das album erscheint am 06. september auf snowstar records.

Dienstag, August 27, 2013

neue töne (1329): peter delaney


das geht ganz nah an grenzen. immer ein stückchen weiter, aber nie darüber hinaus. etwa schmerzhaftes bahnt sich an. doch die direkte auseinandersetzung findet nicht statt, lediglich die ahnung davon. eine stimme, die brennt. die worte auf dehnbarkeit geprüft, einzeln ausgestossen in vollem bewußtsein um ihre bedeutung und die transparenz ihres seins, ihrer unmittelbarkeit, ihrer unzertrennlichkeit mit dem sänger. peter delaneys stimme ist immer wieder abtrünnig, in der losen begleitung seiner ukulele sticht jede note hervor wie eine rot schimmernde schiffswand im wellenberuhigten, sonnenverwöhnten, hellblauen meer. "witch bottle" heißt das aktuelle album auf out on a limb reocrds, erschienen im mai, und enthält zehn großartige songs. 
vorausgegangen waren 2010 "live in amsterdam" auf apollolaan recordings sowie "duck egg blue", als selfrelease in 2007 veröffentlicht und 2011 von deadslackstring records rereleased. die musikalische vita des aus limerick stammenden musikers muss um das red eskimo getaufte projekt ergänzt werden, bei dem er mit neil delaney und rober carey zusammen arbeitet. diese formation brachte es neben einer ep und einem debütalbum auf ein andauerndes interaktives unterfangen, bei dem der direkte kontakt mit dem hörer sehr im vordergrund steht. hier nachzulesen.
zurück zu dieser brüchigen, verletzlichen stimme, die so weit im kopfbereich angesiedelt ist, dass man sie immer mal wieder retten will. doch sie ist dort beheimatet und befleißigt sich der melodie wie der bauer der sense, gekonnt, geübt, mit sicherheit. so können songs voller farbe entstehen, obwohl die stilmittel so begrenzt sind. mal schleppt sich ein lied dahin, mal geriert es sich flotter. immer ist man gewillt zu folgen, weil die faszination bindet. in "a maudlin luna'ula" hält ein warmer celloklang den rahmen aufrecht, die samtene melodie ginge uns sonst durch die lappen. die melancholische färbung hätten wir für einen tanz aufgegeben. irre schön, leute.



Montag, August 26, 2013

neue töne (1328): aine o'dwyer


"music for church cleaners" war eine entdeckung der besonderen art, wir schrieben im juli des vergangenen jahres dazu: "auf dem cover von "music for church cleaners" findet sich ein mönch mit einem besen, das gesicht in ergebenheit und bereitschaft gelegt. und wer die musik hört, wird den vorgang des reinigens schnell als spirituellen prozess begreifen. die melancholische stimmung addiert mit dem meditativen moment ergibt eine beeindruckende präsenz, wenngleich sich das spiel auf der kirchenorgel nie in den vordergrund drängen will, sondern wie radiomusik gut nebenbei laufen kann. doch die subtilität dieser musik liegt in ihrer nähe zum menschen. es ist scheinbar so, als würde sie sich dem rhythmus des hörers annähern, sich ihm anpassen. oder umgekehrt. nach für nach gleiten die pulsierenden organe auf einen gemeinsamen weg. áine o'dwyer stammt aus irland, lebt aber mittlerweile in london. bekannt wurde sie an der harfe, im kollektiv von united bible studies findet sie von jeher ein zuhause, gearbeitet hat sie zudem mit mark fry, the a lords, piano magic und anderen. die improvisationen an der orgel in der st. mark church von islington waren sicher eine neue persönliche erfahrung, zumal sie hiermit die ersten aufnahmen ihrer solokarriere machte. "music for church cleaners" ist als kassette anfang des jahres auf dem dubliner label fort evil fruit erschienen."
das neue album von aine o'dwyer erschien mittlerweile im rahmen der library series auf second languages und hört auf "anything bright or startling". es ist das erste solowerk, auf dem man aine singen hört. das album enthält neun tracks und kommt als cd "in a hardback book-size format". die ersten verlautbarungen machen noch neugieriger. etwaiger narrativer charakter verflüchtigt sich wieder unter den tropfenden harfentönen, die worte kollern durch den offenen raum. immer wieder kommt eine joana newsom assoziation, aber auch diese wird schnell hinweg gewischt dank eines klaren gesangsstils, den aine pflegt.
tracklisting : 1. falcon/egress/coiled eyes 2. hyperbolia/boatwoman 3. albion awake/lifeboy 4. silent o moyle/truant crier 

Sonntag, August 25, 2013

ein (p)fund mp3 (450), teil 2

das rührige paper bag records möchte am 29. oktober "uzu" veröffentlichen, es ist der nachfolger auf "yt//st" von alaska und ruby, diesem ungewöhnlichen duo aus kanada, mit ihrer ungewöhnlichen mixtur: yamantaka // sonic titan:


eines unserer lieblingslabels, western vinyl, legt nach, die single "anchor" ist die tonale vorbereitung auf das album "lava diviner (truestory)", welches am 29. oktober herausgebracht werden wird: botany:


akustischer und zuweilen experimentell angelegter folk wird wahrlich zelebriert von sam und erik und sean, die aus brooklyn stammen und mit ihren liedern zugleich gegen die bedrücktheit und die schönheit ihrer stadt angehen, "maia manu" heißt das aktuelle album, ab ende august zu haben: bird courage:


es wurde tatsächlich zeit für einen nachfolger, nun streben sie mit "negativity" neue höhen an, Ihr werdet es an den ersten tönen erkennen können, "the rock" legt für das kommende album auf, es erscheint ende september auf partisan records: deer tick:


vorstellen möchten wir Euch auch diese truppe aus kanada, die auf..., na, auf was setzen sie, hört selbst, ihr album heißt "dangerous anything" und erscheint am 10. september auf ernest jenning und klingt seher..., ähm, wie? artifiziell: the albertans:


so, der letzte track in dieser heutigen aneinanderreihung gilt der neuseeländer band, die so legendär für ihren psychgaze sound ist, zurückgekehrt wird sie spätestens am 01. oktober sein, mit "trinine", das auf fire records herauskommen wird: bailterspace:

bohren und der club of gore
06.10.2013 Leipzig, Schauspiel
11.10.2013 Krefeld, Kulturfabrik

chokebore
07.11.2013 Karlsruhe, Jubez
08.11.2013 Bielefeld, Forum
04.12.2013 Hamburg, Hafenklang
05.12.2013 Leipzig, Werk 2
06.12.2013 Dresden, Beatpol
07.12.2013 Berlin, Privatclub

hauschka
31.08.2013 Mülheim a.d. Ruhr, Shiny Toys Festival @ Ringlokschuppen
25.10.2013 Hamburg, Überjazz Festival @ Kampnagel
26.10.2013 München, BMW Klassik World & Lounge
08.11.2013 Karlsruhe, ARD Hörspieltage @ ZKM

julia holter
24.10.2013 Berlin, Volksbühne
25.10.2013 Leipzig, UT Connewitz
07.11.2013 Köln, Gebäude 9

kurt vile & the violators
04.12.2013 Frankfurt, Zoom
09.12.2013 Berlin, Lido

ein (p)fund mp3 (450)

ein neues album, eine ausgiebige tour, da steht einiges an bei dieser ausnahmekünstlerin, "onward aeropuerto" erscheint auf kook und ist für den 11. oktober terminiert, die tourdaten gibt es noch rechtzeitig, schon im eigenen interesse, denn ein klienicum hauskonzert gibt es auch darunter zu finden: susie asado:

über das soloprojekt des howth mitglieds blake luley hatte ich schon ausführlicher berichtet, nun steht mitte september die veröffentlichung des selbstbetitelten erstlings an, der auf mecca lecca erscheinen wird, bitte vertraut machen mit: ajnabi:

seine solodebüt langspielplatte wird am 01. oktober erscheinen, veröffentlicht wird über das hauseigene gmbls label, einen vorabtrack gibt es dieser tage bereits, zur vorbereitung, zum beispiel auf das berliner konzert am 25.09.: gambles:

sie stammen aus indiana, haben mittlerweile das dritte album im lauf und wollen mit der single "siren" auf eben jenes "disconnect", welches anfang september auf in the red records erscheinen wird, aufmerksam machen: tv ghost:

noch mal in the red records, diesmal mit "crazy for you", einem appetizer auf "ooey gooey chewy ka-blooey!", so benannt der für den 17. september geplanten longplayer der detroiter band, die nun auf "bubblegum" (?) setzt: the dirtbombs:


leider ist er aktuell nicht bei uns auf tour, dafür verschenkt er quasi eine doppel a-seiten single, in die wir doch gerne hineinhören wollen, als vinyl zu haben, in diversen limitierten auflagen: john vanderslice:

john parish
Nov 3rd Munchen, Germany - Feierwerk
Nov 5th Wien, Austria - B 72
Nov 7th Paris, France - Film Fest at Centre Culturel Suisse
Nov 8th Paris, France - Film Fest at Centre Culturel Suisse

Samstag, August 24, 2013

glotzt nicht so romantisch (525): mozes and the firstborn


ein  paar wetten würde ich wohl eingehen, dass es mozes and the firstborn im kommenden jahr aufs orange blossom special festival schaffen werden. bzw. geschafft haben, denn der chefbooker rembert hat die meisten deals bereits in der tasche. zudem lässt er sich nie das eurosonic anfang des jahres entgehen, auf dem heuer auch der holländische vierer zu überzeugen wusste. neben burger records zeichnet für das umland siluh records verantwortlich und kickt die selbstbetitelte debüt-lp am 20. september unters volk. das wird sich mit einigen feinen bluesrockblendern abgeben dürfen, mit schwitzigen riffs, groovig passagerem, mit engagiertem killigen gesang und einer abgewetzten 60ies und 70ies romantik, die sich bis ins heimische wohnzimmer durchschlägt. nicht ganz die überspanntheit von the flying eyes, aber immer in der selben haudrauf attitüde agierend. und dennoch nie die melodiefäden aus den feuchten händen flitzen lassen, das ist die eigentliche kunst. dazu ein paar mitklatschfinessen, fertig. den grower "i got skills" hatte ich Euch unlängs dargebracht, dann eben heute video und tourdaten oben drauf. have fun.





27.09. Hamburg, Reeperbahn Festival
28.09. Berlin, Independent Night
01.10. Hannover, Glocksee
02.10. Freiburg, Räng Teng Teng
03.10. Dresden, Beatpol
04.10. AT-Vienna, Waves Festival
05.10. AT-Salzburg, Rockhouse
09.10. CH-Zürich, Helsinki
10.10. CH-Lausanne, Le Romandie

glotzt nicht so romantisch (524): halasan bazar


mit dem album in seiner gänze bin ich nicht unbedingt zurecht gekommen, aber das nachfolgende lied inkl. video von halasan bazar kamen mir zupass. durchaus. "am i blind" ist aber eben nur ein ausschnitt aus "space junk", welches bereits im frühen 2013 erschienen war. crash symbols zeichneten verantwortlich. die multinationale band brilliert diesen track mit strenger sanftmut. hoffe, es gefällt Euch auch. dann stehen einige tourdaten explizit für Euch unten an.





31. august berlin torstrassenfestival
Oct. 03rd Bocholt
Oct. 05th Freiburg
Oct. 06th Caen (F)
Oct. 08th Brussels (BE)
Oct. 9th or 10th Paris (F)
Oct. 11th Rennes (F)
Oct. 12th Cologne
Oct. 14th Dresden
Oct. 15th Vienna (AU)
Oct. 16th Chemnitz
Oct. 17th Nürnberg
Oct. 18th Berlin
Oct. 19th Giessen

Freitag, August 23, 2013

eingestreut (549): hidden highways


im märzen des letzten jahres hieß es bei uns: "stripped down folk oder raw boned country sind herrliche vokabeln, die das kleine label für sein künstlerpaar zückt. ganz aus sich selbst heraus klingen die lieder, als hätten sie so lange auf carol und tim gewartet, bis diese sich bereit gefühlt hätten, um die ausbalancierten, sich wiegenden stücke vorzutragen. he, und wenn du carol singen hörst, werden dir eh die knie weich, mädchenhaft und doch von scham befreit, reif und doch entrückt. seit 2010 arbeiten die zwei zusammen und man kann nur hoffen, dass bald einiges mehr nachkommt." nun ist es so weit, dass mit "old hearts reborn" endlich das erste full length von hidden highways erscheinen wird. am 13. september veröffentlicht out on a limb records die traumwandlerischen songs von carol anne mcgowan und vertigo smyth. hört nur mal in den appetizer "next time round" hinein und Ihr werdet etwas von der kargen fülle erhaschen, zu der die beiden in der lage sind. das ist ein wiegen und ein weiches aufgefangen sein, wie Ihr es seit mutters schoss nicht mehr hattet. ein glücksfall dieses duo, echt.

Donnerstag, August 22, 2013

glotzt nicht so romantisch (524): no age / devon sproule & mike o'neill / boardwalk / men among animals

wenigstens das cover versetzt in schockstarre, neonfarben regieren das d.i.y. produkt, am 23. august wird "an object" auf sub pop veröffentlicht, einen ersten ausschitt daraus erhalten wir mit "an impression", toller song, verhaltene bilder: no age:



mit "you can't help it" gibt es eine erste videobotschaft dieser feinen kooperation, die mit "colours" am 23. august beredtes zeugnis ablegen wird, das album erscheint auf tin angel records: devon sproule & mike o'neill:



das duo aus los angeles setzt sich aus amber q. und mike edge zusammen, die erste veröffentlichung gestatten sie sich am 18. oktober über stones throw records, dreampop für alle jünger und solche die es werden wollen: boardwalk



ihr neues album wird am 30. august via tapete erscheinen, das video und ein weiterer song sollen Euch auf "buried handsome" vorbereiten helfen: men among animals:

Mittwoch, August 21, 2013

neue töne (1327): mini dresses


sehr, sehr stabil der sound, obwohl die musik selbst so fragil ist. im dreampop die waage zu halten, ist nicht so einfach. oft klingt es dann zu verwischt, zu sehr hingehaucht, vernachlässigbar, zu gähnender langeweile gezwungen. mini dresses machen es richtig und suchen ihr heil im dolchstossgenre, der stilerweiterung, dem shoegaze.
ein paar umtriebige gitarren sorgen für die dynamik und das kraftvolle gen wird spürbar. wozu sonst jugend? so implizierte das duo, aus boston stammend, in austin mittlerweile beheimatet, noch auf ihrem ersten offiziellen tonträger, der "hot sun" / post office girl" single ende 2012. mit ihren neuen beiden tracks, die veröffentlichung haben sie schlicht "two" getauft, lehnen sie sich vor allem mit "watching you" wieder etwas mehr an den eigenen ursprüngen an und lassen es gleiten. echoisiertes und verhalltes umrunden das schlichte drumming, welches erst spät im wirbel untergeht, eine mäandernde gitarre ist auf den ersten zugriff nicht zu erhaschen. der gesang wird wattiert und dick ausgepolstert.
erst mit "everywhere i go" wird das tempo und die sounddichte erhöht. es bleibt neblig und fast nicht zu durchdringen. dass die beiden protagonisten, lira mondal (vocals, bass) und caufield schnug (gitarre, drums) dabei eine klare zielvorstellung haben, sollte nicht außen vor bleiben. es hilft der einordnung, so schreiben sie: "with these tracks, [...]", und sie meinen die beiden oben aufgeführten, "[...] i guess we're trying to find our space between a lot of today's shoegaze-y dream pop bands (blouse, ringo deathstarr, tamaryn…), jangly flying nun bands (esp. look blue go purple, the chills, and sneaky feelings), and other old favorites (cocteau twins, mazzy star, galaxy 500, etc.). also, we're not sure if this comes through at all on the recordings, but we've been kinda obsessed with world music lately, especially javanese gamelan music, malian guitar, and sitar raga stuff."
so nehmen sie ihre einordnung quasi selber vor. was bleibt zu ergänzen? nun, die neuen songs ergänzen sich hervorragend zu den älteren, die qualität bleibt auf dem selben niveau. das ist ganz erstklassig konstruiertes material. die verwebungen sind gekonnt hergestellt, kein fehl und tadel. angesichts der jugendlichkeit der macher ist eben diese erwähnung notwendig. ich erwarte noch viel von mini dresses und bin fortan ein fan. zwei songs nachfolgend, jeweils ein frischer und ein etwas älterer.


Dienstag, August 20, 2013

konzert: wovenhand, 08.08.13


woven hand, 08.08.13, ampere münchen

eingestreut (548): mellen


sie müssen doch nachwachsen, wie blumen im frühjahr. selbst im eigenen garten gibt es immer wieder ein paar neulinge darunter zu entdecken, neue farben, formen. mellen heißt eigentlich mary ellen funke und stammt aus dem mittleren westen bzw. kalifornien. ihre debüt ep hört auf "last the year" und ist ein kleinod unter den sommerfundstücken. anfang august hat sie die drei darauf versammelten stücke veröffentlicht, die mit colin doyle am bass, danny sullivan an gitarre und gesang, phil rogers am banjo und brady fowler ebenfalls an der gitarre eingespielt wurden. die besonderen momente ergeben sich aus der gepflegten akustischen atmosphäre, den harmonie-, aber vor allem den herbstlich gefärbten sologesängen mellens sowie weisen, kleinen songs. die arrangements sind ausreichend karg, dass man sich an ihnen reiben mag, angemessen reichhaltig, damit man später nicht den wundschorf behandeln muss.
die angedeutete tiefe, das strebsame nachsinnen, verbunden mit stimmlicher kraft und ausstrahlung, das hat was. echtheit. vielleicht. hier gibt es die gesamte ep zu hören.

Montag, August 19, 2013

neue töne (1326): woven skull and core of the coalman


wie auch immer die chancen stehen mögen, dass man sich in den kreis jener begegeben darf, die noch einen kassettenrelease dieser feathered coyote records ausgabe ergattern konnten, lest die nachfolgenden zeilen, hört die musikalischen ausschnitte, erwerbt wenigstens den digitalen ausstoss oder macht Euch auf die suche, um doch noch an ein physisches exemplar zu kommen.

an weird- oder freefolk experimenten gibt es verfolgbares genug. dem abseitigen ist aber stets authentizität abzujagen, ein innerer segen, eine zwingende parabel, ein dem extrem eigenes nachempfinden, ein zeugnis von empathie. im stelldichein mit dem hörer will partnerschaft gelingen, augenhöhe erreicht werden, die über den bloßen blickkontakt hinausgeht. denn wer wollte schon im zwingbund seiner selbst gefangen sein und die verlautbarung im echo lediglich zurückschlagen sehen.

mit phantasie speisenden titeln wie "shannon river electro shock" oder "tree tops covered in a hazy grey blanket" schaffen woven skull and core of the coalman neben den naturalistisch klingenden tonalen ergüssen einen weiteren offenen interpretationsraum. die akustisch forcierten nummern dieser vier musiker treten aus den minimalistischen einlässen auf eine grobflächig grundierte lichtung, auf der sie in einen reigen aus feurigbunten tänzen einsteigen. eine wallfahrt zur anpreisung des kollektiven rausches beginnt, eine reise, der man baren fusses nur folgen kann, wenn man den brennenden schmerz auszuschalten in der lage ist. im taumel der tausendfachen drehbewegung, die beispielsweise ""prague is grand when you're drunk and irish" entfacht, ist ein klarer kopf kontraindiziert.

von soundimprovisationen über melodische ein- und beifügungen bis hin zu kontrollierter wucht, die selbstbetitelte veröffentlichung bietet ein breites spektrum an klangerlebnissen. die direktheit und nähe zum musikalischen entstehungsprozess wird durch field recordings verstärkt, die intensität und unmittelbarkeit ist eine unterstreichung wert. die kollaboration von woven skull, einer irischen truppe, bestehend aus natalia (mandola), aonghus (guitar, cumbus) und willie (percussion) mit core of the coalman, dahinter versteckt sich der in tschechien lebende amerikaner jorge boehringer (viola), belebt das genre mit taumelnder spielfreude und ekstatischer klangsucht.

was sich im ersten moment grobkörnig zeigt, entledigt sich alsbald aller steifheit und zwingt dem klangraum seine feinen texturen auf. kein zentimeter bewegungsfreiheit, in dem man nicht in die feingesponnene musikalie gerät. die körperliche unantastbarkeit hebt sich spätestens auf, wenn man im irrgarten der eigenen hypnose verschwindet. die kunst von 'woven skull and core of the coalman' liegt darin, zum hörer eine partnerschaftliche beziehung aufzubauen, um ihn aus dem schier unentwirrbaren wieder hinauszuführen.


Sonntag, August 18, 2013

ein (p)fund mp3 (449), teil 2

das ist eine freude und ehre, ihr neues album verkünden zu dürfen, hat etwas weihnachtliches, hat etwas von geschenk, hört in die erste single von "blood/lines", welches am 14. oktober auf talitres records erscheinen wird: emily jane white:

einzuordnen wären sie zwischen frightened rabbit und arcade fire, überprüfen könnt Ihr das anhand der single "cloud", die am 23. september erscheinen wird bzw. anhand des albums "how the world ends", es erscheint am 28. oktober: killing fields of ontario:

sowohl bandname als auch das veröffentlichende label lassen aufhorchen, so wird sacred bones am 20. september "nature noir" herausbringen, einen frühen track gibt es vorab zu hören, von: crystal stilts:

ihre neue ep "my, how you've grown" wird am 17. september herauskommen, aufgenommen haben sie in den berühmten tiny telephone studios zu san francisco, wer lust hat, kann im klienicum nach dem fünfer graben: big tree:

wir hatten auch sie bereits erwähnt, vor allem die aussicht auf ihr kommendes album "caveat emptor", das am 05. november erscheinen wird, doch der dreampop truppe tun wir auch neuerlich den gefallen und ergänzen um einen neuen track: empty chairs:

alles gut, wenn es nach wie vor solcherart musik gibt und geben wird, die hoffnung dazu ist berechtigt, wie man hervorragend an dieser legendären los angelito band sehen kann, mit "the end of when" melden sie sich am 01. september via pop culture press zurück: the black watch:

rue royal
16.09.2013 - DE - Düsseldorf, FFT
17.09.2013 - DE - Frankfurt a.M., Ponyhof
19.09.2013 - DE - Hamburg, Prinzenbar
20.09.2013 - DE - Berlin, Privatclub
23.09.2013 - DE - Nürnberg, Club Stereo
15.10.2013 - DE - Bamberg, Morph Club
19.10.2013 - DE - Erfurt, Franz Mehlhose
22.10.2013 - DE - Görlitz, Stille Post
23.10.2013 - DE - Göttingen, Junges Theater
24.10.2013 - DE - Hannover, Feinkostlampe

motorama
25/09/13: COLOGNE / Blue Shell
26/09/13: MUNSTER / Gleiss 22
27/09/13: HAMBURG / Reeperbahn Festival
28/09/13: BERLIN / Berlin Independent Night
29/09/13: LEIPZIG / Kafic
30/09/13: JENA / Café Wagner
01/10/13: WURZBURG / Cairo
02/10/13: FREIBURG / Swamp

ein (p)fund mp3 (449)

einiges neu bei dem gewaltigen burschen, nicht nur, dass er bei loose music unterschrieben hat, er wohnt nun auch in der weiteren umgebung von austin, texas, ein frisches album ist auch im anschlag, "israel nash's rain plans" erscheint am 27. september: israel nash gripka:

ja, einige male fiel hier schon das stichwort auf "drifter's temple", welches am 09. september via thrill jockey erscheinen wird, nun ergänzt um einen neuen track daraus, alle ohren auf dewey mahood gerichtet, den gründer von eternal tapestry: plankton wat:

"cut yourself free" erscheint am 17. oktober, vorab aber wird es die single "passion plays" geben (17.09.), beide auf sacred bones, der gitarrist der san franciscoer garagenpophelden the fresh and onlys legt sein zweites solowerk nach: wymond miles:

aus der rubrik 'helden, die helden bleiben': "lousy with sylvianbriar" (das cover!) erscheint zwar erst am 08. oktober auf polyvinyl, aber die vorfreude ist längst angestachelt, weil auch die qualität entsprechend hoch bleibt: of montreal:

zur band könnte ich wenig erzählen, wenngleich sie bereits ihr viertes album im anschlag hat, doch die appetizer nummer "angeldust" zum full length "panorama" (erscheint im herbst auf schoenwetter schallplatten) gefällt gut: velojet:

zur zeit in aller munde, es ist ihr sechstes album und lässt sich noch etwas zeit, "wed 21" wird am 01. november auf crammed disc erscheinen und kann doch bereits angetestet werden: juana molina:

Samstag, August 17, 2013

neue töne (1325): chastity belt

 photo by sarah creighton

die fatale ersteinschätzung war eine faulige zudem. chastity belt zu den hässlichsten bands des planeten zu zählen, zeugt zudem nicht gerade von charmanz, wenn oben auf die gesammelte mitgliederschar nur weiblichen geschlechts ist. ich schäme mich. auf den zweiten blick entlarvt, erkenne ich die freundlichen gesichter und den mut und die herzlichkeitkeit und die feinen linien, die wissbegierde, die transparenz und die moderne. auf den zweiten also schließe ich die augen und lausche der aktuellen musikalischen kreation des vierers. die lakonie des augenblicks wird auf "no regerts" zelebriert, als trüge sie fortan durch die äonen, als würde mit ihr ein lebensprinzip zur staatstragenden mode erkoren. die stimme von julia shapiro hat einen außerordentlich sonoren und fast schon gelangweilten angang, dass sich die derbe meute im hintergrund noch so abrackern kann, um etwas als juvenil zu identifizierendes beizumengen. nur wenn die schreiattacken den rocksound meistern, erzwingt man grellfarbenes vor dem inneren phantasieausschuss. dann klopft altmeisterlich der beat und die gitarren penetrieren die hochtöne in ganz eigener berauschtheit.
der opener "black sail" aber allein steht schon für die klasse dieser band. der mittellastige groove hämmert sich von hinten in die gehirnwandungen. vordergründig blenden die gitarren, eine für den rhythmus, die andere für die melodie, dazwischen singt es sich verzagt. die harmonien sind nur schroff vorgetragen, die lieblichkeit ziert sich hinterm busch. schon "seattle party" schüttelt die letzte schüchternheit ab. es bleibt gedämpft und im arrangement staubtrocken. die behaglichkeit, sich in diese songs versenken zu wollen, kommt woanders her. es ist ein stimmiges ganzes, aus dem heraus ganz natürlich der gesang brilliert.
ungeschliffen, roh einerseits, belebt und mit viel eigensinn und mit tiefem verständnis für das tun segnet sich diese band, ursprünglich aus walla walla, wa, mittlerweile in seattle lebend, quasi selber ab. das selbstbewußtsein muss eh ein enormes sein. schon der erste tonträger hörte auf "fuck" mit nachfolgender bandnamen bekundung. das geht, und man versteht es, wenn man sich tiefer in das punk selbstverständnis dieser band hinein denkt. allein der bandname, der bezug auf obigem promofoto ist allzu deutlich, kreischt zwischen verbotenem und provokationen. gleichzeitig aber rügt eine vertrautheit im blick und kleinmädchenpose strafend ab. die nickelback teenager tage sind jedoch überwunden. gleich nach beendigung der schule begannen julia shapiro und lydia lund mit dem strammen der gitarrensaiten und holten alsbald die drummerin gretchen grimm und die basserin annie truscott ins boot. help yourself records veröffentlichte am 13. august ihr debütalbum "no regerts".


Freitag, August 16, 2013

eingestreut (547): buried beds


 2008 machte ich auf die arbeiten an ihrem zweiten album aufmerksam, klick, nun ist das dritte fertig. ordentliche zeiträume also, die die truppe aus philadelphia da zwischen ihren tonträgern verstreichen lässt. wollen wir es aber mal nicht so negativ konnotiert stehen lassen. denn die qualität weist der band durchaus aus, dass man hier sehr bewusst arbeitet und mit beharrlichkeit ziele verfolgt. allein der für das neue werk beispiel gebende song "stars" ist eine wucht. die chamber pop veranlagten buried beds bieten alles auf, was man an ihnen lieben darf. etwas harmoniegesang, hook geladenes, jammernde orgeln, einen einträglichen refrain und eine melodie, die zum mitträllern einlädt. am 24. september wird "in spirit" auf devinyl records erscheinen, als selfrelease also nicht anders zu bewerten wie "tremble the sails" aus 2011. etwas dichter wirkt dabei die gemengelage, wenn sich elia jones (auch bei nightlands), brandon beaver (mewithoutyou), dave hartley (the war on drugs), tommy bendel und hallie sainni treffen. ein jahr haben sie am neuen album gearbeitet, wobei die anderen projekte nebenher immer auch mit befruchtet wurden. am ende hat nick krill von the spinto band das mixing übernommen. weiterhin beteiligt waren auch greg jehanian (mewithoutyou), eric slick (dr. dog), mary lattimore und daniel hart.
wer auf zauberhafte gesänge, abstruse geschichten und auf lautere musik steht, wird hier erfolgreich grasen können.
tracklist: 1. children of the sea  / 2. oh! lonely fortress / 3. stars / 4. widow’s cup / 5. begin again / 6. future ghost / 7. wolf confessor / 8. general ludd /  9. 1000 acres  / 10. your bow may bend
 

eingestreut (546): hinds brothers


nur mal eben den rahmen: die herstellung des debütalbums "ocean of milk" hat zwei jahre in anspruch genommen. aufgenommen wurde es in nicht weniger als sieben studios, u.a. in durban, johannesburg, kapstadt und pretoria. die hinds brothers produzierten selbst und erhielten dabei unterstützung von über neunzehn musikern südafrikas, die ganz sicher zu den besten ihrer zunft gehören. dan roberts, preisgekrönter produzent, nahm sich auch dieses werkes an, während alan douches mischte und masterte (man könnte ihn auch in zusammenhang mit sufjan stevens oder roky erikson kennen). aden und wren hinds sind die protagonisten hinter dieser harmonieseligen folkvariante. zu soft, zu gediegen? manchmal weiß ich es ja selbst nicht. kennt Ihr das gefühl, wenn es sich genau darin so herrlich suhlen lässt? wenn das fallen nicht aufhören will? wenn man sich in diesen daunen so wunderbar geborgen fühlt? kitschige bilder für einen musikalisch ähnlich gelagerten ausdruck. habe ich heute kein problem damit, da mir vor allem "the drifter" so gut ins ohr geht. dobro, pedal steel, double bass, es gibt einiges mehr an diesem album zu lieben, als sich nur von den stimmen der beiden brüder einlullen zu lassen.

Donnerstag, August 15, 2013

neue töne (1324): the just joans

twee und c86 sind wichtige stichworte, die fallen müssen, wenn man sich the just joans nähert. der sechser aus motherwell legt dieser tage eine neue ep vor, die jüngst auf weepop! records für die preorder beworben wurde. das kleine label und die feine band passen aber auch allerliebst zusammen. die band gründete sich 1997 in north lanarkshire und veröffentlichte 2005 ihr debütalbum "last tango in motherwell" auf ivan lendil records. die mär sagt, dass sieben alben davon verkauft wurden, wobei vier vom 'is this music' magazin schreiber tony kiernan erworben wurden, der das werk als das beste schottische des jahres bezeichnete. zwei weitere minialben folgten alsbald, "virgin lips" und "hey boy, you're oh so sensitive", jeweils auf weepop!. mittlerweile ausverkauft und somit deutlich weiter vorn im verkaufsranking als der vorgänger. die discography wurde zunehmend ergänzt, u.a. lassen sich auf dem selben label auch "love and other hideous accidents", "your pain is a joke next to mines", "seasonal greet", "buckfast bottles in the rain" und eine splitsingle mit the smittens finden. david, katie, chris, allan, doog und fraser strengen sich mit der aktuellen "6.9 love songs" ep an, sich wieder ins blickfeld ihrer fans rücken zu dürfen. der titel der kurzen ist natürlich ein hinweis und letztlich auch eine hommage auf magnetic fields "69 love songs". "[...] "6.9 love songs" finds all the classic hallmarks of the just joans firing on all cylinders, the dry self deprecating wit, scottish drawl sea-shanties, inside-joke pop-cultural references, sing-along boy-girl choruses and insanely catchy melodies. no mere pastiche, this is a loving nod to the massive influence stephen merritt has had on the musical landscape, and a beautiful ode to the pop life!", schreibt das label zum release. die cd ist streng limitiert. es wird sicher nicht lange dauern, bis das teil verkauft ist und als vergriffen gilt. ich sammel Euch mal ein paar aktuelle, aber auch einige ältere tracks der band zum kennenlernen und geniessen zusammen.
the just joans - some boys are bigger than others (from: "6.9 love songs")
the just joans - friday afternoons (down the union) (from: "buckfast bottles in the rain")
the just joans - card from a multipack (from: "seasonal greet")
the just joans - stuart had a dirty book (from: "your pain is a joke next to mines")
the just joans - hideous accident (from: "love and other hideous accidents")

Mittwoch, August 14, 2013

neue töne (1323): tapes & tubes


einzeiler als anpreisung sind nicht unbedingt der königsweg, um zugang ins klienicum zu finden. mancher email schreiber macht es sich schon recht einfach. dass ich austin potter auf den leim gegangen bin, hatte wohl vornehmlich mit diesem alles andere als selbstverliebtheit ausdrückenden foto zu tun. 
also rübergeschwungen zu bandcamp und ein erstes ohr auf die musikalie dieses jungen herrn aus olympia geworfen. unter dem moniker tapes & tubes agiert er bereits geraume zeit, bastelte sich ein eigenes kleines studio und moderiert zudem eine radiosendung. ein infizierter, davon darf man wohl ausgehen.
im hall verschworen die stimmlichen anwandlungen, unter schwülstigen nebeln tauchen melodien ab, blitzend daraus hervor ein gitarrengewerk, vermischt mit samples und textsprengseln. was sich wie eine collage anhören mag, erweist sich als stringentes vertonen von ideen. spürbar drängen sich auf: die freiheit zum experiment und der drang zu komplexität, bei gleichzeitigem erhalt einer songstruktur. prozesshaftes bildet sich ab, als hätte man einblick in das eigentliche schaffen, das nur für die aufnahme kurz unterbrochen wurde, um alsbald danach wieder aufgenommen zu werden, um den jeweiligen track einer neuen daseinsstufe zuzuführen. der wandel ist das thema, die veränderung als konstante. 
die aktuell vorliegende kollektion unter der schlichten bezeichnung "27" weist sechs songs aus, die zwischen frühjahr 2010 und dem sommer 2013 aufgenommen wurden. dabei erhielt der junge mann auch familiäre unterstützung. so zeigen die credits die namen von ashley oder auch gerald potter auf. ryan williams und luc heuer ergänzen das kollektiv an gitarre und keyboards. 
gemeinsam entwerfen sie miniaturen, die sich ein wenig an sich selbst berauschen. schleifen, themen, die sich wiederholen, aber nicht bis zum erbrechen gebrauch finden. meist um die zwei minuten wird einem strang gefolgt, dann zum nächsten track gewechselt. die schlieren in den gehörgängen kann man nicht so schnell wegputzen, etwas bleibt immer hängen. und wenn es nur die gezärtelten saiten der akustischen gitarre sind, die etwas entlassen, was flirrt und sirrt und was eben andockt, an unseren nervenenden, die für genau solche musik eine verwendung, eine funktion haben.

Dienstag, August 13, 2013

ein (p)fund mp3 (448), teil 2

kein langes drumherum gerede, der club lädt ein, wir haben oft genug darauf aufmerksam gemacht, wiaiwya ist für alle aufmerksamen da, 77 kopien gibt es in dieser an 'siebenern' reichen singlesreihe, diesmal mit einer nun wirklich nicht unbekannten truppe, der o7. september ist stichtag: comet gain:

mit den hinweisen auf dieses debüt penetrier ich Euch wirklich gern, denn die brooklyner lofier sind eine herzensangelegenheit, das album wird am 20.august auf old flame erscheinen, nach ungesicherter erkenntnis auf tape und digital, viel spaß mit: gross relations:

nicht weniger spaß darf man mit dieser p.i.l. infizierten single des in london lebenden australiers haben, der mit "are you happy" eine frische single vorlegt, die auf h badger records erschienen ist, demnächst auf reisen, also augen auf für: mickey gloss:

nicht ganz leicht zu fassen ist dieses projekt von blake henderson, den man gut und gerne von uzi & ari kennen kann, der unter dem hier genannten moniker aber zuletzt 2008 auf own records in erscheinung trat, das neue album "am i old?" erscheint am 31. august, zum anfreunden: taughtme:
 
ist wahrlich ein besonderer ausdruck, den die band da sucht, vielleicht werdet Ihr warm mit ihnen, es ist ein ganz frischer track, den die vier aus dänemark vorstellen, nachgestellt dem debütalbum "on new years eve": blaue blume:

ein (p)fund mp3 (448)

im juli hatten wir bereits auf "ouroboros", das debüt des oaklander duos aus der drummerin amanda schukle und der sängerin und gitarristin tracy shapiro, hingewiesen, es wird am 24. september in eigenregie aufgelegt, die zweite single unterstreicht das vorhaben der beiden damen ebenso deutlich wie es die erste bereits getan hatte: steel cranes:
 
ein sound, der mir so gut ins ohr geht, wie meiner haut die wärmende sonne not tut, wenn die schatten länger werden, nashville haben sie angeblich im sturm erobert, nun folgt auf eine erste single das debütalbum, am 24. september auf paradise of bachelors: promised land sound:
 
die ep "gone" erscheint am 23. august auf denovali records und soll dem tschechischen künstler für die nächste zeit das frühstück sichern, hier könnt ihr in einen ersten track hineinhören, der sich sehr melancholisch gibt, mit unterstützung der sängerin never sol: floex


etwas saftiger wird es wieder mit "dig", das wir vom debütalbum dieser truppe vorstellen dürfen, welche anfang 2014 auf relapse records veröffentlichen wird, die band stammt aus philadelphia ist mit diesem appetithappen gewillt, ihr signing und das kommende album zu feiern: nothing:

die 18 lenze wird ihm wohl keiner anhören, der in san francisco beheimatete junge kerl hats wirklich drauf, meine begeisterung für diesen hier vorgewiesenen track ist deshalb so groß, weil er einfach rund ist, "cassidy" weist auf das debüt, welches am 24. september erscheinen wird: andrew st james:

so, und damit wird nun die fehlende homogenität in dieser musikrunde auf die spitze getrieben, aber Ihr haltet das schon aus, "bumpy road" ist ein neuer tonaler gruß und hinweis auf das von sacred bones zu veröffentlichende machwerk "deep trip", welches am 20. august erscheinen wird: destruction unit:
 
jeffrey lewis & the rain
26/08/13 Koeln (DE) Die haengenden Gaerten von Ehrenfeld
27/08/13 Hannover (DE) Sturmglocke
28/08/13 Hamburg (DE) Astra-Stube
29/08/13 Wetzlar (DE) Café Vinyl
30/08/13 Darmstadt (DE) Oetinger Villa
31/08/13 Dresden (DE) The Sound of Bronkow Festival
02/09/13 Berlin (DE) Monarch
03/09/13 Nuernberg (DE) Hemdendienst
04/09/13 Vienna (AT) Chelsea
05/09/13 Muenchen (DE) Kafe Kult
06/09/13 Freiburg (DE) Swamp
07/09/13 Karlsruhe (DE) Halle 14

Montag, August 12, 2013

konzert: folk im park 2013, 04.08.13


traditionen ergeben sich wie von alleine. sie mischen sich klammheimlich unter die alltäglichkeiten und werden erst dann als regelmäßigkeit erkannt, wenn man ihrer längst habhaft, wenn man lange schon in ihren bann gezogen ist. folk im park hat sich bereits nach zwei jahren zu einer konstante entwickelt, weil die veranstaltung das besondere erlebbar macht, auf unscheinbarste und auf die unaufgeregteste weise. das ist vor allem sympathisch. dass die macher des klienicums es in 2013 zur dritten ausgabe nicht einrichten konnten, das kleine festival in nürnberg zu besuchen, war ein nicht zu beschreibendes dilemma. es ließ sich nur dadurch etwas ausgleichen, dass die junge nachwuchskraft jette in die spur geschickt wurde, um eindrücke aus dem marienbergpark zu sammeln. nachfolgend ihr bericht. danke, kleene!

Es war mal wieder Sonntag morgen und wir im Auto auf dem Weg nach Nürnberg zu Folk im Park. Die Vorfreude auf das bevorstehende Festival wurde durch den 14km langen Stau nur noch größer. Endlich am Marienbergpark angekommen und aus dem kühlen Auto in die schwüle Hitze gefallen, fing das erste Konzert, in gewohnt gemütlicher Atmosphäre, schon an. Cat Stash waren die ersten, die uns mit ihrer Musik beglücken durften. Das Duo aus Regensburg, bestehend aus dem Sänger und Gitarristen Andreas und der Schlagzeugerin Melanie, ließ uns locker und leicht mit eingängigen Songs wie "shades of grey" in den Festival Nachmittag starten. Es wurde schnell deutlich: dies wird wieder ein guter Sonntag. 

Obwohl nach und nach Regen und Gewitterwolken aufzogen. Dafür taugten die Tipps der Moderatoren, die sich eh nicht mit Wortwitzen zurückhalten konnten. Sollten wir uns wirklich auf den Boden hocken und einfach warten? Daneben gab es natürlich wieder eine Geschichte über die Tücken der Air France, denn dieses mal, nachdem im letzten Jahr Denis Jones zunächst vergeblich auf Gepäck inkl. Instrumente warten musste, durfte gleich ein ganze Mensch nicht fliegen (weil er zwei Pässe zu bieten hatte). Die ausführliche Anmoderation überstanden, durften endlich The Mispers auf die Bühne. Es gesellten sich hinzu: gute Musik, unglaublich viel Spaß und eine riesige Portion Regen. Der Sänger tanzte, sang, sprang durch die Gegend wie ein Gummiball und sprach zur Überraschung aller auch noch ziemlich gut deutsch. Die zierliche Dame an der Violine stand ihm in nichts nach, nur war ihre Rolle eine andere. Ihre Stimme war zwar zart, aber mindestens genauso eindringlich wie die des kleinen flippigen Sängers, und ihr Geigenspiel perfekt abgestimmt auf den Rest der Band. Mit dem Ende dieses tollen Auftritts verschwand auch langsam der Regen und wir konnten uns ganz in Ruhe dem nächsten der sechs Hauptacts zuwenden. 


 Ben Caplan, ein Mann mit einer gewaltigen Haarpracht sowohl auf dem Kopf als auch im Gesicht, mit einer Stimme, die Gänsehaut nach sich zieht. Er brachte uns zum Singen, übte mit dem gesamten Auditorium tiefes einatmen, seufzen und vor allem auch lachen. Die Art, in der er mit dem Publikum sprach und immer wieder davon erzählte, wie er seine Songs schreibt, manchmal anscheinend auch nackt, machte ihn zum Sympathen schlechthin. Sein Konzert war für mich persönlich das Highlight des Festivals, diese Stimme, diese ausgelassene Freude und die Texte und Geschichten, die er zu erzählen wusste, sind einfach einnehmend und wohltuend. Die folgendenen Bands hatten es somit ziemlich schwer mitzuhalten.

Woods konnten es jedoch mit der Höhe dieser Messlatte mehr als aufnehmen. Sie wurden mir bereits im Vorfeld als eine der Lieblingsband meines Vaters ans Herz gelegt, und da es bei Folk im Park grundsätzlich nicht sinnvoll ist, eine Band zu verpassen, stand ich auch hier wieder vor der Bühne. Wenn einige in meinem Alter meinen würden, es handle sich um Musik, die nicht unbedingt in den Park gehört, so muss ich sagen, war ich vorab der selben Meinung. Zunächst kamen einem also Klänge entgegen, die vor allem die nächst ältere Generation angesprochen haben. Mit der Zeit ließ ich mich doch immer mehr auf diesen Sound ein, und erinnere mich auch in der kritischen Nachschau durchaus positiv dieser Mixtur aus 60ies Rock, Folk und anderem mehr, so dass man Woods und ihre Musik ja nicht nur einer Generation überlassen sollte.


Es traten nachfolgend The Staves an. Sie sind, nun ja, ohne ihnen zu nahe treten zu wollen, erst einmal nur drei Schwestern, die zusammen Musik machen. Nicht mehr und nicht weniger. Ihr Auftritt hatte für mich wenig besonderes und auch ihre Stimmen sprachen mich nicht so an, wie wohl manch anderen. Nach einigen Gesprächen nach dem Festival kam schnell raus, dass The Staves eine Band sind, die man entweder liebt oder eben nicht. Sehr ruhig, sehr bedacht auf die Wirkung ihrer Stimmen und Gitarrensounds lassen sie nicht viel Platz für überraschendes. 

Den Abschluss dieses wundervollen Tages machten dann The Story Books. Schon wieder Engländer, schon wieder Energie. Die Ankündigung der jungen Londoner klang so gut, dass ich wohl viel zu viel erwartet hatte. Die Stimme des Sängers klang zwar gut, war aber meiner Meinung nach nichts wirklich heraus zu hebendes, und vor allem seine Witze kamen beim Publikum nicht wirklich an. Diese musste der hingegen sehr sympathische Keyboarder immer wieder ausgleichen und zum Teil auch erklären. Die Musik war eingängig und leicht zu verstehen. Nach so einem langen Tag mit Sonne und Regen machte es am Ende dann doch noch Spaß zu ihren Liedern ein wenig zu tanzen. 
Es hat sich mal wieder gelohnt den weiten Weg nach Nürnberg zu machen, zu guter Musik, netten Menschen, Getränken aus der Region und einer Menge Lebensfreude!
© fotos: l.f., danke!

eingestreut (545): widower


den atem halten für eine dreiviertelminute, die worte wie sperrige brocken im mund bewegt, den stiffeligen segen des geschneebesten beats untergemischt, den klaren klang der gitarre als flirrmoment wahrgenommen. eine slide mäandert durch die aufgeräumte und doch dichte atmosphäre von widowers musikalischem auftakt zum debütalbum "fool moon", das im sommer, ende juli, auf mama bird recording erschien. der aus new jersey stammende, in seattle halt machende und in los angeles gestrandete kevin large macht eine menge richtig. die kurven angeschnitten, den harmonien hie und da einen tritt verpasst, ein stolpern, bei dem man den vorbeigehenden frauen ein spitzbübisches lächeln schenkt. herzensbrecher, ist er vermutlich im zweitberuf. irgendwas muss er ja zwischen seiner 2008er debüt ep und heute getan haben. jene kurze mit den fünf rechtschaffenen songs setzte noch einen ticken deutlicher auf die countryeske nummer. was der schönheit seiner songs keinen abbruch tut. die referenz ryan adams liegt da nicht fern. naja, macht Euch mal hübsch selbst vertraut.