Freitag, Januar 24, 2014

neue töne (1379): jana horn / reservations


photo by daniel cavazos

mit jana horn treffen wir auf eine von vielen und doch eine besondere künstlerin. sie ist zunächst und vor allem singer/songwriterin, mittlerweile aber auch nur teil einer band. das nur in allen erdenklichen einschränkungen. zunächst startete sie als solokünstlerin, schrieb songs, bearbeitete sie an der gitarre ihres vaters und suchte den intimen und introspektiven ausdruck des folks, um nicht leonard cohen zu schreiben. doch dieser muss als ihre hauptinspirationsquelle herhalten, spätestens als die ersten eigenen lieder gestalt annahmen. sie trat einige jahre allein auf, bemerkte aber recht schnell die begrenztheit dieses tuns bzw. das mehr an möglichkeiten, als sie sich mit paul price (good field, brazos) und jason baczynski (tacks, the boy disaster) zusammentat, um den sound zu erweitern. mit paul hatte sie bereits im sommer 2012 zusammengearbeitet. das ergebnis war eine ep, die im heimischen austin, texas aufgenommen wurde. gemeinsam mit jason bildete man nun ein trio, unter dem bandnamen reservations veröffentlichten sie die selbstbetitelte ep im april 2013 noch einmal.

dieses junge und fast unscheinbare ding wird als musikerin gehandelt, die austins musikszene im sturm nehmen wird. ausgezeichnet mit diesem merkmal wurden neben ihr gerade mal drei weitere damen unter einem ganz sack voll künstlerinnen, die zur wahl stünden. so geschehen durch das örtliche kulturmagazin. also, irgendwas muss dran sein. dass sie mit ihrer band gerade am debüt full length bastelt, passt ganz gut ins bild. voraussichtlich wird sie mit diesem ausdauernderen tonträger die herzen nicht nur ihrer heimatstadt erobern. denn die stimme setzt auf distanzlosigkeit, hat eine weichheit, in der man nicht verlorenheit, eine härte, die einen nicht abspeist. die variabilität wirkt nie fremd, doch belebt und vital. das musikalischen mutßmaßen ist eher ein küngeln, denn ein sich ausbreiten. so als würde man in eine bettstatt geladen, die platz für dutzende hat.

wir teilen hier sowohl reservations tracks als auch solonummern. am ende wird man sich immer mit frau horn beschäftigen müssen. sie betritt die szenerie und zieht die wahrnehmung fast komplett auf sich. mit "fog" findet sich ein song, der besticht, wie ich meine. seine innere beständigkeit, trotz der mageren bewirtung, hat etwas hoffnungsfrohes, das sich am grellen spiel der gitarren, an der bleichen perkussion, im fahlen hall spiegelt.

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