Dienstag, August 05, 2014

neue töne (1421): lorelle meets the obsolete


unter dem moniker lorelle meets the obsolete agieren lorelle (mit klarnamen lorena quintanilla) und the obsolete, der im wirklichen leben alberto gonzález heißt. sie stammen ursprünglich aus guadalajara, leben aber mittlerweile, unterbrochen von einem abstecher nach mexico city, in ensenada, baja california. auf den psych infizierten garagerock einigten sich die beiden erst, nachdem sie gemeinsam in mehreren bands unterwegs waren. inspiriert "by the recurring fictional film in seinfeld called rochelle, rochelle and half by an episode of the twilight zone" nannten sie sich, wie sie sich eben nannten.

das aktuelle album heißt "chambers", und wurde genau so getauft, weil sie sich während der aufnahmen fern der heimat und allem vertrauten entzogen fühlten. die meisten songs enstanden aus jams heraus, wohingegen die ersten beiden alben wesentlich strukturierter aufgezogen waren. so erschien "on welfare" 2011 und "corruptible faces" zwei jahre später. für das neue werk ließen sich die beiden insbesondere vom album "knife hits" der psychrocker holy wave aus austin beeindrucken, genauso wie von der kollabo zwischen ty segall und white fence. darüber hinaus belebt das unterfangen des duos immer wieder die musik von nico oder syd barrett, die schriftstellerische arbeit eines albert camus, die kurzgeschichten von julio cortázar und vieles andere mehr.

der zehntracker "chambers" wurde im märz auf captcha records veröffentlicht und ward in der ersten vinylversion ziemlich flott verkauft. mittlerweile gibt es den tonträger wieder und er soll Euch, wie honig unters maul geschmiert, anempfohlen werden. der düsterne desertverschnitt, die mäandernden, kurvenden gitarrenläufe, das akzente setzende schlagwerk, mal scheppernd blechern, mal rumpelig rau, der aus dem off strahlende gesang, gern im wechsel zwischen männlichem und weiblichem part, die wenig verhaltenen momente. immer wieder an das moon duo erinnernd, nur die ausfahrten erstrecken sich häufig nicht über die vier minuten marke. macht nichts, in der bündelung finden wir uns wieder.



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