Samstag, Januar 31, 2015

eingestreut (771): konzerte münchen februar


die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)

01.02. guts pie earshot u.a., kafe marat
02.02. jessie ware, ampere
02.02. warm graves, kranhalle
02.02. the tonecooks, milla 
02.02. queen, olympiahalle
03.02. craig taborn quartet, unterfahrt
03.02. mine / manel rodriguez, milla
03.02. the kooks, tonhalle
03.02. alex clare, muffathalle
03.02. honig / tim neuhaus u.a., ampere
04.02. tann, unterfahrt
04.02. monster magnet, backstage werk
04.02. jason manns and rob benedict, substanz
05.02. talking to turtles / the migrant, milla
05.02. julian le play, strom 
05.02. charlotte greve, unterfahrt
05.02. johanna borchert, ampere
05.02. lore aus münchen, import export 
06.02. oktober folk club u.a., import export
06.02. dope body u.a., kafe kult
06.02. samsara blues experiment, orangehouse
06.02. tenacious d, tonhalle
06.02. dreiviertelblut, lustspielhaus
07.02. mopti and bendik baksaas, unterfahrt
07.02. montesas, milla
07.02. olympique, kranhalle
07.02. adam cohen, freiheiz
08.02. uk subs, hansa 39
08.02. afrob, kranhalle
08.02. klaus hoffmann, lustspielhaus
08.02. ryan bingham, orangehouse (ausverkauft)
09.02. sons of bill, ampere
09.02. one boy army, heppel & ettlich
09.02. andy burrows, orangehouse (soundbsp.)
09.02. kiesza, theaterfabrik
10.02. marla glen, ampere
10.02. lydia ainsworth u.a., kranhalle
10.02. mc fitti, backstage werk
11.02. shayna steele, unterfahrt
12.02. luko / ray novacane, milla
12.02. jason serious band, orangehouse
12.02. findus, sunny red
12.02. g.rag und die landlergschwister, substanz
13.02. zhenya strigalev's smiling organizm, unterfahrt
13.02. calle mambo, import export
13.02. red manhole / nordlicht, milla
14.02. mohawk / nicolas quirin, fwd: like waves
14.02. 5/8erl in ehr'n, milla
14.02. hdrs, mug im einstein
14.02. maik mondial, import export
17.02. alt-j, zenith (ausverkauft)
17.02. fatso jetson, kranhalle
17.02. his electro blue voice u.a., kafe kult
18.02. jarboe and helen money, ampere
18.02. existenzhengste, milla
18.02. johannes meißner u.a., import export
19.02. rachael yamagata / ed romanoff, milla
20.02. vincent peirani quintet, unterfahrt
20.02. of mice and men, backstage werk
20.02. das weisse pferd, milla
21.02. mark lanegan band, freiheiz
21.02. donnerbalkan, ampere
21.02. kommando elefant, kranhalle
21.02. san2 and his soul patrol, milla
21.02. dropkick murphys, zenith
21.02. qntal, backstage halle
21.02. waldenfels, burgmayr, kröll und reiserer, import export
22.02. annenmaykantereit, ampere (ausverkauft, soundbsp.)
22.02. macy gray, muffathalle
22.02. kafe kunst fest, kafe kult
22.02. sylvan esso, milla
23.02. tonträger, heppel & ettlich
24.02. motif, unterfahrt
24.02. the minutes, strom
24.02. woods of birnam, milla
24.02. joe bonamassa, olympiahalle
24.02. annenmaykantereit, ampere (ausverkauft)
25.02. roddy frame, ampere (soundbsp.)
25.02. alison moyet, muffathalle
25.02. antilopen gang, strom
26.02. polar bear, unterfahrt
26.02. erik penny, backstage club
26.02. marianne dissard, milla
26.02. prem osthold projekt, import export
26.02. the high kings, ampere
26.02. kodaline, muffathalle
26.02. idlewild, strom
27.02. klischée, milla
27.02. darcy, muffatcafe
27.02. elektro hafiz, import export
27.02. bear's den, strom (soundbsp.)
27.02. marius neset, unterfahrt
27.02. munich rocks!, ampere
28.02. sternal symphonic society, unterfahrt
28.02. du conradi-gehlen, mug im einstein
28.02. das hobos, milla
28.02. kitty, daisy and lewis, muffathalle
28.02. fiddler's green, backstage werk
28.02. all we are, strom
28.02. pollyester, kammerspiele
28.02. picketts and the groove masters band, import export
28.02. glaskin u.a., kong

Freitag, Januar 30, 2015

eingestreut (770): borealis


die kleinen editionen, die reverb worship immer wieder herausbringt, sind unfassbar schnell ausverkauft. angesichts der qualität und der oft nur unter 50 stück auflagen kein wunder. da muss man fix sein. gerade jetzt, da einige veröffentlichtungen anstehen. auf alle können wir nicht eingehen, wollen an dieser stelle aber gern auf den release von "final vertical" aufmerksam machen. es handelt sich bei diesen aufnahmen um die letzten soloarbeiten des spanischen gitarristen eduardo suárez. unter dem pseudonym borealis ist der hochtalentierte künstler immer wieder in erscheinung getreten. an dieser stelle weist er kreationen auf, die er eigens für die ars electronica veranstaltung in linz komponiert hatte. 

neben den flinken gitarrenläufen findet sich eine aufwertung in sachen klangvolumen sowie geräusche, die der natur an der westküste asturiens abgerungen werden konnten. das gesamtbild ist ein organisches. die brillanz am instrument nebst ihrer eingebundenheit in ein konzept der vertrautheit. am schönsten sind die momente, da die töne liquide und flink rauschen. schnell packt man da den aus gijón stammenden in eine schublade, in der sich kollegen wie james blackshaw oder ben chasny aufhalten. nicht zu unrecht, doch sollte man eduardo suárez einen eigenen platz zugedenken, zu vollkommen scheint sein spiel.
die zwei tracks, der eine über zwanzig minuten lang, erscheinen auf cd, die liebevoll gestaltet, in einer plastikhülle steckt, das cover ist auf fotopapier gedruckt. auch hier wurden nur 48 stück gefertigt.

Donnerstag, Januar 29, 2015

eingestreut (769): yowler


wer double double whammy sagt, muss auch porches, quarterbacks, frankie cosmos, lvl up und und und sagen. vielzählig aufgestellt, mit mut zur offensive, ein kleines label aus ridgewood, nj. mit yowler haben sie einen frischling dargeboten, der im märz sein debüt geben wird. hinter dem moniker verbirgt sich maryn jones, die man von der aus columbus stammenden band saintseneca kennen könnte. dort tritt sie als sängerin an und bedient eine vielzahl instrumente. ihre kommende veröffentlichung auf ddw wird eine kassette sein, auf der sich auch der unten stehende track befindet. "the offer" ist die überschrift für schlafzimmer- und liveaufnahmen, welche im winter 2013/14 entstanden sind. die meisten songs, so berichtet das label, handeln vom schlafen und vom nachdenken über dinge, über die man nicht nachdenken sollte.

die soundqualität ist keine nennenswerte größe. doch der musikalische ausstoss schon. er hat eine subtile note, als hätte man dem punk den stecker gezogen, er erinnert an frühe cat power aufnahmen, genauso wie er eine d.i.y. - aussage anstrengt, ohne sie in den vordergrund zu rücken. hier geht es ums musik machen, zählbares springt dabei eh nicht heraus. die e-gitarre wird angeschlagen, in den dienst genommen, an stellen, an denen sie sich als nützlich erweisen kann. der rest ist leicht versetzter, etwas in hall gegossener gesang nebst klangaufwertung. passt. die preorder läuft.

zusätzlich sei an dieser stelle auf frühere soloaufnahmen von maryn jones verwiesen, die sie unter eigenem namen veröffentlichte. bandcamp hat in dieser hinsicht einiges zu bieten. unter den drei 'alben' finden sich etliche perlen.

Mittwoch, Januar 28, 2015

neue töne (1489): james murray


mit "loss" wollen wir über den neuesten release von james murray informieren. wem der name auf den ersten blick nichts sagt, der sei verwiesen auf slowcraft records. das von murray gegründete label hat nicht nur seine eigene "flood" trilogie veröffentlicht, sondern auch anne garner (wir berichteten vor etlichen jahren) mit persönlichem einsatz des in london lebenden künstlers. murray zeichnet sich durch atmosphärische szenerien aus, er experimentiert in den bereichen ambient, minimal und elektroakustik, sucht dabei einen weg durch den trüben nebel der disziplinierung der moderne, um sie der klassik kenntlich zu machen. sein oft begrenzter ausdruck lässt weite ausmachen, eine ungeahnte größe, als würden filmausschnitte neu ausgeleuchtet und man könne so den eigentlichen inhalt dechiffrieren. so ist es nicht ungewöhnlich, dass murrays name immer wieder auch im zusammenhang mit filmen und tv- aufnahmen erscheint. darüber hinaus ist er bekannt für liveperformances, seine arbeit als mixer, sounddesigner und seine one take studioaufnahmen.

auch "loss", welches am 15. januar auf eilean records erschienen ist, soll in einem schwung eingespielt worden sein. die selbst auferlegten regeln, die auch eine bearbeitung im nachgang verbieten, zwingen zu konzentration und höchster disziplin. im still wabernden sound, den auffällig unaufgeregten strukturen ergänzen sich vertrautheit und übereinkommen der stilvollen elemente. murray bezeichnet es als das eintauchen in die tiefen der seele. zum einsatz kamen roland d-110, tc electronic g-sharp, zoom rfx- 2000 und korg micro kontrol. von der auf 120 stück limitierten auflage sollen noch 3 cds käuflich zu erwerben sein (via bandcamp)..

Dienstag, Januar 27, 2015

neue töne (1488): jens boe bosteen


 von jens boe bosteen hatte ich bislang nichts gehört. ein (demoalbum und ein) erstes album ("second skin") soll es bereits gegeben haben. um stimmen richtig zu deuten, war es etwas prätentiös, deutlich unter dem einfluss seiner vorlieben gestanden wie etwa bill callahan, the divine comedy, neil young oder pixies. hört man sich in sein neues, zweites album "i am a king" ein, treibt einen zwar zunächst der argwohn in bezug auf den titel an, doch dieser verlischt alsbald angesichts einer ganz eigenen formensprache. viel mehr zeigt sich begeisterung ob einer mutig kargen staffage, aufgrund des herunterbrechens auf ein skelett aus gezügelter gitarre und gesang, ergänzt um soundaufwertungen, die sich mal hallverschlagen zeigen, mal in der doppelung oder elektrischen aufwertung der wenigen elemente.

bosteen klammert sich dabei nicht an den folk, sondern entrückt ihm, sucht sich pfade ins dickicht in richtung chanson, aber auch in richtung rock verwandtem. "i am a king" erschien im dezember auf 2000 records und kann mit einer melancholie aufwarten, die nicht erdrückt, die so sehr ich-bezogen ist, dass man sie gut und gern beim gegenüber belassen kann. die distanz ist weder distinguiert noch blasiert, nur ausdruck vollendeter auseinandersetzung. zeitlos schweben die melodien, immer wieder angehoben durch forciertes schlagwerken oder ein gitarrenwerken, durch ein melodicaeinsprengsel, durch bosteens gesang. der anfang zwanziger ist sohn einer niederländischen mutter und eines vaters, der englisches wie dänisches blut in sich trägt. daheim ist bosteen in frankreich. vielleicht addiert sich deshalb so vieles in dem jungen kerl. eine internationale prägung kann man gern aufs cover kleben. 

Montag, Januar 26, 2015

eingestreut (768): bill wells and aidan moffat


das 2011er album "everything's getting older" war eine große freude. die kollaboration von bill wells and aidan moffat kolorierten wir zunächst auf der suche nach den protagonisten: "hier aidan moffat, den arab strap mann, der nicht selten gute miene zum bösen spiel macht und wir haben dort bill wells, der sich als dem jazz naher mit der popinfizierten hochkultur verdingt, u.a. für the pastels und isobel campell arbeitete. hier das trübfischende depressionskarussel, dort die seelische erhebung." und hören wenig später: "ein für sich klimperndes klavier, ein paar streicher, ein gründliches drumming und moffats angeknarzte stimme. ausreichend, um an bedingungsloser melodie einen zauber zu flechten, der für tage reicht. wenn kleine trommelwirbel die lüfte verwirren und für thermikverschiebungen sorgen, die nur der aufmerksame erwischt, dann rückt sich die sorge um ästhetik im pop wieder zurecht. es ist noch nicht alles verloren. der sprechgesang in "cages" ist ein forcierendes element, begleitet von schnellem handclapping, einem casio, das den melodiefaden fortspinnt. der folgetrack grapscht trunken nach dem hörer, während "ballad of the bastard" so klingt, wie es eben klingen muss. die nonchalance zweier gestalten, zweier figuren. hier wird nicht sillstand geübt, wie die klassiker orientierten meinen, hier wird für die moderne ein neues kleid gestrickt."

"the most important place in the world" wird das neue album des begehrten duos heißen und am 27. märz auf chemikal underground erscheinen. "this dark desire" ist ein erster ausschnitt daraus. thematisch, heißt es, sei man auf die metropole als femme fatale aus. moffat meint: "the album's a salute to the city and the secrets she hides; it's ticking clocks and dirty dishes; it's raising the devil on old equipment. it's about the life we want versus the life we need – and deciding which is which." was uns erwartet:

Sonntag, Januar 25, 2015

glotzt nicht so romantisch (604): mount eerie


in aller munde und völlig zurecht, gedenken wir vergangener großtaten, ist phil elverum. mit seinem musikalischen projekt mount eerie visiert er gerade eine neue veröffentlichung an. mit "sauna" möchte er am 03. februar an die öffentlichkeit treten. herausgegeben wird es selbstverständlich auf dem eigenen p.w. elverum & sun label. ich hab mal alles zusammengesucht, was es an tonalen appetizern gibt, damit wir uns ein bild vom kommenden machen können.
da hätten wir zunächst "dragon", der als erster track ohne bebilderung daherkommt. ein feingliedriges wie spitzfingriges ding, das dem wellenschlagen etwas saitengreifen beifügt, weiblichen harmoniegesang und die stimme des künstlers an ausgewählter stelle. gewohnt sicher, was den angang in richtung hörer anbelangt. "this" ist wesentlicher aufregender, eine orgel dominiert die szenerie und füllt den klangbogen, unter dem sich erneut wenig streitbar frauengesang und herr elverum den vokalpart teilen. der titeltrack schließlich wirkt mit perkussiver blässe, unter der ein lichter drone rauscht, ein feuer zündeln, die hilfsbereiten allyson foster und ashley eriksson. sehr atmosphärisch, gefangennehmend, als synonym für mitreissend.
wenn man song für song aneinanderfügt, kann man eine ahnung vom gesamtwerk bekommen. gut, gell?





Samstag, Januar 24, 2015

glotzt nicht so romantisch (603): human behavior


in unserer nur unzureichend wahrgenommenen aufstellung der in 2015 zu erwartenden album hatten wir auf "bethpage" von human behavior bereist verwiesen. dabei handelt es sich um das neue album eines bis zu zwölf musiker umfassenden kollektivs aus tucson. wenn man die truppe unter darkfolk subsumiert, tut man ihr sicher nicht unrecht. einst als soloprojekt von andy parada gestartet, entwickelte sich die unternehmung zu einem ausgewachsenen ding mit bandzusammenhängen, die auszuufern scheinen. 2013 erschien das debütalbum "golgatha" auf vinyl via folktale und auf cd über diet pop records. gleiches gilt nun auch für das kommende werk, welches anfang februar herausgebracht werden soll.
mit "chapter 1" präsentiert die band eine single daraus, die mit bildern aneinandergereiht zu einem video geformt wurde. herangezogen wurde dafür zach zdziebko, der bereits für vh1, adult swim, comedy central und andere gearbeitet hat.
"bethpage" gilt als zweites album einer trilogie, welche mit "golgatha" ihren anfang nahm, um sich nun fortgesetzt zu sehen. die tiefschürfende, dunkle und introspektive erste aufnahme aus 2013 spiegelt sich sicher im neuling wider, vielleicht entdeckt man aber auch entspannteres. das video macht auf jeden fall neugierig. der track selber ist eine mürbe, waidwunde angelegenheit, verfolgt nur das sehnen der fidel, die dräuende kraft des banjos, die gemeinsamen angekickten gesänge. ach, Ihr werden sehen, hören.


Freitag, Januar 23, 2015

neue töne (1487): tropical rock


tropical rock hört sich erst einmal nach allem möglichen an, aber ganz sicher nicht nach einer kollaboration aus einem spires that in the sunset rise- und einem future shuttle- mitglied. da hätte man sich als moniker ganz sicher anderes zurecht phantasieren können. sei es wie es sei, kathleen baird (aka sapropelic pycnic) und camilla padgitt-coles (aka ivy meadows) haben sich im vergangenen jahr zusammengerauft, um unter besagtem pseudonym musik zu machen. veröffentlicht bekommen sie sie beim kleinen label bzw. magazin perfect wave aus greenpoint, brooklyn. dass dies allerdings eine gute bezeichnung für die entsprechenden unternehmungen ist, steht hier außer frage.

die aufnahmen für ihren ersten release "3 lewej" entstanden im letzten frühjahr. dabei behauptete sich die eine am casio px800 (kathleen), während die andere am "magischen" tenori-on aktiv war. die aufnahmen erschienen im november auf kassette (auf 50 stück limitiert). mit "suma love" legte das duo am 01. januar nach, zwei tracks, die in digitaler form vertrieben werden.
was man definitiv nicht erwarten darf, sind schnellschüsse. eher vermeintlich geradliniges, was sich im laufe der zeit zu verspultem hinreissen lässt. die magie entspringt der singularität, der macht eines tons, der kettung von tönen, der vollendung einer melodie im kopf des hörers. rhythmisch unaufgeregt erregen drone und querende passagen die aufmerksamkeit. was sich verspielt und manches mal entrückt anhört, fusst auf prinzipien der ordnung und disziplin, hingerissen zu nicht nur formaler schönheit.
label und künstler sollte man auf jeden fall im auge behalten, im ohr eh.

Donnerstag, Januar 22, 2015

ein (p)fund mp3 (489), teil 2

ein neues album des in kanada geborenen künstlers wird am 24. februar auf lone pine records erwartet, es wurde "campfire cook" getauft, der gleichnamige song gibt uns einen ersten aufschluss über das kommende:
matthew o'neill - campfire cook

auf den selfrelease der san franciscoer band hatten wir bereits hingewiesen, damals aber noch mit einem anderen track, nun erweisen sie mit "san francisco blues" ihrer heimatstadt die ehre und verweisen auf das eben erschienene debüt: hidden in the sun:


red eye transit records verweist auf den release des norwegischen duo aus eyvind brox und marianne stranger, das debütalbum mit electro trash pop wird mitte februar erscheinen, vorab gibts schon mal auf die ohren: tomorrow we move to hawaii:


der the sea and sake steuermann visiert ein neues soloalbum an, auch hier verwiesen wir bereits auf den 23. februar, "the republic" wird auf thrill jockey herausgegeben, wohl an!: sam prekop:


auf arrowhawk records und ihren release des vinyls von "sings for you now"! am 14. april möchten wir gern verweisen, denn es ist ein label und ebenso eine musik, die uns am herzen liegt, warum, hört selbst: pinecones:


nochmal spacige sounds zum abschluss von diesem electropduo aus sahin kureta und deniz ozturk, die mit "yetunde" ihre erste ep auf tree machine records vorlegen, ein erster track daraus:
fuji kureta - open up

dope body (us, drag city)
01/02/15 Hamburg (DE), Hafenklang
02/02/15 Berlin (DE), Kantine am Berghain
04/02/15 Nuernberg (DE), K4
05/02/15 Vienna (AT), Fluc
06/02/15 Muenchen (DE), Kafe Kult
07/02/15 Esslingen (DE), Komma Winterfest
12/02/15 Paris (FR), Espace B

ein (p)fund mp3 (489)

wharf cat records leiert einen neuen release an, "didn't know" ist ein appetizer auf das album "mascot" der ukrainischen band, die direkt aus kiew stammt, schwere zeiten - schweres gerät, antesten bitte: bichkraft:


für mich der stärkste song auf dem neuen album der dänen um bjarke bendtsen, "the flood" ist gerade auf devilduck records erschienen und stellt das vierte full length der (zuweilen psych-) folker dar: the migrant:


das album wird "this world is not enough" heißen, am 31. märz auf sacred bones bzw. in europa via posh isolation erscheinen und zeichnet die soloarbeit des iceage frontmanns elias bender rønnenfelt: marching church:


weiter gehts mit der osnabrücker kombo um stephan otten und oliver klemm, die am 27. februar mit "engtanz depression" ihr neues album auf denovali vorlegen werden, ein vorabtrack: sankt otten:


das debütalbum "suburban myth" des hardcore vierers erschien ganz frsich via collect records und terrible records, mit einem track gibt es auskunft über das gesamtwerk der new yorker kumpane: sick feeling:


jessica jalbert wird Euch in erinnerung bleiben, wetten, nun (31. märz) erscheint auf mint records "cosmic troubles", ein leichtes ding der freundlichen chanteuse: faith healer:

Mittwoch, Januar 21, 2015

neue töne (1486): the finks


so für den einstieg gibt es erstmal ein fettes selbstzitat, aber das bringt einfach die hintergründe und alle notwendigen infos zu the finks auf den punkt:
"die band" findet sich auf milk! records. dazu vielleicht später mehr. the finks haben zwei eps am start, die in olivers schlafzimmer in melbourne aufgenommen wurden. er zeichnet auch für das songwriting verantwortlich, spielt alle instrumente und nimmt natürlich auch in eigenregie auf einem 8track kassettenrecorder auf. er nutzt einen keyboard amp, ein mikrofon und schließlich einen bass, den er sich mit neunzehn jahren bei einem freund borgte, aber nie mehr zurückgab. das frühe 2012 kann man als startsignal für diese mehr oder weniger one man show deklarieren. nun, olivers freundin sarah singt auf beiden eps im background und der gemeinsame freund sam übernahm einen spoken word part auf dem song "alternative histories". beide, also sarah und sam, tauchen nicht nur namentlich in der band auf, sondern sind vor allem teil des liveensembles, sam am bass, sarah an den keyboards und am mikro, dazu gesellen sich noch maddie mit den selben aufgaben wie ihre kollegin und ein gewisser josh, der das drumming übernimmt. zusatzinfos, die erste: sam findet sich auch in der band sagamore wieder, bei der er gitarre spielt, die songs schreibt und auch singt, maddie und josh waren ebenfalls teil anderer bands, u.a. der legendären haymaker (die spielten eine show in sarahs wohnzimmer...).
überhaupt sarahs wohnzimmer: es muss für proben herhalten, die zunächst erst einmal mit einem gemeinsamen kochen und speisen starten, zu dem freunde, bekannte und mitbewohner eingeladen sind. zusatzinfo, die zweite: oliver zeigt sich sehr zufrieden mit der melbourner musikszene, die sich kollaborationsfreudig und eng verflochten zeigt. es gibt kaum probleme auftritte zufinden und so lässt sich auch verstehen, wenn oliver meint, er ginge lieber auf ein konzert eines lokalen künstlers als eines internationalen acts, weil spannender, vielleicht auch innovativer.
seine eigene musik ist lofi, entspannt und auf eine angenehme weise lieblich, dabei nicht verschoßt. vielmehr angelehnt, so wie man beieinander steht, wenn kalte winde pfeifen. ohne dass man sich reiben würde, so vertraut ist man dann doch nicht. manchmal erinnert mich der gesang an matthew mila von frontier ruckus. die musik aber ist wenig hymnisch, dafür intimer. "at the royal witherspoon" ist mitte november auf kassette erschienen und kann vor dem kauf auf bandcam probe gehört werden. schöne musik.
geschrieben haben wir den kladderadatsch ende 2013, als wir uns mit eben jenen zwei eps "things work out" (2012) und "at the royal witherspoon" (2013) des herrn oliver mestitz beschäftigten. beim neuen album "lucklaster" ist alles gleich, also so in sachen schlafzimmeraufnahmen, unterstützer und ausrichtung. zwei songs aus dem neuen album sind preis gegeben und wir hoffen, Ihr findet etwas erquickung. herausgegeben wird "lucklaster" selbstverständlich wieder über courtney barnetts milk! records (im übrigen: als vinyl!).

Dienstag, Januar 20, 2015

eingestreut (767): the furrow collective (tour)


noch eine tour, auf die wir explizit aufmerksam machen wollen. und zwar fix, denn die chose beginnt bereits am morgigen 21. januar. auf kurzkonzertreise ins schwäbische wird dann the furrow collective sein. die noch jung zusammengekommene truppe, nämlich erst seit 2013 unter diesem namen agierend, besteht aus dem hervorragenden schotten alasdair roberts und dem emily portman trio, worunter man selbige emily nebst ihrer busenfreundinnen lucy farrell und rachel newton versteht. ganz dem folk ihrer heimat verbunden, präsentiert der vierer englische und schottische weisen, balladen, songs, folk ganz in der tradition der vorfahren. freuen darf man sich neben schnittigen harmoniegesängen auf feinstes akustisches instrumentarium, an denen die musiker wahrlich meister ihres fachs sind. zum einsatz kommen harfe, concertina, gitarren, mandoline und anderes mehr. die nähe zum südwesten wurde alasdair roberts in die wiege gelegt, nachdem er seine ersten beiden lebensjahre in reutlingen verbringen durfte (sein vater hatte sich eine zeitlang dort angesiedelt).
"at our next meeting" hieß der erstling der truppe, welcher anfang des vergangenen jahres erschien. wenn Ihr Euch denn zum konzert getraut, werdet Ihr es nicht ohne tonträger verlassen wollen. versprochen.




22.01. Sigmaringen / Alter Schlachthof
23.01. Geislingen a.d. Steige / Rätschenmühle
24.01. Esslingen / Dieselstraße
25.01. Stuttgart / Hauskonzert

Montag, Januar 19, 2015

neue töne (1485): dunes


wo habe ich die denn her? keine ahnung. echt. manchmal hängen so postideen in meinem blogvorrat herum, die ich dann nach herkunft und motivation nicht mehr zuordnen kann. naja, motivation vielleicht schon, ansonsten würde ich auch nicht darüber pinseln.  
dunes aus great sudbury in ontario darf man nicht verwechseln mit dem wesentlich bekannteren vierer aus los angeles. am 03. januar erschien das selbstbetitelte debüt des von uns vorgestellten dreiers und es hat alles, was so ein juveniles neuding haben muss. schmiss und verve, einen offenen blick für die eigene befindlichkeit und keinen für alle möglichen bedenken. die musikalische ausrichtung setzt man wohl mit garage an, hängt ein wenig punkfinesse daran und schließt mit einer prise rock 'n' roll ab. die gitarren verlieren sich gern mal in soundschlieren, der beat ist meist knöchern, auf den punkt, klar, dem gesang wird ein trank hall vergönnt, so dass er stets etwas gespenstisch klingt. wenn es dann auf den songhöhepunkt zugeht, drehen die sechsaiter noch einmal ordentlich auf, ganz zu schweigen vom blechernen schlagen der schießbude.
die sechs tracks der ep gehen runter wie öl und werden von der repeattaste solange traktiert, bis einem die lofiklänge aus den ohren kommen. im wahrsten sinne des wortes. wir ergänzen um song und video.
dunes sind julia an den drums, isabella an gitarre und mikro sowie dawson (gitarre und bass).


Sonntag, Januar 18, 2015

eingestreut (766): rowan coupland / fist full o'snacks tour


auf eine kleine, aber sehr feine tour wollen wir an dieser stelle hinweisen. auf den weg durch den osten des landes werden sich ein neofolker aus england und eine avantpopeuse aus kanada machen. rowan coupland brauchen wir an dieser stelle kaum mehr vorstellen, hatten wir ihn uns doch bereits ins heimische wohnzimmer geladen. doch zur erinnerung zitieren wir gern aus dem damaligen auftritt, so dass neugier geweckt und der drang, eines der anstehenden konzerte zu besuchen, unbarmherzig an Euch rütteln wird:
"die lieder, die rowan präsentiert, changieren zwischen folk und minnegesang, binden das temperament des insulaners und zeugen zugleich von der sehnsucht nach dem kontinent, nach der verbrüderung von kulturen und der entsagung von nonkonformität und singularität. der gelockte musiker entpuppt sich weniger als geschichtenerzähler denn als eine geschichtstragende figur, in der sich erlebtes mit der zuversicht auf kommendes koppelt."

bei fist full o' snacks handelt es sich um das projekt von robyn jacob aus vancouver, die umgehend nach beendigung ihrer schulzeit ihre musikalische karriere forcierte. 2012 bzw. 2014 brachte sie erste alben heraus: "of course of the journey" und "climb the glass mountain". ihre kleinen perlen sollten genauso erbauend ins ohr gehen, wie jene vom oben genannten kollegen. also, hingehen!


04.02- Ä Bar, Berlin
05.02- Galerie Fango, Cottbus
06.02- Hole of Fame, Dresden
07.02- Odradek, Chemnitz
08.02- Nähmaschine und Regenschirm, Leipzig
12.02- Madame Claude, Berlin

Samstag, Januar 17, 2015

neue töne (1484): sarah davachi


so, endlich können auch wir über "barons court", das debütalbum von sarah davachi, schreiben, denn erst jüngst hat das veröffentlichende label students of decay einige vorabtracks gereicht. so ganz ohne höreindrücke wollten wir Euch gerade bei diesem release nicht lassen. "heliotrope" startet mit einem zugigen drone, der kaleidoscopeartig aufgeschlüsselt wird. das nuancierte vorgehen täuscht über den grad der veränderung hinweg. der geneigte hörer möge genau lauschen, genau. die scheinbar temperamentlose auflösung löst nämlich manch notenknoten. in die kühle des zaghaften voranschreitens schiebt sich pastorales, ein orgelreigen, an sanftmut und sachtheit vielleicht gerade noch von aine o'dwyer zu überbieten.

geduld ist also gefragt, gebannte aufmerksamkeit, die in eine erholsame phase übergehen wird. versprochen. sarah davachi hatte bislang einige kleinere veröffentlichungen auf important records, cassauna imprint und full spectrum. zuvor aber absolvierte sie die university of calgary, um ihren bachelor in philosophie abzulegen bzw. wenig später den master für elektronische musik am mills college in oakland. die junge künstlerin belegt einige alleinstellungsmerkmale, um sie dingfest machen zu können. synthese, manipulation, diffusion, stichworte einer beredten arbeit an orgeln, streichern, bläsern. die endgültige expression entsteht durch verwandlung, anpassung, verarbeitung.

die vancouver lebende davachi betreibt nebenher studien, sammelt in offiziellem auftrag akustische und elektronische tasteninstrumente und lehrt an verschiedenen instituten.
discography: "the untuning of the sky" (full spectrum records, 2013),  "august harp" (important records / cassauna, 2014), "air texture IV" (compilation, air texture, 2014), "barons court" (students of decay, 17 February 2015) , "qualities of bodies permanent" 7-inch (summe tontraeger, forthcoming spring 2015) 

Freitag, Januar 16, 2015

neue töne (1483): heidi and the 9 feathers


mondän und vorlaut. flitzesound, über den der gesang huscht wie die lautere katze über den napf. dem popsong den vorwitz geklaut, geerdet und wieder bespielbar gemacht. der synthie begleitet das saitenquietschen wie ein treuer soldat seinem angeschlagenen offizier zur seite steht. leichten schritts kann einem versöhnlichen ende zugegangen werden. prozesshaftes entschlüsseln, ein ausweichen in angrenzende areale. im sich finden einander zugetan sein.

mit heidi harris verbindet mich in sachen musikalien einiges. davon vielleicht später mehr. zuvorderst soll es um den neuen überbau sowie dessen ersten release gehen. heidi hat dafür eine tolle mannschaft um sich geschart, unter dem moniker heidi and the 9 feathers treten neben der songschreiberin, die auch hier für alle lieder verantwortlich zeichnet (darüber hinaus für vocals, piano, synth, guitar, clarinet, theremin, noise makers, glockenspiel, singing bowl) an: tea leigh (supporting vocals), alex busi (drums, bass, producer/engineer), decrepit jaw (mixtape dj) marbar nyc (drums, bass, guitar), annie levey (flute, banjo) und, zumindest in verbundenheit zu früheren gemeinsamen tätigkeiten jessica nickel (viola, nativenaive supporting vocals, organ) und jessie shaffer (supporting vocals, violin). das debütalbum wird am 27. februar erscheinen, hört auf "go to stay" und enthält u.a. die beiden nachfolgenden tracks. an deren bestimmung habe ich mich weiter bereits abgemüht. jetzt seid Ihr dran.

mehr zu heidi harris und ihrer wenig geheimnisvollen verbindung zu unserem blog findet Ihr u.a. in den beiden großformatigen einträgen:
das klienicum zu "cut the line" (april 2013): klick.
das klienicum zu "in the lee" (januar 2012): klick.

Donnerstag, Januar 15, 2015

eingestreut (765): homemade empire


so eine schöne überraschung. am heutigen donnerstag durften wir in den zweiten song aus dem neuen homemade empire album hineinhören. ende dezember hatten wir bereits den ersten appetizer dargereicht, der uns gemeinsam zu "first trees" (ab 09. februar auf subroutine records) führen sollte. das vielfache echo zeigte auf, dass dies gelungen war. "shield off" heißt bart de kroons neuer auswurf, auf dem neben seiner gitarrenarbeit auch ellen evers von the puddle parade, pien feith und annelotte de graaf von amber arcades zu hören sind. ein mehr als entzückendes stück, das die vorfreude erneut aufschraubt. dank je wel.

eingestreut (764): karl


Ihr solltet häufiger bei lungbasket vorbeischauen! nur mal so. der aktuell vorzustellende release auf dem kleinen amerikanischen label hört auf "feast day" und stammt von der band karl. karl, ja. der dreier wird von brittany karlson gefrontet, die von sam lisabeth und ethan t. parcell unterstützung erfährt. das acht tracks umfassende album ist am 03. januar erschienen und zeigt sich in sachen instrumentation recht übersichtlich. die songwriterin und sängerin brittany siebte den bass unter, während die beiden kollegen jeweils an einer resonator gitarre unfrieden stifteten. naja, das ist zuviel gemeint. es handelt sich eher um ein entfremdendes mäandern, über das sich karlsons stimme legt wie ein lebensmüder auf die schiene. irgendwann braust der zug, brausen die gitarrentöne darüber hinweg. doch weit gefehlt, dass es hier um aufmerksamkeitsschürendes forcieren geht. im gegenteil brechen die elemente ineinander und erheben den anspruch auf eine ganz persönliche aura. die ist ihnen nicht zu nehmen. manchmal leichtfertig, dann wieder erwarten eindringliche kompositionen den hörer. die umstellung erfährt sich von track zu track. unvorbereitet sollte man nicht sein. freefolkiges gibt sich mit scharlatanhaftigem die klinke in die hand. doch es drängt immer etwas nach, oder durch. hat schon jetzt einen platz in herz und hirn.

Mittwoch, Januar 14, 2015

eingestreut (763): alialujah choir


das neue album der portlander band alialujah choir wird auf "big picture show" hören und am 14. februar über woodphone records erscheinen. das kleine (vinyl-) label befindet sich übrigens in fester hand von adam shearer, der sich nicht nur bei benannten alialujah choir verdingt, sondern auch bei den sehr geschätzten weinland tätig ist.

wir haben über die band aus einer der musikinfiziertesten städte amerikas natürlich längst berichtet, zu sehr fällt sie ins beuteschema. im mai 2012 war es, wir erzählten über das selbstbetitelte debütalbum, beinhaltend u.a.: "unter dem moniker alialujah choir debutierten dabei adam shearer von weinland und adam selzer von norfolk & western, mit im boot alia farah, um "the alialujah choir" herauszubringen. zunächst klimperten die drei nur so vor sich hin, völlig ambitionslos. abseits des ewigen tourens wollten sie lediglich ein wenig musik miteinander machen. in ein besonderes licht rückt bei dieser zusammenarbeit, dass alle drei über außergewöhnliche stimmen verfügen, die hier ineinanderzugreifen wagen. das funktioniert aufs erstaunlichste. wer von supergroup sprechen möchte, wird sich auf diese momente versteifen, da die drei harmonisch verzücken. die männer singen, die dame enfleucht und segnet über ihren köpfen hinweg ab. selten traf man so viel einklang, im wahrsten und reinsten sinne des wortes."

mit "building a nation" dürfen wir einen ersten gemasterten track vorstellen, der auf dem neuen album zu hören sein wird.

eingestreut (762): lymland


fast schon schnuckelig der name, lymland. kann nur schwedisch sein. verweist auf tradiertes und sucht dennoch im hier und jetzt ein zuhause. möchte das große, ohne vom klitzekleinen zu weichen. möchte sich in die kuscheldecke drängen und am weltgeschehen teilhaben.
lymland sind sonja perander und jerker kaj, die sich neben diesem projekt in weiteren bands verdingen. 2012 veröffentlichten sie ihren erstling auf a tenderversion recording, er hieß "ensamtidsroman", damals schrieb man das jahr 2012. ganz frisch, am 30. januar, wird die neue single erscheinen. sie heißt "sbrytaren & finländaren" und verweist wie "snömild" direkt auf das bald kommende full length namens "rymdar" (vrstl. februar).
der dritte track im bunde ist einer zum weiteren kennenlernen, er entstammt der ende dezember erschienenen compilation "ljudkalendern", die von repartiseraren herausgegeben wurde. der track war bis zum 20. dezember noch unveröffentlicht.

Dienstag, Januar 13, 2015

neue töne (1482): michelle arcila / eivind opsvik


vor einigen jahren wies ich kurz auf das brooklyner loyal label hin und hielt mich beredt in sachen eines releases von opsvik & jennings und hielt an: "mit "a dream i used to remember" wollten die beiden sich etwas mehr von einer rein elektronischen ausrichtung ihrer musik entfernen und mehr einem band typischen sound gestalt verleihen. so konstruierten sie zunächst zehn einfache, popbasierte, memorable themen und bereiteten diese in mühevoller kleinarbeit auf. sie experimentierten dabei mit verschiedensten aufnahmetechniken und orchestrierungen, nutzten gitarren, upright bass, old school keyboards, banjos, gar einen chor. das ergebnis ist ein verzweigtes, detailversessenes klangprodukt, dem man nicht so leicht auf die schlicht kommt. vieltönig, mehrspurig, durchwirkt von moderne und doch rückwärtsgewandt. im anschlag der saiten, im fahrigen banjo oder im sanften raunen der orgel glaubt man sich in eine frühere zeit versetzt. und doch täuscht man sich nicht, als hielte fest eine hand den arm, jenen, der den rückweg einschlagen will. zu gerissen. die elektronische finesse, die an dieser musik arbeitet, ist unverhohlen hörbar."


im dezember des gerade vergangenen jahres gab es etwas neues von eivind opsvik zu hören. in der zusammenarbeit mit der fotografin michelle arcila (im übrigen seine frau) entstand "a thousand ancestors", welches die einflüsse visueller eindrücke auf die musik quasi ablichten soll. die bezüge gehen dabei tief in die tradition der jeweilig bebilderten länder, hier norwegen, dort costa rica zurück. so erforscht der tonträger, der in einer 500er vinylauflage mit jeweils zehn fotografien erschien, familiäre bezüge und die kontinuität des einflusses von übertragungen der ahnen auf die heutige generation. am ende aber ist es musik. die narrative befindlichkeit entsteht nicht von ungefähr und wird doch energisch gekontert von atmosphärischer wirkung.
ausgangspunkt der zehn tracks waren jeweils fingerübungen am bass, welche durch michelles fotografien inspiriert waren. zu den eigentlichen aufnahmen kamen soundverändernde details hinzu, bis zu orchestralen verwandlungen wurden die basssequenzen modifiziert. die ambition des projekts ist unüberhörbar, jedoch durchaus im sinne einer positiven entwicklung überwunden. lap steel, hammond orgel, drum machine und andere perkussive elemente ergänzten das instrumentarium, das um die komplexe einfuhr von elektronika weiß. die aufnahmen entstanden zwischen 2011 und 2014 und wurden von joshi bonati gemastert.
klassisch anmutend, tief schürfend, von einer schwere geschlagen, die manchmal schmerzen verursacht, wie eine düstere erinnerung. die musik opsviks kann treffen. der vergangenheit kann man nicht aus dem weg gehen. wenngleich wir nicht mit derer der beiden länder vertraut sind, werden uns ähnlichkeiten offenbar. so als würde man hinter die kulisse der nachbarschaftlichen freundlichkeit blicken.

wir verweisen an dieser stelle gern auch auf das 2014er werk "lune" desduos opsvik & jennings.

Montag, Januar 12, 2015

ein (p)fund mp3 (488), teil 2

der erste track dieser runde stammt von marc jaobs, einem in brüssel ansässigen holländer, der u.a. für kunst- und filmfestivals tätig ist, mit "like a pack of hounds" legt er ab 27. februar via shitkatapult musikalisch vor: prairie:


feinste kombination, die sich da für ein gemeinsames album zusammengetan hat, "seasonal hire" wird am 23. februar erscheinen, thrill jockey hat sich des fünf trackers angenommen, leider gibt es noch kein soundbeispiel, so dass wir auf alternativen ausweichen müssen: steve gunn and the black twig pickers:


sie hat sich stets gut in erinnerung gebracht, so dass man nun kaum glauben mag, dass erst in kürze das debütalbum erscheinen (16. februar) wird, doch "we slept at last" folgt auf eine tonne voll songs, die uns die mehr als talentierte künstlerin über die jahre präsentiert, ein neuer ausschnitt von: marika hackman:


schön von nebenher kommt die musik des vierers aus london, vollkommen unbestimmt und dabei subtil und erstaunlich eingängig, mit "i am material" veröffentlichen sie am 26. januar eine sechs songs erfassende kassette auf soft power records, ein vorgeschmack auf: h. grimace:


vier der besten musiker calgarys taten sich mit zweien gleicher provenienz reykjaviks zusammen, woodpigeons mark andrew hamiltons handschrift wird man sich zu spüren bekommen, den selbstbetitelten tonträger gibt es seit dem 06. januar: embassylights:

ein (p)fund mp3 (488)

bereits der zweite ausschnitt aus dem neuen, bald erscheinenden album "the forgettable truth", welches am 17. februar erscheinen wird, dazu gehören auf jeden fall auch die nach stehenden tourdaten erwähnt: michael feuerstack:


die nun zu erwähnende langspielplatte wird "i wasn't born to lose you" heißen und am 03. märz auf cobraside records erscheinen, der erste musikalische verweis darauf hört auf "setting sun", nun denn: swervedriver:


das label kapitän platte bringt am 30. januar ihr neues album heraus, die luxemburger haben sich für die betitelung "black on black" entschieden, der dreier erfreute uns schon früher, viel spaß mit: monophona:


erst war die kassette, nun das full length, unbetitelt für den 20. januar auf jagjaguwar vorgesehen, mit "silhouettes" gibt es dazu endlich etwas frisches auf die ohren von:
viet cong - silhouettes

bureau b geht ebenso offensiv ins neue jahr und veröffentlicht am 16. januar ein erstes werk, nämlich die kollabo zwischen stefan schneider und sven kacirek unter dem titel "shadow documents", mit "doubles" ein erster hinweis: schneider kacirek:

die debüt ep dieser noch jungen wiener band erscheint am 16. januar (siluh records), bereits im februar werden sie eine kleine clubtour anhängen, ein track, noch kein gebot: vague:


michael feuerstack
21/02/2015 Cologne, Weltempfänger
22/02/2015 Offenbach, Hafen 2
23/02/2015 Leipzig, Handstand und Moral
25/02/2015 Hamburg, Astra Stube
26/02/2015 Berlin, Schokoladen

Sonntag, Januar 11, 2015

neue töne (1481): vorschau orange blossom special 19, teil 2


zeit wird es, wieder mal einen blick richtung norden zu tätigen, wo in bälde das 19. orange blossom special festival stattfinden wird. gerade mal um die 130 tage, die noch ins land streichen müssen, dann wird in beverungen das pfingstfest steigen. wir wollen heute, wie in alter tradition, auf die ersten bandbestätigungen schauen und uns etwas umhorchen, was in sachen tickets noch zu machen ist. denn eigentlich ist die dreitägige party, wie in den vergangenen jahren auch, fix ausverkauft gewesen. aber zunächst einmal etwas musik:


starten wir mit einer kapelle, die ordentlich für betrieb sorgen wird. ihre explosive mischung aus folk, bluegrass und rock 'n' roll geht unvermittelt in die füsse. angetrieben von einem übermütigen banjo schiebt der vierer aus regina, sakatchewan, an. blendermelodien und eine knarzige stimme, dazu feinestes gitarrenwerk, ein tiefschürfendes cello- und mandolinesehnen und kollektivgesänge ergänzen ein stabiles akustisches gebilde, das sich live jedoch nicht wucht und klasse nehmen lassen wird. nate hilts, scott pringle, colton crawford und danny kenyon brachten anfang 2014 ihr debütalbum "good company" heraus, welches dank devilduck records auch in europa veröffentlicht wurde. the dead south werden mit einer ausgeprägten livepräsenz dienen können und uns entweder die sonne ins genick oder aber in die tonne schieben, um die feuchten nächte zu besingen. das wird was!




als nächste nehmen wir the wood brothers unter die lupe und beginnen mit der besetzung, in der sich immerhin zwei brüder befinden: chris wood (vocals, bass, harmonica, guitar, mandolin) und oliver wood (vocals, guitar, mandocello), die von jano rix (vocals, drums, shuitar, percussion, melodica, piano) unterstützt werden. ihr letztes album heißt "the muse" und erschien ende 2013. die amerikaner bebildern darauf in äußerst einträglicher weise ihre liebe für den stilemix, der ihnen mal zäh, mal liquide aus den instrumenten rinnt: blues, folk, country. eine angeheizte gitarre geht dafür gern mal an die bühnenkante und lässt sich den rücken von einer munter tönenden mundharmonika frei halten. daneben ein gegründeter bass und wenns not tut, werden mit festem drumming aussagen getätigt. grooven tuts allemal, und nachhaltig swingen auch.




nach kanadiern und amerikanern nun also briten. nach bluesgras, folk und countryeskem satter blues. den zelebrieren kill it kids bereits geraume zeit, obwohl sie nach wie vor frischlinge sind. bereits vor jahren waren sie für das obs gebucht, mussten jedoch kurzfristig absagen. dem sänger ging die stimme ab. zu der schrieben wir 2009: "chris turpins gesang ist ein argument für die südstaatenart, für den amerikanischen weg, den egoismus und das recht auf waffen. schweres gerät, was der bursche da also auffährt. wie gefärbt durch honigfarbenen whiskey, angestaubt durch den vielfachen rauch dicker zigarren und den dunst verschwiegener kneipen und befeuert durch die mannifaltigen lesarten des lebens, genau so kommt der gesang daher."  in den letzten jahren hat der vierer seine gangart eher verschärft und setzt dem blues eine rockkrone auf. ganz zu schweigen, dass sie live stets reden von sich machten. schweiß ist nicht das einzig flüssig, was da in bewegung kommt.



zu weiteren bandbestätigungen bald mehr. 
aber zunächst benötigt man ein ticket, um sich überhautp vorfreuen zu können. die letzten jahre haben bewiesen, dass man trotz des ausverkauft-status durchaus noch an karten kommen kann. hierzu müsst Ihr die augen offenhalten, vor allem immer mal wieder im gästebuch auf der obs- bzw. der facebook- seite des festivals vorbeischauen. dort werden oft tickets angeboten. ergänzend wird es einige verlosungen von sponsoren und präsentatoren geben. also, wach und aufmerksam bleiben, dann klappt es schon. wir sehen uns!

Samstag, Januar 10, 2015

eingestreut (761): spaceship


länger schon wollte ich Euch auf diesen release aufmerksam machen. aber irgendwie passte es stets nicht. mittlerweile aber ordnete sich "walthamstow marshes" ganz vorzüglich in die vorherigen bzw. nachfolgenden posts ein. es handelt sich bei diesen feldaufnahmen, die in einen einzigen track von über 17 minuten kulminieren, um sounds, die an einem nachmittag im londoner eastend in einen recorder gepresst wurden, um sie später etwas manipuliert an den mann zu bringen. leider erschien dieser release nur in einer 10er cdr auflage, so dass man ihn nur noch digital geniessen kann. es hat etwas gespenstisches und zugleich voyeristisches, dem treiben zuzuhören, sei es dem stimmenwabern, dem vorbeiziehen eines flugzeugs, das in der betrachtung durchaus intimen charakter tragen kann, sei es das vorbeirauschen von autos, das rattern eines zuges, das vermeintliche winden, allesamt zu einem soundcharakter verwirkt. mark s. williamson zeichnet für diesen track verantwortlich. neben spaceship, unter diesem moniker veröffentlichte er "walthamstow marshes", betreut er weitere projekte wie missing robots, mark and rebecca williamson, crock oss und und und. nachfolgend der track, lasst Euch ein wenig mitnehmen.

eingestreut (760): coppice


coppice nennt sich das duo aus noé cuéllar und joseph kramer, das es in dieser form seit ca. 2009 gibt. coppice sind neben ihren soundkreationen vor allem auch für ihre performances und installationen bekannt und international dekoriert. nach ihrem 2013er release "big wad excisions" präsentieren sie nun mit "cores/eruct" ein neues werk über "what is kept in". nachfolgend könnt Ihr in fünf ausschnitte des fünf tracks umfassenden releases hineinhören und erfahrt durchaus eindringlich etwas über die mit "prepared pump organ (kinder), shruti box, funnels, tape processors, and transmitters" produzierten klangmodulationen. die aufnahmen stammen aus den jahren 2009 - 2012 und sind mit spannend nur unzureichend definiert. die abenteuerlichen begegnungen setzen sich noch lange fort, da ist der letzte ton längst verhallt. category of manifestation ist ein ganz frisches label und beschreibt die erste veröffentlichung, die am 24. februar erscheinen wird, folgerdermaßen: "the five track-album intertwines instrumental interaction, electromagnetic interference and structuralist constraints to form complex timbral horizons that engorge, tip and hemorrhage."

Freitag, Januar 09, 2015

neue töne (1480): ed hamilton


future sequence veröffentlicht in naher zukunft den neuesten auswurf des britischen komponisten ed hamilton. abhängig ist der release vom vorverkauf, der quasi im stil eines crowdfunding über die art des tonträgers entscheidet. abgebildet zwar als vinyl, kann es also auch auf einen digital only release hinauslaufen. was allerdings ein frevel wäre, denn der ungewöhnliche output sollte ansprechend präsentiert und hörbar sein.

ed hamilton hatte erst 2013 mit "sketches for skomer" vorgelegt, eine auf 50 stück limitierte kassettenversion seines zehn trackers anbei. die darauf enthaltene musik entpuppte sich als eine sehr persönliche sicht auf umgebungsfaktoren seines lebens. minmale und ambient durchwirkte strukturen entwarfen bilder voller poesie. weniger melancholisch denn hoffnungsfroh schimmerten die tonalen welten.

mit der neuen veröffentlichung geht der experimentierfreudige künstler in eine etwas andere richtung. mit "arabesque" überschrieben, wendet er sich debussys "arabesque no.1" zu und unterzieht sie einer eindringlichen wie vielfachen manipulation. reduktion, dehnung, kompression, lediglich auf die vier ersten akkorde beschränkt. während auf dem vorgängeralbum noch noten ins schweben kamen, töne standen, als würden sie nach für nach kontrapunkte setzen, nehmen auf der aktuellen veröffentlichung klänge liquide charaktere an und ergänzen einander zu klangstrecken, modulen feinster harmonie. wellen quellen in stetigkeit und überziehen die soundoberfläche mit einer freundlichen färbung, während synthesizereinsätze die atmosphäre beleben.