Freitag, Oktober 09, 2015

neue töne (1578): the owl service


mit einem blechernen drumming beginnt "the widow's lament", ein casio formuliert die melodie, der mit einer klaren frauenstimme besetzte gesang hebt an und belebt die szenerie. das magere arrangement erhält fülle, warmer soundregen und harmonien, die im chor gesungen werden. ein dargebotenes kleinod, erweckt durch eine e-gitarre, die wie nebenbei eine linie zieht. ein wahrlich wunderbarer einstieg in das album "his pride. no spear. no friend." von the owl service. "the false night" ist der folgetrack, der sich auch akustisch geriert, doch eine deutliche popnote trägt. eine unbefangene gitarre, perkussives, fast schon spielmannzugsschlagwerken. dazu erneut der feine gesang, der im refrain am herzmuskel reisst.

die promotionmaschinerie ist angelaufen, nicht umsonst, denn via kickstarter möchte die band aus leigh-on-sea ihr album finanziert wissen. dass diese unternehmung von einer klaren philosophie durchsetzt ist, versteht sich von selbst. unabhängigkeit steht als überschrift darüber. so verzichten the owl service auf produzenten, agenten und alle anderen arten von menschen, die in irgendeiner form unterstützend tätig sein wollten und doch oft eher hinderlich sind, geld kosten und am künstlerischen selbstverständnis knabbern. so zeichnet die truppe sowohl für den aufnahmenprozess, als auch für alle anderen aufgaben verantwortlich, die um so eine produktion herum anstehen. diana collier, steven collins, jo lepine und nancy wallace behalten die kontrolle.

die band wurde 2006 noch unter solovorzeichen gegründet, als sich steven collins zu seinem musischen engagement einen namen zu geben gewillt sah. kollaborateure fanden sich schnell, zum teil bis zu sieben aus den verschiedensten teilen der welt. erste releases standen an, in der regel in kleinen auflagen auf noch kleineren labels. später drang man bis zu companies wie static caravan oder southern records vor. das zweite full length "the view from the hill" gilt als meilenstein und brachte der band neue hörer ein. mittlerweile ist man auf eine viererbesetzung geschrumpft und legt qualitativ nicht minder nach, wie die beispiele beweisen sollten. der neuling erscheint übrigens auf dem eigenen label horn records. 

artikel zu und um the owl service im klienicum: kollabo mit allison o'donnell, jason steel, ein ex-mitglied.

Keine Kommentare: