Samstag, Februar 28, 2015

eingestreut (783): konzerte münchen märz


die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)

01.03. the spencer davis group, ampere
01.03. embryo, kafe kult
01.03. tonic train u.a., mug im einstein
01.03. brns, milla (soundbsp.)
01.03. james taylor, philharmonie
02.03. charlie cunningham, ampere
02.03. the subways, backstage werk
03.03. tim berne's snakeoil, unterfahrt
04.03. julia biel, unterfahrt
05.03. troyka, unterfahrt
05.03. bartmes, import export
05.03. greenleaf u.a., kranhalle
05.03. mobile ethnic minority, substanz
05.03. m185, cord club
05.03. cruisers, strom 
05.03. somewhere underwater, milla
06.03. the brad leali / claus raible quartet, unterfahrt
06.03. mick flannery, milla
06.03. subnotes/sigi pop u.a., sunny red
06.03. council of rats u.a., kafe marat
06.03. jose gonzales, muffathalle 
06.03. tom lüneburger, strom
07.03. dr. lonnie smith trio, unterfahrt
07.03. the charles u.a., cord club
07.03. ike and the capers, milla
07.03. imapala ray / the marble man u.a., kranhalle
07.03. monolord / salem's pot, kafe kult
07.03. phillip boa, strom
08.03. leszek zadlo european art ensemble, unterfahrt
08.03. lemur, milla
08.03. simple minds, tonhalle
08.03. spidergawd, strom
08.03. two gallants, theaterfabrik
08.03. the sun and the wolf, backstage club
09.03. team me, ampere
09.03. the durango riot, strom
09.03. radio moscow u.a., hansa 39
09.03. tom appel & häns czernik, heppel und ettlich
09.03. the uptown jazz orchestra, unterfahrt
10.03. evan dando, ampere (soundbsp.)
10.03. james hersey, strom
11.03. pentatones, milla
11.03. alex amsterdam, cord club
11.03. hoodie allen, freiheizhalle
12.03. american songbirds and friends, ampere
12.03. funny van dann, muffathalle
12.03. florian hoefner group, milla
12.03. lola colt, kranhalle
12.03. shakull, import export
12.03. frameworks festival (u.a. gut und irmler), mug im einstein
13.03. frameworks festival (u.a. colleen), mug im einstein
13.03. mark forster, muffathalle
13.03. tec roc, import export
13.03. sidsel endresen & stian westerhus, unterfahrt
13.03. champs, milla
14.03. frameworks festival (u.a. raz ohara), mug im einstein
14.03. ritournelle/laurel halo, kong
14.03. nguyen le fire and water trio, unterfahrt
14.03. rumer, technikum
14.03. guster, orangehouse
14.03. hotandmad feat. di farykte kapelle, import export
14.04. stu larsen, strom
14.03. berndsen, cord club
14.03. günter baby sommer / j. enders duo, milla
15.03. the moulettes, strom
16.03. alcoholic faith mission, ampere
16.03. black tusk, sunny red
16.03. satellite stories, kranhalle
16.03. class u.a., kafe kult
17.03. lyambiko, unterfahrt
17.03. landlergschwister, import export
17.03. art garfunkel, muffathalle
19.03. django 3000, muffathalle
19.03. bilderbuch, strom
19.03. akere, import export
19.03. oozing wound u.a., kafe kult
19.03. worried man & worried boy, milla
19.03. kraftklub, zenith
20.03. katzenjammer, tonhalle (ausverkauft)
20.03. lilabungalow, milla
20.03. feine sahne fischfilet u.a., hansa 39
20.03. onom agemo & the disco jumpers, import export
20.03. picastro u.a., kafe kult
20.03. kink, rote sonne
20.03. of mice and men, backstage werk
20.03. liedfett, backstage club
21.03. die meschpoke und support, milla
21.03. up-wärts, kafe kult
21.03. jj grey and mofro, tonhalle
21.03. wir aus ton, import export
21.03. donots, backstage werk
22.03. archive, muffathalle
22.03. eivor, mug im einstein
22.03. and the golden choir u.a., milla
22.03. to kill a king, strom
23.03. olli schulz, muffathalle
23.03. mister and mississippi. kranhalle
23.03. alex dezen u.a., orangehouse
23.03. kafka tamura, milla
24.03. pilgrim, unterfahrt
24.03. the scenes, strom
24.03. exclusive, milla
25.03. ancst u.a., kafe marat
25.03. sun trio, unterfahrt
25.03. dobré, cord club
25.03. monobo son, substanz
25.03. matthew austin u.a., import export
25.03. attwenger, milla
25.03. john coffey u.a., backstage club
26.03. mean jeans u.a., kafe kult (soundbsp.)
26.03. a. rissanen & j. lehtonen quartet, unterfahrt
26.03. john illsley, ampere (soundbsp.)
26.03. hi fly orchestra, import export
26.03. a tale of golden keys, glockenbachwerkstatt
27.03. kari ikonen trio, unterfahrt
27.03. prag, strom
27.03. the wombats, tonhalle
28.03. elifantree, unterfahrt
28.03. kris karsai, import export
28.03. django s., strom
28.03. sherwood and pinch, rote sonne
28.03. frenzy u.a., orangehouse
28.03. paul simon and sting, olympiahalle
28.03. sonata erronea, mug im einstein
29.03. honningbarna u.a., orangehouse
30.03. lucie mackert, heppel und ettlich
30.03. chuck ragan, backstage werk
30.03. we are the ocean u.a., kranhalle
31.03. nneka, muffathalle
31.03. larkin poe u.a., kranhalle
31.03. san cisco, strom

Freitag, Februar 27, 2015

neue töne (1499): jeff zagers


"still/alive" heißt der tonträger, der am 17. märz via wharf cat records vertrieben werden wird. verantwortlich zeichnet für ihn jeff zagers. der in savannah lebende muss als multiintrumentalist bezeichnet werden, spielte er doch sämtliches gewerk selbst ein, dazu gehören neben drums, keyboards und gitarre auch saxophon, drum machines, bass nebst dem programming. die popmoderne hat einzug gehalten, wenngleich man sounds ala jean-michel jarre zu entdecken glaubt. gleichzeitig aber wird das konservierte ins hier und jetzt übertragen, mit anspruchsvollen bits and bytes serviert, in den hall gedroschen, um mit vocals versehen zu einem ernstzunehmenden produkt zu erwachsen. 
doch wer glaubt, dass die chose eher eine gänzlich electronica orientierte ist, der vergisst den instrumentenreigen, siehe oben, der vergisst, dass sich zagers an zig stilen versuchen darf. hört nur den drill bei "a nimbus", einem track, der beispielgebend sein kann für die hohe kunst des jungen mannes.

der hat erst anfang 2014 eine drei kassetten umfassende veröffentlichung auf soft science herausgehauen, daneben verdingt er sich in weiteren musikalischen projekten zum beispiel gilette oder female topics. zwei tracks aus dem aktuellen release hängen wir mit an, an denen Ihr Euch vorerst gütlich tun könnt, wobei leider track zwei gekappt wurde, aus welchen gründen auch immer.

Donnerstag, Februar 26, 2015

eingestreut (782): john joseph brill


düster dräuender rock, das drumming rollend, die gitarren lichtern befeuernd, die soundmalereien aus synthesizern, die den hall nicht scheuen. dazwischen bewegt sich ein massiges organ, in den tiefen, aus denen es schürft, gibt es mehr, als wir ahnen können. doch versöhnlicher wird es alsbald. freundlichkeit mischt sich ein, auch wenn die e-gitarre ein befremdliches solo auslobt. der song "pieces" hat eine leichtigkeit, die ihm sicher die brillanten harmonien verleihen. john joseph brill ist der urheber, der weder sentiment noch melodie scheut, obwohl oder trotzdem er so ungeschlacht wirkt.

brill stammt ursprünglich aus london, ging um 2014 nach liverpool und schrieb dort seine lieder, die er in die schublade "quarter-life crisis" packte, nun aber auch veröffentlicht sehen will. für das frühe 2015 ist die debüt ep "pieces" vorgesehen, die die besten songs der letzten phase vereint sehen will. in anpreisungen wird gern von seinem brandybeheizten bariton gesprochen und davon, dass seine musik zwischen the bad seeds, waits und cohen kurve. was auch immer davon wahr ist, brill bringt eine eigene farbe mit ein.



Mittwoch, Februar 25, 2015

glotzt nicht so romantisch (608): lower dens


 schon jana hunter in solo war stets eine reise wert, mit lower dens hat sie ihre musikalität auf eine neue stufe gehoben. mit jedem neuen album der band aus baltimore tritt sie den beweis für hervorragendes songwriting und seine exzellente umsetzung in einem traum aus klarer formensprache und sattsamen arrangements an. für die produktion von "escape from evil", welches am 27. märz via ribbon music erscheinen wird, zeichnete jana hunter erstmals selbst verantwortlich. mit "to die in l.a." findet sich eine single in bewegten bildern, die nachdrücklich die popmomente in lower dens musik unterstreichen, was fürwahr nichts schlechtes ist.



Dienstag, Februar 24, 2015

ein (p)fund mp3 (493), teil2

ein sehr schöner start in die zweite runde, zunächst dank dieser vertrackt weltumfangenden instrumentation und natürlich dank der herrlichen vokalen aktion von may tabol, die band bringt nach drei jahren endlich wieder ein album heraus, "rima" wird am 05. mai auf paper garden records erscheinen, "hooks and eyes" ist ein erster ausschnitt daraus: pree:


nicht weniger popselig, dafür etwas verspult und abgehangen, kann es dieser dreier aus schweden mit gustaf montelius, kristoffer byström und andreas sandberg, mit "deep web" legen sie erstmal nur eine kostprobe vor, nach der man aber ganz schön appetit auf mehr bekommt, davon wird sicher 2015 noch zu berichten sein, hoffen wir: magic potion:


dieser vierer aus tampere geht die geschichte etwas flotter an und paßt dabei sehr gut ins portfolio des finnischen soliti labels, über dessen qualitätsprodukte wir ein ums andere mal berichteten, veröffentlicht wurde mitte februar, so dass Ihr, wenn Ihr wollt, gleich etwas mehr haben könnt von: mumrunner:


einen zweiten track zum kennenlernen ihrer debüt langspielplatte "magick spells" legt diese los angelitos band obenauf, nachdem man erst vor kurzem die leadsingle raushaute, mit "head" geht es für den fünfer in die nächste veröffentlichungsrunde: gateway drugs:


das kommende album wird "zen summer" heißen, am 07. april auf paper trail recods erscheinen, und wenn Ihr "melting cassatt" hört, den ersten appetithappen daraus, wird Euch einiges aufgehen, das album von taylor taormina aus los angeles bietet einiges mehr auf, als dass der hinweis auf bedroom pop beinhalten könnte: cloud:


eine feine nummer, um diese mp3-(p)fund runde zu beenden, sie stammt von einem jungen suffolker künstler und produzenten, der bereits einige selfreleases und singles herausgebracht hat und nun am 16. märz sein debütalbum vorlegen wird, "let it go" ist eine erste single daraus: to be frank:

ein (p)fund mp3 (493)

ein neuer track von seinem aktuellen album ist zu gehör getragen, mit "vigilante" gibt der tausendsassa neuerlich hochkalibriges aus seinen kommenden full length "black yaya" preis, es wird am 02. märz erscheinen und hat unseren empfehlungsstempel bereits erhalten: black yaya:


auf sargent house wird anfang april des dreiers album "salome" erscheinen, mit "skin" gibt es einen ersten ausschnitt daraus, die beide red sparrows mitglieder greg burns und emma ruth rundle nebst andrew clinco lassen sich nicht lumpen: marriages:


feine folksongs, die aufgebrochen werden von shoegaze verzerrungen, so geriert sich das vierte full length von johnny lamb, der die aufnahmen von "the taxidermist", welches am 23. märz auf armellodie records veröffentlicht wird, in solomanier bestritt, "ribbons" ist beispielgebend: thirty pounds of bone:


der bursche ist noch jung, sehr jung, doch seine lieder haben seele und tiefe, dies beweist er in seiner neuen songsammlung "man that i am" aufs eindrücklichste, er bewohnt winnipeg und benennt seinen musikstil "contemplative folk", was sicher korrekt ist: noah derksen:


die debütsingle dieses jungen mannes aus philadelphia hat es bereits in sich, erschienen ist "i know you're worried" am heutigen 24. februar auf manimal, die lofi- beatleske nummer macht neugierig, was da in nächster zeit noch kommen wird, gespannt auf: spirit haus:


richard dawson
19/04/15 Berlin (DE), Monarch
20/04/15 Hamburg (DE), Astra-Stube
21/04/15 Koeln (DE), King Georg

screaming females
26/04/15 Bielefeld (DE), AJZ
27/04/15 Berlin (DE), Kantine am Berghain
02/05/15 Hamburg (DE), Astra-Stube
06/05/15 Muenchen (DE), Kafe Kult

Montag, Februar 23, 2015

neue töne (1498): sharron kraus


photo by john barratt

im mai 2012 berichteten wir über die kollaboration zwischen michael tanner und sharron kraus, wobei wir über die in sheffield lebende künstlerin einleitend folgende worte verloren, hier zitiert, um einen neuerlichen vorlauf nicht schreiben zu müssen: "sharron kraus ist nicht nur eine der führenden folkwisperinnen, sondern auch eine jener kollaborateurinnen, die immer wieder den weg in die gemeinschaft suchen. so intonierte sie mit meg baird und helena espvall 2006 auf "leaves from off the tree", mit gillian chadwick (ex-reverie) unter dem moniker rusalnaia oder mit tara burke "fursaxa" als tau emerald. alle klangergebnisse waren auf ihre weise ein beonderes erlebnis, ein experiment, changierend zwischen den polen traditionellen folks und dem versuch neue wege zu gehen. eigene alben wie das 2008er "the fox's wedding" oder "the woody nightshade" aus dem letzten jahr bezeugen zudem ihren status einer nie ruhenden, sich nie genügenden künstlerin."


clay pipe music, die sich bei mir einen namen mit ihren wirklich hübschen releases gemacht haben (die darauf enthaltene musik ingebriffen), veröffentlichen den neuen release von sharron kraus, der den namen "friends and enemies, lovers and strangers" erhielt. löblicherweise erscheint das album auf vinyl, hier in einer 500er auflage. die inspiration für das neue werk kam der künstlerin, als sie im ländlichen mid wales lebte. sie verliebte sich quasi über nacht in die walisischen volksmärchen, nachzulesen in "the mabinogi" (mabinogion). aufgeschrieben im elften jahrhundert, haben die weisen nichts an aktualität verloren. etwas von der damaligen zeit, atmosphärisches, einen stimmenfang, aber eben auch etwas von der thematik sucht krauss zu vereinen und greift wie stets auf ihr breites repertoire an folkloristischer ausdruckskraft zurück. unterstützt von nancy wallace an der harfe und nick palmer am piano vollzieht sich einer wundervoller reigen, dem sharron kraus mit gitarre, dulcimer, orgel und perkussivem sowie ihrer außergewöhnlichen stimme vorangeht.

bislang gibt es aus dem album nur den track "bodeeuwedd" in der videoversion, den wir Euch natürlich nicht vorenthalten. den zauber der krauschen musik gibt er allemal preis und weist deutlich auf die ausrichtung des albums hin.

Sonntag, Februar 22, 2015

eingestreut (781): this is the kit


sehr schön. auch kate stables wird nachlegen. die in england geborene und lange zeit bereits in paris wohnende künstlerin, die unter dem moniker this is the kit antritt und gern auch andere künstler dazu ins boot nimmt, veröffentlicht im april ihr drittes album, "brashed out" auf brassland. in zusammenarbeit mit aaron dessner, wir kennen ihn auch von sharon van etten, the national oder den local natives, enstand ein zehn tracks umfassender longplayer, auf dem sich einerseits so illustres volk wie rozi plain, jesse vernon oder jamie whitby-coles tummelt, die man eben auch von tourneen kennt, die kate stables exzessiv betreibt, andererseits aber auch amerikanische sessionmusiker abarbeiten, mit denen man hier nicht unbedingt rechnen konnte, zum beispiel bryce dessner, thomas bartlett (doveman, the gloaming), matt barrick (the walkmen) oder ben lanz (beirut, the national).

"ihr folk ist ursprünglich, wundervoll geerdet und zugleich von einer lichten unberechenbarkeit. das liegt vor allem an diesem berauschenden organ, das kate ihr eigen nennt. so anschmiegsam, so ungemein verfügbar, so lustvoll. im sinne von vereinigung mit dem liedgut, der ansprache."´, schrieben wir 2010, da es gerade um den zweitling "wriggle out the restless" ging.

zum neuen album heißt es auf this the kits webseite: "this music is honest, human and humane—a folky-lovely slow-rumble. it's rock but of the hangover-friendly, stoner variety; it's folk but at a groovy speed. as notable as the music, however, is front woman kate stables, whose voice hearkens back to the classic singersongwriter era--her distinctive, cutting vocals up front in the mix." ein erster (wunderbarer) höreindruck bitte schön.

Samstag, Februar 21, 2015

glotzt nicht so romantisch (607): people of the north


hier vorerst nur eine kurze notiz. die beiden oneida musiker bobby matador und kid millions veröffentlichen in kürze ihr album "era of manifestations", um genau zu sein am 23. märz auf thrill jockey. unter dem moniker people of the north werden sie zudem eine kleine europatour spielen, die leider wenig mit uns zu tun hat, an deutschland rauschen sie vorbei. aber vielleicht gibt es ein nächstes mal. und um sich darauf etwas vorzubereiten, hänge ich Euch ein liveset des duos aus, das es wirklich in sich hat. hier agieren zwei jungs zusammen, die bereits mehr als 25 jahre gemeinsam musizieren, mehr noch interagieren. die expression ist zuweilen gewaltig. so ist es auch zu verstehen, dass die neue platte innerhalb einer fünf stunden währenden session eingespielt wurde. die aufnahmen changieren zwischen tonaler impression und rhythmischer interaktion. grenzen werden ausgelotet, die beiden nutzen ihre volle kapazität, ihr ganzes können. wenn vom album etwas zu hören ist, werde ich mich hier sicher noch einmal in sachen people of the north melden. bis dahin die nachfolgende aufnahme für Euch. have fun.



tour (with oneida)
Wed March 18th London, UK - Corsica Studios
Thu March 19th Ravenna, Italy - Bronson
Fri March 20th Rome, Italy - Monk
Sat March 21st Bologna, Italy - Locomotiv
Sun March 22nd Torino, Italy - Spazio 211
Tue March 24th Barcelona, Spain - Almo2bar
Thu March 26th Madrid, Spain - Moby Dick
Fri March 27th Oviedo, Spain - Lata de Zinc
Sun March 29th Lisboa, Portugal - ZDB

glotzt nicht so romantisch (606): pantaleimon


vielleicht habe ich es nur versäumt oder das album ist allgemein etwas wenig beachtet worden. "the butterfly ate the pearl" erschien im sommer 2013. einige videos sollen Euch dem außergewöhnlichen tonträger etwas näher bringen.
hinter dem projekt pantaleimon versteckt sich in erster linie andria degens, die sich gern auch als multiinstrumentalistin auszeichnet und ihre tonträger demzufolge allein einspielt, dennoch muss man pantaleimon auch als kollektiv denken, denn häufig genug geht degens kollaborationen ein. isobel campbell, aber auch baby dee,  current 93 oder stephen o'malley haben mit ihr zusammengearbeitet. insgesamt sind bislang fünf alben und zwei eps entstanden, die überwiegend auf durtro inana erschienen sind.
mit u.a. james blackshaw, will oldham, aber vor allem auch hugo race fand degens für ihre neue arbeit einen kongenialen partner, der neben seinem einsatz als musiker auch als coproduzent tätig war. folk, world music, electronica, es findet sich allerhand in der musik pantaleimans. nie gänzlich dem einen verschworen, changiert die kunst zwischen dem momenten sparsamen ausdrucks und einer psychedelischen komponente. bitte, bezaubern lassen.







Freitag, Februar 20, 2015

eingestreut (780): the weather station


"ich bin hin und weg von diesem jungen menschen namens tamara lindeman. die stimme, die ausdruckskraft, das weise und unscheinbar schillernde, transparente wesen."

"vielleicht ist es auch nur ein ding der zeit, dass man parallelen im vertrauten folk zu suchen pflegt. ich höre joni mitchell. der erzählende anstrich, die muntere beweglichkeit der stimme, das fröhlich forcierte picking. das warme timbre, die lichten höhen, lindeman hat alles, was mich schwindeln macht. dazu das raue und statische moment der über die zeiten geretteten folklore. die gewänder können verschieden sein, solo, mit bandkollegen, am ende bleibt etwas zeitlos schönes."

am 12. mai veröffentlicht paradise of bachelors das neue the weather station album. es heißt "loyalty", wozu die künstlerin schreibt: "the record was called loyalty from the beginning—it was the first decision i made about it. it’s a word you usually see written in copperplate script, a virtue: LOYALTY. but the songs don’t treat it that way, just as a thing to unpack. it’s a force that you have to reckon with: loyalty to the dream, to the “work,” to the mythical idea of “you” that somebody thought they saw. it can be a weakness as much as a strength; it can keep you from the reality of your own life, your own self." 
einen ersten track dürfen wir bestaunen. launig wie die gitarre flitzt, belebend der beat, fast schon etwas fahriges im spiel, flächig der sound, dazu diese gesangsstimme.

eingestreut (779): les halles


baptiste martin ist franzose, betreibt das kleine, aber feine capri records, auf dem sich limitierte kassetteneditionen finden lassen und er u.a. auch seine eigenen musikalischen errungenschaften veröffentlicht. die bringt er unter dem moniker les halles heraus, zurück zu verfolgen bis ins jahr 2012, da er erste splits erstellte bis hin zum 2014er album "invisible cities", das bereits für einvernehmliches echo sorgte. ganz aktuell gilt es auf "forum" zu verweisen, welches im laufenden februar als auf 100 stück begrenzte kassette auf noumenal loom erschien. es ist ein neuntracker voller ambienter träumereien, die sich texturenreich geben, als fiele man nach für nach durch transparente schichten, von denen jede eine eigene wesenheit besitzt und den ankömmling ein wenig benetzt. taunass durchstösst man eine ebene nach der anderen, um von diesem release umschlungen zu werden.

die aufnahmen begannen in montpellier, um in lyon im vergangenen oktober beendet zu werden. was auch immer dies für den prozess zu bedeuten hat, so können wir doch abschließend konstatieren, dass hier ein der kontemplation vorbehaltenes produkt durchaus zu beeindrucken weiß. etwa wie der abdruck der liebsten nach der nachtruhe, wie er sich im kissen lange noch entdecken lässt.

Donnerstag, Februar 19, 2015

eingestreut (778): jeremy waun


feeding tube records, die bereits für den wunderbaren myriam gendron release verantwortlich zeichneten, legten kürzlich mit "city vibes" nach, einer lp, die von jeremy waun eingespielt wurde. einem mehr als engagierten gitarristen aus detroit, der seiner saitenkunst so unverblümt auf die finger schielen lässt. da gibt es keinen doppelten boden, kein arg, keine täuschung. offen aufgespielt, schrammelnd, voller mechanischer belastbarkeit. keine rücksicht auf verluste. die songs sind unscheinbar, mit entlegenen lyrics und doch so nah. es ist das nachbarschaftliche aufspiel, der gruß unterm brombeerstrauch, der halt auf halbem weg. ein paar jahre zurück lässt sich sein weg verfolgen, der durchaus von soundspielereien durchkreuzt wird, am ende aber wird stets die sechssaitige, unter anstrengungen hergenommen, obsiegen. die "city vibes" langspielplatte ist in einer sehr kleinen auflage erschienen, wer sie mag, sollte flink entscheiden.
im übrigen ist waun auch mitglied der metallergang reverend, die ebenfalls nicht zu verachtende kost liefern, die wohl letztlich auch grundlage für seine ganz persönliche spielart ist.

Mittwoch, Februar 18, 2015

neue töne (1497): the white birch


im widerschein eines mählichen wandels, der dem geübten auge herausforderung und aufgabe zugleich ist, sprechen diese klänge an wie das glitzern tausender scherben einer zerborstenen fensterscheibe. das kristallene licht ist transparent und in vielfachen nebel getaucht. bevor es aus seiner diffusen anspannung zum blender werden kann, wird es gekreuzt und der blick gekonnt abgefangen. im behenden weichen verliert es sich leichter.

eine violine zittert, als trüge sie die last, das piano sprengt dagegen, so klar, so fest der anschlag. sirenengleich das backgroundleuchten, davor bleiern, wie aus fremden welten zurückgekehrt, ola fløttums stimme. einer erinnerung gleich blass, verfärbt, von bildern besetzt. 

wenn das leben sich türmt, gibt es wenige fragen, die beantwortet werden wollen. die zittrige angst macht laufen und du landest alsbald gekonnt vor deinen eigenen trümmern. trügerisch auch, wenn man sich stellt. wer bleibt, besticht. wer geht, fremdelt. ein abwägen, das nur den trumpfenden geistern nützt. und wenn du nicht gerade ein fahrensmann bist, dann wirst du bleiben und nach für nach zum entdecker einer berstenden welt, die sich neuerlich zusammensetzt und bleibt, was sie vordem war.

geheimnisse sind keine, weil sie sich willentlich verstecken. sie offenbaren sich nur in stiller weise. das erkennen ist nicht gebunden. es ist frei von dünkel und von zwängen. wie das blatt sich wendet. der krug bricht, sobald er den boden berührt. ein moment für tausend kommende.


2006 beendete die norwegische band the white birch ihre zehn jahre währende karriere, nachdem sie vier alben und eine ep veröffentlicht, nachdem sie dem slowcore neue texturen abgerungen hatte. ola fløttum, hans christian almendingen und ulf rogde gingen auseinander, so still, wie sich ihre musik gebahr. wenn sie aber nachtönte! dann nicht nur in den ohren der hörer. auch fløttum konnte nicht lassen. und stellte sich dank dieses ventils seinem dämon. der vielfach keiner war, sondern nur vergangene zeit, nur das leben selbst. nuanciert, mal grell, dann wieder pastellen. mit "the weight of spring" veröffentlicht er eine songsammlung, die weniger zäsur bedeutet, als dass sie zusammen zu fassen sucht, was in den vergangenen neun jahren passiert war.

wie wellen ans ufer stossen die pianoklänge an die gestade der wahrnehmung. silbern ziert sich die umringende ferne. ein flächiges fabulieren aus flächigem drone, gesang und violinensirren. wenig eifrig die stimme, changierend zwischen bass und kopf.

das album, welches der sänger und songschreiber seiner mutter widmete, thematisiert nicht nur ihren tod, es stellt die notwendige frage nach dem danach und lässt konsequent offen, wie solch ein verlust zu buchstabieren ist. es gibt ein darüber hinaus, das sich nicht begreifen lässt. es ist in worten gefangen, die sich nicht binden, zwingen lassen. poesie halt, wie sie ola fløttum an mancher stelle magisch gelingt.

und dann im duett rezitiert, dass einem das herz zerspringt.

glück findet sich. ole-henrik moe (violine, viola, singende säge), pal hausken (drums), moren barrikmo, susanna wallumrod, ingrid olava, ellen dorrit petersen, ingar hunskaar, bob katz sind weniger stütze, denn flottierende begleiter. sie schaffen ein gewerk, das stabil und zugleich bereit ist, unter wechselnden bedingungen die lesart zu wechseln. es kann wispernd lächeln, stoisch blinzeln, entzückt nuscheln, verstohlen liebkosen.

das album, das am 27. februar auf glitterhouse records veröffentlicht wird, muss sich keinen weg bahnen. es benetzt den hörer von anfang mit feenstaub. es birgt den zauber dieser tausendfachen kleinen momente, von denen wir uns tragen lassen

Dienstag, Februar 17, 2015

eingestreut (777): delphine dora


2012 schrieben wir über sie, als es um eine veröffentlichung auf siren wire ging: "14 tracks enthält das werk der 1980 geborenen pianistin, sängerin und songwriterin aus frankreich. sie trat immer wieder in solo als auch in verschiedensten gemeinschaften auf (zum beispiel mit half asleep oder bruno duplant) , veröffentlichte seit 2005 auf den unmöglichsten, aber auch weitaus mehr bekannten labels (u.a. greed recordings, we are unique records) und suchte dabei ein publikum, das sich dem klassischen mustern auszusetzen weiß, diese aber auch gern in kollision mit moderner musik bewegt sieht. "for solo piano" lautet der zusatz für diese veröffentlichung und wir können uns auf ein halbwegs strukturiertes wellenspiel freuen, entgegen manchem ihrer früheren ansätze, die sich "normalen" hörgewohnheiten gern widersetzten."

von delphine dora ist die rede, die mit "près du coeur sauvage" eine neue songsammlung vorlegt. mit dem 05. februar ist der elf tracks umfassende release terminiert. darauf finden sich piano forcierte nummern, die eher still umherirren, als dass sie zielgerichtet ausgelegten krumen folgen würden. fast zwanglos kreiseln die gesänge der künstlerin dazu, in eintracht, ohne gegenseitige bedingungen. nachführend lassen sich ergänzungen, etwas ausstaffierung finden, in form perkussiver verarbeitung, einem saitengreifen oder gestaltloser tonaler folgen. die begleitung durch den hörer fällt nicht schwer, es ist ein sich gegenseitig abstimmen, ein aufeinander einstellen, das nie an die grenze einer überforderung gerät. dafür ist die zeit, die hier wohlgenutzt sein will, zu knapp. delphine doras stimme blendet atonal und erzwingt sich den freien raum zwischen dem instrumentarium.

es wirkt wie ein der natur abgeschautes beispiel, da sich die elemente unter neuen bedingungen gegenüberstehen, um in abstimmung ein symbiotisches verhältnis zu finden.

Montag, Februar 16, 2015

ein (p)fund mp3 (492), teil2

ben thompson und lew currie sind der indie-punk-zweier aus sheffield, von wo aus man bekanntlich in ganz fix die welt erobern kann, ein anderes duo hat es erst kürzlich bewiesen , ihr album "hairball" wird am 28. april auf topshelf records erscheinen: nai harvest:


wer ihn identifizieren will, muss nur kurz an saturday looks good to me denken und wird alsbald eine vorstellung (wieder-) gewinnen von der schaffenskraft dieses musikers, am 07. april wird er über polyvinyl records sein soloalbum "all are saved" veröffentlichen: fred thomas:


"set your lightning fire free" wird am 07. april erscheinen, mike amari unterstützt die new yorkerin diesmal, gemeinsam wird eingetaucht in shoegazephantasien, die in einen team love release kulminieren: shana falana:


die dorothy parker vertonungen dieser außergewöhnlichen musikerin wurden im letzten jahr veröffentlicht, zwei songs hat man nun nachgereicht und eine neuauflage der cd damit ergänzt, einen hört Ihr hier: myriam gendron:


soko hat sich hier mit eingeschmuggelt, zumindest leiht sie ihre stimme für die arbeit von anton newcombe, der ein album für einen imaginären film geschrieben hat, der "soundtrack" wird am 27. april erscheinen: the brian jonestown massacre:


zum abschluss noch eine genresprengende besonderheit, hier wird mit hardanger fiddle, cello und vibraphone agiert, "short stories" heißt das dazugehörige album der norwegischen band, welches im april über ozella music veröffentlicht wird: slagr:

ein (p)fund mp3 (492)

mit "orion" können wir in die erste single lauschen, die uns zu alexander shields viertem soloalbum führen wird, veröffentlicht wird der zehntracker "feathers wet, under the moon" dann am 04. mai auf lefse records: a grave with no name:


vor knapp drei jahren machte sein debüt album "lonesome dreams" unstrittig auf ihn aufmerksam, nun wird anfang april der nachfolger präsentiert, auf play it again sam wird "strange trails" erscheinen, aus dem wir mit "fool for love" zitieren dürfen: lord huron:


der vierer wurde 2010 in medina von jayson gerycz von cloud nothings und christopher brown gegründet, um popsongs herausbringen zu können, die nicht in das konzept der noiser von swindlella passen, nach dem 2011er debüt erscheint der nachfolger "heydays" am 19. mai auf wichita recordings: total babes:


die entwicklung dieser band ist beeindruckend, das zweite album steht an und der vierer ist längst in aller munde, "foil deer" wird am 21. april auf carpark records erscheinen, vorab vergnügen wir uns mit "raising the skate": speedy ortiz:


auch die zweite single zum neuen album "still talk, second city" wollen wir gern vorstellen, "seventeen in roselore" pärsentiert die veröffentlichung vom 13. februar ganz vortrefflich, jeremy quentin hier übrigens im duett mit samantha crain: small houses:


ein toller fünfer aus kalifornien um die schönstimmige caitlin gutenberger wird am 26. mai auf crossbill records veröffentlichen, "it's okay" ist ein ausschnitt aus "assembling": two sheds:

Sonntag, Februar 15, 2015

neue töne (1496): janne westerlund


rau die stimme, belegt wie nach durchzechter nacht. aus dem rumpf entsteigt sie fiebrig, kehlig, waidwund. und dennoch schlägt sie sich eine bahn. zwischen den dumpf rollenden beat, die schweissnasse harmonika, das kreisende holz. janne westerlund bläht nichts auf, wirft sich maximal in den hall oder sucht verstärker wie mäanderndes flötenspiel, stimmen, die aus dem off speien. der rest ist vom schnickschnack befreites musizieren. ganz nah dran am blues, an tradierten formen des folks, heruntergebrochen, in dürftigkeit, amen. saitenspielereien, schelmereien, eulenspiegelerische lust, zuweilen. minmal.

der in den frühen siebzigern geborene musiker kann bereits auf eine erkleckliche vita verweisen. da finden sich zunächst all die mitwirkungen in bands wie plain ride, chainsmoker, circle oder pharaoh overlord, rückzublicken bis in die 90er, da er mit sweetheart seine erste truppe beisammen hatte. mittlerweile spricht man von über fünfzig alben, auf denen westerlund mitgewirkt hat. ungewöhnlich dabei vielleicht ist seine treue zu ektro records, die sich durch viele seine projekte zieht. so auch die erst im jahr 2012 gestartete solokarierre. damals erschien sein erstling. "oran", zwar noch auf 9pm veröffentlicht, folgt in diesem jahr der nachfolger "marshland" neuerlich auf ektro.

mit dem finnen westerlund geht man musik wieder etwas mehr auf den grund. er verzichtet auf die theatralik eines david eugene edwards und sucht gleichzeitig diesen zeitversetzten ausdruck, der sich vermeintlich aus urgründen besetzt. die ahnung einer wesenheit, einer lesart vielleicht. es gibt menschen, die sind unserer vergangenheit näher. westerlund gehört sicher dazu. blechern bricht das banjo die stimmung, worte stolpern im zwist hervor. ein wurmstichiger dulcimer flirrt, zittrig der gesang. im keckernden rhythmus des greinenden. ein singsang durch die zeit.

Samstag, Februar 14, 2015

neue töne (1495): john statz


photo by michael reilly

für die arbeiten zum neuen album verordneten sich john statz und kollegen den rückzug ins beschauliche vermont. dass hier im winter eisstürme plagen, hatte man vielleicht nicht auf dem schirm. so kam es, dass schon mal der strom ins wanken kam, zum glück nur während der probezeiten. "tulsa" heißt das neue album des kerls aus wisconsin, der mittlerweile in colorado lebt. es wird am 10. märz erscheinen und ist das produkt jener zeit, die statz auf den straßen zwischen osteuropa und mexiko verbrachte, um sein letztes werk "old fashioned" an den mann zu bringen. wir schrieben dazu:

"das ansinnen: zwischen folk und blues und flatterigen countryauflügen angesiedeltes aufspiel voller herzenswärme und einer art beseeltheit, die nie schimmerig glänzt, sondern auf der die besohlten schuhe stoppen. "old fashioned" ist ein klasse titel für den longplayer, der am 24. januar auf yer bird records erscheinen wird. bo ramsey übernahm die produktion und wer jetzt ein leichtes klirren vernimmt, der erinnert sich richtig, dass es genau jener ramsey war, der auch greg brown, the pines oder lucinda williams oder auch jeffrey foucault unter seine fittiche nahm. john statz ging im vergangenen sommer unter der reglerregie von john svec in iowa city ins studio, ließ in minneapoilis von tom tucker mixen und schließlich das mastering von alex mccollough in nashville übernehmen. seit 2006 veröffentlicht der endzwanziger und macht aus seinem herzen keine mördergrube. da möchte man, schamlos, dabei sein. zwei tracks kann man glücklicherweise schon mal vorab antesten. nichts zum bereuen."

jeffrey foucault war es, der sich nun statz' annahm. er wollte unbedingt, nachdem man gemeinsam auf tour war, dessen neue songs produzieren. zu eben jenen liedern seines schützlings sagte er in etwa, man könne sie nicht abschütteln, sie verfolgten dich tag und nacht, "[...] open hearted, horizon-line songs". statz widerum bewundert den songwriterkollegen und erzählt, dass dieser ihm ordentlich in den hintern getreten hatte, so dass aus diesen guten sehr gute lieder wurden. anbei hatte er eine feine band, die sich aus morphine-, son volt- und booker t- mitgliedern zusammensetzte. auch jeffrey foucault ließ es sich nicht nehmen, gitarre und einige vocals beizufügen. am ende sagt statz, entstand eine platte, wie er immer wollte, dass er eine neue lp aufnehmen würde. drei tage rückzug, leben und musizieren mit der band, liveaufnahmen und fertig. und das ganze auch noch während eines polarsturms. der titeltrack sollte Eure bedenken hinwegfegen, wie der wind den staub. ein gerüttel maß gelassenheit, bei kompletter anspannung, das musst du erst einmal hinbekommen.

Freitag, Februar 13, 2015

glotzt nicht so romantisch (606): run on sentence


auf die alben zwei und drei von dustin hamman und co. hatten wir aufmerksam gemacht, das letztere erschien mitte des vergangenen jahres, zusammengefasst liest sich das so:
"am 10. august erscheint das neue album von run on sentence, spätestens der zeitpunkt, an dem sich das klienicum einzuschalten hat. denn mit dustin hamman findet sich ein songwriter, dem die ehre gebürt, hier und heute erwähnt und gelobt zu werden. eine magere wohltat, aber eben eine. hush records tut sich gütlich an ihm und eben nicht erst mit dem diesjährigen "you, the darkness, and me", sondern bereits seit dem erstling "oh when the wind comes down", erschienen 2008. hinter dem moniker run on sentence versteckt sich also vornehmlich der singer und songwriter hamman, der in seinen noch jungen jahren von simon joyner fasziniert war. ihm nachzueifern galt als lebenselexier und ansporn. von omaha ging es irgendwann nach portland, wo dann auch die band ins leben gerufen wurde. denn die musikalischen ideen mussten umgesetzt werden. ganz allein funktionierte das nicht. zunächst waren es nur drei kollegen, aber immer wieder war die runde von fluktuation bestimmt. von 1 bis 12 menschen reichte dabei die anzahl jener zeitweilig beteiligten. allen war gemein, dass sie fleißig haben touren müssen, seit 2007 ca. 14 monate on the road. zurück zum aktuellen album. es ist ein intensives album, ohne dass es sich einem entgegen presst. man hält das schon aus. es ist keine rücksichtslose fleischbeschau und dennoch ausdruck und reflektion persönlicher bestandsaufnahme. wenn das leben in einsamkeit wirkt, wenn man nur noch auf sich zurückgeworfen ist. dann kommen die gedanken. neben dem leben auf dem berg, dem drachen fliegen und den beeindruckenden naturerlebnissen treibt hamman noch einiges mehr um. nachzuhören auf einer gitarrenbetonten, wenngleich nach allen seiten offenen veröffentlichung. bläser, perkussion und allerlei gewerk sind weniger als nur ornament. viel spaß!", schrieben wir im juli 2010. 


vier jahre später dürfen wir auf ein neues album von run on sentence aufmerksam machen. "feelings" erschien am 15. juli auf hush records. der erste appetithappen ist mit "albion" ein großartiger. indiefolk nennt es das beteiligte label und liegt damit mehr als richtig. feiner akustikjam mit poppiger eroberungsmelodie. das geht ganz wunderbar ins ohr. mal abgesehen davon, dass die leicht aufgeraute stimme hammans sein ihr übriges tut. den anfang ist so herrlich verschroben, glotzt dabei doch einfach auf das foto des songwriters nebst katze. zum album sicher späer mehr.
"feelings" enthält u.a. den track "albion", der nun als neueste single noch einmal das album promoten helfen soll. das ganz wurde in bilder gebannt, die Ihr Euch nachfolgend als video reinziehen könnt. vielleicht erhöht das noch einmal die neugier auf das run on sentence werk. ich würde es ihm wünschen.



glotzt nicht so romantisch (605): homemade empire


die wiederholung birgt natürlich eine aufforderung. aber an dieser stelle sei dies mit unverbrüchlicher liebe und wenig zorn verbunden. bereitet Euch einfach ausführlich auf das neue homemade empire album vor (es ist dieser tage erschienen). nach tonalen beispielen bekommt Ihr hier nun einen neuerlichen appetithappen nebst bewegter bilder präsentiert, einst video getauft. "the video is a montage of a couple images shot in the pacific northwest in the summer 2013", heißt es als erklärung.
die erste single im klienicum: klick.
die zweite single im klienicum: klick.



Donnerstag, Februar 12, 2015

zu gehör getragen (184)

the migrant – flood (2015) 
> bjarke bendtsen und kollegen zwingen die versöhnlichkeit ins konzept einer aufgeräumten folklore, kann man nun wirklich nicht übelnehmen, 2,5-3/5

elephant micah – where in our woods (2015) 
> joseph o'donnells western vinyl debüt ist eine große chance, wieder an die gestade ungeschönter, brüchiger folkromantik zurückzukehren, 3,5-4/5

quarterbacks – s/t (2015) 
> ungestümer, lofi-getrimmter pop 'n' punk, der neunzehn songs in 21 minuten presst, um melodien für millionen zu extrahieren, 3,5/5

black yaya – s/t (2015) 
> zappaeske züge trägt david ivars aktueller output unter neuer flagge zuweilen, ansonsten biegt sich die songschmiede wie eh unter dem kreativen geist, 3,5-4/5

eingestreut (776): kathryn calder


kathryn calder hatten wir aus mehrererlei gründen im auge behalten. dass sie teil des new pornographers ensemble ist, ehrt sie, dass sie zuvor immaculate machine vorstand, gibt ihr die weihen. dass sie aber bereits auch zwei soloalben auf den weg gebracht hat, bezeugt nachhaltigkeit ihres talents. 2010 erschien "are you my mother", ein jahr später "bright and vivid". nun soll das selbstbetitelte, dritte album ab 14. april erneut via file under: music von der leine gelassen werden. thematisch wird es sich um die liebe drehen, calder meint dazu: "i wrote love songs, but love in a broad way. to feel loss is to feel love. to be vulnerable is to let yourself be loved." die leadsingle "take a little time" stellt die ohrenweichen.

Mittwoch, Februar 11, 2015

eingestreut (775): peter broderick


portrait by brandon fernandez

die umtriebigkeit des peter brodericks ist unbeschreiblich, an anderer stelle, vor einiger zeit, haben wir uns einmal nur für einen atemzug daran versucht. dass er nun wieder mit einem album unter eigener flagge auf dem tableau steht, begrüßen wir mit freude. mit "colours of the night" hat das album, welches am 27. april auf bella union erscheinen soll, einen unspektakulären titel. doch wenn man sich genau dieser fragestellung hingibt, welche farben hat die nacht, dann wollte man keinen anderen, der es versucht sie musikalisch zu beschreiben. mehrere besuche im beschaulichen luzern brachten den amerikaner der stadt und ihrer reize näher, so dass er beschloss, genau dort sein neues album aufzunehmen. lokale mitstreiter waren gar zu finden, nebst einem stadtbekannten produzenten, der sein studio zu verfügung stellte. so löste sich der multiinstrumentalist von dem gedanken, alle instrumente selbst einzuspielen, sondern stellte der truppe seine songs vor und begann mit ihr daran zu arbeiten. der kreative ausdruck wird den beweis antreten, so jedenfalls das label. vorab gibt es erst einmal den opener, der feiner nicht ins ohr gehen könnte.

Dienstag, Februar 10, 2015

eingestreut (774): micro pop week 2015


das langwährende rufen hat längst ein ende. nur viele wissen es noch nicht. wer suchte, konnte finden. den malus, alles den anderen zu überlassen, haben mutige düsseldorfer nicht auf sich sitzen lassen wollen und im vergangenen jahr erstmals die micro pop week veranstaltet. wer bis dahin glaubte, dass die musikindustrie ein seelenverschlingendes ungeheuer ist, wurde eines besseren belehrt. den blick hinab in die tiefe gesenkt, dort wo sich emsig unzählige klein- und kleinstlabel tummeln, war man gewillt, genau diese ins licht der öffentlichkeit zu rücken. konzerte, lesungen und kinoaufführungen begleiteten eine messe, auf der sich musikschaffende präsentierten, denen man die liebe zum unterfangen nicht nur an den lippen ablesen konnte. hier traf man akteure auf augenhöhe, die ihre produkte nicht nur verkaufen wollten, sondern mit liebe darreichen. im dialog stehend mit den hörern, käufern. wir hatten ausführlich über die vergangene mpw berichtet, lest hier: 1, 2, 3.

auch heuer wird die micro pop week wieder stattfinden, auf dem weg zu einem markenzeichen einer kultur, die sich nicht abseits des mainstreams etablieren möchte, sondern - an, auf, hinter, neben, in, über, unter, vor, zwischen - ihm als ein gewachsenes konstrukt aus mannigfaltiger betätigung im bereich musikproduktion und -verbreitung. stichworte wie d.i.y. bekommen eine neue färbung, wenn man sich die mühen ansieht, mit denen label betrieben werden und welch hervorragende ergebnisse sie zu präsentieren in der lage sind.
vom sonntag, den 15. märz bis samstag, den 21. märz findet an verschiedenen orten in düsseldorf die zweite ausgabe dieser herausragenden veranstaltung statt. der terminplaner weist neben zigfachen konzerten, u.a. werden dabei sein carnival youth aus riga, emperor x (usa), il tempo gigante (dk), rachel sermanni (uk) und viele andere mehr, eine kinoaufführung statt, eine ausstellung sowie natürlich die mini-label-messe brandnester. genaue angaben findet Ihr in dieser detaillierten übersicht.

wer über den tellerrand hinausschauen möchte, wer die vielleicht spannensten entdeckungen in sachen neuer musik machen will und wer endlich einmal mit musikschaffenden selbst ins gespräch kommen möchte, dem sei die mpw 2015 schwer ans herz gelegt.

Montag, Februar 09, 2015

neue töne (1494): kristin mcclement


am 23. februar erscheint das debütalbum "the wild grips" von kristin mcclement auf willkommen records (u.a. sons of noel and adrian, eyes & no eyes, emma gatrill). die begnadete sängerin und songschmiedin ist in brighton beheimatet und erweist uns mit einigen appetithappen in songform die ehre. die vorbereitung sollte angemessen sein, denn es kommt ein auf den ersten blick unscheinbares, auf den zweiten tief schürfendes ding auf uns zu. beweglich, organisch, raumfüllend, dabei akzentuiert und mit der notwendigen dramatik. die instrumentierung changiert erfolgreich zwischen akustischen und verstärkten elementen. die arrangements sind bedacht und verlieren sich dennoch nie in manieriertheit. neben streichern, holzbläsern, piano kommen banjo, gitarren und saxophon zum einsatz. im vordergrund steht aber jeweils das runde, raumgreifende organ mcclements, das sich aber nie aufdrängt. es klingt irdisch, nur eben voll und energetisch. 

kristin mcclement wurde in südafrika geboren als tochter einer lehrerin und eines mechanikers. in der jugend war sie mit ihrer familie viel unterwegs, immer auf der suche nach jobs. mit dreizehn ging es nach england. zu dieser zeit griff sie erstmals nach einer gitarre und begann songs zu schreiben. kein wunder, dass diese schon früh die herben unterschiede zwischen der weite der heimat und der vermeintlichen enge des neuen umfelds beschrieben. im the willkommen collective fand sie schnell rückhalt, die lokale folkszene fing die künstlerin auf. die erste selbstbetitelte ep entstand, es folgte mit "pursue the blues" die zweite kurze. mit david ringland fand sich zudem ein passender produzent, der schon für birdengine und laish verantwortlich zeichnete. die frühen tonträger zeigten das talent oft nur allein mit gitarre und stimme. für das full length debüt konnten dann aber christian hardy (the leisure society, christian silva), becca mears (peggy sue u.a.) und tom heather (eyes and no eyes) ins boot geholt werden, wodurch der sound fülle, der ideenhort zuwachs erhielt.

irgendwo zwischen (chamber-) folk, kammerspiel und popmomenten grast kristins musik. die suche umschließt die lyrische verortung. von der beherrschbarkeit bzw. der nicht beherrschbarkeit der natur bis hin zur persönlichen stärke, der suche nach sich selbst und der gnade der eigenen dunklen seite. ernsthaftigkeit kann man mcclement unterstellen, ohne dabei die unterhaltung aus den augen zu verlieren. diese balance zu halten ist ihr gelungen.

Sonntag, Februar 08, 2015

neue töne (1493): marcus eads & william csorba


fairerweise sollte man beide musiker für sich betrachten, um ihnen gerecht zu werden doch william csorba und marcus eads machen hier nun einmal gemeinsame sache. "jornada and other yarns: guitar soli by marcus eads and william csorba" heißt der output, veröffentlicht ende des vergangenen jahres. zehn tracks sind darauf enthalten, die freundschaftlich geteilt wurden. für die ersten nummern zeichnet csorba verantwortlich. er kann leichterhand zur american primitive guitar fraktion gezählt werden, die solonummern auf seinem holz sind längst anerkannt im stile eines john fahey oder robbie basho. csorba stammt aus houston. auf "jornada and other yarns..." brilliert er mit liquiden nummern, die ihm von der hand gehen wie anderen das tägliche abendgebet. blass belegt der beat, stolz die melodische führung, farbenfroh das formgebende spiel.


mit "intermission" gibt es einen track, der beide künstler vereint zeigt. da sie die tracks für dieses album lediglich via "telex teleprinters" austauschten, durchaus eine besonderheit, eine improvisatorische fingerübung letztlich. für die restlichen vier nummern nimmt man mit marcus eads vorlieb. er stammt aus seattle, wohnt in minnesota, ist ein endsiebziger und hat in sachen sologitarre bereits einiges auf dem kerbholz. veröffentlichungen finden sich auf so illustren labels wie sunup recordings, wood trush tapes, birch grove oder studio b recordings. wir hören ihn mit warmem angang, mit organischer öffnung und einer zielstrebigen leichtigkeit. nie hat man das gefühl, dass man von ermüdendem beiwerk gefordert würde. stets ist ein vorwärts impliziert, als gelte es den strängen einer handlung zu folgen. staffage bleibt außen vor, das reduzierte erwächst selbständig zu größe.
über diesen release hinaus lohnt die auseinandersetzung mit den musikalischen taten der beiden. dafür viel spaß.

Samstag, Februar 07, 2015

ein (p)fund mp3 (491), teil 2

anfang april dürfen wir sein neues album "the embers of time" (yep roc) erwarten, der amerikaner hat sich nach einer lebenskrise inkl. psychotherapeutischer behandlung wieder aufgerappelt und wird sicher einiges zu berichten haben, fangen wir an: josh rouse:


der italienische dreier, marco ricci hat mittlerweile luigi segnana und raffaele ricci an bord geholt, veröffentlichte am 26. januar das dritte album ("still") der band auf ghost records: casa del mirto:


den burschen haben wir seit seinen frühen selbstgebastelten tonträgern hoffiert, und sehen nun mit stolz, dass sich die dinge entwickeln, sein neues album wird "windfall" heißen und am 10. märz via lightning rod records veröffentlicht, so langsam macht sich der lange atem bezahlt: joe pug:


das duo aus johan hugo und esau mwamwaya tischt endlich wieder ein neues album auf, der global pop, den die schwedisch malaische übereinkunft anbietet, wurde von moshi moshi records gepresst und wird als "make a king" ab 07. april an den mann gebracht: the very best:


neuigkeiten von bad panda records, die promo für das album "pause" des italienischen produzenten läuft an, "mountains" bereitet auf den 09. märz- release vor, entspannt Euch: indian wells:


team love records veröffentlicht das neue album der portländerin, "nümün" wird am 19. mai erscheinen und vielleicht nicht überraschen, aber begeistern allemal: johanna warren: