Montag, August 31, 2015

eingestreut (853): konzerte münchen september


die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)

01.09. future punx u.a., kafe kult
02.09. gurr / shitty life u.a., sunny red
02.09.chris k u.a., cord
03.09. bartomuk / jin jim, milla
03.09. don menza big band, unterfahrt
03.09. wight, orangehouse
04.09. pink cigar u.a., milla
04.09. zoo escape, strom
04.09. julius lahai, orangehouse
04.09. boy, technikum
05.09. klezmeyers, milla
05.09. frank turner, strom
06.09. the hex dispensers u.a., kafe kult
06.09. alcest u.a., hansa 39
07.09. yael naim, strom
07.09. wolfgang muthspiel trio, unterfahrt
08.09. the killing popes, unterfahrt
09.09. jesper munk u.a., milla
09.09. die krupps u.a., kranhalle
10.09. munich rocks, ampere
10.09. young bands of munich, milla
10.09. karaba, import export
10.09. opm, hansa 39
10.09. kelvin jones, kranhalle
11.09. rachel sermani, muffatcafe
11.09. wolfgang müller, milla
11.09. darknight-festival, gasteig
11.09. the tonecooks u.a., sunny red
11.09. famous naked gipsy circus u.a., südpolstation
12.09. kim churchill, milla
12.09. flowerstreet festival, hansa 39/kranhalle
13.09. the beards, muffathalle
13.09. verena marisa & band, milla
14.09. nervosas, kafe kult
14.09. joco u.a., milla
14.09. mikky ekko, gasteig
15.09. becca stevens band, ampere
15.09. leon bridges u.a., technikum
15.09. konstantin herleinsberger quartett, unterfahrt
15.09. kafka tamura, orangehouse
15.09. sebastian hackel, glockenbachwerkstatt
15.09. torres, strom
16.09. jakob bro trio, unterfahrt
17.09. die jazzrausch big band, cord
17.09. life in film u.a., kranhalle
17.09. lucy rose, milla
17.09. the marble man u.a., glockenbachwerkstatt
17.09. egozentrics u.a., kafe kult
17.09. paul smith and the intimations, strom
17.09. bounce, unterfahrt
18.09. jack savoretti, milla
18.09. sasebo u.a., import export
18.09. the capitols, strom
18.09. trio zahg, unterfahrt
19.09. the slackers, hansa 39
19.09. jahfandu u.a., import export
20.09. jealous mountain duo, glockenbachwerkstatt
22.09. admiral fallow, kranhalle
22.09. frank carter & the rattlesnakes, backstage club
22.09. ljubljana calling, glockenbachwerkstatt
23.09. tour of tours, ampere
23.09. goodman-turku-duo, unterfahrt
23.09. gmelch-test-dada-groove, milla
24.09. happy family u.a., kafe kult
25.09. goayandi u.a., kranhalle
25.09. frederik köster, unterfahrt
25.09. elektro hafiz & süperfly orkestra, import export
25.09. ella eyre, strom
25.09. eläkeläiset, technikum
26.09. action bronson, muffathalle
26.09. oh no no no no u.a., milla
26.09. nina plotzki, unterfahrt
26.09. sóley, technikum
26.09. kein vorspiel, import export
27.09. grave pleasures u.a., hansa 39
27.09. arcane roots, strom
28.09. django django, muffathalle
28.09. black lizard, ampere
28.09. counterparts u.a., kranhalle
28.09. family of the year, orangehouse
29.09. the handsome family, ampere
29.09. raised fist, hansa 39
30.09. grand hotel van cleef label abend, ampere
30.09. crooked brothers, milla
30.09. andreas moe, strom
30.09. arild andersen trio, unterfahrt

Sonntag, August 30, 2015

eingestreut (852): great lake swimmers (tour)


"sollte man auch nicht verpassen", darf man angesichts des an konzerten reichen herbst öfter rufen. für die kanadische band great lake swimmers um tony dekker gilt das aber im besonderen. ihren fein gesponnenen folk bekommen sie nicht nur auf alben gut an den mann, aktuell muss man "a forest of arms" goutieren, sondern auch live. nachfolgend die daten für die crew, die neben dem frontmann auch erik arnesen, miranda mulholland, bret higgins und joshua van tassel als teammitglieder aufweist.

21.09.15 D-Münster @ Museum
24.09.15 D-Hamburg @ Reeperbahn Festival
03.10.15 A-Wien @ Chelsea
04.10.15 D-München @ Schreinerei
05.10.15 CH-Zürich @ Bogen F


Samstag, August 29, 2015

eingestreut (851): anne garner


photo by elizabeth norden

ein neues album von anne garner wurde im juni auf slowcraft records veröffentlicht. bevor wir einige worte darüber verlieren, verweisen wir auf unsere notiz aus dem jahr 2011, in der wir u.a. schrieben:
"verhuschtes, angedeutetes, in den nebel verzogenes. mit ihrer glockenhellen stimme taucht sie auf und kann sich dennoch nicht ganz durchsetzen gegen das wabernde soundbild. auf slowcraft records erschien anfang des jahres ihr sechs tracks umfassendes "trusting a twirled world", das mit seiner kargen atmosphäre und seinem lusziven charakter leicht esoterisch anmutet, aber immer die waage zu halten weiß. die zunächst auf piano eingespielten tracks erwarben im laufe der studioproduktion mit james murray ergänzungen, die sich wie schillernde texturen über die organischen elemente piano und gesang legen. eine empfehlung, sich mit der londonerin und ihrem nachfolger zu "remaking the pearl" (2005) zu beschäftigen."

anne garners viertes album heißt "be life" (und wurde von ihrem ehemann james murray produziert, der zugleich auch der labeleigner ist) und arbeitet wie seine vorgänger mit täuschungen, mit transparenten mustern, mit vielschichtigen und saumseligen texturen. es ist eine einfache schonheit, die sich hier präsentiert, aber keine schnell zu erobernde. sie ziert sich etwas. die weich gebettete musik zieht soundschlieren, durchdrungen von klaren, feinen melodien, über die anne pointiert singt. ich hoffe, Ihr findet auch gefallen daran.

Freitag, August 28, 2015

eingestreut (850): dusty stray


"a tree fell and other songs" ist das vierte album von dusty stray, einer band, die sich in amsterdam gefunden hat. kopf der truppe ist der texaner jonathan brown (voice, guitar, banjo, ukulele), der um sich scharte: jesje de schepper (voice, melodica, xylophone, omnichord, harmonium), mario ramirez (bass, guitar) und jonathan ramirez (guitar, bass, ukulele). der folk des vierers ist manchmal leicht angeschickert, manchmal etwas düsterer als handelsüblich, stets mit einer gründenden stimme versetzt, die arrangements gern luftdurchlässig, aber verspielt, akzente setzend, teils mit mystifiziertem, psychedelischen einflüssen. das sind ganz wunderbare hörerfahrungen, die man hier machen darf. die produktion des albums hat einmal mehr kramer übernommen, den man von projekten wie low, ween oder galaxie 500 kennt. "alibi" und extreme" bilden das vorausgeschickte duo als appetizer single für das kommenden full length, das erscheint dann ende november.

Donnerstag, August 27, 2015

eingestreut (849): helen


mit helen hat sich liz harris (wir kennen sie von grouper) ein popinfiziertes zweites standbein geschaffen. am 04. september wird es den ersten erguss via kranky geben, dann erscheint das debütalbum "the original faces". das neu formierte trio besteht neben liz aus scott simmons und jed bindeman. jegliches tun in der vergangenheit hat man über bord geworfen und den fokus ausgerichtet auf einen ganz eigenen sound, wenngleich zitate schlagend richtung creation label, neuseeländisch orientierter weirdo-pop der 80iger, 90iger jahre. das hallverliebte, harmonieselige bleibt uns, es sucht sich einen weg in unwegsamem unterholz aus sägenden gitarren und lichtem beat.

Mittwoch, August 26, 2015

eingestreut (848): ouch my face


mal gucken, wie ich die nächsten wochen rumbringe. neben den urlaubsvorbereitungen steht auch die reise selbst an. da ich aber einen sackvoll tips und neuigkeiten auf halde habe, möchte ich Euch diese auch möglichst zeitnah nahe bringen. das kann dann eben nur in häppchen erfolgen, danach geht es auf jeden fall ausführlich weiter, versprochen.
celeste potter, ben ely und ben wundersitz sind ouch my face. hier passt einfach alles, vom band-, über die namen der einzelnen mitglieder bis zur tatsache, dass die knochentrockenen artpunksongs reinhauen wie die hölle. die band schafft sich zwar bereits seit 2007, hat aber erst im juli ihr debütalbum veröffentlichten können. milk records hat "bunyip" ans licht der öffentlichkeit befördert. und wenn einer es verdient hat, dann dieser australische dreier. experimentell, aber nicht ohne die heiligen pfade der konvention verlassen zu müssen. kostproben...

Dienstag, August 25, 2015

eingestreut (847): elyse weinberg


2001 erschien ein reissue ihres lang verloren geglaubten debüts, das 1968er "elyse" wurde von orange twin records herausgebracht. numerophon schickt nun das bislang unveröffentlichte zweite album von elyse weinberg hinterher. "greasepaint smile" wird am 18. september erscheinen. es wurde von david briggs 1969 produziert. auch neil young ist darauf zu hören, neben j.d. souther, kenny edwards von the stone poneys und einem noch sehr jungen nils lofgren. dass es sich lohnen sollte, nicht nur mal eben in den longplayer zu hören, lässt das soundbeispiel vermuten. weinbergs stimme hat neben stärke auch einen ganz eigenen glanz, von der instrumentierung ganz zu schweigen.

Montag, August 24, 2015

eingestreut (846): on the water


taylor jamison (bass, voice), robin carine (guitar, voice), lucas carine (drums, voice), fletcher van vliet (guitar, harmonica, mandolin, accordion, voice), evan mcgonagill (cello) und aubrey van vliet (voice) sind on the water, eine band aus philadelphia, die anfang mai ihr neues album "cordelia" vorstellte. es ist darauf ein griffiger folk enthalten, der sich keine freunde bei den sensibelchen macht, dafür bei jenen, die auf handfestes stehen. allein fletchers stimme sorgt für ein aufbegehren der kleinen unterarmhärchen, so rauh und klebrig, so wild und angestrengt, wenn sie sich weiten soll. doch für das umarmende element sorgen all die feinen instrumente, die rührigen mitglieder der band, die einen sound zaubern, der durchaus exzentrisch und wild, aber stets auch konzentriert und ergreifend ist. da sind lieder, die tief schürfen, die dem ringen um sich selbst abgetrotzt wurden. die keine gefangenen machen, wenn es um einsichten geht. fletchers gesang wird flatterig, wenn er mit den emotionen kämpft, doch geschwind kommt ein klirrend klarer ton daher, um die szenerie zu erhellen. so ist es ein geben und nehmen und das darkfolk kollektiv muntert auf, in gänze und mit einer unbändigen spielfreude, von der Ihr etwas naschen solltet. auf bandcamp gibts den rest, gern auch auf vinyl.

Sonntag, August 23, 2015

neue töne (1569): hugo race & the true spirit


dräuender beat, die macht der anbahnung, in der ungewissheit der fluch. auf der fährte, die spur längst entziffert, der opfertod so nah. ein leichtes sticheln der elektrischen, in der schwebe der groove, zugriff: "man check your woman". perkussives antreiben, hugo race singt direkt am ohr vorbei, moog und hammond orgel zündeln, während sich die atmosphäre erwärmt, "elevate my love". noch immer zeigt sich der neue tonträger des australiers gezügelt, kein anbranden, kein aufbrausen, das sich in der nähe zeigen würde, kein wüstensturm, kein bäumen unterm unbill. "the information" blasst weiter aus, sprechsingend werden die noch stumpfen gedanken dargebracht, die sich wie eine warnung anfühlen, wie eine mahnende prophezeiung. polternder beat wird ergänzt von streichinteraktion. "sleepwalker" bleibt böse aufdampfend, wie die stimmung des albums eine kapitale gebärde darstellt. wer weiter will, muss sich positionieren, muss klar erkennbar machen, zunächst für sich, aber gern auch für jene, die ihm in die quere kommen, wer man ist und was man will. nichts mehr vorgeben, nicht mehr nur scheinen, sein.

perfekt austariert die sparsame tonvergabe, ein kollektives einatmen, ein gemeinsames innehalten und wieder ausstossen in langen zügen. was sind das für kontrollierende mächte, die allgegenwärtig, aber nicht zu identifzieren sind? ein währendes, andauerndes schwanken zwischen mut und chancenlosigkeit. blaue stunde, stimmungen aus der ungefähren, die sich durch das album wie ein roter faden ziehen.
mit "the spirit" legen hugo race and the true spirit das bereits zwölfte album vor. es ist unnachahmlich am 'trance blues' orientiert, wie ihn der in melbourne lebende künster einst kreierte. die produktion übernahm hugo race selbst, die musikalischen begleiter schreiben sich wie folgt: michelangelo russo (electronics), bryan colechin (bass), brett poliness (drums, percussion), nico mansy (keys).

zwischen priesterlicher ansprache und mahnender erinnerung gefallen sich songs, die wie die vergessene brut des teufels etwas abgekühlt klingen, längst aber noch die feuerige gefahr in sich tragen. musik in einer schieflage, die mehr vorgibt, als sie sein möchte. in etwaige freundlichkeit getaucht, setzt sie jedoch worte der eintracht und gewissheit. lugt humor um die ecke?. seltener standen sich werte so auffällig gegenüber. glitterhouse records zeichnet für den release verantwortlich.

Samstag, August 22, 2015

eingestreut (845): virginia sook / lake michigan


ein feines splittape möchten wir hier anreissen, welches auf ruined smile records, einem kleinen australischen label, erschienen ist. die kassette fasst jeweils zwei tracks von virginia sook aus brisbane und lake michigan aus london. virginia sook bieten dabei zwei neue tracks auf, die ihrer art zu spielen treu bleiben. es ist sinnlicher folk, der eine naturbezogenheit versucht zu definieren und vorrangig mit akustischen instrumenten aufgenommen wurde. die band besteht aus lindsey roser, die sie einst auch gründete, nathan kearney, ran jacobs und jade channells. 2016 darf man das zweite album erwarten. ich zitiere das tape mit dem opener, der ist wirklich stark.
hinter lake michigan versteckt sich der aus york stammende junge kerl christopher marks, der seine akustische gitarre zügelt, hin und wieder zündelt, aber alsbald wieder durch seine erzählung streift. er ist ein werdendes talent, das ist zu hören. bislang veröffentlichte er ein splittape mit hopelesstown aus sydney, auch auf ruined smile, sowie einige eps und andere splits auf labels wie close to home records.
das tape erschien am 06. august und wurde neben ruined smile records auch von wolf town diy aus dem uk befördert.

Freitag, August 21, 2015

ein (p)fund mp3 (509): teil 2

eine zwei songs umfassende single erscheint am 02. oktober, in eines der lieder können wir bereits hineinhören, es ist dem vater des britischen musikers thomas george gewidmet, der kürzlich einen herzinfarkt überlebte: the lion and the wolf:


mit "eloquence - the complete works" dürfen wir in das werk des ex-kraftwerk perkussionisten hineinhören, in seine elektronikpopwelt der jahre 2002 bis heute, erscheinungsdatum ist mitte oktober auf cherry red: wolfgang flür:


genre: bummer jam?, heimatstadt ist boston, die band besteht aus kerlen, bis auf..., ähm, gracie, genau, das debütalbum, unbetitelt, erscheint am 18. september auf ghost ramp: gracie:


große vorfreude auf ihr neues album "the miraculous", welches am 13. november erscheinen wird, die schwedin bietet bereits heute mit "come wander with me / deliverance" ein mehr als zehnminütiges stück als appetizer auf: anna von hausswolff:


diese dame wartet mit ihrem track "one in the morning" auf, der auf dem album "some kind of champion" erscheinen wird, veröffentlichungstermin ist hierfür der 30. oktober: sara lov:


2016 wird sein neues album erscheinen, vorab gibt es aber erst einmal eine frische single, deren titeltrack wir vorstellen, außerdem sind einige konzerte im september geplant: kevin morby:

ein (p)fund mp3 (509)

man kennt shaun durkan aus einigen bands, die bekannteren sind tamaryn und weekend, mit seinem neuen soloprojekt zieht er auch neue kreise, seid gespannt auf seine veröffentlichung auf dream recordings, die auf "bedsores" (seit dem 11. august draußen) hört: grem:


das neue album hört auf "schwung", den hatte die wunderbare verschwisterung dieser bajuwarischen institutionen erst neulich im hof des münchner stadtmuseums gezeigt, ok, ab 18. september auf gutfeeling records: g.rag & die landlergschwister:


einfach geniessen: eine fast zehn jahre alte aufnahme 8-bit butt-rock, die es dank field hymns nun auch auf kassette geschafft hat, etwas ganz besonderes: go no go for launch:


eine spannende zusammenarbeit findet ihren lohn auf immune recordings in form eines neuen albums, jaime fennelly und haley fohr (circuit des yeux) werden "the voice calling" am 18. september auf lp veröffentlichen: mind over mirrors:


jamison heißt der typ aus vancouver, der hinter diesem projekt steckt, er veröffentlichte am 14. august erstmals auf paper bag record, sein neues album heißt "morning world" und wurde mit john vanderslice in dessen tiny telephone aufgenommen: teen daze:


ob sie nun in kanada oder in den usa leben, ist wohl kaum so wichtig wie die tatsache, dass sie in kürze gleich drei neue singles raushauen werden, "summer night" ist die erste, bitte sehr: tree machines:

Donnerstag, August 20, 2015

eingestreut (844): la nuit


könnt Ihr halten, wie Ihr wollt, aber dieser track trägt für mich sommerfarben. wenngleich das cover artwork von bijan berahimi schon dick aufträgt, schimmert meines erachtens die musik deutlich transparenter. dafür sorgt niemand anderes als peter broderick. seine synthielandschaft ist durchlässig und geheimnisvoll zugleich. dazu sprechsingt die wunderbare felicia atkinson, zukunftsvisionen allenthalben. "desert television" heißt die erste veröffentlichung dieser verheißungsvollen zusammenarbeit unter dem namen la nuit, die bereits mit dem appetizer einzuhalten scheint, was man erahnen durfte. am 28. august erscheint die lp auf beacon sound.

Mittwoch, August 19, 2015

glotzt nicht so romantisch (641): consolers


der abend ist noch jung, deshalb kann ich Euch noch eine schön abgehangene nummer präsentieren. sie stammt von der "honey hours" ep der consolers. so heißt der junge dreier aus hannover, der am 28.08. via duchess box records vorlegen wird. die bilder sind ganz besonders gelungen, weil einfach und auf ansprechende weise narrativ. viel spaß damit.

eingestreut (843): ryley walker (tour)


na, mensch, ein ordentliches pensum, ein sattsames tourbrett, das sich der amerikanische musiker ryley walker da draufgepackt hat. nicht nur die insel bereist er, auch belgien und holland sowie deutschland lassen sich auf seiner route finden. die hiesigen daten haben wir etwas hervorgehoben, da wird es dann jeweils anfang - mitte september ernst. zur einstimmung hängen wir Euch eine aktuelle einspielung mit ran, die der ausnahmegitarrist mit charles rumback eingefahren hat.



18.08.15 Dublin (IE), Whelans Upstairs
19.09.15 Cork (IE), Plugd Cafe (solo)
20.08.15 Galway (IE), Roisin Dubh (solo)
21.08.15 Bangor (IE), Open House Festival Bangor
23.08.15 Brecon (UK), Green Man Festival SOLD OUT
25.08.15 Brussels (BE), Feeërieën Festival
26.08.15 Kent (UK), The Olive Grove @ The Hop Farm
27.08.15 Norwich (UK), Norwich Arts Centre
28.08.15 Birmingham (UK), The Rainbow
29.08.15 Manchester (UK), Soup Kitchen
30.08.15 York (UK), The Band Room
31.08.15 Cardiff (UK), Clwb Ifor Bach
01.09.15 Brighton (UK), Green Door Store
02.09.15 London (UK), Hoxton Bar & Kitchen ^ SOLD OUT
03.09.15 Guildford (UK), The Keep SOLD OUT
04.09.15 Dorset (UK), End Of The Road Festival
05.09.15 Vlieland (NL), Into The Great Wide Open Festival SOLD OUT
06.09.15 Amsterdam (NL), Sugar Mountain Festival @ Paradiso
09.09.15 Schorndorf (DE), Manufaktur
10.09.15 Berlin (DE), Privatclub ^
11.09.15 Hamburg (DE), Aalhaus ^
12.09.15 Groningen (NL), Take Root Festival
13.09.15 Wiesbaden (DE), Schlachthof
14.09.15 Zuerich (CH), El Lokal
15.09.15 Geneva (CH), La Gravière
17.09.15 Ravenna (IT), Hana-Bi
18.09.15 Rome (IT), Black Market (solo)
19.09.15 Barcelona (ES), BAM Festival
21.09.15 Lyon (FR), Krzpek Musik (solo)
22.09.15 Paris (FR), Point Ephemere (solo) º
^ w/ The Weather Station º w/ Kevin Morby

Dienstag, August 18, 2015

neue töne (1568): vorschau sound of bronkow festival, teil 3


eingangs unseres dritten und letzten teils in sachen vorschau auf das wunderbare sound of bronkow festival in dresden möchten wir sogleich auf den unten stehenden trailer verweisen, der in aller gebotenen kürze alle künstlernamen einzufangen weiß, von denen in der zeit vom 04. - 06.09. nicht nur zu reden sein wird. die kann man mal eben zu stimmiger musik an sich vorbeiziehen lassen. verantwortlich für die bewegten bilder sind anett bauer und christiane michel.

in den vergangenen zwei kurzen abhandlungen zum sob (teil 1, teil 2) tauchten mehr oder weniger umfassend beleuchtet folgende akteure auf:

wir dürfen den reigen nun noch um diese musiker/innen ergänzen: brns (b), slow steve (d), binoculers (d), dropout patrol (d), doc foster band (d) und lotta sleeps (d). damit wäre das klasse lineup des festivals komplett. der rest ist vorfreude, lasst Euch dieses sympathische kleinod in der dichten festivallandschaft nicht entgehen!

schlaglichter:
"the dropout patrol klingen unschwer artifiziell, ein wenig wie aus den kellern des alten berlin. klingen wie eine expunkband, die nun auf entschleunigung setzt. immer dengelt irgendwo eine e-gitarre, als verlöre sie gerade den faden, als wäre sie für momente unaufmerksam. und dann greift die harmonie und spinnt sich fort. die magie entwirft bilder. der bass punktiert, das schlagwerk mag vorhanden sein. instrumental ein diffiziles wie einprägsames unterfangen, an das man immer wieder neu gebunden werden will." (das klienicum, 08/12).

"Alles mit dieser wohldosiert zerbrechlichen und ruhig bestimmten Stimme von Nadja, ein bisschen Keyboard und einem soliden aber sich zurück nehmenden Gerüst von Daniel Gädike. Was für ein wunderbarer und absolut unbezahlbarer Abend das wurde! Vom Abendlicht durchflutet - aber mehr noch vom Zauber der Musik erhellt [...]" (konzerttagebuch über binoculers, 08/15).

"Der inzwischen in Berlin ansässige Franzose Rémi Letournelle emanzipiert sich von der Dreampop-Band Fenster und legt nun seine erste Solo-EP als Slow Steve vor. »Steps« ist Synth-getränkter, atmosphärischer Pop mit vielschichtigen Klanglandschaften und interessanten Beats, mit charmantem französischem Akzent und allerlei verträumten Spielereien." (hhv.de, 05/15).

"Die Dresdner Band, seit neuestem in charmanter 5er-Besetzung, erweitert dabei den klassischen Folksound aus Akustikgitarre, Mandoline, Banjo und Violine um atmosphärischen Postrock." (wilde möhre festival, '15)


Montag, August 17, 2015

neue töne (1567): touchy mob


ein weit- und vielgereister, ein unentwegter auftreter. da ist der stampfende beat, die ständige bühnenpräsenz. da ist die weltenflucht, das pendeln zwischen den (groß-) städten. da ist neugier und talent, da ist experiment und gespür. die musikalische welt von touchy mob werde ich nicht mehr ergründen, er fährt viel zu weit voraus. einst schrieb er auf seiner webseite, dass irgendwann das klienicum doch mal über ihn berichten könne. schon damals hatte ich das gefühl, es wäre vermessen über ludwig plath alias touchy mob zu schreiben, ohne den background ausreichend ergründet zu haben. heute sehe ich das anders. das hat vor allem mit seinem neuen album "let my wild boys shine in the boomers" zu tun. hier ruht der künstler in aller offenheit, in unverstellter präsenz in dreizehn neuen tracks, die ihn nicht nur farbenfroh bemustern, sondern ihn und seine kunst offenbaren, dass es ein 'woher' und 'wohin' nicht braucht. es ist nicht oft der fall, dass die musikalische lebendigkeit auch ein verständnis, gar eine übereinkunft verschafft.

er lebt in berlin, streift durch leipzig oder zieht sich in warschau zurück, nachdem er erst irgendeine us-amerikanische brücke bewacht hat (berichtige mich, mann!). genauso kosmopolitisch klingt seine musik, wenngleich sie auch stets etwas bedrückend-bedrängendes mitführt. als wäre dem musiker der eigene output genüge, als zöge er sich in ihm zurück. ohne ihn zwingend teilen zu müssen. die wesenheiten sind schwer auszumachen. kleinteilig, diebisch, selten wirklich griffig, so dass man als hörer gezwungen ist, den einzelnen schritten touchy mobs zu folgen. dann erforscht sich die landschaft aus elektrofolk, pop und singer/songwriter momenten einfacher. nichts klingt losgelöst und doch sind die elemente zwingend singulär wahrzunehmende. dem hörer bleibt zur aufgabe, sich mit diesem modellbaukasten auseinanderzusetzen. und vermutlich hört ein jeder etwas ganz eigenes, wie ich mich immer wieder dabei erwische, vollkommen wegzudriften. etwa wenn das sphärische rauschen sich zeit nimmt. erst vom klopfenden rhythmus und der kopfstimme werde ich wieder zurückgeholt.

"let my wild boys shine in the boomers" ist abdruck eines seelenbehaus. die künstliche atmosphäre statisch aufgeladener musik verhindert nicht den blick hinter die milchglasige fensterfront. was hier gebastelt wurde, folgt den bocksprüngen der eigenen befindlichkeit und macht platz für einen offenbarungseid der besonderen art. hört in den am 13. juli veröffentlichten release hinein und Ihr werdet immer auch ein stück in Euch selbst hinein hören müssen. die bewegenden worte rühren an, bringen etwas in bewegung oder korrespondieren einfach nur hervorragend mit dem komplexen gewerk gesponnener musikalie.

Sonntag, August 16, 2015

glotzt nicht so romantisch (640): futurebirds


photo by david mcclister

schön, die futurebirds legen nach, "hotel parties" wird ihr neuling heißen und am 25. september auf easy sound recording co. erscheinen. während der aufnahmesession in athens und richmond sind ein paar bilder entstanden, die auf jeden fall für das video zum ersten track aus dem album taugen: "deadbeat hits". gefällts?
futurebirds im klienicum: 09/10, 06/11, 04/13.

Samstag, August 15, 2015

eingestreut (842): knife pleats


gerade läuft die preorder für das album "hat bark beach" an, welches am 29. september auf lost sound tapes and records auf vinyl und kassette erscheinen wird. urheber ist die kanadische band knife pleats, die sich um die großartige rose melberg geformt hat. ja, jene rose, die man schon bei tiger trap, bei the softies, bei go sailor, bei gaze und anderen bands erlebten durfte und mittlerweile auch geniessen konnte, wenn sie von einer handvoll soloscheiben heruntersang. zur formation gehören hier kaity mcwhinney und tracey vath von love cuts und der drummer gregor phillips .
zwei tracks hat das label bis dato freigegeben, der sound ist bekannt bzw. steht in korrelation mit dem namen melberg, durchaus flotte songs im schwingenden popkleidchen, crisp, aufgeraut, vorgetragen mit traulicher stimme, verpackt in diesen herzefeinen worten. "one step too far" hat schmiss, schiebt von der ersten sekunde voran, fast konternd der liebliche gesang. "terrible" hat diese selbstverliebte gitarre, die etwas mit hall belegt ist und sich zu den sternen windet. das passt aber auch sehr gut zu den im doppel vorgetragenen lyrics. eine harmonica wirft das zuckersüße in die runde. herrlich. wenn der rest des albums ähnlich ist, dürfen wir großes erwarten.

Freitag, August 14, 2015

neue töne (1566): mandarin dynasty


ein besonderes album wird "feedback time" sein und werden. es wird am 08. september via keeled scales records (vinyl) bzw. lost sound tapes (kassette) veröffentlicht. "feedback time" wird die zusammenarbeit von mike sherk und zach burba reflektieren, die einige jahre darauf verwendeten, das notwendige material zusammenzutragen, zu sondieren, zu qualifizieren und zu vollenden.
vielleicht aber muss man zunächst etwas zu mandarin dynasty sagen. unter diesem dach war und ist zunächst mike sherk zuhause. mike ist ein teil der k records familie, er spielte bei den key losers, bei lloyd & michael, aber auch bei iji. um eigene aufnahmen zu fabrizieren, lud sich mike immer wieder freunde ein, dazu gehörten bereits so illustre gäste wie katy davidson von dear nora oder brendon massei von viking moses oder john mccauley von deer tick  oder hugh j. noble von the wave pictures und so weiter und so sofort, eine schier endlose liste schein möglich. mit hilfe dieses personals gelangen in den vergangenen gut zehn jahren vier alben: "ave pico ep" (2004), "i am ready for the winter again " ep (2004), "sea legs" (2005) und "perpendicular crosstalk" (2011).

"feedback time" schließt sich an und benennt bei den mitwirkenden neben den hauptakteuren mike sherk und zach burba (iji) auch carly toyer, liz isenberg, jacob jaffe, lilly morlock und noch einige andere mehr, deren namen durchaus bekanntheitswert besitzen, wenn man sich in und um diese szene etwas oder auch etwas mehr bewegt. zach burba sagt über die aufnahmen zum neuen album übrigens: "this album that mike sherk and i [...] made years ago is finally getting released. i am so so happy with how it turned out. this is what happens when you follow every fancy, explode the fears that limit your creativity, and just go nuts with a deep friend. can't wait to share with you the entire monster."
bislang gibt es zwei tracks zu hören, darunter der titeltrack, der mit einer einträglichen akustischen gitarrenspur daherkommt. gesang, etwas perkussion, ukulele, übergang, harmonica, schlagwerk und backgroundstimme und fertig ist der formvollende, etwas lofi klingende popsong. "i'm afraid of the dark" strebt dagegen höhere meriten an. da bietet die truppe erinnerungsmaterial an, um sich den seligen sechzigern zu nähern, die in sachen hymne kein blatt vor den mund nahmen. doch das luftige im arrangement räumt mit schlichtweg zu abstrusen zielvorstellungen auf, erdet den track und wirft weder charakterfragen, noch irritationen auf. der song ist mutig, hookverliebt, hat eine liebliche mann-frau-bridge und klingt vertraut und neu zugleich. und hinten raus wird es gar etwas frickelig. was will man mehr verlangen? naja, den rest des albums hören. den gibts dann aber erst ab anfang september.

Donnerstag, August 13, 2015

ein (p)fund mp3 (508), teil 2

wir haben die musikalische unternehmung von nicole schneit bereits über viele jahre verfolgt und freuen uns nun besonders, dass man die new yorkerin mittlerweile auf western vinyl antrifft, wo sie auch (u.a. unter mithilfe von jana hunter) ihr neues album "parting glances" (18. september) herausbringen wird: air waves:


"everlasting" (2010) und "golden age" (2013) hießen die vorgängeralben, ende august erscheint nun das dritte full length "zuni" des fünfers aus philadelphia, bei der veröffentlichung unterstützt ernest jenning record co. handfest: grandchildren:


das dritte album steht auch hier an, wir dürfen track zwei aus "waveless" vorstellen, der dreier aus los angeles wird am 14. august via majestic litter veröffentlichen: big harp:


bereits die erste single konnten wir aufs tableau heben, nun wird zum am 02. oktober zu veröffentlichenden album "sugar now" (city slang) auch single nummero zwei angeboten, die hört auf "fish eye": cristobal and the sea:


abschließend ein erster höreindruck eines musikers aus regensburg, der sich nach diversen bandprojekten nun vornehmlich auf seine soloaktivitäten konzentriert, die ep "molokai" erscheint demnächst (14.08.): föftemöller:

ein (p)fund mp3 (508)

wir packen Euch hier mal einen spannenden ausschnitt von diesem spring break tapes release rein, er gehört auf die kassettenveröffentlichung "rim of the world" des german army mitglieds, veröffentlicht am 03. august: peter kris:


starke neue veröffentlichung auf mie, eine kollaboration zwischen der supergroup aus u.a. steve gunn, nathan bowles von pelt, margot bianca von flown, jimy sei tang von psychic ills sowie einer mystifizierten brooklyner institution, "presage" erschien im juni: black dirt oak & jantar:


über den dreier hatten wir angesichts seiner debütsingle berichtet, nun ist das trio bereit nachzulegen, neuerlich unterstützt illustrated records, am 28. august erscheint dann "mute", antesten bitte: netsuke:


auf "rain plans" hörte der vorgänger, nun wird am 09. oktober das neue album erwartet, es wurde "israel nash's silver season" getauft und von loose music befeuert, vorglühen mit: israel nash:


wir bekommen es mit leslie bear aus new brunswick zu tun, unter ihrem moniker schafft sie seit, ich denke, letztem jahr, nun steht ihr album "sleepwalker" an, welches von team love records am 23. oktober veröffentlicht wird: long beard:


noch einmal team love records, am 18. september bringen sie ein selbstbetiteltes debütalbum heraus, für das joe pernice und budo verantwortlich zeichnen, die hier erst einmal ihre zweite single vorstellen: roger lion:

Mittwoch, August 12, 2015

glotzt nicht so romantisch (639): joanna newsom


ein entzücken macht die runde. joanna newsom lässt endlich wieder von sich hören. und wie! mit "sapokanikan" gibt es einen ersten track von "divers" zu hören, ihrem neuen longplayer, welcher am 23. oktober als doppel-lp auf drag city veröffentlicht werden wird. die narrative strenge, die gesangliche schönheit, das sind aussichten!
ergänzende infos: musiker bei diesem stück waren neben der hauptprotagonistin, die piano und schiedmayer celesta bediente und natürlich gesang beisteuerte, noch neal morgan an den drums, ryan francesconi (guitar, bass guitar, bouzouki, baglama), judith linsenberg (recorder) und andy strain (trombone). die aufnahmen wurden von noah georgeson und steve albini geleitet. für das video zeichnet paul thomas anderson (zuletzt mit "inherent vice" in erscheinung getreten) verantwortlich: joanna schlendert durch new york city.

eingestreut (841): weirdshire... beating the bounds


"weirdshire... beating the bounds" ist eine eindringliche folk-, nennen wir sie korrekter weird/alt/psych- folk compilation, die uns da aus einer ecke herüberweht, von deren existenz wir namentlich wussten, um welche wir uns aber keineswegs ausgiebig bemüht hätten. herefordshire liegt im westen englands und grenzt dort an wales. es ist eine wohl eher stille, ländliche gegend, die vor allem vom obstanbau lebt. sproatly smith ist eine sehr bekannte einheimische band, die sich nicht nur um die heimat, sondern auch um deren musikalische ausstattung verdient macht. kleine festivals, unendlich viele gigs reihen sich in und um herefordshire aneinander. da bietet es sich, das eigene tun, aber auch das anderer zu reflektieren. auf "weirdshire... beating the bounds" finden sich größen wie mark stevenson, poet und sänger, oder junge nachfolger wie aspel orchid. elspeth anne oder head the thunder zählen zu den etablierten. wir stellen Euch einige tracks vor, den rest könnt Ihr via bandcamp stibitzen. erschienen ist die compilation anfang august.

Dienstag, August 11, 2015

neue töne (1565): golden eels


photo by doug blakeman

eine feine entdeckung sind golden eels. natürlich stolpert man zunächst über den bandnamen, aber auch die musik ist mehr als ein kurzes hinhören wert. wir haben es mit einem gewissen neil golden zu tun, den man aus nebensätzen durchaus kennen könnte. seine geschichte begann mit seinem umzug aus südkalifornien nach athens. das piano hatte er da bereits unterm arm, viel captain beefheart musik im kopf und die suche nach einer band ebenso. in der neuen heimat fanden sich schnell spielgefährten, u.a. konnte man golden in bands wie the glands, elf power, japancakes, the late b.p. helium oder auch bei shonna tucker auftauchen sehen. dass er nebenher seine eigenen kleinen songs schrieb, mag für uns selbstverständlich, für ihn aber überlebenswichtig gewesen sein. mit "periscopes in the air" bahnen sich diese lieder erstmals ihren weg in die öffentlichkeit. wir haben gerade einen schritt von rund 15 jahren gemacht. so kann man den goldenschen tracks attestieren, und zwar durch die bank, dass sie absolut rund, traumhaft arrangiert und songwriterisch von einer güte sind, wie man sie nicht alle tage findet. 

dass sich für die aufnahmen zudem musiker fanden, die im sinne neils arbeiteten, ist ein weiterer glücksfall. creston spiers von harvey milk schickt die gitarre ins rennen, die nicht nur die wunderbaren melodien unterstreicht, sondern feine lines einzuschieben weiß. die rhythmustruppe besteht aus andy pope und taylor sproull. noch deutlicher aber tritt golden selbst hervor. sein instrument blendet mit popqualitäten, mit einer sensibilität für harmonientreue und leuchtende beispiele für kreativen output. hier schwingen die töne, hier swingen die momente, hier seelt die erinnerung, hier fordert die zukunft.
mit kyle spence (harvey milk, kurt vile) , doug stanley (the glands, love tractor) und mit lyman golden, dem vater (er unterrichtet und schrieb jingles...) des hier benannten neils fanden sich weitere musiker, um die aufnahmen für das debütalbum von golden eels zu unterstützen.
zwei beispiele hänge ich Euch an, damit Ihr einen ersten eindruck von der musik des vierers bekommt. die schwankt zwischen sinfoniepop bis hin zu saftigem rock 'n' roll und hat dauerbiss, verlasst Euch drauf.

Montag, August 10, 2015

neue töne (1564): palehound


bei exploding in sound records bleibt man gern mal hängen, haben sie doch u.a. auch die band palehound unter vertrag. der vierer aus allston, ma, zaubert einen ganz erquicklichen sound hervor, der sich gerade anschickt via acht track veröffentlichung in die welt gesendet zu werden. am 14. august soll es für den tonträger "dry food" so weit sein. der besticht zunächst mit ellen kempners stimme, ein organ, das zwischen frech und frivol changiert und gern etwas kleinmädchenhaftes mitführt. gleichsam aber streckt sie die hand freundlich aus und führt in eine jeglichem genre ferne musikalie. wobei man zuvorderst erwähnen muss, dass sich die einst als soloprojekt geführte unternehmung aufgeblähter und damit deutlich dynamischer zeigt. mit im boot sind seit 2013 thom lombardi (bass/backing vox), ben scherer (guitar/backing vox) und max kupperberg (drums). klar wird hier gerockt, aber auch kunstfertigkeit bahnt sich unvoreingenommen ihren weg. immer wieder greifen breaks hart durch und zwingend zum durchschnaufen. leidenschaften zu einzelnen instrumenten werden deutlich gemacht, die fuzzy geführten gitarren, der stupende bass, die hölzern geprägte schlagwerkarbeit. artifiziell wird es gar, wenn die band wunderbare bridges baut, dann nähern wir uns mathrock oder anderen diebischen genres, die es eben drauf anlegen, nicht nur polternd sein zu müssen. im vordergrund beschäftigen wir uns mit einem fleischigen besatz, der den hörer zunächst auffängt, aber auch zurück zu schleudern weiß.
allein "molly" ist ein hit. doch palehound haben mehr zu bieten, als hörgewohnheiten zu bestätigen. sie sind progressiv, instinktiv und kreativ. das zusammenspiel ist zwar impulsiv, dabei extrem windig und verspielt. hört mal rein, die chose gibt es zudem auf vinyl, wer eine bestellung wagen will, sagt bitte bescheid.

Sonntag, August 09, 2015

eingestreut (840): flagland / washer


kurzer hinweis auf diese split auf exploding in sound records. sie erschien bereits im mai und enthält je zwei tracks der bands flagland und washer. mit flagland hören wir einen brooklyner dreier, der einen punch orientierten panic rock anbietet, der in dieser konstellation bereits seit 2011 betrieben wird. immerhin hat es die muntere truppe auf drei full lengths gebracht. die satte, explosive mischung hat potential, sie stoppt kurz vor brachial und beteuert stets, dass sie das besondere in der aneinanderreihung von tönen sucht. so kann sich schon mal ein munteres solo an der e-gitarre einmischen oder ein walzer durch die boxen dringen. lasst Euch also überraschen.


washer sind ein duo, das ebenfalls aus new york stammt und sich den garagigen klängen verschrieben hat. der zweier ist natürlich etwas limitierter, macht dies aber mittels engagement wett. die gitarre klawittert und die schießbude brennt. da gehts mit höchstgeschwindigkeit an die geschäfte. die kerle sind jung und haben eine zukunft. eine vergangenheit bereits auch, wie ihre noch kurze, aber intensive discography beweist.
von beiden seiten eine nummer zum antesten.

Samstag, August 08, 2015

glotzt nicht so romantisch (638): die goldenen zitronen


nachfolgendes video beschreibt den albumtrack "if i were a sneaker" in bunt und lebendig, die botschaften sind eindeutig, findet Ihr. die golden zitronen ziehen mit ihrem neuen album: "flogging a dead frog" an die startlinie, überquert wird am 18. september mit hilfe von altin village & mine.


Freitag, August 07, 2015

neue töne (1563): sun blood stories


flächig zieht der wind über die ährenreihen. ein zischeln und rauschen, während sich die gelben staffeln wiegen. luftverwirbelungen, ein auf und nieder, die köpfe im wind, ein hin und ein her. töne, nur von ungefähr, wie aus der ferne ins hier und jetzt katapultiert, nicht identifzierbar und doch ungewöhnlich vertraut. kalte schauer über dem rücken, die von wohliger wärme ersetzt werden, momente von tragfähigkeit und einer kürze, die beängstigt. offenen auges den träumen übergeben, die wie in zeitlupe an einem vorbeirauschen. ton für ton, verbund zu harmonischer geschlossenheit, in geruhsamkeit der drill zu einer geformten gemeinsamkeit.

erinnerungen, von denen man nicht wusste, dass sie existierten, holt die band sun blood stories aus boise in idaho hervor. in aller geruhsamkeit, in aller feste, in aller entschlossenheit. die willfähige übergabe des hörers in noch fremde hände inbegriffen. e-gitarren flirren, violinensaiten schleifen, sublimes drumming drängt hervor. später brandet stolz eine handfeste formation an die hörgestade, kraut-, psychrock wird in den notizbüchern fixiert die gesänge in hall gebunden. der aktuelle release von sun blood stories heißt "twilight midnight morning" und bietet eine enorme bandbreite auf, in der sich die psychedelica dieser tage aufhalten kann. es ist das dritte album der fünfköpfigen band und es sollte auch bei Euch gehör finden. geschliffen zwar, aber nie poliert, ständig muss man obacht geben, sich nicht am grat einzuschneiden. die patina, einer durch die jahrzehnte genutzten musik, bildet sich auf den noten ab.

die band hatte sich zuletzt neu formiert und konnte wohl auf dieser basis auch neue grenzen abstecken. neben den altvorderen nämlich bandgründer ben kirby und amber pollard befinden sich an bord der bassist nik kososik (er spielte zuvor mit der bluesrockband limbosa), der drummer jon fust (mit ihm arbeitete kirby bereits bei ashley and the astronaut und talk math to me) und judah claffey, der die viola bedient und den man von der psycedalic kapelle ancient psychic abwerben konnte.
aber nun musik. 

Donnerstag, August 06, 2015

eingestreut (839): the snowfields


wir nehmen den faden field hymns records gern noch einmal auf, nämlich mit the snowfields. dabei handelt es sich um eine band aus iowa city, die mit einer instrumental ausgelegten krautrockvariante begeistern kann. wobei man hier nicht von euphorisierten ausbrüchen reden sollte, sondern von beglückender innerer einkehr. die kosmischen sounds werden ergänzt um harmonisches orgelgesumms, dass es einem ganz schummerig wird. wohlig aufgehoben driftet man in neue sphären ab. kontemplation galore. die acht tracks, teilweise bis um die sieben minuten lang, sind wie oben erwähnt auf field hymns records erschienen, auch in einer kassettenedition von 100 stück.
über den urheber dieser musik, die unter dem titel "how to get good sound from a dead ear" veröffentlicht wurde, ist wenig herauszufinden. lediglich der verweis via bandcamp, dass es bereits 2008 einige erste aufnahmen gab, die damals auf einer selbstgebastelten cd vertrieben wurden. auch da könnt Ihr gern ein ohr hin verleihen.

neue töne (1562): ak'chamel


über ak'chamel kann man sich auf nur wenigen wegen kundig machen. der leichteste ist, sich in der discography dieser ungewöhnlichen band zu vergraben. die truppe folgt akustisch geformten experimenten und nutzt für alle aufnahme- und verbreitungsmöglichkeiten eher lofi-, denn hifi-equipment. das tut dem rauschhaften erleben der musik keinen abbruch. für ihr neuestes werk, das album "the man who drank god" verwendeten sie, und wir führen hier ganz bewußt jedes einzelne instrument auf, balalaika, chinese pi pa, suling (indonesian flute), nigerian bells, zither, tanpura, oud, grand piano, gong, upright bass, tongue drum, violin, various world percussion und gesang. 

das mystisch verbrämte soundbild ist leicht bekleidet, es verführt um jede sekunde, wie ein transparentes kleid sind die töne verbindlich versteckt. während hier note für note geschunden wird, wabern dort die klänge im offenen raum und erzeugen neue welten. dass diese eher deutlich dunkel gefärbt sind, mag in der natur dieser formation liegen, die man in texas beheimatet glaubt. dräuende gesänge im background stopfen die offenen posten, die von perkussivem gewerk und gezupfter saite noch nicht belegt wurden. daneben spielt fernöstlicher, aber auch pastoraler ausdruck eine gewichtige rolle. doch vordergründig wird zunächst nur eine rhythmik dargeboten, auf deren flügel man in eine traumgleiche atmosphäre entführt wird. während man noch versucht, die einzelne teile der ziselierten textur zu durchdringen, ist man bereits der teil der ausgebreiteten landschaft, indem man als sklave seiner phantasie eigene bilder ergänzt. so wird der genuss dieser musik zu einem zweispännigen erlebnis.

die rätselhaften sounds wurden auf kassette veröffentlicht. die auf 100 stück limitierte edition ist bei field hymns records erschienen. dort sollte man sich übrigens auch vermehrt umsehen, es lohnt.