Mittwoch, September 30, 2015

eingestreut (872): konzerte münchen oktober


die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)

01.10. destruction unit u.a., kafe kult (soundbsp.)
01.10. tim vantol u.a., milla
01.10. one sentence.supervisor u.a., glockenbachwerkstatt 
02.10. keston cobblers club, milla
02.10. paddy & the rats u.a., glockenbachwerkstatt
02.10. ohwhy, haus der kleinen künste
02.10. das weisse pferd / oliver gottwald u.a., feierwerk
02.10. the bevis frond / nektar, backstage club 
03.10. antun opic band u.a., milla
03.10. mats eilertsen trio, unterfahrt
03.10. red dons u.a., kafe kult
03.10. williams wetsox, oide wiesn
03.10. max stiller, cord
04.10. great lake swimmers, schreinerei
04.10. justin kauflin trio, unterfahrt
05.10. aidan knight, hauskonzerte
05.10. melvins u.a., hansa 39
06.10. josin u.a., hauskonzerte
06.10. tidemore, trachtenvogl 
06.10. go go berlin, hansa 39
06.10. big wreck, orangehouse
06.10. enchant u.a., kranhalle
07.10. radiation city, hauskonzerte
07.10. magnetic ear, import export
07.10. nathaniel rateliff, ampere
07.10. manu delago handmade, orangehouse
07.10. fred raspail, glockenbachwerkstatt
08.10. nick and the roundabouts, rationaltheater
08.10. the abercrombie quartet, unterfahrt
08.10. anti-pasti u.a., glockenbachwerkstatt
08.10. poppy ackroyd / carlos cipa, milla
08.10. nuage u.a., kafe kult
08.10. the casualties u.a., hansa 39
08.10. sean grant & the wolfgang, cord
08.10. french for rabbits, hauskonzerte (soundbsp.)
09.10. waltari, strom
09.10. hundling, import export
09.10. san antonio kid u.a., glockenbachwerkstatt
09.10. dobré u.a., milla
09.10. weekend u.a., freiheiz
09.10. tiger magic u.a., kafe marat
09.10. warning wally & ami, ampere
09.10. ton steine scherben, backstage werk
10.10. the phantom band, ampere
10.10. der englische garten u.a., milla
10.10. zwoastoa u.a., kranhalle
10.10. lila sterila, heppel & ettlich
11.10. alien ensemble, milla
11.10. we butter the bread with butter u.a., hansa 39
11.10. rich robinson, backstage club
12.10. ryan bingham, strom
12.10. dusko goykovich big band, unterfahrt
12.10. lasse matthiessen u.a., milla
12.10. the vaccines, backstage halle
12.10. pourelise u.a., glockenbachwerkstatt
13.10. shawn james and the shapeshifters, cord
13.10. soak, ampere
13.10. atmosphere, hansa 39
13.10. le very u.a., kranhalle
13.10. mini moustache, orangehouse
14.10. gin wigmore, strom
14.10. eivind aarset, unterfahrt
14.10. rvivr u.a., kafe kult
14.10. adam angst u.a., kranhalle
15.10. eugene ripper u.a., substanz 
15.10. wheatus, strom
15.10. alasdair roberts, unter deck
15.10. stereophonics, theaterfabrik
16.10. mobina galore u.a., kafe marat
16.10. born ruffians u.a., muffatcafe
16.10. jancee pornick casino, import export
16.10. brassick u.a., glockenbachwerkstatt
16.10. hellmüller trio, unterfahrt
16.10. young chinese dogs / the lion and the wolf, kranhalle
17.10. saun & starr, strom
17.10. my sleeping karma u.a., feierwerk
17.10. metric, theaterfabrik
18.10. jon spencer blues explosion, ampere
18.10. dagobert, kranhalle
19.10. low, ampere
19.10. terrible feelings, kafe kult
20.10. lance butters
21.10. allie / angela aux, cord
21.10. ana tijoux, ampere
21.10. embryo, rationaltheater
22.10. eric pfeil, unter deck
22.10. slowly rolling camera, ampere
22.10. oscar and the wolf, strom
22.10. jason serious, südstadt
22.10. 4 shades, milla
22.10. joseph myers / illute, glockenbachwerkstatt
23.10. der mann, strom
23.10. cassettes u.a., sunny red
23.10. outcasts u.a., import export 
23.10. grand griffon u.a., kafe marat
23.10. bamesreiter schwartz orchestra, milla
23.10. so not seventy u.a., glockenbachwerkstatt
23.10. dreiviertelblut, lustspielhaus
24.10. pink martini, philharmonie
24.10. rozi plain, hauskonzerte
24.10. robert landfermann quintett, unterfahrt
24.10. dave matthews band, zenith
25.10. ufo / red's cool, hansa 39
26.10. heymoonshaker, milla
26.10. milemarker, sunny red
27.10. oh lonesome me, trachtenvogl
27.10. ivan & the parazol, glockenbachwerkstatt
27.10. neues kollektiv münchen, ampere
27.10. brother & bones, milla
27.10. the parlotones, orangehouse
27.10. jeff denson trio + lee konitz, unterfahrt
28.10. björn kleinhenz and band, bunker
28.10. sales / wyoming, ampere
28.10. die aeronauten, kranhalle
28.10. ant-flag u.a., technikum
28.10. julia holter, kammerspiele
28.10. leafcutter john u.a., einstein kultur (soundbsp.)
29.10. algiers, strom
29.10. simply red, olympiahalle
29.10. empire escape, glockenbachwerkstatt
29.10. mumiy troll, hansa 39
29.10. rosenquarxpress, import export
30.10. dame, strom
30.10. the rollercostars u.a., milla
30.10. the ramonas u.a.,  kafe kult
30.10. flux / weiky, sunny red
30.10. ouzo bazooka, import export (soundbsp.)
31.10. tom james, cord
31.10. the seer, hansa 39
31.10. trad.attack, rationaltheater
31.10. heischneida / fainted fairie, import export

Dienstag, September 29, 2015

eingestreut (871): young rebel set / torpus and the art directors / quiet company (konzert, verlose, münchen)


ganz fix blutgrätschen wir hier noch rein, bevor sich der september dem ende neigt. karten für ein kommendes ereignis gilt es zu verlosen!
hier mehr die landei-, dort die großstadtattitüde, hier das schrubben der akustischen, dort das drahtige bewachen des elektrischen instruments, hier norddeutsche tiefebene, dort nordostenglische trübnis, zusammen ergibt das einen fetzigen konzertabend mit torpus & and the art directors und young rebel set. fast schon traditionell treten die beiden bands auch im münchner ampere an. diesmal unter dem motto: "ein grand hotel van cleef labelabend", an dem auch die texaner von quiet company partizipieren, die für die direkte rockansage sorgen werden.
 
dafür könnt Ihr nun 1x2 tickets gewinnen. was Ihr dafür tun müsst? lediglich eine email mit dem betreff "young quiet torpus" an klienicum at posteo dot de senden und hoffen, dass Euch die glücksfee erwischt. wen auch immer es trifft: er erhält eine gewinneremail und wird auf der gästeliste stehen. wir drücken schon jetzt die daumen. bis morgen mittag habt Ihr zeit, denn am 30.09. steigt schließlich schon das konzert.

zu einstimmung eine erinnung an 2013:
"einen antester gab es zunächst mit "the lash of the whip". der track vom neuen album "crododile" funktionierte keineswegs schlecht. doch noch bevor der dritte ton vom nachfolgenden song "lion's mouth" von der leadgitarre mark evans getropft war, hatte die band aus stockton on tees die versammelte gemeinde im griff. "walk on", das stampfende, hookverliebte lied, ebenfalls vom debüt stammend, tat dazu sein übriges. mit "one law" und "berlin nights" gab es erneut einen abstecher zum neuen werk von young rebel set, der jäh von "precious days" und borders" unterbrochen wurde. so ging es in hochgeschwindigkeit durch das zur zeit zur verfügung stehende repertoire des britischen fünfers, bis man sich bei der zugabe kurz versah, um schließlich doch nur sänger matthew chipchase nebst drummer luke evans vor sich zu sehen. die beiden intonierten, mit akustischer gitarre und einem schellenkranz bewaffnet, "unforgiven". diese feine, bluestriefende nummer bildete den auftakt für das neue "the girl from the 51" nebst den frenetisch gefeierten "if i was" und "measure of a man" im zugabenteil. letzteres bezeugte eindringlich, wie sich der charme der truppe selbst am ende eines langen konzertabends auszubreiten in der lage ist. sangen alle mit? sicher. ein leichtes wogen ging durch das münchner ampere, das sich gänzlich gefangen sah in den einfachen, aber widerstandsfreien melodien einer band, die dem anspruch nicht auf verklausulierten pfaden folgt, sondern eher auf einer klangspur, die sich durch einen warmen und satten sound auszeichnet, durch ein geschlossenes zusammenspiel, das sich mit athletisch gut fassen lässt. die lustvolle härte des schlagwerks, eine maschinerie, die mehr klackte, als dass sie hiebe verteilte, die grundsteife einer harmonien schleifenden e-gitarre, geführt von andrew parmley, der willige bass von chris parmley, das jammernde harmonium des unbekannten sechsten und schließlich dieses grundierte raunzen am mikrofon, ausgestossen vom sonnenbebrillten frontmann matt chipchase. manchmal glaubte man, der typ würde noch an ort und stelle seine schnapsidee für gut heißen, die ihn mit diesen anderen burschen einst auf die bühne trieb. so zollte ein dicht stehendes publikum young rebel set respekt und anerkennung für ein lustvolles wie abwechslungsreiches set, dem dann doch die alten songs besser standen, weil sie den erinnerungen freudentränen in die augen trieben. doch auch die neuen lieder haben vielfach das hohe mitsing- und mitschunkelniveau, für das man das quintett leicht identifizieren kann. hier wurde zwar nicht der folkrock neu erfunden, aber ein krönchen bekam er verpasst von jungs, die ihre sache mit vollem ernst und großer liebe verfolgen."


Montag, September 28, 2015

neue töne (1574): evan caminiti


klänge aus einer anderen welt, vielleicht nur sphäre, vielleicht nur artverwandtem, weil sich unter den soundschichten so viel vertrautes finden lässt. mal sind es die walsängen gleichen texturen, dann jene art von musikalischer untermalung, die kosmische betrachtung nie langweilig werden lässt. die soundmalerei ist durchlässig, liquide, sie ergibt sich wie von selbst in die jeweils neue seinsstufe. es ist eine wagnisfreie musik und dabei schlüssig, sanft und packend. ihre einvernehmliche art lullt zunächst ein, ohne an spannung zu verlieren, ergänzt in der folge um energetische, kraftvolle muster, die sich im sphärischen ambiente einpassen. die fremde lugt stets hervor. sie ist künstlich und kühn, auf ihre art seßhaft, weil längst in unserer welt angekommen.
 
evan caminiti gelingt eine nachhallende expression der besonderen art. verwandtes lässt sich finden, in der konsequenz aber selten so edel und vollendet. bald blendet man die elektronische komponente aus und wird teil einer tiefen atmung. ein klingeln und klirren durchbohrt den tektonischen drone, ein heben und senken wie unten großen lungenflügeln, der cinematographische effekt darf nicht unterschlagen werden. eine lyrische sequenz schlägt um in einen sirenengleichen anruf, zwischen schmerz und lust, zwischen bitte und schrei. die faszination grabt sich tief und tiefer ins bewusstsein ein. wenn sich die nadel nach bespielen der platte in der auslaufrille befindet, empfängt den hörer eine beängstigende stille und er wird sich anschicken, sie aufs neue zum tönen zu bringen.
 
das album "merdian", das kürzlich auf thrill jockey records erschien, kann als die fortsetzung der beiden soloprojekte des brooklyner musikers dreamless sleep und night dust sowie seines weiteres projekts barn owl verstanden werden. die aufnahmen erfolgten in san francisco und new york und wurden in berlin (mastering) abgeschlossen.


Sonntag, September 27, 2015

eingestreut (870): stars in coma


andré brorsson ist einer jener künstler, die ich am längsten im klienicum präsentieren durfte. bereits vor diesem blog schrieb ich über den damals noch sehr jungen schweden, es folgten verweise 2007 und 2011. mittlerweile feiert das projekt stars in coma sein zehnjährigen bestehen. ich zitiere mich hier mal, um für Euch die wichtigsten eckdaten einzusammeln:
in andré brorsson hab ich bereits ordentlich investiert. darf man das so schreiben? klar, wenn man so viele worte verloren hat über den nie mit liebreiz sparenden schweden, der mit seiner truppe stars in coma seit mitte der nuller jahre von sich reden macht. ich bin den malmöern seit ca. 2006 auf der spur und hatte zunächst über selbstgebastelte cdrs berichtet, neben der frühen ep "gizmo goes to war" aus 2005 auf popkonst recordings, natürlich die wunderbare "my sunshine years" ep aus 2006 (music is my girlfriend) gerühmt sowie jene ebenfalls in 2006 erschienene "velvet mountains" ep, darüber hinaus "monotone of the rain" (actionpop! records, 2006) und in 2008 dann den alle vorwerke samplenden "you're still frozen in time" release (2008).
eine entwicklung war auszumachen, die auch den schreiber bei stange hielt. der frühe lofi fand sich immer mehr ausgeschludert und übergangsweise in sorgsamer elektronik aufgehoben. die technisierung schritt voran und ward bald auf feinstem niveau, jedenfalls soundtechnisch. was sich brorsson tatsächlich leisten konnte, mag man nur ahnen. jedenfalls konnte er immer mal wieder touren und ließ sich auch in deutschland blicken. projekte, hie und da, er hat so ziemlich jedes label mit tonträgern bestückt, das hier rief, zeichneten seinen weg. noch in 2009 überraschten stars in coma mit ihrem disco mutigen "sisters" album, wenig später erschien die single "underneath a fallen leaf" gemeinsam mit the motifs' alexis hall. auch 2011 war die schwedische truppe fleißig und veröffentlichte anfang des jahres die frei zugängliche ep "prototype paradise" (klick), einen monat später stand dann quasi der dritte longplayer im virtuellen regal, "midnight puzzle" erschien im märz auf kingem records. es ist im übrigen die zweite veröffentlichung von stars in coma auf dem recht neuen label, bereits die liedsammlung "and the cloud withdrew from the sky" erschien hier.
"midnight puzzle" ist ein zwischen den stühlen elektro und pop hockendes album. aber es versteckt sich nicht, im gegenteil ist das bunte, zuweilen kreischend laute ein wesentlicher konzeptioneller bestandteil, nicht umsonst kommt einem immer wieder kevin barnes von of montreal in den sinn. die melodien drängen sich auf, eine stärke brorssons seit jeher, die untermalung bietet von aufgeregt bis zu sehnsuchtsvoll alles auf. hibbelnde beats, blecherne perkussion, ein keyboard, das sprünge vollführt und ein sänger, dessen stimme gern eigene wege geht. will sagen, das schräge wohnt ihr nach wie vor inne, besonders wenn in der höhe betont werden soll. ich liebe diesen charme gescheuerten gesang, denn er negiert die perfektionsgedanken, die dem genre immanent sind. und so gelingen brorsson und seinen kollegen mattias lidehäll, håkan carlsson, nicole eklund und johan rydlöv eine reihe zauberhafter songs. schwedenpop mit karibikschauern und eine prise nachtgewitter.
auf beko disques veröffentlichte stars in coma nun ein aktuelles werk. mit sieben tracks wartet "the ghosts were profilic in our minds" auf. wir erahnen erneut fein austarierten elektropop, der sich gern in einer leichten of montreal attitüde offeriert. einen ersten track gibt es bereits für die breite öffentlichkeit, mehr via soundcloud.


Samstag, September 26, 2015

eingestreut (869): matt bauer


der rührige, fast schon umtriebige matt bauer, der eine zeitlang ohne feste heimstatt lebte, (da passt unser beitrag aus 2012: "und wir werden einer welt gewahr, die sich abzeichnet als jene eines ruhelosen, eines wanderers, eines heimstattlosen. denn nichts anderes war bauer in der zeit des songwritings, ohne festen wohnsitz, ständig unterwegs. beispielsweise der opener, gesungen im duett mit jolie holland, kreiert die vorstellung des flugs über die datumsgrenze: "these are just lines on a map / i erase them,” she thinks. “no shape / no time / no, nothing can hold me now." oder "homeward bound" beschreibt den traum von einer rückkehr nach hause. wie auch immer, mit "no shape can hold me now" kehrt bauer auf die eine oder andere weise auch wieder heim."), hat sich mittlerweile in brroklyn niedergelassen. von dort aus startet er auch die promotion seines neuen albums "dream's end". es heißt, wovon es handelt. aufzuwachen und zu verstehen, dass dieses oder jenes nicht mehr gelingen wird. dass liebgewonnene nicht mehr da sind. dass man selbst nicht der geworden ist, der man einmal sein wollte. aber auch davon, dass es ein danach geben muss.
matt bauer hat die palette seiner sounds erweitert. etwas elektrischer, etwas rhythmischer, vielleicht etwas melodischer tritt er auf. zu früheren aufnahmen mit streichquartetten und banjo gesellen sich bass und e-gitarren, glockenspiele und wurlitzer, perkussion und anderes mehr. es klingt, als müssten die vielfachen bilder, die bauer in seinen lyriks entstehen lässt, auch adäquat ornamentiert werden.
leider gibt es noch keinen vorabtrack, so dass wir auf ältere sachen zurückgreifen. crossbill records wird am 13. november veröffentlichen.

Freitag, September 25, 2015

eingestreut (868): cat power (konzert) / joanna newsom (konzert)

die in aller gebotenen kürze zu behandelnden damen finden sich bereits in der überschrift benannt, zudem mit einem leider zurecht im singular verfassten beiwort. denn sowohl cat power, als auch joanna newsom ließen sich je nur zu einem auftritt in deutschland auf jeweils laufenden tourneen überreden.
während chan marshall aka cat power ihr vielleicht ausgewogenstes werk "sun" aus 2012 präsentiert, holt joanna newsom gar zu einem neuen meisterwerk ("divers") aus. die ersten appetithappen daraus lassen mehr als nur spekulieren.
nachfolgend die beiden termine sowie ein paar akustische verweise. früher kartenerwerb sollte kein schade sein.


cat power
04.11.15, berlin, columbia theater

"über sie stand im letzten rolling stone eine glaubhafte rezension des diesjährigen berliner konzerts. ähnlich erlebten wir es gestern. eine routinierte band überläßt die eigentliche arbeit der unterhaltung der dame am mikro. dass sich chan marshall in dieser rolle wohlfühlt: unbesehen, dass es aber nicht genügt, um die anwesenden zu verzaubern: bewiesen. "the greatest" stand auf dem plan und chan gab sich alle mühe, großes dem publikum anzutragen. sie grinste, lächelte, griente, grimassierte und feixte in die runde, warb um freundlichkeit, balancierte die worte und verstieg sich in höhen, die sie manches mal nur halb erklomm, da die rauchgeschwängerte stimme nicht folgte. die ständig brennende fluppe wanderte so vom mann am klavier zu chan, von chan zurück und wurde zum abziehbild eines ereignisarmen auftritts. als headliner haben cat power an diesem abend versagt. einzig chan marshall bleibt zugute zu halten, dass sie sich redlich mühte. und sie gesehen zu haben, ist auch schon was wert...", das klienicum, 12/06




joanna newsom
05.11.15, berlin, admiralspalast

"denn als joanna newsom die bühne betrat, war es um mich geschehen. das anmutig kindhafte, die freude und das strahlen, das sie sendete, gaben mir eine heimstatt. ein verharren war die folge, aus dem ich erst knapp 70 minuten später wieder erwachen sollte. das vielfach zitierte besondere an newsom will ich nicht widerkäuen, aber meine überraschung ob der spielfreude und des enthusiasmus, den die junge dame an den tag legte, zum ausdruck bringen. lächelnd und offen und ohne jede scheu, aber bar königlicher haltung stellte sie ihre bandkollgen vor und gab das spiel frei. wie ihre hände über die harfe fegten, sie streichelten, betasteten, stillten und wieder neuerlich magisch bewegten. wie ihre stimme orte erreichte, von denen wir nichts wissen, wie sie kiekste und jubilierte und endete, wo wir dank ihrer einen kurzen augenblick sein durften. wie sie beschrieb, mäanderte, sich verstiegt und dennoch gestärkt zurückkehrte, wie sie ertrug, erschuf und teilhaben ließ, unglaubliche schönheit, verstörtheit.", das klienicum, 09/07

Donnerstag, September 24, 2015

ein (p)fund mp3 (510), teil 2

die ep "were we ever here" verstehen wir als ein signal für eine nachhaltige rückkehr, die shoegazer aus brighton mit einigen neuen songs ab 25. september auf club ac30, ein beispiel: air formation:


über sechzigtausend haben sich den neuesten track vom album "ones and sixes" bereits angehört, vielleicht ist er dennoch für einige von Euch noch neu, sub pop veröffentlichte vor kurzem: low:


es ist ihr erstes livealbum, es hört auf "live at 09:30" und beinhaltet 13 tracks, aufgenommen in washington, anfang september erschien das teil als 3lp set und sollte bei jedem fan zu finden sein, einen ausschnitt daraus stellt "did you see the words" dar: animal collective:


da hätte ich mich ein wenig verschätzt, "all across this land" ist ihr achtes studioalbum und wird am 02. oktober via vagrant records bzw. lojinx veröffentlich, bitte qualitätstest selbständig durchführen: blitzen trapper:


dann wollen wir Euch noch diesen vierer aus leeds vorstellen, der sich einer mischung aus psych und garage verschrieben hat und gerade seine zweite single an den start gebracht hat: chaika:


große pläne mit neuem album gilt es erst im neuen jahr umzusetzen, aber so ein paar kleine aufmerker spendiert uns der soulumwehte alt.country heroe dennoch heuer, seid aufmerksam, bei allem: jeb loy nichols:

ein (p)fund mp3 (510)

man hätte es nicht vermutet, aber die beiden the burning hell heroen vollendeten jüngst ihr erstes gemeinsames album, umso größer die freude über "don't believe the hyperreal", aus dem es einen ersten ausschnitt zu hören gibt, ab november via bb*island bzw. headless owl: ariel sharratt & mathias kom:


ein release, auf den wir uns ebenfalls sehr freuen, ist "all odds end", der am 16. oktober via slumberland records erscheinen wird, der fünfer aus oakland steht auf unserer begeisterungsliste ganz weit oben: the mantles:


der fünfer aus san francisco (oder l.a.) um van pierszalowski legt nach und zwar mit der "up up up" ep, die am kommenden freitag erscheinen wird, zitieren darf man daraus mit dem titeltrack: waters:


darüber muss man sich wohl erst einmal in ruhe informieren, auf jeden fall stehen im herbst gleich drei neue alben des sf-diy-helden an, unter anderem "4 new cuts", aus dem wir hier einen ausschnitt präsentieren: kelley stoltz:


mit "look around" ist die anthology überschrieben, die via 23 titel versucht, die karriere von bret lunsford, heather lewis und calvin johnson einzufangen, stichworte: label k, olympia washington, ab 20. november auf 2 lps(domino): beat happening:

Mittwoch, September 23, 2015

eingestreut (867): futurebirds


im august hatten wir bereits auf das neue futurebirds album "hotel parties" hingewiesen. mittlerweile gibt es auch einen ersten track for free. darüber hinaus lässt sich auch ein album stream finden. wer also vor dem offiziellen start am 25. september, das teil erscheint über easy sound recordings, reinhören möchte, dem sei z.b. paste magazine empfohlen. nun aber der titeltrack und in bälde mehr zur band aus athens, deren neuling den nachfolger zum 2013er "baba yaga" gibt. viel spaß!

eingestreut (866): palmas


es ist ihre debüt ep, sie heißt "to the valley", und sie wird am 13. november auf lost colony music erscheinen. palmas zeichnen für einen sound verantwortlich, der sich sowohl der moderne, als auch der rührigen vergangenheit, höre rock, höre surf, verspricht. die truppe stammt aus philadelphia und besteht aus eric camarota – bass, matthew young – guitar, adam cantiello – guitar, kurt cain – vocals/organs und pat degan – drums. hört mal rein, es ist erst der anfang, wovon auch immer. demnächst sicher mehr.

Dienstag, September 22, 2015

eingestreut (865): daniel norgren (tour, präsentation)


es ist noch etwas hin, aber auf die kommenden konzerte von daniel norgren im neuen jahr möchten wir Euch bereits heute aufmerksam machen. nicht zuletzt, weil wir in kürze tickets für die einzelnen stationen verlosen werden.

zur einstimmung erlauben wir uns unseren konzertbericht aus dem jahr 2013 zu zitieren, der das können und die besondere aura des musikers einzufangen suchte:
der schwedenblueser hat bereits manche kurve in deutschland gedreht und dabei viel zuspruch erhalten. nicht umsonst. was der baumlange kerl auf die bühne bringt, ist aller ehren wert. saftig und grollend kommt der deltaverschnitt daher. und während auf der alten klampfe 12bar exempel statuiert werden, klopft norgren nebenher noch fleißig den beat in sein kleines drumensemble, das er mit den füssen bedient. es ist schon eine schau, wie er dort vor einem sitzt. den kopf fasst zwischen den knien, die auf und nieder springenden beine, die konzentriertheit auf das gitarrespiel und schließlich das im gesang verzerrte gesicht. die artikulation ist so mienenversessen, es wäre vermutlich leicht, wort für wort zu ermitteln, wenn man lippenlesen müsste. an norgrens seite der basser anders grahn, der seinen kollegen immer wieder auch im backgroundgesang unterstützt. es ist ein dolles, schnell für sich einnehmendes paar. flink bewegen sich die zwei auf hypnosebedingungen zu. die pointierte spielweise norgrens setzt tupfer um tupfer, die aneinandergereiht mehr als nur eine notenfolge bilden, vielmehr reichern sie die phantasie an und erzeugen konzentration.
der belebte bass flankiert die unternehmung und der in harmonie verbundene gesang der beiden protagonisten vollendet den segenreichen fluch des abtrünnigseins, des sich verlierens. schon ab dem zweiten song "howling around my happy home" fühlt man sich abgeholt auf eine reise in eine robert johnson welt aus schwüler hitze, moskitoattacken und einem erbe, das sich nur mit musik bewältigen lässt. norgrens set greift fast hälftig auf das letzte album "buck" zurück, das in diesem jahr erschienen ist. höhepunkte sind zum beispiel songs wie "once a queen" mit einer fast schon lieblichen melodien, "black vultures", einem stomp ähnlichen aufrüttler oder "putting my tomorrows behind", einem countryesken schleicher, da norgren sein leicht angeknarztes organ so richtig im zwiegesang mit kollege grahn (der im übrigen auch mit herrlichem mienenspiel aufwartete) ausfahren konnte. "whatever turns you on" holte kurz vor dem ende noch einmal alles heraus. klopfend und mit aufgezogener stimme grimmt sich norgren durch den flotten blues. aus dem hintergrund kippte ein zweiter kompagnon ein paar schalter, dreht an potis und sorgte so für einen dichteren sound. das ging sofort in die beine. bewegung, die sich im publikum wiederfand. mit "steh doch mal auf!" kam denn auch aus dieser richtung der mit abstand mieseste kommentar des festivals. als sich norgren schließlich tatsächlich erhob, konnte man sich der größe und mächtigkeit dieses kerl kaum entziehen. sein freundliches lachen aber stand über allem. danke, mann!
am 16.10. wird das neue, mittlerweile sechste album norgrens erscheinen, "the green stone" wird auf caroline international veröffentlicht. es handelt von orten und menschen, deren jeweilige geschichten sich auf dem grund der seele in ganz spezieller weise abgebildet haben. neu: der blues wird heuer auch mittels hammondorgeln eingefangen. ein beispiel:



29.01.2016, Hamburg, Uebel & Gefährlich
30.01.2016, Berlin, Lido
31.01.2016, Leipzig, UT Connewitz
02.02.2016, Köln, Kulturkirche
23.02.2016, München, Ampere
26.02.2016, Schorndorf, Manufaktur
27.02.2016, Dortmund, Konzerthaus

Montag, September 21, 2015

glotzt nicht so romantisch (645): john grant / lloyd cole / lou barlow

beim aufarbeiten der email-nachrichten und sonstigen newsflut stachen mir u.a. einige bewegte bilder ins auge. ich teile das nach und nach.
der track "disappointing feat. tracey thorn" entstammt dem neuen album "grey tickles, black pressure", welches am 09. oktober via bella union bzw. partisan records veröffentlicht wird: john grant:



man kennt ihn von sebadoh und dinosaur jr., nun hat der vielseitige musiker sein drittes soloalbum an den start gebracht, "auf brace the wave" findet sich auch "repeat", zu welchem ein video gedreht wurde: lou barlow:



mit "1d" trat anfang september der britische singer/songwriter mit einem elektronikalbum an, es handelte sich um matrial, das für eine andere session über blieb, das video von "renes" wurde von chris hughes gedreht: lloyd cole:

Sonntag, September 20, 2015

neue töne (1573): susie asado


susie asado, wobei sich der wissende selbstverständlich vor allem jospeha conrad, die in berlin lebende kanadierin, vor augen führt, hat ein neues album herausgebracht. es heißt "state of undress" und erschien vor kurzem auf pop up records. wer eine platte von susie asado in den player schiebt, muss eine mischung aus kunstlied, minimalfolk und pop erwarten. die künste der zwanziger jahre, eine liebe zum jugendstil, wie er sich schlicht ornamentiert und mit eigenwilligkeit präsentiert, findet man genauso. doch über diese kenntnisse hinaus, überrascht auch heuer das um frau conrad geschlossene kollektiv. das hat zum einen mit der lyrischen klarheit und zugleich finesse in der bildhaftigkeit von josepha conrad zu tun, zum anderen mit dem zusammenspiel des dreiers, der sich für diese platte formierte. neben der hauptprotagonistin, die für gitarre, casio, bass und ukelele sowie für den gesang verantwortlich zeichnet, spielen alicja adamczyk (violin, gesang) und ariel sharratt (klarinette, casio und anderes mehr), die wir vor allem von the burning hell, aber auch von ihren vielfachen arbeiten mit eben susie asado kennen, auf.

"state of undress" ist eine schier endlose aufzählung dessen, was man sein könnte, was man sein wollte. die wünsche offerieren möglichkeiten, verpasste chancen, vielleicht aber auch nur den mut zu schabernack. die welt von josepha conrad ist stets doppelbödigkeit, ohne den hörer verführen zu müssen. er geht freiwillig mit, denn die lieder der conrad sind schmiegsame, kuschelige wesen. sie bohren sich erst geraume zeit später von hinten durch die brust ins auge. und manchmal benennt die künstlerin denn die dinge auch oder gibt ihnen neue namen oder wendet sich dir zu, um zu sagen, dass dieses oder jenes nicht das ist, was du vermutet hättest. kleine geschichten benutzt sie als sprungbrett, um aus einer pfütze in einen ozean hinüber zu hüpfen. josepha conrad vermeidet den erhobenen zeigefinger, die dynamik und vitalität ergeben sich aus sehr einträglichen melodien, wunderbaren, kleinteiligen, gefügigen arrangements, maßvollem harmoniegesang und viel, viel klarheit. in "citizen" etwa stimmen die kolleginnen in einen wohltemperierten chor, etwas bass, gitarre und perkussives anschlagen genügen, um für atmosphäre zu sorgen.

josepha conrad hat mit ihrem projekt susie asado einmal mehr bewiesen, dass sie aus der bewegten szene der singer/songwriter mit anspruch nicht wegzudenken ist. sie hat längst übliche grenzen überschritten, sowohl im geografischen, als auch im sprachlichen, gedanken formenden sinne.

Samstag, September 19, 2015

neue töne (1572): ezra furman


ein neues album von ezra furman stand an, "perpetual motion people" erschien im sommer auf bella union.
ezra furman produzierte sich im vorfeld dieser veröffentlichung, seiner dritten in solo, äußerst viral im netz, zumeist promotete er "perpetual motion people" in frauenkleidern, das queere und zwischen den geschlechtern wandelnde ist ihm anheim. das auffällige und verspielte findet sich auch in der musik wieder. einschlägige refrains mit erkennbarem mitsingcharakter, die popnote ist nicht zu übersehen, dazu erfrischende arrangements, die der ruhelosigkeit des burschen durchaus gerecht werden. ein hibbeliges schlagwerk, eine lustvoll geführte orgel mit unzähligen instrumentalen möglichkeiten, dazu der grelle gesang, man kommt nicht aus und fühlt sich alsbald in diese welt hineingezogen, fast wird man übermannt von ihr. sie lebt von der melodie, die zumeist direkt ins ohr geht, so dass man einige lieder bald auf den lippen führen kann. schwerer fällt es zum ende hin, wenn sich die harmonien etwas zu verstricken wissen, und man an eine gewisse of montreal vertracktheit erinnert wird. doch lustvoll bleibt es allemal und so schlägt man mit dem handrücken gegen die stirn und haucht ein leises "omg!" die vielfalt der nummern vom flotten reisser, über eine charlestonnummer bis hin zur ballade machen diesen tonträger am ende vor allem eins: liebenswert. furman hat einmal mehr bewiesen, dass er längst für die große bühne zu schreiben in der lage ist. aufgenommen wurde das album in chicago, unterstützung erhielt er nicht von the harpoons, seiner alten band, sondern von der neuen mitstreiterschaft namens the boyfriends.
eine kleine nachricht bekommen wir an dieser stelle noch unter. ezras bruder jonah, der sich in seinen texten selten so offen wie ezra zeigt, hat seine band krill leider in den sand gesetzt. wir trauern nach.

Freitag, September 18, 2015

neue töne (1571): crystal shipsss


die beschäftigung mit dem neuen album von crystal shipsss hat große freude bereitet:
gewittrig zittern die gitarren, das drumming ist flott, agil wie ein satter regenschauer, die stimme ist im kopf verhangen und senst durch den treibenden soundbrei. schon der start des albums ist voller überraschungen. spacige klänge verhängen den himmel, nur noch apathisch die perkussion, es bleibt ein gesang, der dem arrangement treu nach oben strebt. ambient und doch gefangen, verloren im eigenen kosmos, als gäbe es andere galaxien nur in der vorstellung. 
über mehr als sieben minuten mäandert der zweite track des albums "i will see no moon no sky" von crystal shipsss. ahnungen streifen vorbei, geteilte phantasie. hier nicht von kopfkino zu sprechen, wäre ein frevel an der arbeit der band um jacob faurholt. das album erschien am 01. juni auf raw onion records und weist weit in die zukunft, die längst vergangenheit ist. die schnittstelle zwischen elektronischer und akustischer musik verschwimmt zwischen den verhaltenen drones, den gitarrenläufen und den störgeräuschen, die sich in ausgeprägter selbstverständlichkeit einfügen. die fetten ansagen, ausgestossen von einer sechssaitigen, die stets nach präsenz sucht, werden konterkariert vom gesang faurholts. 
diese geschliffene atmosphäre hält keinen hochglanz bereit, sondern arbeitet sich an den emotionalen tiefen ab. mit william kudahl sorensen, jens christian madsen und vor allem aidan baker hat faurholt auch heuer hervorragende mitstreiter gefunden, die seiner vorstellung von poesie im strittigen raum mehr als gerecht werden. "drum", mit zehn minuten der längste track auf dem release, erweist sich als ein dräuendes, beängstigendes etwas, das sich schwebend breit macht und nach dem ort, an dem du dich befindest, auch von deiner seele besitz ergreift. schillerndes gitarrengewerk blendet den gleichförmigen ton, darunter mischt sich geflüstertes. 
2014 muss es in berlin also nicht ganz so doll gelaufen sein für faurholt. mittlerweile lebt er wieder in der heimat, er kehrte nach dänemark zurück. die musik ist stark, aber man wünscht dem musiker dann doch auch etwas erleichterung. versöhnlicher klingen zumindest die letzten beiden tracks. dringend reinhören, bitte.

Donnerstag, September 17, 2015

eingestreut (864): alasdair roberts


wir möchten gern noch etwas die kommende tour von alasdair roberts (daten ab 06. oktober siehe links) in szene setzen. da kommt uns mit "missed flights and fist fights" eine veröffentlichung ganz recht, die der schotte dann hoffentlich mit sich führen wird. es handelt sich dabei um einen acht tracks umfassenden release, den roberts mit den chicagoer musikern brad gallagher und bill lowman (aluminium group) einspielte. das unten stehende "rocking the cradle" ist ein erster, hervorragender ausschnitt daraus. aufgenommen wurde auf einem 24-track 2-inch tape, ohne jegliche computerunterstützung, dagegen gesetzt wurde "a line-up of synth, keyboards, heavy fuzz guitar, psychedelic jew's harp, throat singing, accordion, 'cello, drums, guitar and voice", wie es bei roberts heißt. bierselig soll es zwar gewesen sein, aber die irischen und schottischen songs, aber auch die amerikanischen wurden mit höchster konzentration und nicht aus einer bierlaune heraus eingespielt. zu hören gibts das ganze auf einem auf 500 stück limitierten vinyl.

eingestreut (863): dave heumann (arbouretum)

liebe leser, es tut mir leid, aber ich bin immer noch eher off-, denn online. mein anbieter vertröstet mich bzw. kommt in sachen lieferung nicht seinen versprechungen hinterher. alles, zudem ich gerade in der lage bin, ist vor allem eins: rudimentär. bleibt mir dennoch treu, denn in bälde wird es hier sicher wieder ganz normal weitergehen.


der heutige hinweis gilt dave heumann, dem kopf der baltimorer band arbouretum, die gerade ein jahr pausiert. in dieser zeit schrieb heumann aber fleißig weiter, so dass er uns am 16. oktober (thrill jockey) sein erstes soloalbum "here in the deep" vorstellen kann. mit am start waren walker teret von lower dens, jenn wasner von wye oak und hans chew von d. charles speer & the helix. den mix übernahm john parish. einen ersten track zum antesten fügen wir bei. have fun.

Mittwoch, September 16, 2015

eingestreut (862): mile me deaf


 ein kleiner beitrag nur, ich hoffe, ab morgen wird es dann wieder etwas besser. die wiener truppe mile me deaf mit einem neuen video, demnächst auch auf tour!



Dienstag, September 15, 2015

eingestreut (861): the noise figures


meinen internetanbieter interessiert meine defekte dsl-leitung seit mehr als einer woche nur sekundär. von der welt abgeschnitten, erkundige ich mich eher in die tiefe, denn in die breite. das kann meiner zukünftigen blogarbeit nicht abträglich sein. glaube ich heute. das tägliche entdecken läuft allerdings auch weiterhin parallel, so dass ich neben einigen ausführlichen betrachtungen auch viele, viele tips im köcher haben werde. vielleicht ja dann in bälde wieder mit ordentlicher onlineverbindung.

die kurze empfehlung für heute betrifft eine band vom inner ear label. die griechen hatten bereits in der jüngeren vergangenheit ein geübtes händchen bewiesen. mit the noise figures fördern sie ein duo, das mit "aphelion" sein zweites full length vorlegen wird. es erscheint ende september.

Montag, September 14, 2015

zu gehör getragen (194)

ganz interessant, wie das leben so ohne internet funktionieren kann. vieles verändert sich, die wahrnehmung wird auf angenehme weise geschult. auch musik zu hören wird wieder zu einem konzentrierteren vorgang. kein wunder also, dass ich über einige alben was zu sagen habe. hier in kürze ins tablet gedroschen, demnächst ausführlicher.

evan caminiti - meridian (2015)
> eine von gravitation befreite soundlandschaft, die den hörer auf eine reise in die unendlichkeit schickt, elektronische musik, die nicht steril klingt, sondern lediglich eine andere art von projektionsfläche aufbietet, 3,5-4/5 

ezra furman- perpetual motion (2015)
> aufgeregtes und aufregendes popalbum, das wie kirre um sich selbst kreist und dabei in immer größeren radien ausschlägt, was es dabei erwischt: den hörer mit einer entschlossenen of montreal variante, 3,5/5

young heart breaks - america (2015)
> popschmiss mit überraschungscharakter, weil variabel und doch so einfach, kompositionen, die tragen und aufwertung lediglich durch nachdruck wie etwa durch unpeinlichen bläsereinsatz erhalten,  3,5-4/5

van kraut - strahlen (2015)
> mit selbstverständlichkeit werden gedanken bebildert, die anderenorts für nicht wert gehalten würden, selbst peinlichkeiten setzt man prägnant in szene, das funktionier indirekter akustikbrisanz erstaunlich oft, 3/5

Sonntag, September 13, 2015

eingestreut (860): james elkington & nathan salsburg


photo by joan shelley

dass die abhängigkeit zu einer funktionierenden dsl-verbindung so groß ist, merkt eben erst dann, wenn man nicht mehr über sie verfügen kann. ich bin nach wie vor stark limitiert in meinen möglichkeiten. schlimm gerade jetzt, da sich nach dem urlaub so einiges angestaut hat. dennoch möchte ich wenigstens dies oder jenes kurz aufgezeigt haben, evtl. kann ich es später ergänzen, vervollständigen, beenden
james elkington & nathan salsburg sind ein gitarrenduo, welches mitte september sein zweites album veröffentlicht wird. "ambsace " erscheint dann auf paradise of bachelors und klingt, wie das label richtigerweise schreibt, wie das ende des sommers. nachfolgend der stream zum neuen werk der zwei. 

Samstag, September 12, 2015

zu gehör getragen (193)

wilco - star wars (2015) 
> grundtypischer sound der amerikaner, die heuer mit einem überraschungscoup an die öffentlichkeit traten, wovon der titel noch das auffälligste merkmal war, der rest ist einträgliche konvention, 3/5

yo la tengo - stuff like that there (2015)
> gewohnt stark, am cover, an neuauflagen, an frisch aufgenommenem, der dreier aus hoboken bleibt dabei unwiderstehlich, in dem er sacht, ganz sacht abhebt, ohne je den bodenkontakt zu verlieren, wahre liebe, 4-4,5/5

alasdair roberts - s/t (2015)
> so verbunden der barde auch mit der tradition scheint, so unabhängig zeigt er sich im matten, freundlichen glanz seiner kompositionen, die ähnlich lang überdauern werden wie ihr fundament, 4/5

peter broderick - colours of the night (2015)
> dass ihm neben den vielfachen aktivitäten stets noch solche musik gelingt, unterstreicht die klasse des umtriebigen künstlers, der sich mit diesem album wieder seinen wurzeln nähert, gefühlvoll und mit viel raum zum atmen, 3,5-4/5

Freitag, September 11, 2015

glotzt nicht so romantisch (644): julia holter

nach wie vor ohne vernünftige internetverbindung kann ich zumindest kleines, feines anbieten. so auch das neue video von julia holter "sea calls me home ", welches davon handelt, sich von dingen zu befreien, die einen gefangen halten können. so die erstaunliche künstlerin, deren neues album "have you in my wilderness " am 25. september erscheinen wird.

Donnerstag, September 10, 2015

neue töne (1570): aaron ross


die nachfolgende notiz habe ich schon eine halbe ewigkeit in meinen entwürfen, ich kann/muss sie heute fast unbearbeitet verwenden, nachdem ich seit gestern auf heimisches internet aufgrund störung auf unbestimmte zeit verzichten muss. dennoch eine sehr dicke empfehlung.
aaron ross wuchs in grass valley/nevada city auf. die dort beheimatete lokale szene ist der grundstock seines eigenen musikalischen schaffens. vielleicht weil hier abseits der metropolen auf ganz tradierte weise musik gemacht wird, ist auch aaron so ein bescheidener mensch geblieben. sein output ist wirklich enorm, doch wahrgenommen, also im größeren maßstab, wurde er nun wirklich nicht. er ist auch nicht sonderlich daran interessiert. zumindest macht er keinen extra-rummel. er will lediglich seine musik spielen. dazu muss er nicht nach new york oder in eine andere metropole, wo vermeintlich der bär steppt. allein durch das internet würden sich etliche neue türen öffnen, diese chancen möchte aaron auch explizit nutzen. allerdings verwehrt sich der musiker gegen all die vereinfachungen, die dieses medium auch mit sich bringt. songs downloaden, auf ganze alben verzichten zu können, usw. nicht ganz einfach auch unter dem aspekt, sich und seine vorstellungen dabei ebenfalls in frage zu stellen.
americana im weitesten sinne, schon auf seinem debütalbum "on the hallelujah side " zu hören. die doppelbödigkeit seiner texte, ihre lyrische schärfe bringen ihm vergleiche mit bob dylan und ähnlichen heroen ein. seine musik verändert sich im laufe der jahre, von album zu album. die ängste der adoleszenz werden abgelöst von den problemstellungen des familienmenschen, die ganz neuer ausdrucksformene bedürfen.
2013 erschien mit " bliss" sein vorerst letztes solowerk, es steht vielen vorgängern in nichts nach und ist zugleich ein hervorragender einstieg, um sich mit dem burschen zu befassen. 

Mittwoch, September 09, 2015

zu gehör getragen (192)

kristin mcclement – the wild grips (2015) 
> es ist ein album voller konvention und dabei so stark, so austariert, so brillant im songwriting, so vielschichtig in der kostümierung, so blendend vorgetragen, und dabei auf seine weise so unaufgeregt, weise und reich, 3,5-4/5 

the sandwitches – our toast (2015) 
> ein album voller wehmut und melancholie, wenn man weiß, dass die drei mädels auseinander gehen, dabei legen sie hier einmal mehr anrührende musik vor, die sich genreuntreu vertäut sieht und mit liebe blendet, 4/5 

exkimeaux – o.k. (2015) 
> gelebte empathie und offenheit im umgang mit den eigenen gefühlen, von gabrielle smith kann man lernen, auch wie gute songs funktionieren, wie man eine band stabilisiert, die einer so klar ausgerichteten frontfrau folgen muss, 3,5/5

heartless bastards - restless ones (2015)
> auch das fünfte album beschreibt den konsequenten weg von einer krachledernen garageband hin zu einer, die locker stadien begeistern könnte, wenn sie es wollte, doch ein fünkchen hoffnung schaut immer wieder durch den rohen notenverhau, 3-3,5/5

Dienstag, September 08, 2015

eingestreut (859): andy mcleod


die erläuterungen, die uns dying for bad music an die hand gibt, sind recht spärlich. in sachen andy mcleod findet man heraus, dass er sich als zeitweise als bauer verdingt, sich vornehmlich aber als musiker und bildender künstler versteht. die bekannten heroen in sachen american primitivism waren es auch, die den in philadelphia lebenden inspiriert haben, selbst zur gitarre zu greifen, jack rose und pelt, john fahey. auch nicht von ungefähr gibt es einen track namens "song for basho", der sich hier auch angefügt zeigt, weil er wirklich ausdrucksstark ist. er beweist die behende spielweise mcleods, seinen melodiösen schwung, als auch die präzision, die ausgefeilte rhythmik, das gespür für stimmungen. ihm gelingt ein liquides stück, das immer wieder auch für aufmerker sorgt.
"forge the valley" heißt eine auf 61 stück limitierte cdr veröffentlichung, die von dying for bad music vorangetrieben wurde. der release aus dem vergangenen juni ist wie stets aus diesen breiten in einem schicken folder versteckt. 

Montag, September 07, 2015

eingestreut (858): childbirth


dass uns die band childbirth am herzen liegt, hat vor allem damit zu tun, dass die mischung der teammitglieder einfach brisant ist. die mädels haben eine vergangenheit bei pony time (stacey peck), tacocat (bree mckenna) und natürlich chastity belt, die stimme von julia shapiro ist unverkennbar und einfach unter die haut gehend. "nasty grrls" aus dem kommenden album "women's right", welches am 02. oktober auf suicide squeeze records erscheinen wird, hatten wir Euch bereits vorgestellt, nun wird mit "let's be bad" nachgelegt. und wenn man den damen etwas abnehmen kann, dann das. die wenig leisen wahrheiten flüstern sie dir zunächst ins ohr, um sie später noch einmal brüllend an den mann zu bringen: Ihr wisst schon warum. der dreier aus seattle ist eine wohltat in der aktuellen landschaft, kernig und geradeaus

Sonntag, September 06, 2015

eingestreut (857): brave baby


photo by landon neil phillips

brave baby legen nach, das zweite album "electric friends" erschien am 14. august. die musik sei "cosmic rock", die lyriks "spacey-vibey" schreibt die unterstützende organisation hearts & plugs, aufpoliert und auf höchstem energielevel. fast ein wenig beängstigend. wäre da nicht die erinnerung an das jahr 2012, in dem die truppe ihr debüt vorlegte und wir bereits verweise streuten. zwei tracks stehen nun als einstieg zur verfügung und sie belegen die aussagen des labels. der pop trägt universelle züge und fühlt sich auf breitem raum zuhause. die synthies staffeln sich, das schlagwerk bietet sich gedämpft an, die e-gitarren zucken auf, der gesang dominiert, zuweilen in der kopfstimme, stets mit emotionaler präsenz.
der fünfer aus charleston besteht aus christian chidester, jordan hicks, keon masters, steven walker und wolfgang zimmerman.

Samstag, September 05, 2015

glotzt nicht so romantisch (643): two bears north (tour)


kleine empfehlung aus dem devil duck records umfeld: two bears north. dort wurde das trio um sophiel heppell eingetütet, und eine weitere tour steht schon an, nachdem man bereits einige kilometer, auch in deutschland, abgerissen hatte. lasst Euch anstecken. "comeocean" hieß ihr debütalbum, es wurde heuer vom deutschen label aufgelegt und muss natürlich an die frau, an den mann gebracht werden. nachstehend die daten. dazu gibt es ein video aus dem letzten jahr zum kennenlernen.

24.09. Hamburg - DevilDuck "Sweet & Salty" @ Café May (16 Uhr)
24.09. Hamburg - Reeperbahn Festival
25.09. Hamburg - Canada House (12:30 Uhr)
25.09. Leipzig - Wärmehalle Süd
26.09. Hannover - Ladencafé Linden Nord
27.09. Münster - Gleis 22
30.09. Hannover - Rocker

glotzt nicht so romantisch (642): have your ever seen the jane fonda aerobic vhs?


die finnen von have your ever seen the jane fonda aerobic vhs? hatten wir bereits im programm, das war im november des vergangenen jahres: "für den schrägsten bandnamen bewerben sie sich allemal, allerdings nutzen die mädels ein weiteres alleinstellungsmerkmal, garagepunken ohne gitarren, die neue single gibts inklusive." nun wird endlich single nummero zwei nachgelegt, sie heißt "family man" und läutet das debütalbum "teenage sweetheart", welches am 11. september erscheinen wird, ein. in der heimat haben sie bereits für einige furore gesorgt, das wird im rest europas sicher auch bald der fall sein.

Freitag, September 04, 2015

eingestreut (856): alasdair roberts (tour, präsentation)


eine außerordentliche freude ist es uns, diesen herrn präsentieren zu dürfen. der schotte alasdair roberts, der sich bereits durch seinen frühen alben wie dem debüt "the crook of my arm" oder die nachfolgenden alben "farewell sorrow" und "no earthy man" einen namen machte, legte heuer mit einem selbstbetitelten werk nach und begibt sich damit auf reisen (tourdaten siehe unten). roberts einzufangen, gelingt es damit auch nicht, wenngleich er einem mit haut und haaren gegenüber stehen wird. zu weitläufig sind seine aktivitäten, zu verschlagen die musikalischen winkelzüge, die er bereits getätigt hat. da sind die frühen aufnahmen mit der band appendix out, einhergehend mit den ersten veröffentlichungen auf drag city, das label, das noch immer seine werke auflegt, da sind die bislang acht soloalben, wovon ein jedes seinen ganz eigenen charakter trägt, sei es, weil es sich traditionellen folksongs widmet oder ganz den eigenen liedern, da sind die vielfältigen kollaborationen u.a. mit will oldham, rm hubbert, isobel campbell, mit jason molina, mairi morrison (klick), james yorkston, jackie oates und vielen anderen mehr. da sind die nebenprojekte, die roberts betreibt wie u.a. die band black flowers (klick) mit alex neilson, lavinia blackwall und michael flower, oder das wunderbare ensemble the furrow collective (klick), mit dem er erst in 2014 unterwegs war.
nehmt diese gelegenheit wahr, einem echten troubadour gegenüber zu treten!



06.10.2015 Rees-Haldern, Haldern Pop Bar
07.10.2015 Berlin, Monarch
08.10.2015 Aachen, Musikbunker
09.10.2015 Saarbrücken, Sparte 4
10.10.2015 Schorndorf, Manufaktur
11.10.2015 Freiburg, White Rabbit
15.10.2015 München, Unter Deck

Donnerstag, September 03, 2015

eingestreut (855): steal shit do drugs


photo by marianne spellman

im begleittext des labels help yourself records zur veröffentlichung der kassette von steal shit do drugs heißt es lapidar: "the members of ssdd have been in other people’s bands and done other peoples’s drugs. now they are in their own band and do their own drugs. the debut ep from seattle’s favorite children will be released july 15th on help yourself records." die musik der band ist ordentlich angekickt, sprechen wir von punk, sprechen wir von rock 'n' roll, von ordentlich juveniler power. wir müssen aber auch diesen fett bass erwähnen, die scheppernde schießbude, den garstigen gesang. das will man hören, glaubt es! der vierer besteht aus erika mayfield, kennedy carda , kimberly morrison und pete capponi. herrlich ungeschlacht!

Mittwoch, September 02, 2015

listenterror: die besten konzerte 2015

die münchner szene, aber auch das großstädtische umland sind vital. man kann ständig und überall auf wirklich lobenswerte aktionen treffen. so hatten wir in den vergangenen monaten immer wieder gelegenheit, dieses oder jenes konzert mitzunehmen, von dem es im blog keinen ausführlichen bericht gab.


so traten beispielsweise in einem privaten geviert, unweit freisings, uphill racer und the apartment orchestra auf. mit ca. fünfzig besuchern war das kleine areal gut gefüllt und all die neugierigen fanden sich unter einem großen baum ein, an dem wie bereits im vorjahr gelbe badeenten baumelten, die schließlich diesem kleinen festival auch seinen namen gaben. mit uphill racer trat fast schon eine münchner institution auf, die allerdings selbst einen ordentlichen anfahrtwegs hat. doch in der bayerischen hauptstadt sieht man oliver lichtl immer wieder. während er dort zwingend sein keyboard und zuletzt auch eine steeldrum mit an den start bringt, sahen sich seine lieder nun lediglich von einer gitarre begleitet. ganz still musste es sein, dass die worte ihren weg fanden, dass sich die stibitzten noten von der akustischen aus unters volk mischen konnten. und wie dann die dämmerung kam, wunderbar. etwas belebter wurde es später bei dem nürnberger duo the apartment orchestra. die beiden folkstampften sich durch ein aufgewecktes set, das sofort bei den zuhörern ankam. hier die krachend kratzige stimme von flo kenner, dort der sanfte, kehlige gesang von linda rum, hier die treibende ukulele, dort die ausgleichende gitarre, hier die moritat, dort der vorwärtsfetzende indiefolk. ein fürwahr engagierter vortrag am mittlerweile längst entfachten lagerfeuer. ein toller abend, herzlichen dank noch einmal an gastgeber flo!



einige wochen später sahen wir g.rag & die landlergschwister im innenhof des münchner stadtmuseums. die institution g.rag & los hermanos patchekos potenziert quasi. eine schau, eine g'schicht, wie man sie kaum erzählen kann. denn wer wird glauben, dass die bajuwarische heimatmusik auch für das soundverwöhnte ohr etwas hergibt. und zwar eine menge. und das ist nicht etwa ein weiterer aufguss der blechblasmania, die gerade so etwas wie einen kultstatus erreicht hat. das hier ist geerdet und voll mit tradition und versucht erst gar nicht die wurzeln zu verstecken und versucht erst gar nicht, etwas ganz besonders neues daraus zu machen. vielmehr fährt ein frischer wind durch die noten. schauts nur recht genau hin, wer sich da alles unter den musikern zeigt, hörts nur genau hin, wie großartig sie sind.


mit den acher brüdern, die bei the notwist eine festanstellung wissen, sahen wir widerum einige wochen später quasi altbekannte wieder. denn sie sind auch mitglieder der hochzeitskapelle, eine der jüngsten inkarnationen hiesiger musikgenossenschaften. auch wird auf heimatliche klänge gesetzt, diese erfahren aber durchaus eine bearbeitung. an anderer stelle schrieb ich lax: "was die hochzeitskapelle dargeboten hat, war der hammer. wie gesagt, ich habe immer nur bruchstückhaftes oder hie und da einen song mitbekommen, aber das zusammenspiel dieser ausnahmemusiker zu hören, die variabilität ihres spiels, das punktgenaue aufeinander eingestimmtsein, wahnsinn! die verquickung von tradition und moderne fand sich selten gelungener, als würde man eine bajuwarische suppenschüssel, schön in weiß-blau, hernehmen, aus der heraus das manderl direkt in die große, weite welt blickt. das können die bayern, jawoll." dieser abend wurde von thisell abgeschlossen, die schwedische band hatte erst monate zuvor bei uns daheim aufgespielt. sie wurde sehr herzlich an diesem lauen sommerabend im englischen garten unweit des friedensengels empfangen: "der peter von thisell hat dann doch etwas unter der herausforderung gelitten, gegen eine so große masse anzusingen. da war die stimme häufiger brüchig und den zuweilen hohen tönen nicht gewachsen. dafür war die musik umso feiner gesponnen, die melodica fand ich zum beispiel ein sehr belebendes element." ausführlicher findet Ihr dieses konzert im kulturforum, hier der link. ach ja, der abend wunderbar in szene gesetzt und organisiert von den innen:außen-raum menschen, danke!

ein wenig lohnt es sich also auch heuer, in sachen konzerte eine erste bilanz zu ziehen. so es die umstände erlauben, ziehen wir um die häuser und lassen uns von fremden und bald weniger fremden begeistern. hier ein überblick:

diane cluck, rosenheim, ****1/5
the wood brothers, obs 19, ****1/2
she keeps bees, obs 19, ****1/2
thisell / ryan lee crosby, ampfing, ****
sea wolf, obs 19, ****
hochzeitskapelle / thisell, münchen, ***1/2-****
aldous harding, münchen, ***1/5-****
baby in vain, obs 19, ***1/2-****
east cameron folkcore, obs 19, ***1/2-****
easy october, obs 19, ***1/2-****
rocky votolato, obs 19, ***1/2-****
cub and wolf, obs 19, ***1/2-****
julie doiron, rosenheim, ***1/5
money for rope, obs 19, ***1/2
the apartment orchestra / uphill racer, münchen, ***1/5
kill it kid, obs 19, ***1/2
leoniden, obs 19, ***1/2
gisbert zu knyphausen, obs 19, ***1/2
the dead south, obs 19, ***1/2
the slow show, obs 19, ***1/2
husky, obs 19, ***1/2
sivert hoyem, obs 19, ***1/2
musée mécanique, obs 19, ***1/2
little hurricane, obs 19, ***1/2
the great bertholinis, obs 19, ***-***1/2
annenmaykantereit, obs 19, *** - ***1/2