Sonntag, Juli 31, 2016

eingestreut (965): konzerte münchen august 2016


die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)

01.08. svavar knutur, trachtgenvogl (soundbsp.)
02.08. chris gall trio, unterfahrt
03.08. mean jeans / the yoohoos, kafe kult
03.08. bananafishbones, lustspielhaus
03.08. annalu & shavez / jesse witney, cord (soundbsp.)
04.08. doctor krapula, glockenbachwerkstatt
06.08. oakhands u.a., milla 
07.08. angela aux, viertelquartier 
08.08. strung out / a wilhelm scream u.a., kranhalle
08.08. ministry, backstage werk
08.08. manu / lexo, glockenbachwerkstatt
09.08. aoi swimming, glockenbachwerkstatt
09.08. stephanie lotter moser und band, unterfahrt
11.08. sweetlemon / johanna king, glockenbachwerkstatt 
13.08. bat society, kafe kult
14.08. antun opic, viehhof kino
15.08. vertigo u.a. (theatron), olympiapark
16.08. fuck art, let's dance! u.a. (theatron), olympiapark
16.08. matthias bublaths hammond b3 band, unterfahrt
17.08. textor u.a. (theatron), olympiapark
18.08. angela aux u.a. (theatron), olympiapark
18.08. laura grandy, stragula
19.08. stabil elite u.a. (theatron), olympiapark
20.08. naked superhero u.a. (theatron), olympiapark
20.08. red, strom
20.08. karaba / malcouns, milla 
21.08. the whiskey foundation u.a. (theatron), olympiapark
22.08. hoodie allen, muffathalle
23.08. jason seizer new quartet, unterfahrt 
24.08. ghost bath u.a., kranhalle
27.08. reno divorce, kafe kult (soundbsp.)
27.08. sunflower bean, strom
28.08. caspian, backstage
30.08. bastian jütte quartet, unterfahrt
31.08. bastian jütte quartet feat. fola dada, unterfahrt

Samstag, Juli 30, 2016

glotzt nicht so romantisch (705): ryley walker


sehr gefühlig, was ryley walker da anbietet. aber es ist eben ganz seine sache. diese ins hinterland verfrachtete notation, das wenig komplizierte und doch andauernd anhaftende. wie sich die töne diebisch zueinander fügen, die bilder formen, von worten ins geviert gedrängt. schön, dass es zum neuen track dann auch tatsächlich etwas zu sehen gibt. den protagonisten nämlich bei der bekämpfung von langeweile. wenn es scheppert, gehen die rakete hoch oder schießen quer. sommer, wie sie auch sein können, vielleicht sein sollen. "the roundabout" ist vorzeichen für das am 19. august erscheinende neue album "golden sings that have been sung" (dead oceans).

Freitag, Juli 29, 2016

eingestreut (964): meursault


über neil pennycook und mitstreiter haben wir schon oft geschrieben. ein weilchen war es ruhig um den edinburger, doch bald soll ein neues album erscheinen. jedenfalls hat der hauptprotagonist von meursault ein lebenszeichen tonaler art gesendet. es senst und säbelt, klimpert und treusorgt, dass es eine schau ist und die vorfreude umgebremst in richtung zukunft davonbraust. den track reichen wir hier gerne an, wenngleich er sich instrumental und sperrig gibt.

"meursault ist ein kleiner ort im burgund, berühmt für seinen wein. süffig ist auch die musik, die die band gleichen namens prägt. sie stammt allerdings aus edinburgh und hinterlässt weder kater, kopf- oder gliederschmerzen, erinnerungslücken und peinlichkeiten. im gegenteil bewegt man sich im geiste noch nach, auch wenn die letzten töne bereits verklungen sind. zur truppe gehören, und so können wir auch gleich einen blick auf das umfangreiche instrumentarium werfen: neil pennycook (voice/electronics/guitars/accordion/autoharp/ukulele/banjo), fraser calder (drums/guitars/electronics/cajon/voice), chris bryant (guitars/ukulele/banjo/electronics/voice), calum macleod (guitars/ukelele/banjo/voice), phillip quirie (electric guitars) und pete harvey (cello)." das klienicum, 12/09.

"die musik wird allen qualitätsansprüchen, die man mittlerweile mit ins felde führt, wenn man es mit meursault zu tun hat, gerecht. findiger folk, der sich nicht am akustischen abreibt, sondern neuzeitliches gerät nutzt, um farbe ins spiel zu bringen. lustvoll jederzeit, manisch zuweilen, aber immer mit aufhängern, an denen es sich prima auspendeln lässt. da schraffelt die guitar, fröhlich wird die melodie aus den streichern gesägt, der gesang angeschrägt und mutig. bald dreht die ganze kumpanei auf und lädt zum stepptanz auf altem parkett ein. das ist mehr als nur eine stilrichtung, hier wird geschichtet und unsortiert präsentiert und dennoch fügt sich das eine zum anderen." das klienicum, 06/10.

meursault live in karlsuhe: klick!

Donnerstag, Juli 28, 2016

glotzt nicht so romantisch (704): wayne graham (tour, präsentation)


mir ist, als hätte ich auf die beiden jungs bereits einmal hingewiesen. jedenfalls fühle ich mich in ihrem sound sehr zuhause. vielleicht liegt es daran, dass die beiden brüder mit "mexico" bereits ihr viertes album vorlegen, anfang oktober erscheint es auf k&f records. die erste single "real speed limit" darf man allerdings schon raushauen. sie kommt den musikalischen vorbildern von kenny und hayden miles aus whitesburg wohl auch am nächsten. Ihr dürft raten und wir bieten bis dahin zusätzlich die kommenden tourdaten von wayne graham auf:

27.10. Dresden - Blue Note
28.10. Chemnitz - Nikola-Tesla
29.10. Leipzig - UT Connewitz
30.10. Zittau - Emil
01.11. Berlin - Lidolino
02.11. Zwickau - Alter Gasometer
05.11. Osnabrück - Zucker
06.11. Hamburg - Knust
07.11. Köln - Weltempfänger
09.11. Luzern (CH) - Schüür
10.11. Freiburg - Swamp
11.11. Schorndorf - Manufaktur
12.11. Kaufbeuren - Roundhouse

die jungs muckern schon eine halbe ewigkeit, obwohl sie die zwanzig gerade eben oder erst vor einer weile überschritten haben. doch kaum dass sie laufen konnten, begleiteten sie den vater in die von ihm gegründete kirche und schlugen auf schlagzeug und bass erste eigene töne an. das blieb so, denn es galt sich wach zu halten in einer gegend, die alles andere als inspirierend und anregend war. lasst Euch mal bei gelegenheit whitesburg, kentucky, durch den kopf gehen.  

vielmehr überrascht aber werdet Ihr von diesem gediegenen, zugänglichen sound sein, den die herren hier anschlagen. das ist deutlich erwachsener, als man vermuten konnte. und doch hat diese musik einen ganz eigenen segen, der über dir das kreuz zu schlagen weiß. evtl. ist es auch der angeschrägte harmoniegesang im folkig countryesken zuhäusl oder die sensende gitarre, auf die man die ganze zeit wartete und die dann spät, aber gewahr den schlag aus der jeans zu bügeln hat. du verstehst? mehr noch, aber geduld. erst die platte, dann die konzerte. bis dann.

Mittwoch, Juli 27, 2016

glotzt nicht so romantisch (703): luke roberts


wir dürfen heute noch einen nachlegen. einen, der ähnlich (simpel resp. einfach) zu herzen geht. die zeiten sind so, und es ist wahrlich nicht an mir dies auszuführen, dass das harmoniebedürfnis befriedigt sein will, dass die schlachtfelder, die nöte befriedet sein wollen. da kommt luke roberts grad richtig. gemeinsam mit kurt vile legt er uns "silver chains" zu füssen. der track stammt vom neuen album des in nashville beheimateten singer/songwriters. "sunlit criss" wird am 14. oktober via thrill jockey erscheinen.

Dienstag, Juli 26, 2016

eingestreut (963): joana serrat


gemeinsam mit neil halstead (slowdive, mojave 3) intoniert hier die junge joana serrat einen track, den ich auf dauerschleife bediene. dieser art süffigen dreamcountrys oder folkspops kann ich unaufhörlich nachsteigen. die single "cloudy heart" erschien bereits vor einigen monaten, ebenso wie das dazugehörige album "cross the verge". es wurde anfang mai auf loose music herausgebracht. zum nachfolgenden track schreibt die spanierin:
“cloudy heart was built together by david giménez and myself. the song talks about the very moment when a couple feels like strangers, after coming out of a long journey through darkness together. I like the light that chorus spreads around and the strength that suddenly appears in this part. I feel that it’s a generous and genuine song. while we were writing it, we knew neil halstead should sing in this song. we met whilst playing in the same festival in barcelona few years ago. neil listened to the demo version and said yes immediately. he then went on to play electric guitars on two other tracks on the album – lonely heart reverb and lover.”

Montag, Juli 25, 2016

glotzt nicht so romantisch (702): slow steve / mile me deaf / i have no mouth and i must scream

feiner track für die dauerschleife, er stammt vom album "adventures", welches im mai auf morr erschienen war, die band nimmt die vokabel mantra pop für sich in anspruch, stammt größtenteils aus berlin und versammelt sich um das ex-fenster mitglied rémi letournelle: slow steve:




eine neue rolle vorwärts kommt aus wien herüber, die österreicher um wolfgang möstl verschenken eine frische single, wenn "blowout" nicht bestens in die aktuelle gemengelage passt, dann weiß ich auch nicht: mile me deaf:


den shoegazer dieser berliner band teilen wir zudem sehr gern, wirkt er doch etwas aus der zeit gefallen, erst recht in dieser vhs-atmosphäre, in der die bilder ihrer liveperformance eingefangen wurden, viel spaß mit: i have no mouth and i must scream:

Sonntag, Juli 24, 2016

neue töne (1649): magic trick


im november 2013 formulierten wir: "tim cohen kennen die meisten von Euch von the fresh and onlys. mit magic trick hat er sich zudem immer wieder neu erfunden, ein gewand, aus dem heraus er uns anfang dezember, via empty cellar records, mit dem album "river of souls" beglücken wird. erste musikalische verweise gibt es bereits, die uns auf einen pfad führen, der abseits der lofi-gründe liegt, aber nicht außer acht lässt, dass lebendigkeit die triebfeder allen tuns ist. cohens wunderbare tiefe stimme korrespondiert auf "come inside"  hervorragend mit dem beigefügten gesang von noelle cahill und alicia vanden heuvel. dazu fundamentieren bass und perkussion einmalig. die stille melodie fordert das ohr des hörers. man darf auf den rest des albums sehr gespannt sein. als vinyl in 500er auflage."

knapp drei jahre später steht mit "other man's blues" ein neues werk auf dem plan (26. august auf empty cellar records). es trägt seinen titel nicht umsonst, beschreibt er doch auch, dass tim cohen neue welten erobern musste. neben seiner vor allem durch touren geprägten tätigkeit im musikgeschäft mit magic trick und fresh & onlys, bezog er mit seiner frau und dem frisch geborenen töchterlein eine pferderanch in arizona. die prägungen seines alltags werden mittlerweile auch andere sein. doch cohen fand zeit, um die im vergangenen jahr entstandenen songs im studio aufzunehmen. an seiner seite u.a. james barone von beach house, alicia van heuvel von aislers set und paul garcia. darüber hinaus fanden sich emmett kelly und joel robinow ein. nicht zu unterschlagen sind die stimmen von noelle cahill, anna hillburg und besagter alicia von heuvel, die die harmoniegesänge prägten. bis zu dreizehn musiker waren zwischenzeitlich an den aufnahmen beteiligt.

nicht zuletzt eine gute gelegenheit für tim cohen, wieder mit freunden und alten bekannten ins gespräch zu kommen. so durfte wohl irgendwie mal jeder, der auftauchte, mittun. tequila soll eine recht zentrale rolle gespielt haben. "more" ist nachfolgend ein beispiel aus dem neuen album von magic trick. akustisch geprägt, elektrisch unterlegt, im midtempo verhangen gelingt eine verfängliche atmosphäre, aus der einzelne elemente des mehr als gelungenen arrangements herausstechen. unter anderem die gesänge der erwähnten damen. aber auch die gitarrenkunst, das gelenke schlagwerken, anderes mehr. hört.

Samstag, Juli 23, 2016

eingestreut (962): fairfax, ak


fairfax, ak sind eine truppe aus minneapolis, die mit doc, dave, corey, tim und haley besetzt ist. am 20. august veröffentlichen die fünf ihre neue single "jesus goes to hollywood", in der sie trotz aller beteuerungen, eine eher unpolitische band zu sein, stellung zum unbill der letzten jahre nehmen und nicht zuletzt auch einem mr. trump aufn kopf scheißen wollen. mitte september wird das neue album folgen, und man darf neugierig sein, was es darüber hinaus zu thematisieren gibt.
die single jedenfalls nimmt einen überkopf-folk an die kandarre mit honkytonk klavier, einem scheppernden schlagwerk, fiddel und einträglichem harmoniegesang.

Donnerstag, Juli 21, 2016

glotzt nicht so romantisch (701): drugdealer / king creosote / trudy and the romance

ach ja, herrlich wie michael collins seine fäden zieht, hat er doch einige brüder im geiste um sich versammelt, um die pophorizonte zu erweitern, u.a. mit natalie mering, laurel canyon, ariel pink und regal degal-, holy shit!- und mild high club- mitgliedern, "suddenly" ist ein ausschnitt aus dem anfang september erscheinenden album "the end of comedy": drugdealer:



 endlich, möchte man ausrufen, das neue album "astronaut meets appleman" erscheint ebenfalls anfang september, "you just want" ist ein erster ausschnitt des umtriebigen kenny anderson aka: king creosote:



die neue single "wild" des entzückenden liverpooler dreiers gibt es auch in bewegten bildern, wir präsentieren Euch das hookabenteuer gern: trudy and the romance:

Mittwoch, Juli 20, 2016

ein (p)fund mp3 (534), teil 2

gute neuigkeiten aus dem hause shelflife records, denn dort wurde eine neue ep der aus london bzw. brighton stammenden popband an den start gebracht, "black and blue" erschien am 15. juli, ist limitiert und von: the fireworks:


nachzutragen gibt es eine kurze, die auf slumberland records erschienen war, und zwar im mai eine single namens "ariana", vorgetragen von einem fünfer aus philadelphia, bitte notizzettel raus: mercury girls:


ebenfalls schon ein mai-release gewesen, deswegen aber nicht weniger bedeutungsvoll ist das debüt auf soft abuse dieser detroiter band (all gone umfeld) mit einem rasant folkrock statement auf "from the fish houses": the bibs:


ein dreier aus los angeles nachfolgend, der gerade auf hardly art sein debütwerk abgegeben hat: "shapeshifter" erscheint im september, wir hören mit einem und einem weiteren ohr mal mit Euch rein: ian sweet:


man könnte sarah jones kennen, wenn man ihre mitarbeit in bands wie hot chip bedenkt, nun startete sie ihr soloprojekt und legt mit der debütsingle "go ahead" ordentlich vor, den elektropop teilen wir mit Euch, die adresse findet sich auf moshi moshi: pillow person:


carpark records lockt mit dem album "bad humors", welches am 23. september veröffentlicht wird, wir dagegen suchen Euch mit dem track "manipulator" von kim pflaum zu packen: madeira:

ein (p)fund mp3 (534)

sie sind einfach unermüdlich, brett und rennie sparks legen schon wieder vor, zumindest am 16. september, bis dahin kann man sich bspw. mit "gold" auf den neuen loose music release "unseen" vorbereiten: the handsome family:


viel sittsamer kommt diese junge dame aus los angeles daher, mit "born to love you" gibt es einen ersten ausschnitt aus "advice from paradise", welches am 01. august via tin angel records erscheint, hier lohnt es auch, mal hinter die kulissen zu schauen: nedelle torrisi:


einen aktuellen, wunderbar abgehangenen track dürfen wir hier vorstellen, die band aus san francisco legt mit "days" für ihr drittes album "animal races" nach, das neue werk erscheint mitte august natürlich auf empty cellar records: cool ghouls:

mit wave und psychedelic und garagerock gelingt es dem duo aus berlin für furore zu sorgen, die aktuelle single "moby dick" offeriert die qualitäten von andreya und laura lee, demnächst dann gar mit debütalbum: gurr:


schön auch, mal wieder von ihm zu hören, mit "north dakota impressions" (16. september, crossbill records) wird er den dritten teil seiner trilogie darlegen und die lokale perspektive eingenommen haben, ein ausschnitt: tom brosseau:


wir hatten die truppe aus san francisco, die es bereits seit 2013 gibt, schon im letzten jahr mal am start, nun also das vierte album "electric soul unity" am 19. august auf topshelf records: happy diving:

Dienstag, Juli 19, 2016

eingestreut (961): the innocence mission


wunderbar verschluffter pop, der wieder einmal aus der feder der lancaster bewohnenden band the innocence mission stammt. "trip" heißt die aktuelle single, die sich nicht anstrengt, nicht unter die haut zu gehen. das sparsame und doch reicht bebilderte arrangement, in das sich karen peris stimme kuschelt, die flinke akustische, das beredte schlagwerken, der belebte bass, etwas weitläufiges piano, fertig dieser sehnsüchtige klangraum. neben karen und don peris waren mike bitts am bass und steve brown an den drums bei den aufnahmen dabei. mal schauen, was auf die single, die übrigens am 16. juli offiziell erschien, noch folgt. aber das letztjährige album "hello i feel the same" liegt ja noch nicht so weit zurück. hier also erst einmal "trip".

Montag, Juli 18, 2016

eingestreut (960): courtney marie andrews


vielleicht ist es eine renaissance, vielleicht ein irrglaube, aber derzeit flattern wieder junge, talentierte songwriterinnen an die öffentlichkeit wie motten ins licht. courtney marie andrews ist so eine, die aber die junge garde fast schon ein wenig flottieren mag, denn schließlich steht mit "honest life" bereits ihr drittes album auf dem plan. "irene" ist ein erster eindruck daraus, der wahrlich als appetithappen taugt. im satten klang an piano und gitarre mit ein wenig schlagzeug setzt sich dennoch dieses helle und wandlungsfähige gesangsorgan durch und beherrscht zurecht die szenerie. wenn sie nicht gerade mit damien jurado unterwegs war, schrieb sie ihre ersten eigenen songs, bis 2010 dann der erstling "no one's slate is clean" erschien. "on my page" wurde 2013 veröffentlicht, gefolgt von der "leuven letters" benannten ep im jahr 2014. nun also "honest life", welches am 19. august auf mama bird recordings erscheinen wird. als vorbild ist c.m. andrews also schon mal bestens geeignet. für alles, was da an jungem gemüse nachfolgt.

Sonntag, Juli 17, 2016

neue töne (1648): chris weisman


erst im märz des vergangenen jahres lobhudelten wir den künstler, das klang dann so, nachdem ein frisches werk auf den markt kam.
als ausgewiesenen chris weisman affinicado würde ich mich nicht bezeichnen, aber nur aus dem triftigen grund heraus, dass ich mich in seiner discography (noch) zu wenig auskenne (die meisten der letzten aufnahmen wurden übrigens von feeding tube, von osr tapes bzw. autumn records veröffentlicht). darüber hinaus bin ich ein großer fan seines rührenden understatements. was auch immer man von ihm in die hand bekommt, es hat einen wert. der drückt sich zumeist in einer liebenswerten melodielehre aus, die von dissonanten texturen aufgehübscht wird. weisman beherrscht das fach wie kein zweiter. unscheinbar bedrängt behilft sich der hörer zunächst mit einem linkischen abwehrmechanismus, bevor er dem vermonter songwriter und sänger verfällt. "holy life that's coming" heißt sein neues album und es erschien am 26. februar auf nna tapes. für die aufnahmen genügte die gedoppelte akustikgitarre und ein vierspurrekorder. was daraus erwachsen kann und warum man weisman zur speerspitze der freifolker zählen darf, hört Ihr auf den nachfolgenden zwei tracks, die als beispiele für das neue werk herhalten dürfen. ich bin mal wieder hin und weg.
mittlerweile hat weisman auf feeding tube records nachgelegt. "play sharp to me" ist die neunte zusammenarbeit zwischen dem northamptoner musiker und dem fleißigen, qualitätsbewußten label. das album erschien bereits im april und sei Euch dennoch ans herz gelegt. gewohnt galant schifft sich weisman in seine songs ein, auf leichten umwegen, aber mit einem unentwegten charme und einer sicherheit in sachen balance, die ihresgleichen sucht. "all is vanity" ist freefolkig angelegt und sehnt sich doch mit einer melodie ins herz, die sich gegenüber den schlingernden gitarrenfiguren erfolgreich zur wehr setzt. oder wie in "here was the mission" die blasinstrumente queren und weisman sich nicht irritieren lässt, ist einnehmend und fast schon berührend. tastend suchen die finger in "sugar shack" die saiten und betonen die bossa nova momente. also, bitte, macht Euch die mühe, via bandcamp findet Ihr zugang. viel freude mit chris.

Samstag, Juli 16, 2016

glotzt nicht so romantisch (700): "freiheit, freiheit, wirklichkeit." (relativ kollektiv)


wir hatten in der jüngeren, aber auch länger zurückliegenden vergangenheit immer wieder das label analogsoul im fokus. neben der auseinandersetzung mit den geförderten künstlern imponierte uns dabei auch das drumherum der company. die klaren, aber auch individuellen strukturen ihrer arbeit, das gekonnte layout, die verständlichkeit des woher und wohin. und dass sie dabei künstler mit auf den weg nahmen und nehmen, die die ansichten des labels stets zu teilen wussten. nämlich umsetzung von ideen nicht unter der prämisse kommerziellen erfolgs, sondern immer entlang einer künstlerischen auseinandersetzung, die um das thema promotion natürlich nicht drumherum kommt. aber das ist eben nicht alles. das künsterkollektiv "relativ kollektiv" schaut in seinem film "freiheit, freiheit, wirklichkeit", der anfang juli herauskam, sowohl analogsoul, aber auch den musikern auf die finger, begleitet sie durch den alltag und lässt sich vom gegenüber das leben eines künstlers erklären, der auch von seiner musik leben möchte. dies aber unter gänzlich anderen bedingungen tun muss, als es beispielsweise jemandem gelingt, der im formatradio gehör findet. dass dies aber nicht weniger spannend sein kann, wissen wir, und erklärt der film auf einnehmende art. die erzählweise ist stringent, die bilder sind ausgewogen, der gegenüber wird ernst genommen. vor allem seine intention. denn um sich diesem leben zu verschreiben, braucht es einen grund.
mit am start sind arpen (leipzig), earnest and without you (berlin), klinke auf cinch (jena), lilabungalow (erfurt), wooden peak (leipzig) sowie fabian schuetze und andreas bischof von analogsoul. dringende empfehlung für ein leidenschaftliches statement!

Donnerstag, Juli 14, 2016

eingestreut (959): fort not


für die letzten gleissenden sommertage braucht es noch eine passende musikalische untermaltung. die könnte mit dem göteborger duo fort not gelingen. die beiden jungs aus dem hohen norden bieten popsongs auf, die in all ihrer catchiness pefekt ins gegenlicht zu werfen sind. robert carlsson, dem man eine frühadoloszente neigung zu guns 'n' roses nachsagt, und fredrik fredriksson, der sich lange zeit mit obskuren belgischen lofipop pretiosen umgab, fanden in der summe die vollendung ihrer interessen. und nachdem einige freunde grünes licht gaben, sowohl hinsichtlich der qualität der mittlerweile geschriebenen songs, als auch bezüglich unterstützung, begab man sich unter der aufsicht von emanuel hallongren, einem bekannten produzenten der heimatstadt, ins studio. heraus kamen neun tracks, die mittlerweile unter "it is love" firmieren und via scandinavian crush der öffentlichkeit zugetragen wurden.


Mittwoch, Juli 13, 2016

eingestreut (958): ciggie witch


wenn man sich einmal festgesetzt hat. nun, australien ist weit. wir haben zwar immer wieder künstler von dort auf dem schirm, aber nicht zwingend lost and lonesome records. früher schon eher. da veröffentlichten die gottgleichen the lucksmiths dort. mit ihrem ende zogen auch wir uns etwas zurück. war und ist nicht richtig. denn wie man an den letzten releases sieht, wird nach wie vor qualitativ hochwertiges in down under produziert.
etwa das neue album des melbourner sechsers ciggie witch. "classic connection" heißt es (am 03. juni erschienen) und bietet einen herrlichen mix aus verträumten harmonien, schrägen melodien und luftigen arrangements auf. der release hat genau das richtige maß an verrücktheit, dass die infektion nachhaltigen charakter trägt. Ihr werdet es hören. "classic connection" ist der nachfolger auf das 2014er debütalbum "rock and roll juice", das nicht weniger durch leichtigkeit und eine treffliche d.i.y. note bestach.
einige der ciggie witch mitglieder lassen sich auch in anderen pop outfits finden, zum beispiel bei the ocean party oder totally mild. nicht von ungefähr, dass sich deren klasse auch auf die aktuelle band übertragen ließ.
die band besteht aus zac denton (guitar and vocals), mitch clemens (guitar and vocals), lachlan denton (drums and vocals), ashley bundang (keyboards and vocals), liam halliwell (bass and vocal und joe foley (lap steel).

Dienstag, Juli 12, 2016

eingestreut (957): shotgun jimmie (tour, präsentation)


ja, neulich hatten wir den kanadier shotgun jimmie noch als wesentlichen bestandteil des sound of bronkow festivals in der mache:
dass jim kilpatrick alias shotgun jimmie im dresdner geviert antreten wird, ist schon was besonderes. im katalog des überragenden you've changed records labels sticht der bursche mit einer wenig verzweifelten d.i.y. attitüde heraus. nach zwei mehr oder weniger als selfreleases veröffentlichten alben hat der rührige gassenhauerrocker endlich eine vernünftige labelheimat gefunden. es folgten alsbald drei alben, wovon "field of trampolines" das neueste ist, welches im frühjahr erschienen war. wenn man kilpatrick etwas verorten wollte, müssten namen fallen wie julie doiron, aber auch bands wie feist oder ladyhawk und lightning dust, von denen er sich gern mal bandmitglieder leiht. das wird groß! versprochen.
der lobhudeleien auf den instinktmusiker waren das eigentlich genug. doch setzen wir in sachen präsentation seiner doch recht umfänglichen deutschlandtour (daten unten) zum ende des sommers hin gern einen oben auf.
am spannensten sind zu solchen gelegenheiten die vermeintlich uninteressanten und eher persönlichen fakten. etwa, wo die lyrics zu seinen unterhaltsamen songs herkommen. jim kilpatrick eröffente irgendwann mal, dass es viele orte gäbe, an welchen ihm ideen kämen, auf dem fahrrad träumend vor sich hin reitend, unterwegs auf tour als mittel das leben zu dokumentieren und idealerweise zuhause am schreibtisch, mit stift und papier bewaffnet. nicht zuletzt würde er am liebsten einen ganz normal 9 to 5 job mit dem schreiben ausfüllen.

shotgun jimmie ist ein vieltourer. nicht zuletzt wagte er sich einst an der seite von the burning hell nach deutschland, später vor allem nach berlin, um in die dortige antifolkszene einzutauchen und sich von ihr schwer inspirieren zu lassen. einige songtexte zeugen davon. 
doch das tourleben bringt auch jede menge nachteile. so begann sich kilpatrick irgendwann zu disziplinieren, verzichtete auf den regelmäßigen alkohol, die schlichte pizza gegen 3 uhr morgens und so weiter. Ihr könnt das ja mal überprüfen, wenn Ihr ihn seht. er dagegen wird testen, ob Ihr immer noch so ein aufmerksames und konzentriertes publikum seid. das hat der musiker wohl am meisten geschätzt, wenn er hier war.
shotgun jimmie beherrscht das sologeschäft. er spielt gitarre, die er zuvor mit dem verstärker verkabelt hat. mit dem fuß kickt er die trommel. keine loops, kein sampling. ziemlich pur das ganze. nicht zuletzt meint kilpatrick, würden die zuschauer einem kerl bei der arbeit zusehen können, der viel spaß und freude hat an dem, was er tut, auch wenn er nicht der virtuoseste seiner zunft ist. aber vielleicht einer der unprätentiösesten.
also, hin da!

24.08.16 Berlin (DE), Schokoladen
25.08.16 Düsseldorf (DE), Kassette
26.08.16 Nürnberg (DE), Hemdendienst
27.08.16 Darmstadt (DE), Forst Festival
28.08.16 Frankfurt (DE), No. 2 Records
30.08.16 Kassel (DE), NEU / Kafe am Weinberg
31.08.16 Zürich (CH), Bar 3000
01.09.16 Schorndorf (DE), Manufaktur
02.09.16 Wien (A) - Fluc (Open Air, Eintritt frei)  
03.09.16 Wien (A) - Volksstimmefest
04.09.16 Dresden (DE), Sound of Bronkow Festival


Montag, Juli 11, 2016

neue töne (1647): nils quak


mit "einige populäre songs" legt nils quak acht neue tracks vor, die anfang juli auf wounded knife veröffentlicht wurden. der kassettenrelease ist so gut wie ausverkauft, wer wollte, sollte flink zuschlagen, um der erfrischenden soundzimperlein habhaft zu werden. allen anderen entgeht ein vergnügen besonderer art.

schon mit dem opener gerät man in eine aufgeregte rauschorgie, an deren rändern gepufferte beats die wellen schlagen, welche gleichmäßig an die ufer rollen ("totem welt"). aus dem nichts ein übergang in chaosbrüche, deren unentschlossene verwegenheit erst transkribiert werden muss, ein versmaß gefunden, bebildert sich die krachlederne sinfonie fast von allein ("unfolding"). treffend die soundtechnische übersetzung von "skyline of an absent city" voller ahnungen, voll kosmischer weite, voll ambienter traumata. unfassbare erregung folgt, ein geräuschefestival, das bewegung impliziert und doch nur den stoischen fortgang ersetzt, in dessen führungshaus sich technisch versierte sirenen niederließen ("kitschy remains"). tempoarbeit, rhythmus, drill, unterm zeitenfaktor eine stete anpassung hin zu so etwas wie perfektion, im wahrsten sinne liquide ("singular events framing the day"). es folgt ein knapp zweiminüter mit melodischem versatz: "againagainagain", der von der feisten hetze konterkariert scheint ("no exit no cure"). doch die eskapaden des herrn quak sind gebunden und weniger zwielichtig, als dass sie besessenheit quittieren und wandlungsfähigkeit in den zeugenstand holen. "burden of dreams" bildet den versöhnlichen abschluss für eine konzentrationsfordernde veröffentlichung. dringende empfehlung, nicht nur für den sommer, auch darüber hinaus. betrifft die erkleckliche discography des kölner musikers sowieso.

Sonntag, Juli 10, 2016

neue töne (1646): lake ruth


hinter lake ruth verbirgt sich eine neu formierte truppe, die sich aus hewson chen von the new lines, matt schulz von enon bzw. holy fuck und allison brice von the eighteenth day of may zusammensetzt. der multinstrumentalist, der drummer und die sängerin brachten am 24. juni ihr debütwerk "actual entity" auf the great pop supplement heraus.

dominant ist sicher der sinistre gesang von allison. dieser abweichlerische umgang mit tönen erinnert mich zuweilen an kath bloom, wenngleich sich die lake ruth dame doch deutlich penibler an vorgaben hält. aber diese fast figürliche form von entweichen hat einen eigenen charakter. im background zwingert eine an ein spinett erinnernde orgel, eine e-gitarre beginnt mit einem zirkel kreise unterschiedlicher größe nachzuzeichnen, perkussiv das drumming. art- oder chamberpop hätte ich diese spielweise genannt, wenn es nicht die wunderbare genrebezeichnung baroque psychedelia bereits gäbe. klar, anklänge von krautrock, folk und den anderen weisen.

die platte gibt es im stream via soundcloud zu hören. sie hat einen flow, dem man sich kaum entziehen kann, etwas hypnotisches wie die entspannteste und zugleich anziehenste jamsession. die kontrollierten muster entwerfen zeichen, symbole, die vor dem inneren auge tanzen. 
bislang gab es von der band lediglich zwei digitalreleases, hier im februar zwei tracks unter "the inconsolable jean-claude ep" firmierend, dort dann die uptempo nummer "through the lychgates".
was für Euch?

Samstag, Juli 09, 2016

eingestreut (956): johnny foreigner


aus birmingham stammen alexei, junior, kelly und lewes. sie bezeichnen sich als rockband. und bieten mit "mounts everest" einen eher einträglichen songspaß auf. mit etwas angekickter stimme wird der unbestimmten gitarrenarbeit gefolgt. aus dem background gesänge. mehr davon, so gehen wir mit hoffnung schwanger, wird auf dem neuen album "mono no aware" von johnny foreigner zu hören sein. es erscheint am 08. juli auf alcopop! records. und dann wird es gewohnt auch heftiger zur sachen gehen. sei den anderen gesagt. die wissen, dass es sich um das mittlerweile fünfte album in der schon zehnjährigen geschichte der band handelt.

Freitag, Juli 08, 2016

glotzt nicht so romantisch (699): chris cohen (tour)


ist noch ein wenig hin, also noch recht früh angezeigt, aber das aktuelle video ist einfach zu schön, so dass wir die tourdaten auch gleich mitposten. es geht um den wunderbaren chris cohen, dessen aktuelles album "as if apart" längst von Euch bestellt sein sollte (wir hatten den titeltrack inkl. video bereits am start), denn diese musik kickt jeden. 
im september hat er zwei termine in berlin bzw. hamburg. ansonsten teilt er sich auf dieser rundreise, die neben nordamerika auch den uk und europa umfasst, die bühne mit frankie cosmos, deerhoof, eleanor friedberger und anderen.
das nachfolgende video zum albumtrack "yesterday's on my mind" wurde mit 16mm aufgenommen, ist von kate dollenmayer verantwortet und zeigt cohen auf einem spaziergang richtung studio.
chris cohens musik ist leichtfüssig, ohne simpel zu sein. im gegenteil wiegt sie sich in der entschleunigung und geniesst jeden notenmoment. sie vertraut auf eigene rhythmen, ohne ihnen verpflichtet zu sein. alles irgendwie gegen die spur, irgendwie auch verspult, aber eben nicht nur einfach originell, sondern großartig. also, bitte, die konzerte nicht verpassen. und platte kaufen!

14.09. - Köln, King Georg
15.09. - Berlin, Kantine am Berghain
16.09. - Hamburg, Aalhaus


Donnerstag, Juli 07, 2016

eingestreut (955): thalia zedek band


mit "eve" haben thalia zedek und band eine neue kugel im lauf. sie wird pünktlich am 19. august von thrill jockey records entlassen. mit "afloat" dürfen wir bereits in einen der zehn neuen tracks hineinhören und sind schwer begeistert. diese mischung aus kraftvollem angang und zerbrechlicher bescheidenheit hat uns von jeher umgehauen. neben der thalia zedek band hat die rührige frontfrau ein weiteres eisen im feuer. gemeinsam mit gavin mccarthy von karate und jason sidney sanford von neptune gründete sie die band e. deren debütalbum wird am 11. november auch auf thrill jockey erscheinen.
für das aktuelle werk aber sind die mitstreiter david michael curry (vila), mel lederman (piano) und winston braman (bass). nach der veröffentlichung wird sicher fleißig getourt, spätestens dann melden wir uns noch einmal.

Mittwoch, Juli 06, 2016

ein (p)fund mp3 (533), teil 2

gerade frisch in der preorder befindet sich sein neuestes werk, an welchem der los angelito einige jahre verbracht hat, "famous blondes" wird am 22. juli auf selection records erscheinen, wir hören mal rein: adam payne:


der bursche ist drummer und gründer der brooklyner institution oneida, auf diesem album "beyond the confession: kid millions reworks harry taussig" setzt er sich, wie es der titel behauptet, mit dem einmaligen gitarristen auseinander, tompkins square sei dank: kid millions:


feines gitarrengewitter bieten diese australier auf, "it's tomorrow now" ist ein ausschnitt aus ihrem september release namens "mindfullness", den rest also dann im nahenden herbst: flyying colours:


spannendes, wie eigentlich unentwegt, gibt es von glitterbeat records, diesmal mit einer jungen dame aus dem nordwesten afrikas und ihrem zweiten album "arbina", es wird am 16. september erscheinen, wir hören mal rein: noura mint seymali:


eine portion anitfolk aus berlin schieben wir nach, einen ganz frischen track von jakob dobers und anne von keller, die am 23. september ihr neues album "twisted animals" veröffentlichen werden: sorry gilberto:


so frisch und so gelassen kann man nur klingen, wenn man bereits neun alben auf dem buckel hat, das nächste kommt am 09. september, heißt "here" und glänzt unter anderem mit "i'm in love", antesten: teenage fanclub:

ein (p)fund mp3 (533)

der bursche hat eine ganz schöne wandlung vorgenommen bzw. unternimmt dahingehend immer wieder den versuch, nicht berechenbar zu sein, gut so, am 19. august erscheint sein neues album "big fugitive life" auf bella union: ezra furman:


sie stammt aus new england und hat mit ihren ersten aufnahmen bereits die mannen von captured tracks überzeugt, also veröffentlichten sie recht spontan, und zwar am 24. juni die homerecordings der jungen dame unter dem titel "wishlist", antesten: lina tullgren:


lost and lonesome records hatten wir hier erst kürzlich am start, heute wollen wir noch auf das album des melbourner musikers verweisen, der leider so selten veröffentlicht, am 01. juli wurde "what's in the middle?" herausgebracht: tim richmond group:


das zweite album des vierers aus memphis ist angekündigt, "131gone" wird am 06. september auf goner records bzw. heavenly recordings erscheinen, der rasante opener wird auch von uns in die welt transportiert: nots:


das lamb mitglied veröffentlicht am 22. juli auf nude records das neue album "theyesandeye" und lässt uns mit "all i need" bereits jetzt teilhaben, ein schöner einstieg: lou rhodes:


der track "it's different for girls" ist bereits (zurecht) in aller munde und verweist auf ein neues album ("innocence reaches") der putzmunteren truppe um kevin barnes, das bereits 14. werk, wir hören mal rein: of montreal:

Dienstag, Juli 05, 2016

neue töne (1645): sound of bronkow festival 2016


ach mensch, das sound of bronkow des aktuellen jahres wird jene veranstaltungen der vorjahre wohl übertreffen (müssen). das programm ist schlichtweg der wahnsinn. vielleicht, weil gerade anfang september so viele gute bands, künstler unterwegs sein werden? vielleicht aber auch, weil die macher des dresdner sonderspektakels mit spitzem finger auswählen. so muss es sein. doch der reihe nach. zunächst einmal die fakten:

das sound of bronkow festival findet 2016 vom 02. - 04.09. rund um das scoietätstheater dresden statt. wie Ihr an tickets kommt, verraten die veranstalter selbst, wir zitieren:
"hübsche tickets im sob-design gibt es online nur hier:
tickets direkt bei k&f records via paypal (sob-design, keine vorverkaufsgebühr),
tickets bei den kollegen von kreismusik (sob-design, keine vorverkaufsgebühr),
print@home-tickets bieten die kollegen von reservix,
weitere vorverkaufskassen mit hard-tickets im sob-design:
sax ticket, königsbrücker straße 55, 01099 dresden,
tanteleuk, louisenstraße 24, 01099 dresden,
kasse im societaetstheater, an der dreikönigskirche 1a, 01097 dresden"


aber nun mal fix zum programm. aktuell stehen 19 acts fest, worunter sich zum beispiel einige ausgezeichnete solokünstler finden lassen. über troy von balthazar muss man eigentlich nicht allzu viele worte verschwenden. der chokebore frontmann frischte in diesem jahr mit einem neuen album auf, das sich in seiner privatheit und eigenständigkeit vom großen gewese ordentlich absetzte. anderenorts wurde bemängelt, dass es zeit für politische statements sei, erst recht, wenn man aus den staaten käme. doch der gebürtige hawaiianer nimmt einen anderen weg. wer sich etwas eingehört hat, wird locker vom einfachen aufs komplexe, vom kleinen aufs große schließen können. dazu ist der kerl ein spitzen entertainer. freut Euch drauf.



dass jim kilpatrick alias shotgun jimmy im dresdner geviert antreten wird, ist schon was besonderes. im katalog des überragenden you've changed records labels sticht der bursche mit einer wenig verzweifelten d.i.y. attitüde heraus. nach zwei mehr oder weniger als selfreleases veröffentlichten alben hat der rührige gassenhauerrocker endlich eine vernünftige labelheimat gefunden. es folgten alsbald drei alben, wovon "field of trampolines" das neueste ist, welches im frühjahr erschienen war. wenn man kilpatrick etwas verorten wollte, müssten namen fallen wie julie doiron, aber auch bands wie feist oder ladyhawk und lightning dust, von denen er sich gern mal bandmitglieder leiht. das wird groß! versprochen.



auch paul armfield ist einer jener barden, die man schnell übersehen haben kann, aber nicht übersehen sollte. diverse alben zieren seine discographie, keines ist jedoch so ungewöhnlich wie das aktuelle, da "der brite mit dem gründenden bariton" lieder zu einer sammlung von fotografien geschrieben hat. "found" ist ende letzten jahres erschienen und empfiehlt sich in ganzer länge. daneben ist der britfolker ein mehr als erfahrener bühnenartist und wird die zuhörer, zusehen mit stil und bindender freundlichkeit neben höflicher distanz beehren. phantastisch.



das waren nun alles kerle, und ob sie tatsächlich allein auftreten oder aber ein paar kompagnons im gepäck haben werden, wissen wir nicht. macht auch nichts, denn klasse wird es so oder so.
nachfolgend führen wir Euch der vollständigkeit halber mal alle bislang gebuchten acts auf, wobei wir uns gut vorstellen können, zu dem einen oder anderen in naher zukunft noch ein paar worte fallen zu lassen:
algiers (us), someday jacob (de), bergen (de), helga blohm dynastie (de), júníus meyvant (isl), k.flay (us), leyya (at), john blek & the rats (irl), shotgun jimmie (can), jonas alaska (nor), troy von balthazar (us), deaths (jp/rus/de), paul armfield (uk), alice merton (uk), rue royale (us), the black atlantic (nl), fai baba (ch), jenny berkel (can), chapter 5 (de).

Montag, Juli 04, 2016

neue töne (1644): lucy roleff


der erste eindruck ist mächtig. die tiefe, die unerbittlichkeit des gefühligen fortschreitens. die leichtigkeit, mit der lucy roleff durch ihre lieder streift. das stabile gerüst der kompositionen ist nur bloße grundlage für ihren engelsgleichen, für ihren ätherischen gesang. der kommt nicht von ungefähr, stammt doch die junge australierin von einem deutschen opernsänger und einer maltesischen mutter ab. da wurde ihr eine menge in die wiege gelegt, nicht zuletzt die liebe zu klassischer musik. aber eben auch zum folk und zu einer bestimmten art des erzählens. ihre narrative variante erinnert stark an joni mitchell, sucht vergleiche im gesang mit sandy denny oder linda perhacs. dazu das fragile gerüst der arrangements, das luzide moment in den übergängen. fast etwas joanna newsom haftes.

am 15. juli erscheint auf lost and lonesome records das debütalbum. "the paradise" wird es heißen und auf die 2013er hochgelobte ep "longbows" folgen. für die neuen aufnahmen begab sich roleff mit tony dupé (holly throsby, grand salvon) in das homestudio des produzenten, gelegen in einer hundert jahre alten kirche in south grippsland. dort wurden zu den ansätzen auf der gitarre streicherparts gefügt, etwas orgelsounds, glockenspiel, harfe. das gesamte konstrukt ist licht und durchlässig und auf wunderbare weise kraftgeladen.
zwei beispiele aus "the paradise" sind freigegeben. die erste single "every time" ist bestes beispiel für den koloriernden gesang roleffs, aber auch das hauchzarte, ausbalancierte arrangement, zu welchem die produzenten in der lage waren. "aspen", die zweite auskopplung, ist wie auf der stelle treten, um dem moment zu frönen. die bezüge in die singer/songwriter szene der sechziger, siebziger jahre sind auch im video wiederzufinden.
1) aspen 2) haus 3) hotel interstate 4) this paradise 5) i held back the hair 6) chasing the dog 7) every time 8) how will i get that high? 9) two children 10) jessica


Sonntag, Juli 03, 2016

neue töne (1643): wildings


solch ein organisches, harmonisches und zugleich intuitives spiel, das der dreier wildings da aufzieht. die folkwolken sind so beschwingt am himmelszelt aufgereiht, dass sich ihre jeweilige position nur schwer beschreiben lässt. immer wieder neu entwerfen sich bilder frischer kunstfertigkeit. einst aus orkney, skye und northumberland zueinander strebend, wohnen jennifer austin, fiona macaskill und sarah hayes heute in glasgow und starten von dort aus, um die musikwelt zu erobern. das ambitionierte spiel an piano, geige und flöte inklusive einiger gesangsparts und perkussiver bestrebungen ist ausladend und von herzenswärme erfüllt. es misst die tradition genauso aus, wie es nach neuen mustern und strukturen sucht, um die ecken auszuloten, die die chamberfolksparte zu bieten hat.
den namen der band haben sich die drei einem kinderbuch entliehen, das von eileen soper gestaltet wurde. das debütalbum von wildings erschien im juli des vergangenen jahres. unterstützung erhielten sie bei ihrem aufspiel von phil hague (percussion), james lindsay (double bass) und marissa waite (bodhran). aktuell werden videos nachgeschoben, um den eindrücklichen charakter ihrer musik zu unterstreichen. viel freude damit. ich bin gespannt, was hier noch kommen!



Samstag, Juli 02, 2016

glotzt nicht so romantisch (698): marissa nadler / white room / jenny berkel

wir hauen hier gleich noch mal eine runde videos hinterher, nachdem es zu aktuellen alben mit wundervollen songs eben auch sehr feine bewegte bilder gibt, an erster stelle "janie in love" vom frischen werk "strangers", auf sacred bones records bzw. bella union erschienen: marissa nadler:



das zweite video stammt von einem fünfer aus brighton, der nichts in sachen psychohippness anbrennen lässt, "think to much" ist die aktuelle single von: white room:


als bonus gibt es eine hervorragende performance dieser jungen kanadierin, an der seite von daniel romano bietet sie "all that you do" das, demnächst wird sie ihr neues album "pale moon kid" veröffentlichen und auch touren: jenny berkel:

Freitag, Juli 01, 2016

glotzt nicht so romantisch (697): marisa anderson / porches / bess atwell

die tiny desk concert reihe weist immer wieder pretiosen auf, diesmal ziert die unternehmung diese wunderbare künstlerin aus portland, die mit ihrem aktuellen album "into the light" hausieren geht: marisa anderson:



neulich las ich einige sätze in sachen 'die bislang schlechtesten alben des jahres 2016" und dabei tauchte sein aktuelles eben auch auf, mal davon abgesehen davon, dass solcherart listen ziemlich fad sind, unterlief dem ersteller, nennen wir ihn praktikant, ein grobes fehlurteil, ein aktuelles video: porches:



hatte ich an anderer stelle schon mehrfach betont, mit dieser jungen dame solltet Ihr Euch beschäftigen, ich schlage vor mit dem heute erscheinenden debütalbum "hold your mind" auf bullnose hoop records auch: bess atwell: